Zahnwissen-Lexikon
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ZOD
Zahnärzte Online Deutschland, engl.: Dentists On-line Germany;
ein Projekt der Kassenzahnärztlichen
Bundesvereinigung (KZBV) und den
Kassenzahnärztlichen Vereinigungen (KZVen). Hauptziel des Projektes ist es,
allen Zahnärztinnen und Zahnärzten die sichere elektronische Kommunikation mit
ihren Standesorganisationen zu ermöglichen. Daneben soll auch die sichere
Kommunikation von Zahnärzten untereinander unterstützt werden. Diese elektronische Infrastruktur soll alle
maßgeblichen Sicherheitsstandards und technischen Anforderungen beherrschen und
beruht u.a. auf einer ZOD-Chipkarte (Lesegerät erforderlich). Dieses Dokument ist eine Health
Professional Card (HPC) speziell für Zahnärzte (sog.
Heilberufeausweis)
und soll Online-Anwendungen gegenüber Dritten verlässlich absichern.
Infos: z.B.:
http://www.zahnaerzte-online.de/zod-zahnaerzte-online-deutschland.94.de.html
elektronische
Gesundheitskarte
Zöliakie
permanente Unverträglichkeit auf
genetischer Grundlage (Autoimmunerkrankung) auf das Klebereiweiß Gluten
(Bestandteil Gliadin), vorkommend in Weizen, Secalin in Roggen, Hordein
in Gerste und möglicherweise Avenin in Hafer mit einer
Inzidenz von 1 zu 300, in manchen
Untersuchungen sogar bei 1 zu 100; in Deutschland (2008) sollen 400 000 Menschen
von der Gluten-Unverträglichkeit betroffen sein, wobei nur jeder vierte davon
weiß. Charakteristisch sind Veränderungen der
Dünndarmschleimhaut (Atrophie der
Dünndarmzotten, dadurch Verkleinerung der Darmoberfläche) - mit keinen, nur wenigen
oder ausgeprägten Symptome (z.B. Eisen- und
Zinkmangel), die auch außerhalb des Verdauungstraktes auftreten können. Zum
Beispiel kommen Arthritiden, Ataxien oder Migräne gehäuft vor. Risikogruppen
sind Verwandte ersten Grades sowie Patienten mit
Diabetes,
Down-Syndrom oder
rheumatischen Erkrankungen.
Die Beschwerden reichen von Durchfall, Flatulenz und Bauchschmerzen über
Kopfschmerzen und Lethargie bis zu ADHS, und sie lassen nach oder verschwinden,
wenn die Betroffenen Gluten meiden.
Zum Begriff Z.: Bei Kindern spricht man von "Zöliakie", bei Erwachsenen
von der "einheimischen Sprue" oder "glutensensitiven Enteropathie"
Zonographie
engl.: zonography; Dickschichttomographie; röntgenologische
Schichtaufnahme mit kleinem Schichtwinkel (~ 4-8°), einer großen Schichtdicke, relativ kurzen Belichtungszeiten
bei geringer Verwischungsunschärfe. Gehört in der
ZHK zu den "besonderen
Panoramaschichtaufnahmen"
und ist in der Praxis (evtl. KfO)
ohne Bedeutung.
Die klassische Z. arbeitet mit einer Schichtdicken von etwa 2 cm. Je
dicker die Schicht ist, umso mehr ergibt sich der sog.
Summationseffekt.
Die Z. gilt heute (2013) als veraltet, da bessere diagnostische
Möglichkeiten (Computertomographie
oder Kernspintomographie)
zur Verfügung stehen.
Tomographie
Zoonosen ; von Tier zu Mensch und von Mensch zu Tier übertragbare Infektionskrankheiten.
ZOP , zentrische
Okklusionsposition; Okklusion
Zoster ,
Herpes Zoster
Z-Plastik chirurgische Verschiebeplastik, engl.: Z-flap, Z-plasty; in der ZHK hauptsächlich bei der Lippenbändchenexzision angewandt: das Lippenband-Gewebe wird exzidiert und unter Herstellung eines zick-zack-förmigen Verlaufs der Ränder wieder aneinander vernäht. Die Länge der Narbe wird so vergrößert. Durch die unterschiedliche Laufrichtung der zick-zackigen Wundränder entsteht nur auf jeder Zick-Strecke eine Zugbelastung, während die Zack-Strecken entlastet sind. ![]() ![]() |
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Zst , in der
ZHK gängige Abkürzung für
Zahnstein
Zucker auch: Saccharose, engl.: sugar, saccharid; leicht in Wasser lösliches, süß schmeckendes Kohlenhydrat pflanzlichen Ursprungs; häufiger Nahrungsbestandteil mit relativ kurzer Verweildauer in der Mundhöhle; meist aus Zuckerrüben (Rübenzucker) oder Zuckerrohr (Rohrzucker) hergestellt. Im Durchschnitt verzehrte jeder Bundesbürger 2008 31,27 kg Süßwaren im Wert von 112,42 € (ohne Kaugummi). Bonbons hatten daran einen Anteil von 19,42 €, davon waren rund 30 % zuckerfrei, also "frei von Rohrzucker" (Haushaltszucker). Diese Produkte können aber durchaus Fruktose, Glukose, Laktose oder Maltose enthalten, die letztendlich auch zu Kariesschäden führen. Experten schlagen Alarm und verweisen auf die bedenklich steigende Anzahl von Übergewichtigen und rasant zunehmende Zivilisationskrankheiten wie Diabetes. Noch vor 200 Jahren war Z. ein reiner Luxusartikel und wurde in Apotheken als Heilmittel gegen allerlei Beschwerden verkauft. Zuckerrohr wurde von Ch. Kolumbus aus der Südsee in die Karibik und Lateinamerika gebracht; Rübenzucker von Marggraf entdeckt und seit 1801 fabriziert. Weitere Zuckerarten sind - wobei lebensmittelrechtlich in Deutschland nur die Saccharose als "Zucker" definiert ist:
Z. ist einer der hauptverantwortlichen Stoffe für die Entstehung von
Karies ("ohne Zucker keine Karies"). Hinsichtlich ihrer Karies auslösenden
Wirkung (Kariogenität) unterscheiden sich die Glucose (Traubenzucker) und
die Fruktose (Fruchtzucker) nur gering.
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![]() ![]() versteckter Z. in versch. Stoffen
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Zuckeraustauschstoffe
engl.: substituted sugar; in der
Struktur dem Zucker ähnlich, haben sie einen vergleichbar hohen
Brennwert (etwa
gleiche Kalorienzahl) wie Zucker.
Bekannte Vertreter sind die Zuckeralkohole:
Sorbit,
Xylit, Mannit, Lycason, Maltit und
Isomalt. Bis auf Xylit sind sie weniger süß als Zucker.
Sorbit und Xylit sind für Diabetiker
geeignet, da ihr Abbau im Körper Insulin-unabhängig verläuft.
Z. werden vorwiegend zur Herstellung von Bonbons, Kaugummis,
Hustensäften und Schokolade verwendet, da sie nur im geringen Umfang eine
Karies
auslösen können (wenig kariogen, da die
Kariesbakterien keine Aufspaltung in
schädliche Produkte durchführen können).
Wenn auch beim Einsatz keine gesundheitlichen Risiken auftreten, so kann bei
einem übermäßigem Verzehr - bedingt durch osmotische Vorgänge im Darm - eine
abführende und blähende Wirkung eintreten. Ein Anteil von mehr als
10% muss daher mit dem Vermerk "Kann bei übermäßigem Verzehr abführend wirken"
deklariert werden. Es gelten folgende Schwellenwerte (Menge pro Kopf und Tag):
Sorbit: 50 g, Xylit: 50 - 70 g, Mannit: 10 - 20 g, Isomalt: 20
- 30 g
Die Süßkraft von Z. im Vergleich zum Zucker
(Saccharose, Süßkraft = 1, kcal/100g = 400) ist unterschiedlich (in Klammern
kcal/100g):
Sorbit 0,54 (250); Mannit
0,57 (250); Xylit
1,0 (250); Isomalt 0,5
(250); Isomalt
0,5 (250).
Das gilt auch für
Fruchtzucker-Mengen von 25 Gramm pro Mahlzeit oder 60 Gramm pro Tag. Wer Fruchtzucker nicht gut verträgt, sollte auch bei
den
Z.
vorsichtig sein. Denn Zuckeralkohole wie beispielsweise Sorbit können die
Beschwerden einer Fruktose-Unverträglichkeit verstärken. Im Gegensatz zu
Süßstoffen sind
Z. zudem nicht völlig
kalorienfrei, sondern sie enthalten 2,4 bis 4 Kilokalorien pro Gramm.
Aktion "zahnfreundlich",
Erythritol,
Isomaltulose,
Kaugummi, Xylitol,
versteckter Zucker, Zucker,
Zuckerersatzstoffe
Erythritol - Ein Zuckeraustauschstoff macht Karriere in der Zahnmedizin
(zm, 2020)
Zucker, Zuckeraustauschstoffe und Süßstoffe (zm, 2019)
Zuckerersatzstoffe
Süßstoff, engl.: sweetener; enthalten keine Kalorien, sind nicht
Karies auslösend (kariogen) und
bis zu 1.000mal süßer als Zucker (temperaturabhängig) ohne allerdings dessen
typischen Geschmack ersetzen zu können. Natürlich oder synthetisch hergestellt
werden sie flüssig oder in Tablettenform angeboten. Beimischung in Lebensmitteln
oder in Zuckeraustauschstoffen, um diese
wegen ihrer geringen Süße "aufzusüßen". Z. sind für Diabetiker gut
geeignet; die immer wieder herbeigeredeten krebsauslösenden Eigenschaften
konnten wissenschaftlich bisher nicht belegt werden. Einsatz meist zum Süßen von
Getränken; zum Kochen und Backen weniger geeignet, da es wegen der hohen
Süßkraft an "Masse fehlt" und z.B. Aspartam nicht hitzebeständig ist
(Hitzestabil sind beispielsweise Cyclamat und Saccarin).
Zu bemerken ist bei den Zuckersatz- und -austauschstoffen: Der Gaumen kann
Zucker und Süßstoff geschmacklich kaum trennen. Das Gehirn dagegen unterscheidet
die Süßungsmittel sehr wohl. Offenbar regt "richtiger" Zucker das
Belohnungszentrum des Gehirns stärker an als Süßstoff und ruft - anders als
dieser - auch ein Sättigungsgefühl hervor.
Bekannte Vertreter sind Saccharin, Cyclamat, Aspartam und Acesulfam-Kalium,
Neohesperidin sowie Thaumatin. Bekanntester natürlicher Z. sind die
Blätter des Stevia-Strauchs.
Die Süßkraft von Z. im Vergleich zum Zucker
(Saccharose, Süßkraft = 1, kcal/100g = 400) ist unterschiedlich (in Klammern
kcal/100g)::
Saccharin 500 (0); Cyclamat 30 (0); Aspartam 200 (400); Acesulfam-K 200 (0);
Allgemein körperlich ist aber zu beachten: Z. senken den
Blutzuckerspiegel durch eine Reflex-bedingte Insulinausschüttung. Ein sinkender
Blutzuckerspiegel ist jedoch ein Alarmsignal für den Körper. Er antwortet mit
Heißhungergefühlen, um den Verlust möglichst schnell wieder auszugleichen. Das
heißt in letzter Konsequenz: Z. machen hungrig.
Aktion "zahnfreundlich",
versteckter Zucker,
Zucker,
Zuckeraustauschstoffe
Zucker, Zuckeraustauschstoffe und Süßstoffe (zm, 2019)
http://www.bernd-leitenberger.de/zuckeralkohole.shtml
Zuckerteekaries, engl.: "Sugar
tea caries";
Nursing bottle syndrom
Zugangskavität
engl.: endodontic cavity; in zwei Schritten ablaufende
Präparation vor der eigentlichen
endodontischen Behandlung:
Zuerst wird mit Diamant- oder Endo-Z-Bohrern das Dach des
Pulpenkavums eröffnet sowie die
Kronenpulpa freigelegt und anschließend mit Ultraschallspitzen, Müllerbohrern
oder Gates-Glidden Bohrern der
eigentlich Eingang des Wurzelkanalsystems dargestellt und entsprechend
erweitert. Die Ausdehnung der Z. sollte so bemessen sein, dass sie einen
guten Zugang in das Wurzelkanalsystem ermöglicht, andererseits durch
Hartsubstanzverlust den Zahn nicht zu sehr schwächt.
Wurzelkanalbehandlung
Zuggurtung
Neutralisation einer Zugspannung, engl.: tension banding;
kieferchirurgische Vorgehensweise bei einer
Osteosynthese zur Bruchstabilisierung
in den Fällen, wo die Bruchfragmente durch Muskel-Zugkräfte auseinander gezogen
werden. Durch das Einsetzen einer Drahtschlinge (bisweilen auch Platten) werden
die Zug- in Druckkräfte umgewandelt und so die Bruchfragmente formgerecht
gegeneinander gedrückt.
Kompressionsosteosynthese
http://www.aopublishing.org/PFxM2/PFxM2_chapter3_2_3de_sample.pdf
Zugschraube
1.) Osteosyntheseschraube, engl.: bone tension screw, surgical
compression screw; Knochenschraube, welche über eine Knochenplatte nach dem
Prinzip der Schiefen Ebene eine Kompression der Frakturflächen bewirkt (=
Kompressionsosteosynthese, compression osteosynthesis).
http://books.google.de/
2.) "offene" kieferorthopädische Schraube, welche - eingearbeitet
in einen "gespreizte" Aktive Platte wie eine
Sagittalschraube - durch Aktivierung die Zähne aufeinander zu bewegt.
Zulassung
für die ambulante Versorgung
gesetzlich
Versicherter, Zulassung als Vertragszahnarzt, "Kassenzulassung",
engl.: approval, allowance, legal health insurance admission,
market authorization; Begriff aus der
gesetzlichen Krankenversicherung
mit der Berechtigung und Verpflichtung zur Teilnahme an der vertragsärztlichen
Versorgung.
Die Z. ist an genau geregelte Voraussetzungen (Approbation,
Vorbereitungszeit,
Zahnarztregister,
Sprechstundenzeiten, Mächtigkeit der deutschen Sprache usw.) gekoppelt und wird
von einem sog. Zulassungsausschuss (paritätisch besetztes Gremium aus
Krankenkassenvertretern und Zahnärzten; ansässig bei den
KZVen) erteilt.
Die Zulassung endete - bedingt durch das Gesundheitsstrukturgesetz von
1993 (95 Absatz 7 SGB V ) -
bis Ende September 2008 mit
Vollendung des 68. Lebensjahres (
Altersgrenze; ab 1.10.08 keine Altersbegrenzung). Diese Beschränkung war als Ausgleich für die
Zulassungsbeschränkungen ("Gesperrte Gebiete") geschaffen worden, um so
jüngeren (Zahn-)Ärzten die Möglichkeit zur
Niederlassung zu geben.
Durch das
Vertragsarztänderungsgesetz ist ab 2007 eine
Teilzulassung
auf die Hälfte des Versorgungsauftrages möglich.
Ein kollektiver Verzicht auf Z. von Seiten des
Vertragszahnarztes unterliegt einer
Regelung im Sozialgesetzbuch V:
§95b Kollektiver Verzicht auf die Zulassung
(1) Mit den Pflichten eines Vertragsarztes ist es nicht vereinbar, in einem mit
anderen Ärzten aufeinander abgestimmten Verfahren oder Verhalten auf die
Zulassung als Vertragsarzt zu verzichten.
(2) Verzichten Vertragsärzte in einem mit anderen Vertragsärzten aufeinander
abgestimmten Verfahren oder Verhalten auf ihre Zulassung als Vertragsarzt und
kommt es aus diesem Grund zur Feststellung der Aufsichtsbehörde nach § 72a Abs.
1, kann eine erneute Zulassung frühestens nach Ablauf von sechs Jahren nach
Abgabe der Verzichtserklärung erteilt werden.
(3) Nimmt ein Versicherter einen Arzt oder Zahnarzt in Anspruch, der auf seine
Zulassung nach Absatz 1 verzichtet hat, zahlt die Krankenkasse die Vergütung mit
befreiender Wirkung an den Arzt oder Zahnarzt. Der Vergütungsanspruch gegen die
Krankenkasse ist auf das 1,0fache des Gebührensatzes der Gebührenordnung für
Ärzte oder der Gebührenordnung für
Zahnärzte beschränkt. Ein Vergütungsanspruch des Arztes oder Zahnarztes gegen
den Versicherten besteht nicht. Abweichende Vereinbarungen sind nichtig.
Angestellter Zahnarzt,
Berufsverbot,
Ermächtigung,
Fortbildung,
Gemeinschaftspraxis,
GKV-WSG (Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs
in der Gesetzlichen Krankenversicherung),
Heilberufsgesetz,
Konkurrenzschutzklausel,
Kooperationsarten in einer Zahnarztpraxis,
Medizinische
Versorgungszentren,
Niederlassung,
Residenzpflicht,
Selbstverwaltung,
Sicherstellungsauftrag,
Sozialgesetzbuch,
Teilberufsausübungsgemeinschaft,
Teilgemeinschaftspraxis, Vertragszahnarzt,
Vertragsarztrechtsänderungsgesetz,
Wert einer Zahnarztpraxis,
Zahnarztregister
IDZ-InvestMonitor Zahnarztpraxis - Praxisneugründung kostet 600.000 Euro!
(zm, 2020)
BZÄK-Ratgeber Praxisgründung: Der Weg in die Freiberuflichkeit oder ©:
BZÄK
Zulassungsausschuss , engl.: committee for legal health insurance admission;
Zulassung
Zulassungsbeschränkungen , engl.: restrictions for legal health insurance admission;
Überversorgung
Zulassungsverordnung Zahnärzte
,
Vertragszahnarzt
Zunge, engl.: tongue;
Lingua,
Erdbeerzunge, Geschmack,
Geruchssinn,
Lackzunge,
Landkartenzunge,
Lappenzunge,
Magenta-Zunge,
Makroglossie,
stomatognathes System,
Zungenbrennen
Zungenäquator
engl.: equator of the tongue; größter Umfang der
Zunge; von Bedeutung ist dieser in der
Totalprothetik, wo gefordert wird, dass
dieser aus Stabilitätsgründen leicht oberhalb der
Okklusionsebene liegen sollte.
Natürlicherweise wird so durch den Zungendruck die Unterkiefer-Vollprothese auf
ihrer Unterlage gehalten.
Zungenatrophie
engl.: tongue atrophy; häufig verbunden mit Trink - Schluck - und
Ernährungsstörungen.
1.) Verkleinerung der Zunge insgesamt, sog. Lingua atrophica.
Entweder erworbene (Gehirnerkrankungen) oder angeborene (Parese
des N. hypoglossus, Moebius Syndrom) Verkümmerung der Zungenmuskulatur
2.) glatte Zungenatrophie, Glossitis atrophicans; Verlust der
Zungenpapillen, d. h. der Zungenmuskel
ist nur noch von der Mundschleimhaut überzogen (
Lackzunge). Ursache sind i.d.R.
Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes
Lingua
Zungenbändchen , engl.:
lingual frenulum;
Frenulum,
Lingua
Zungenbein Os hyoideum, engl.: hyoid bone; isolierter, unpaariger, griechisches Y-förmiger bzw. hufeisenförmiger Knochen zwischen Unterkiefer und Kehlkopf. Hat im Körper eine Sonderstellung, da er als einziger Knochen mit keinem anderen Knochen fest oder gelenkig verbunden, sondern nur an Bändern und Muskeln aufgehängt ist. Verbunden ist er über das rechte und linke Ligamentum stylohyoideum mit dem Os temporale des Schädels. Am Z. greifen zahlreiche Muskeln an; so z.B.: ![]() ![]() ![]() Die Muskeln, die am Z. ansetzen, verändern u.a. die Lage des Kehlkopfs und somit auch das Volumen der Stimme. ![]() |
Zungenbelag
engl.: tongue plaque; ähnlich der Mundschleimhaut gilt die Zunge als
Spiegelbild der Befindlichkeit des Verdauungstraktes bzw. Gesamtorganismus.
Personen mit Z. haben eine bis zu 25-fach höhere Bakteriendichte auf der
Zunge.
1.) natürlicher Belag; geringe Zell- und Lebensmittelreste sowie
Bakterien, welche
durch den natürlichen Kau- und Schluckvorgang in Grenzen gehalten werden
2.) "belegte Zunge" (engl.: furred tongue) als krankhafte Häufung
von Zell-, und Nahrungsresten sowie Bakterien bei einer Vielzahl versch.
Grunderkrankungen, verbunden mit einem
Mundgeruch, z.B.:
Scharlach
mit dem Kennzeichen der Erdbeer-
oder Himbeerzunge und einem schmierigen, weißlichen Belag, bedingt durch
eine Streptokokken-Infektion der
Zungenpapillen
Diphtherie
süßlich riechender, hellgrauer Belag (Pseudomembran) auf leicht blutender
Unterlage, hervorgerufen durch das Corynebacterium diphtheriae
Thyphus
blaugrau-weißlicher, auch schwarzer Zungenbelag mit hochroten Rändern
Cholera
dunkelgrauer bis schwärzlicher Belag auf einer geschwürigen Zunge, welche
hochrote Ränder hat
Mundsoor
membranöse, schwer abwischbare Lakunen mit roten Rändern
Allgemeinerkrankungen
weißlicher Belag aus abgestorbenen Epithelzellen, i.d.R. durch eine verminderte
Nahrungsaufnahme und dadurch bedingte mangelnde Selbstreinigung verursacht
http://www.das-gesundheitsportal.com/
Zungenbelagsindex nach Winkel; optische Messzahl zur Feststellung der Dicke eines Zungenbelags. Dazu wird die Zunge in 6 Felder (Sextanten) unterteilt und in jedem Areal die Dicke des Belags festgehalten: 0 = kein Belag, 1 = leichter Belag, 2 = dicker Belag. Die Addition aller sechs Felder ergibt den Z. ![]() |
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Zungenbrennen
Glossodynie, Glossalgie, engl.: glossopyrosis; brennende Schmerzen im Bereich
der Zunge und auch der
Mundschleimhaut ("wundes
Gefühl"), verbunden mit Störungen des Geschmacks und der
Speichelbildung. Meist als
Begleitsymptom bei allgemeinen Erkrankungen (Vitamin B12-Mangel) oder Mundschleimhautveränderungen
oder das Hauptsymptom einer eigenständigen Erkrankung, die heute unter dem
Namen "Burning-Mouth-Syndrom"
(BMS) wissenschaftlich bekannt ist. Die brennenden Schmerzen (als
Begleitsymptom) entstehen i.d.R. dadurch, dass sich in den Vertiefungen der
Schleimhautoberfläche Bakterien und Pilze ansiedeln oder/und, dass eine
Verhornungsstörung (Lichen,
Leukoplakie) vorliegt. Ebenso können
diese Beschwerden durch Schleimhautentzündungen unter Zahnprothesen (Dekubitus)
bzw. überstehenden Kronen und Füllungen,
Herpesinfektionen oder im Rahmen von
HIV-Erkrankungen auftreten.
Heute deuten viele Begleitumstände darauf hin, dass die Ursachen für das
eigenständige Z. im psychischen Bereich (besonders bei Depressionen) zu
suchen sind. Deshalb wird als Therapie die Gabe von Psychopharmaka empfohlen;
nur wenig Wirkung zeigen Vitamin- und Aufbaupräparate.
Costen-Syndrom,
Lingua, Schleimhautbrennen
Zungenbügel
"Palatinaldraht", engl.: lingual bar; gehört neben dem Lippenbügel mit
den Buccinatorschlaufen zu den charakteristischen Drahtelementen eines
Bionators. Er besteht aus einem
1,2mm starken, harten Stahldraht, welcher in Hinsicht auf Lage und Verlauf einer
eiförmigen Schlaufe entspricht, die in ca. 1mm Abstand von der Schleimhaut in
das Gaumengewölbe eingepasst wird. Der Z. dient zur richtigen Lage und
Funktion der Zunge einschließlich deren Kontakt zum Gaumen in der Ruhelage.
Fälschlicherweise wird ein
Unterzungenbügel auch als Z. bezeichnet.
Zungenbürste, Zungenbürstchen,
Zungenschaber
Zungendiagnostik
engl.: glossomantia; aus der Traditionellen Chinesischen Medizin bzw.
Akupunktur stammende, zu den
alternativen Methoden zählende Erkennung von
Erkrankungen durch Beurteilung der Zunge (Rückschlüsse durch Erscheinungsbilder
von Zungenfarbe, -form, -feuchtigkeit und -belag). Dabei sollten derartige
"Diagnosen" allerdings nur unter Betrachtung des ganzen Menschen erfolgen.
Oftmals sollen sich so mögliche Erkrankungen schon in einem recht frühen Stadium
erkennen lassen. So deutet beispielsweise nach dieser Lehrmeinung ein mit Belag
versehener hintere Bereich der Zunge immer auf eine mangelnde Ausscheidungs- und
Entgiftungsfähigkeit von Darm und Nieren hin.
http://www.naturheilkunde-online.de
Zungendyskinesie
Zungenfehlfunktion, engl.: tongue dyskinesia; Oberbegriff für
falsche neuromuskuläre Bewegungsmuster der Zunge beim Schlucken, Sprechen und
beim Nichtgebrauch der Zunge. Derartige Fehlfunktionen können zu zahlreichen
Störungen führen (z.B. Mundatmung) und sind i.d.R. schwer zu behandeln. Häufigste Unarten sind das
Zungenpressen - und beißen, sowie die falsche Lage beim
Schlucken. Diese Störung
- auch als viszerales Schlucken beim Säugling bezeichnet - äußert sich in einem Kontakt der
Zungenspitze mit den Lippen während des Schluckens und ist bei Neugeborenen
physiologisch.
Omega Kiefer
http://www.med-college.de/hu/wiki/print.php?id=215&lan=1
Zungenentzündung ,
engl.: glossitis; Glossitis
Zungengrund
Zungenwurzel, radix linguae, engl.: tongue base or root; der
rückwärtigste unbewegliche Teil der Zunge, welcher bis zur Epiglottis
(Kehldeckel) reicht und die warzenförmigen Wallpapillen (papillae vallatae)
sowie zahlreiche Schleimdrüsen und lymphatisches Gewebe (Zungengrundtonsille,
tonsilla lingualis) beinhaltet. Weiter befindet sich am Z. das Foramen
caecum linguae.
Lingua
Zungenhalter
Zungenabhalter, Zungenspatel, engl.: tongue holder;
breitflächig geformtes Instrument (aus Metall, Kunststoff oder Holz) zum
Abhalten und Schützen der Zunge bei zahnärztlichen Verrichtungen (Präparation,
chirurgische Eingriffe,
Abdrucknahme).
Zungenspatel
Zungenkarzinom Zungenkrebs, engl.: carcinoma (cancer) of the tongue; Plattenepithelkarzinom der Zunge, überwiegend bei Männern mit Risikofaktoren (chronische Entzündung, Leukoplakie, Alkohol- und Tabakkonsum (Pfeifenraucher!), humane Papillomaviren) auftretend. Vorkommen i.d.R. am Zungenrand, seltener am Zungenrücken oder Zungengrund. Wegen der guten Durchblutung innerhalb der Mundhöhle tritt sehr früh eine Metastasenbildung in den regionären Lymphknoten auf. Deshalb sollten alle atypischen, innerhalb von 14 Tagen bestehen bleibende Veränderungen der Zunge durch eine Probeexzission histologisch abgeklärt werden, da bei frühzeitiger Therapie und konsequenter Lymphknotenausräumung - sog. neck dissection - durchaus gute Erfolgsaussichten bestehen. ![]() ![]() ![]() |
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Zungenlähmung
Glossoplegie, Hypoglossus-Parese, engl.: lingual paresis;
teilweise oder völlige Unbeweglichkeit und Unempfindlichkeit der Zunge als Folge
zentral-neurologischer Erkrankungen (z.B. nach einem Schlaganfall)
Zungenlappenplastik
engl.: tongue flap for coverage of small defects; zum Verschluss von
Gaumendefekten angewandte Methode zur Sprachverbesserung: Ein an der
Zungenspitze gestielter Lappen wird unter
intermaxillärer
Fixation (für ~ 4-5 Wochen) an den Gaumendefekt gebracht und nach der
Einheilphase am Stiel durchtrennt.
plastische Deckung
http://www.jefferson.edu/omfs/pdfs/tongue_flaps.pdf (ausführliche Abb.)
Zungenmuskulatur
engl.: tongue muscles; mit einer Unterteilung in extrinsische (M.
genioglossus posterior, M. genioglossus anterior, Gesamtpositionierung der Zunge
im Mund; Lageveränderung) und intrinsische Z. (zahlreiche Muskeln;
Formverändernd) mit folgender
Besonderheit: Es gibt keinen Muskel, der z.B. vom
Gaumen aus die
Zunge nach oben zieht. Durch Kontraktion
des M. genioglossus posterior kann aber eine derartige Wirkung erzielt werden:
Die Zunge wird in Längsrichtung “zusammengequetscht”; das Zungengewebe verlagert
sich nach oben.
Zungenstimulator
http://www.phonetik.uni-muenchen.de/ (sehr ausführlich mit vielen
Abbildungen)
Zungennerven , engl.:
tongue nerves ; Lingua
Zungenpapillen , engl.:
lingual o. gustatory papillae ;
Lingua
Zungenphänomen
Schultze-Zungenphänomen, engl.: tongue phenomenon, Schultz' sign;
Dellen- oder Wulstbildung der Zunge, welche im Zusammenhang mit einer
Tetanie
beim Beklopfen der Zunge auftritt. Seltener auch Bez. für ein
"Blockadesyndrom" unter Stress (es liegt
einem auf der Zunge, aber man kann das Wort dennoch nicht aussprechen).
Zungenpressen
engl.: tongue thrust; zu den Habits
zählende Parafunktion der Zunge mit
sichtbaren Abdrücken der Zähne (
Zahnimpressionen) am Zungenrand oder der Zungenspitze. Je nach
Pressgewohnheit kann es zu einem seitlich oder frontal
Offenem Biss kommen.
Zungenschaber Zungenbürste, Zungenbürstchen, engl.: (tongue or) glossa scraper; Instrumente zur professionellen Reinigung der Zungenoberfläche, besonders des problematischen hinteren Drittels: Sprechen und Schlucken bringen die vorderen zwei Drittel der Zunge in Kontakt mit dem Gaumen, dadurch wird dieser Teil der Zunge "natürlich" sauber gehalten. Da die raue Zungenoberfläche eine besonders gute Grundlage für bakterielle Beläge (etwa zwei Drittel der Bakterien im Mundraum sind auf der Zunge angesiedelt) und Essensreste bietet, wird dieses Gebiet mitverantwortlich für einen üblen Mundgeruch gemacht: Die Oberflächenstruktur der Zunge ist von einem Biofilm überzogen, in dem bevorzugt parodontal pathogene Keime zu finden sind. Allerdings: Der Erfolg der Reduktion des mikrobiellen Films ist lediglich temporär und hält je nach Methode zwischen 15 bis 100 Minuten an. Vor allem die Kombination von CHX-Spülungen und Schabern zeigen gute Langzeit-Erfolge. Ob das Reinigen der Zunge allerdings zu einer nennenswerten Reduktion der Keimbelastung in der Mundhöhle insgesamt führt, ist bisher nicht belegt. Klassische Zungenschaber gelten heute als obsolet, da durch ihren Gebrauch leicht Verletzungen am Zungenrücken auftreten können. Stattdessen werden Zungenbürsten mit kleinen Kunststoffborsten oder Gumminoppen empfohlen. Bereits alte Kulturvölker kannten den Gebrauch eines natürlichen Z.. So ist zu lesen: "Es ist dem Inder also genau vorgeschrieben, wie er den Tag zu beginnen hat... Als zweites folgt sodann das Reinigen der Zähne mit frischen Zahnstöckchen, die von den Zweigen gewisser Bäume genommen werden müssen ... Dann wird die Zunge mit einem Zungenschaber (jivanirlekhana) geschabt. Jetzt folgt erst die Reinigung des übrigen Körpers ..." . Die in den USA und vielen asiatischen Ländern übliche Methode der Mundhygiene ist in Deutschland weniger gebräuchlich. Dies zum einen aus Unkenntnis, zum anderen wird der anfänglich auftretende Würgereiz von vielen Menschen als störend empfunden. Beim Gebrauch ist darauf zu achten, dass die Zunge nur mit leichtem Druck gereinigt wird, um Verletzungen der Zungenoberfläche zu vermeiden. ![]() |
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Zungenschild
engl.: lingual shield;
Sammelbez. für vielfältige
kieferorthopädische Schutzelemente zur Vermeidung einer Einwirkung von
Zungenkräften (Zungenpressen, falsches Schlucken und andere
Habits) auf Zähne und Kiefer.
Lippenschild
http://d-nb.info/1002051177/34
Zungenspatel
engl.: tongue depressor o. spatula; aus Metall oder Holz
("Einmalspatel") bestehendes "Weghalteinstrument" im Rahmen einer zahnärztlichen
Untersuchung oder Behandlung. Ausführungen mit geschlossener oder gefensterter
(nach Brüning) Fläche. Zungenhalter
Zungenstimulator
"Erinnerungsplatte", engl.: tongue stimulator; versch. Geräte
zur Aktivierung bzw. Koordinierung der
Zungenmuskulatur im Rahmen einer
kieferorthopädischen
Frühbehandlung, unterstützend bei einer
myofunktionellen Therapie, bei
Lippen-Kiefer-Gaumenspalten und bei
geistigen Behinderungen. In der
ZHK meist gebräuchlich in Form von herausnehmbaren Oberkieferplatten, an
welche ein die Zunge reizendes Element (z.B. "Zungenperle") angebracht ist.
http://info.lkgs.net/lexi/bilder/1184098147_FD1445D172.pdf
Zungentonsille Zungenmandel, Tonsilla lingualis, engl.: lingual tonsilla; zum Waldeyerschen Rachenring gehörendes, lymphatisches Gewebe; am Zungenring sichtbar wird sie gelegentlich mit den ![]() |
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Zungenvarizen sublinguale Varikose, Kaviarzunge, engl.: tongue (base) varices, Caviartongue; im Alter und/oder bei hohem Blutdruck bzw. Rechtsherzinsuffizienz (Erkrankungen des Herz-Lungen-Systems) auftretende erweiterte Venen an der Zungenunterseite. ![]() ![]() |
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Zungenverwachsung
Ankyloglossie, engl.: tongue-tie; seltene, genetische, der
Gaumenspalte (CPX) nahe stehende
Missbildung, welche durch Mutationen des
Gens T-box 22 ausgelöst wird.
Zusatzbeitrag ;
engl.: additional contribution;
Gesundheitsfond,
GKV-Finanzierungsgesetz
Zusatzversicherung
Zahnzusatzversicherung (private),
engl.: (private) supplementary insurance; freiwillig abschließbare Versicherungsleistungen für gesetzlich Krankenversicherte: Je nach
Tarif bieten derartige Z. Leistungen an, welche über den Leistungskatalog
der Gesetzlichen
Krankenkasse hinaus gehen (z.B.: Implantate, Wahlleistungen im Krankenhaus).
Z. sind ein wesentlicher Bestandteil der
Privaten Versicherungen.
Wahltarif
Stiftung Warentest - Zahnzusatzversicherungen: Jeder dritte Tarif ist sehr gut
(zm, 2020)
Starker
Zuwachs bei Zahnzusatzversicherungen in 2019 (ZWP; 2019)
Leitfaden
"Zahnzusatzversicherungen" der KZV Baden-Württemberg
WaizmannTabelle -
Zahnzusatzversicherungen im Vergleich
Zuwachszähne
engl.: accessorial o. accedaneous teeth; die Zähne des
bleibenden Gebisses, die
keine Vorläufer im Milchgebiss haben - es sind dies die
Zähne 6 - 8.
Zähne, die an die
Stelle von Milchzähnen treten (Zähne 1 -5), werden
Ersatzzähne genannt
Dentition,
Gebiss,
Mineralisationszeiten,
Wechselgebiss
Zuzahlung
Eigenbeteiligung o.
Selbstbeteiligung (bei Krankheitsleistungen), engl.: extra payment,
user's charge; marktwirtschaftliche Komponente zur Kostendämpfung im
Gesundheitswesen, typisches Beispiel dafür war bis 2013 die
Praxisgebühr. Aus sozialen
Erwägungen ("Sozialklausel") gibt es eine Höchstbegrenzung
dieser Gebühr - i.d.R. von
2 % / Jahr:
Die Summe der Zuzahlungen des Haushalts muss im laufenden Jahr zwei Prozent des
Bruttoeinkommens übersteigen, dann wird der Patient für den Rest des Jahres von
Zuzahlungen befreit. Wenn im Haushalt mindestens eine
chronisch kranke Person lebt,
halbiert sich die Belastungsgrenze auf ein Prozent des Bruttoeinkommens (s.u.).
Allerdings können Patienten nur befreit werden, wenn bei der Krankenkasse die
Quittungen eingereicht werden und ein entsprechender Antrag gestellt wird.
Aktuelle Zuzahlungsbefreiungen werden von der Krankenkasse ausgestellt. Der
Aufwand dafür ist allerdings mitunter so enorm, dass manch ein
Versicherter die Mühe scheut, den Fragebogen seiner Kasse auszufüllen. So
heißt es in Paragraph 62 SGB V:
"Bei der Ermittlung der Belastungsgrenzen nach Absatz 1 werden die Zuzahlungen
und die Bruttoeinnahmen zum Lebensunterhalt der mit dem Versicherten im
gemeinsamen Haushalt lebenden Angehörigen des Versicherten und des
Lebenspartners jeweils zusammengerechnet." Einnahmen zum Lebensunterhalt sind
"alle Einnahmen, die zur Bestreitung des Lebensunterhalts bestimmt sind und zwar
ohne Rücksicht auf ihre steuerliche Behandlung, soweit sie gegenwärtig zur
Verfügung stehen", so die Spitzenverbände der Krankenkassen in einem gemeinsamen
Rundschreiben. Knapp 30 Fragen zur Einkunftsart und -höhe gilt es zu beantworten
- vom Arbeitsentgelt angefangen, über Renten, Pensionen und andere
Versorgungsbezüge, Einkommen aus der gesetzlichen Unfall- und privaten
Lebensversicherung, bis hin zu Erträgen aus Pacht und Mieteinnahmen,
Mutterschaftsgeld, Eigenheimzulage. Entsprechende Belege sind beizufügen sowie
alle geleisteten Zuzahlungen personenbezogen zu quittieren.
Ab 2007 gelten folgende Z.:
Zahnersatz
Festzuschuss
Arznei- und Verbandmittel
zehn Prozent,
mindestens fünf Euro, maximal zehn Euro und „nicht mehr als die Kosten des
Mittels“ (§ 61 SGB V).
Die Kassen können
Produkte von der Zuzahlung befreien, wenn deren Herstellerabgabepreis ohne
Mehrwertsteuer mindestens 30 Prozent unter
Festbetrag liegt (§ 31 Abs. 3 SGB V).
Zudem können die
Kassen im Rahmen von Rabattverträgen auf die Zuzahlung verzichten (§ 130a Abs.
3b SGB V).
Für zuzahlungspflichtige Arzneimittel gilt: Ist auf dem Rezept kein
Befreiungsvermerk eingetragen oder liegt keine Befreiungsbescheinigung vor, sind
die Apotheken gesetzlich verpflichtet, Zuzahlungen von den Versicherten zu
erheben und an die Krankenkassen weiterzuleiten.
Kinder und Jugendliche bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres sind
grundsätzlich zuzahlungsbefreit.
Arzneimittel bei Gesetzlich Versicherten: Die wichtigsten Regelungen für
Zuzahlung und Erstattung
Heilmittel
10% der Kosten zuzüglich 10 € je Verordnung
Hilfsmittel
10% des Preises, mindestens 5 € , höchstens 10 € , jedoch nicht mehr als die
tatsächlichen Kosten
Krankenhaus/Stationäre Reha-Behandlung
10 € pro Tag, höchstens für 28 Tage im Kalenderjahr
Stationäre Vorsorge-Behandlung
10 € pro Tag
2008 ist die "Chroniker-Richtlinie" (
http://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/458/ ) in Kraft
getreten: Wer chronisch erkrankt
ist und deshalb bei den Z. von der halbierten Belastungsgrenze (1% statt
2% der jährlichen Bruttoeinnahmen zum Lebensunterhalt) profitieren will, muss
nachweisen, dass er sich vor der Erkrankung über die dafür relevante
Vorsorgeuntersuchung hat beraten lassen. Diese neue Regelung gilt für
Versicherte, die ab 2008 erstmals Vorsorgeuntersuchungen nach §2
SGB V in Anspruch nehmen
können. Dies sind alle Frauen, die nach dem 1.4.1987 und alle Männer, die nach
dem 1.4.1962 geboren wurden. Bisher (Anfang 2008) beschränkt sich die Richtlinie
auf Früherkennungsuntersuchungen von Brust-, Darm- und Gebärmutterhalskrebs;
weitere Beschlüsse des
GBA zu Früherkennungsuntersuchungen sowie zum sog "Gesundheits-CheckUp" sind
zu erwarten.
Weiter besteht eine steuerliche Berücksichtigung über sog. "Sonderausgaben",
worunter auch Gesundheits-/Krankheitskosten fallen. Allerdings gilt auch dort
eine zumutbare Eigenbelastung, die je nach Einkommen und Familienstand
zwischen einem Prozent und sieben Prozent des Einkommens beträgt. Erst bei
höheren Beträgen wird das zu versteuernde Einkommen und damit die Höhe von
Einkommenssteuer gemindert. Wichtig ist, dass sich die anerkannten Ausgaben
nicht allein auf Zuzahlungen und Praxisgebühren beschränken. Auch nicht
verschreibungspflichtige Medikamente, Heilpraktiker-Rechnungen oder Honorare für
IGeL, nicht von der Kasse übernommene Zahnarztrechnungen sowie verschriebene
Hörgeräte und Brillen werden vom Fiskus bei den Sonderausgaben berücksichtigt.
Insbesondere Familien mit niedriger zumutbarer Eigenbelastung, die häufig
naturheilkundliche Therapien in Anspruch nehmen, kommen relativ leicht in den
Genuss einer Steuerrückzahlung. Aber: Ausgaben für Medikamente werden nur
anerkannt, wenn eine Verordnung vorliegt. Die Selbstmedikation mit nicht-
verschreibungspflichtigen Präparaten führt folglich zu steuerlichen Nachteilen.
Nach Erreichen der
Belastungsgrenze von
zwei Prozent des Jahresbruttoeinkommens (ein Prozent bei chronisch kranken
Menschen, Familien mit drei und mehr Kindern) können sich Versicherte befreien lassen; Kinder und Jugendliche bis
zur Vollendung des 18. Lebensjahres sind automatisch zuzahlungsbefreit.
Insgesamt sind 6,8 Millionen Patienten in Deutschland befreit: 6,4 Millionen
chronisch kranke Menschen und 0,4 Millionen Patienten, die die Belastungsgrenze
von 2 Prozent ihres Jahresbruttoeinkommens überschritten haben (Stand: 2008).
Ein "Haken" für
Privatversicherte: Sofern sie mit einem Partner zusammenleben, der
GKV-Mitglied ist,
werden beide Einkünfte addiert. Die Höhe der maximalen Zuzahlung richtet sich
dann nach der Summe beider Einkünfte und nicht nur nach dem Einkommen des
GKV-Mitglieds, das eigentlich allein von der Gesundheitsreform betroffen ist.
Durch die Summierung der Gehälter können sich für Haushalte mit einem privat und
einem gesetzlich Versicherten jährliche Mehrbelastungen im erheblichen
Euro-Bereich ergeben.
Im zahnärztlichen Bereich besteht eine Besonderheit derart, als eine
Zahnsteinentfernung nach
BEMA Pos. 107 pro Jahr in der gleichen
Praxis nur einmal abrechenbar ist - obwohl nach wissenschaftlichen Forderungen diese mindestens
zweimal jährlich erfolgen sollte. Hier muss dann ggf. eine Z. nach
Privatsätzen ( GOZ) erfolgen, sollte
nicht die Praxis gewechselt werden.
Belastungsgrenzen, Bonus, chronisch
krank,
Europäischer Vergleich - Zahnmedizin,
Festbeträge, Festzuschüsse, GMG, Grünes Rezept,
Härtefall,
Rabattverträge,
schwerwiegende Erkrankung,
Selbstbehalt,
Selbstbeteiligung,
Eigenbeteiligung/Zuzahlung bei Zahnersatz,
Zuzahlungen_europäischer Vergleich
Zahnwissen-Festzuschüsse
Arzneimittel bei Gesetzlich Versicherten: Die wichtigsten Regelungen für
Zuzahlung und Erstattung
Zuzahlungs-Online-Rechner
So
senken Gesundheitskosten die Steuerlast (2016)
So ziehen Sie Krankheitskosten von der Steuer ab
GKV-Leistungen - Zuzahlungen steigen (2016, Ärztezeitung)
Zuzahlung
Eigenbeteiligung bei
Zahnersatz, engl.: co-payment, self-participation with
artificial dentures; im Rahmen der
Festzuschussregelung gelten bei
Gesetzlichen
Krankenkassen ab 2005 folgende Regelungen:
Ohne
Bonus (= 0-4 Jahre)
bezahlt die gesetzliche Krankenkasse zu vertraglich geregeltem Zahnersatz und
Reparaturen einen Zuschuss von 50 % = 50 % Eigenbeteiligung
Bei 5 Jahren regelmäßigem
Besuch beträgt dieser 60 % = 40 % Eigenbeteiligung
Bei 10 Jahren erhöht sich der
Zuschuss um weitere 5 % auf 65 % = 35 % Eigenbeteiligung
Für das Jahr 2013 gelten folgende monatliche Einkommensgrenzen für eine
vollständige Kostenübernahme bei einer
Regelversorgung (sog.
Härtefälle):
Alleinstehende
1.078 Euro
mit einem
Angehörigen 1.482,25 Euro
jeder weitere
Angehörige zusätzliche 269,50 Euro
Die Voraussetzungen für einen H. werden von der zuständigen Krankenkasse
geprüft. Wichtig: Wer von den Zuzahlungen zu
Arznei- und Heilmitteln befreit ist, fällt nicht automatisch unter die
Härtefallregelung bei Zahnersatz. Für die Versorgung mit Zahnersatz ist stets
eine gesonderte Antragstellung und Prüfung erforderlich.
Diese Regelung ist das vorläufige Ende einer bewegten Historie:
bis 1975
von Kasse zu Kasse im Umfang und in der Höhe verschieden hohe Zuschüsse auf
prothetische Grundleistungen (Kronen,
Brücken,
Modellguss,
Vollprothesen). Zahnersatz ist
keine Sachleistung, da das
Fehlen von Zähnen nicht als Krankheit anerkannt. "Volle Kassen der Kassen"
bewirkten:
1975
Die Kosten werden zu 100% von den Krankenkassen übernommen (einige
Leistungen, z.B. Keramikversorgungen, ausgenommen)
1977
1. Kostendämpfungsgesetz: da die Kosten (wie voraussehbar) davon laufen, wird
das erste Krankenversicherungskostendämpfungsgesetz eingeführt: die
Kostenübernahme für Zahnersatz wird von 100% auf 80% herabgesetzt.
1982
2. Kostendämpfungsgesetz: die Kostenübernahme für Zahnersatz wird abermals
von 80% auf 60% herabgesetzt
1989
Gesundheitsreformgesetz (GRG) (Norbert BLÜM): Zahnersatzzuschüsse sind
in der Höhe von jährlichen Vorsorgeuntersuchungen abhängig (sog. "Bonusregelung", Führen eines Bonusheftes)
1993
Gesundheitsstrukturgesetz "GSG-93" (Horst SEEHOFER): Für kieferorthopädische
Maßnahmen bei Erwachsenen und zahnmedizinisch umstrittene bzw. unnötig
aufwendige prothetische Leistungen, gibt es keinen Zuschuss mehr.
1998
Zweites GKV-Neuordnungsgesetz, sog. "Beitragsentlastungsgesetz" (Horst
SEEHOFER): weitere Restriktionen, z. B. keine Zuzahlungen für
implantologischen Leistungen oder für Komposite-Füllungen bzw. Inlays. Für
Kinder und Jugendliche, ab Jahrgang 1979 gibt es, außer bei Unfall oder
schwerer Allgemeinerkrankung, gar keinen Zuschuss mehr zum Zahnersatz. In
Kraft treten für ZE 1998; für Kieferorthopädie schon zum 1.7.1997
Die bisherigen prozentualen Zuschüsse wurden in
therapiebezogene Festzuschüsse
umgewandelt. Anzahl der Festzuschüsse auf 14 Versorgungskomplexe begrenzt;
gnathologische und implantologische Leistungen bleiben ohne Zuschuss. Den
Festzuschuss bekommt der Patient für Vertragsleistungen wie auch für
Wahlleistungen. Zahlung des Festzuschusses von der Krankenkasse direkt an
den Patienten; dieser ist Gesamtschuldner der ZE-Rechnung. Doppelte Höhe des
Festzuschusses bei Härtefällen.
Grundlage der Rechnungslegung ist die GOZ,
bei Vertragsleistungen für 2 Jahre auf den 1,7fachen Satz begrenzt. Wegfall
jeglicher Laborpreislisten, Wegfall
jeglicher
Wirtschaftlichkeitsprüfungen.
Gesetz galt nur eineinhalb Jahre
1999
GKV-Solidaritätsstärkungsgesetz (FISCHER, Grüne): Rückkehr zum
Sachleistungsprinzip (prozentuale, fallbezogene Bezuschussung) mit der aus
1980 bekannten Bonusregelung. Keine
Leistungen bei Implantaten. Weiter: die nach 1978 Geborenen haben wieder
Anspruch auf Zahnersatz
2005
befundorientierte Festzuschüsse;
ein bestimmter Befund löst eine (am grünen Tisch ermittelte)
Regelversorgung aus. Bei
anderen
Versorgungsformen (z.B. statt einer Teilprothese eine Brücke oder statt
einer Brücke ein Implantat) bleibt der Zuschuss der Regelversorgung
erhalten. Implantate selbst bleiben Privatleistung (die Kassen wären sonst
stark überfordert), nicht aber die
Suprakonstruktion.
Härtefälle lösen den doppelten Festzuschuss (der Regelversorgung) aus. Die
ursprüngliche Absicht aus 2003 - Zahnersatz sollte privat versichert werden -
wurde 2004 wieder fallen gelassen
Zuzahlung
Zuzahlungs-Online-Rechner
Deutsche
Gesundheitspolitik seit 1975 - Reformen über Reformen; ©:
Niedersächsisches Zahnärzteblatt 12/2010
Zuzahlungen europäischer Vergleich, engl.: self-participation, European comparison; was die finanzielle Belastung der Patienten für Leistungen in Zahnarztpraxen betrifft, liegt Deutschland im unteren Bereich. Was die finanzielle Belastbarkeit von Zuzahlungen angeht, so nimmt die Schweiz innerhalb der Nachbarstaaten eine Spitzenposition ein, gefolgt von Frankreich. ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() |
Zwangsbiss Zwangsokklusion, Bissluxation, engl.: forced bite; durch Zahnfehlstellungen oder unterschiedlicher Ausprägung von Ober- und Unterkiefer bedingter fehlerhafter Zusammenbiss beider Kiefer. Meist bedingt durch eine Zwangs(zahn)führung, welche beim Kieferschluss den Unterkiefer nach dorsal, lateral oder ventral führt. ![]() |
![]() ![]() umgekehrter Überbiss |
Zweiarmklammer,
engl.: double arm clasp;
Doppelarmklammer
Zweigpraxis
Zweigniederlassung, "Filiale", engl.: branch (practice);
Ausübung der zahnärztlichen Praxis an einem weiteren Ort(en). Der noch gültige
(2006)
Bundesmantelvertrag-ZAE definiert:
"Die Ausübung kassenzahnärztlicher Tätigkeit in einer Zweigpraxis bedarf der
vorherigen Zustimmung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung, in deren Bereich die
Zweigpraxis liegt. Die Zustimmung kann nur erteilt werden, wenn die Zweigpraxis
zur ausreichenden kassenzahnärztlichen Versorgung der Anspruchsberechtigten
notwendig ist und ihre Unterhaltung mit den Grundsätzen der zahnärztlichen
Berufsordnung in Einklang steht; die Zustimmung ist zu widerrufen, wenn die
Voraussetzungen für ihre Erteilung entfallen sind. Die Krankenkassen können die
Errichtung von Zweigpraxen beantragen. Die Parteien dieses Vertrages beschließen
Richtlinien".
Durch das
Vertragsarztrechtsänderungsgesetz (VÄndG, 2007) wurde das entscheidende Kriterium der
Unterversorgung aufgehoben. Als Kriterium gilt neu, dass durch Gründung einer
Z. die Patientenversorgung verbessert werden wird. Eine ordnungsgemäße
Versorgung der Versicherten am Praxisstammsitz muss weiterhin gewährleistet sein
(laut Gesetz sind Z. zulässig, wenn die Patienten am Zweitsitz besser
und am Hauptsitz nicht schlechter versorgt werden).
ausgelagerte Praxisräume,
Kooperationsarten in einer Zahnarztpraxis,
Niederlassung,
Teilgemeinschaftspraxis,
Vertragsarztrechtsänderungsgesetz
Download:
Neue
Möglichkeiten der zahnärztlichen Berufsausübung, Stand 1.7.2007; © KZBV
Download:
Änderung
Bundesmantelvertrag (Zahnärzte, Stand: 01.07.2007) - Gemeinsames Rundschreiben
Download:
Änderung
Bundesmantelvertrag (Zahnärzte, Stand: 01.07.2007) - Änderungsvereinbarung zum
Bundesmantelvertrag-Zahnärzte (BMVZ)
Download:
Änderung
Bundesmantelvertrag (Zahnärzte, Stand: 01.07.2007) - Änderungsvereinbarung zum
Ersatzkassenvertrag-Zahnärzte (EKVZ)
Buchtipp: Gemeinschaftspraxis & Co. - Alternativen zur zahnärztlichen
Einzelpraxis (W. Schinnenburg;
Zahnärztlicher Fach-Verlag, zfv, 2010); ausführliche und kompetente
Darstellung der umfangreichen Materie von einem Zahnarzt und Fachanwalt für
Medizinrecht
Zweiphasenabformung Zweikomponentenabformung, Sandwichabformung, engl.: two phase impression; Präzisionsabformung eines Kiefers oder Teilen davon ( ![]() ![]() ![]() ![]() |
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Zweitmeinung
engl.: second opinion; fachliche Beratung durch einen "zweiten
Zahnarzt/-ärztin" im Vorfeld der eigentlichen
Therapie nach einer
Untersuchung und unter Zuhilfenahme von
(weiteren) diagnostischen Mittel (z.B.
Röntgenbildern). Andere Verfahren, z.B.
telefonische Auskünfte oder eine "Internetberatung" werden dem Anspruch an eine
seriöse Z. nicht gerecht.
Eine Z. kann dann sinnvoll sein, wenn der Patient an der Diagnose und
Therapieplanung Zweifel hat oder wenn er sich nicht schlüssig ist, welche Art
der Therapie für ihn am besten geeignet sein könnte. In ausländischen
Gesundheitssystemen muss teilweise vor bestimmten Therapien (z.B. Operationen)
oder vor Überweisungen zu hoch spezialisierten Fachärzten eine Z.
eingeholt werden; in D wird relativ selten von der Einholung einer Z.
Gebrauch gemacht, welche für
Gesetzlich
Versicherte i.d.R. kostenlos ist.
Behandlung, MDK, MDZ,
Patientenberatungsstellen,
Praxisgebühr
BZÄK/KZBV: Hilfe in jedem einzelnen Fall - Erklärfilm erläutert Zahnärztliche
Patientenberatung (2018)
Zweitmeinung - zeitgemäß und sinnvoll (zm, 2015)
Zahnärztliche Patientenberatung - auch bei Problemen (2012)
oder ©:
BZÄK/KZBV
http://www.zahnarzt-zweitmeinung.de/ (KZBV) /
http://www.zahn-forum.de/ (spez. Model
der B.-W.)
zweizeitig engl.: two
time; Abdruckarten
Zwillingszahn
, Zwillingszähne, Schizodontie, Odontopagus, engl.: twin teeth;
Gemination
Z-Winkel , Schädelwinkel,
Profilwinkel; Merrifield
Winkel
Zwischenbrand
"Fixierungsbrand", engl.: between fire; Begriff bei der Herstellung
von Keramikarbeiten, um die augenblickliche Situation "einzufrieren", um dann
ggf. entsprechende Korrekturen (z.B. individuelle Farbanpassung,
Formkorrekturen) durchzuführen.
Keramik,
Vakuumbrand
Zwischenglied
Brückenzwischenglied, engl.: pontic; "zwischen", weil es sich
zwischen zwei Brückenpfeilern (eigenen Zähnen, Implantaten) befindet; der Teil einer
Brücke, welcher einen oder mehrere
fehlende Zähne ersetzt;
Brückenglied
Zwischenprothese ; (Immediatprothese),
Interimsprothese
Zwischenraumbürstchen,
Zahnzwischenraumbürstchen;
Interdentalbürstchen
Zwölf-Uhr-Position ;
Uhr-Position
Zygion
Zy, engl.: do.; anthropologischer
Schädelmesspunkt; der seitlich (lateral)
am weitesten vorspringende Punkt des
Jochbeins.
Zygion-Alveolar-Index
Zygion-Alveolar-Index Jochbogen-Molaren-Relation, engl.: do.; Klassifizierung der Gesichtsrelation im Vergleich zum Oberkiefer. Nach Durchschnittswerten sollte die Jochbogenbreite (gemessen zwischen den beiden Zygia; zy-zy) etwa dreimal so groß sein wie die Zahnbogenbreite im Gebiet der 2. Prämolaren. Index = (Jochbogenbreite x 100) : Zahnbogenbreite ![]() |
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zygomatische Falte
engl.: zygomatic fold; doppelte oder dreifache Falte auf der Mitte der
Wange, etwa über dem Jochbein beginnend, weiter zum Mundwinkel verlaufend, nach
unten in die Kinnfurchen übergehend. Besonders ausgeprägt bei chronischen
Magenerkrankungen.
Zygomaxillare
Zm, engl.: do.; anthropologischer
Schädelmesspunkt; tiefster Punkt
der Knochennaht (Sutura zygomaticomaxillaris) zwischen
Oberkiefer und
Jochbein
Zylinderampulle ; engl.:
cartridge, Carpule®
Zylinderimplantat
intramobiles, IMZ, engl.: cylinder implant; 1974 in die
ZHK eingeführtes
zweiteiliges Implantatsystem. In den hohlen Implantatkörper greift ein
intramobiler Konnektor, welcher mit der
Suprakonstruktion verbunden
ist. Dieser Konnektor wirkt als ein elastisches Ausgleichselement und soll die
Funktion des natürlichen Zahnhalteapparates (
Sharpey-Fasern) übernehmen und
somit ein Überschreiten der Gewebetoleranz bei Belastung durch angreifende
Kräfte vermeiden helfen.
Implantat
Zylinderteleskopkrone
,
engl.: cylindrical (o. round) telescope crown;
Teleskopkrone
Zyste
Da Z. kontinuierlich langsam wachsen und unter Verdrängung
der Zahnwurzeln in der Nachbarschaft und Auflösung notwendiger
Knochensubstanz (
|
|
Zystektomie
; Zystenausschneidung, engl.: cystectomy; Entfernung einer
Zyste im Ganzen; Operation nach
Partsch II
Zystenbalg
engl.: cyst (belly); geschlossene bindegewebige Auskleidung
des Hohlraums einer Zyste, zum Hohlraum hin mit
Epithel bedeckt. Darauf folgt (nach
außen hin) eine subepitheliale Zone und schließlich eine bindegewebige Kapsel.
Der bindegewebige Z. einer radikulären Zyste wirkt als semipermeaple (=
nur in einer Richtung durchlässige) Membran. Im Zysteninneren kommt es zur
Erhöhung des hydrostatischen Druckes durch Abstoßung degenerierter Epithelzellen
und dadurch zum Flüssigkeitseinstrom.
Durch eine Zystendrainage (drainage of a cyst) lässt der Innendruck nach
und verhindert so - als provisorische Maßnahme - ein weiteres Wachstum der
Zyste.
Zystenflüssigkeit
Follikelflüssigkeit, engl.: cyst liquid; dünn- oder dickflüssiger,
manchmal auch blutig oder entzündlich/eitriger Inhalt einer
Zyste. Die Zusammensetzung entspricht im Prinzip den
Substanzen des Blutes, unterscheidet sich aber in der Konzentration einiger
biochemischer Parameter. So sind z.B. die Cholesterin- und Gammaglobulinwerte
erhöht. Bei radikulären Zysten kann man nach dem Inhalt
unterscheiden: Akut entzündet: Eiter, Epithelzellen, Cholesterinkristalle;
Chronisch entzündet: Flüssig, klar, honigfarben, Cholesterinkristalle
Zystostomie ; Zysteneröffnung, engl.: cystostomy; teilweise Entfernung ("Fensterung") einer Zyste; Operation nach Partsch I
Zytotoxizität
"Zellgiftigkeit",
engl.: cytotoxity; Fähigkeit bestimmter, meist chemischer Substanzen,
Gewebszellen zu schädigen. Für
Restaurationsmaterialien in der ZHK
werden vor allem In-vitro-Tests
durchgeführt. Dabei werden die Auswirkungen der Testsubstanzen auf
Zellproliferation, Morphologie und Metabolismus untersucht.
Biokompatibilität,
Komposite
Verträglichkeit dentaler Werkstoffe:
http://www.db-thueringen.de/
ZZQ
Abk. v. Zahnärztliche Zentralstelle Qualitätssicherung; sog. Stabsstelle,
untergebracht im Institut der Deutschen
Zahnärzte, bearbeitet Fragestellungen zur Struktur-, Prozess- und
Ergebnisqualität zahnärztlicher Tätigkeiten. Einer der Schwerpunkte ist die
Koordination der Erstellung, Evaluierung und Verbreitung von
Leitlinien zu diagnostischen und
therapeutischen Methoden der Zahnmedizin.
http://www.zzq-koeln.de
[
Autor:
Dr. Klaus de Cassan
]
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