Zahnwissen-Lexikon
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ÜBAG , ÜÖBAG, Kurzbez. für
KZV-übergreifende (= "überörtliche") Berufsausübungsgemeinschaften,
http://www.kzbv.de
Überabformung
Überabdruck, Schlüsselabformung, engl.: overimpression; Abformung nach einer
Gerüst-/Kroneneinprobe zur Erstellung des definitiven
Meistermodells im Rahmen einer
Zwischeneinprobe. Die Ü. erfolgt meist mit hochpräzisen
Abdruckmassen, unter Verwendung
eines
individuellen
Löffels, um Diskrepanzen zwischen Modell und Mundsituation zu vermeiden.
Abdruck
Überbelastung
engl.: overuse; länger anhaltende und unphysiologisch starke
Krafteinwirkungen auf die Kau-
oder Seitenfläche
eines Zahnes bzw. Implantats führen zu
Resorptionen am
Parodontium (Knochen- und
Wurzelresorptionen) und einer damit verbundenen Zahnbeweglichkeit; dies
besonders dann, wenn sie nicht in axialer Richtung erfolgen.
Hyperzementose,
Vorkontakt,
Zementrissfraktur
überbezirkliche o. überörtliche Berufsausübungsgemeinschaften
(ÜBAG);
Berufsausübungsgemeinschaft,
Kooperationsarten in
einer Zahnarztpraxis,
KZV-übergreifende Berufsausübungsgemeinschaften
Überbiss ,
Overjet
überempfindliche Zähne Hypersensibilität, Dentinüberempfindlichkeit, engl.: sensitive teeth, tooth hypersensitivity, dentin hypersentivity, odontohyperesthesia; kurze, scharfe schmerzhafte Zahnnerv-Reaktionen auf äußere Reize (chemisch, physikalisch), die auf freiliegendes Dentin treffen. Die Schwelle für Wärmeschmerzempfinden an der Schmelz-Dentin-Grenze liegt bei 47,7°C und wird bei einem intakten Zahn selten erreicht. Die Schwelle für Kaltschmerzempfinden dagegen liegt bei 26,4°C und wird bei Verzehr von Eis oft unterschritten. Mit einer Prävalenz von 10 bis 20% ist die Dentinüberempfindlichkeit weit verbreitetet. Der Schmerz wird dabei durch das Einwirken thermischer, chemischer und taktiler Reize auf das freiliegende Wurzeldentin ausgelöst, wobei ein Kältereiz als besonders unangenehm empfunden wird. Hauptstörzonen sind freiliegende Zahnhälse, abgeschliffene ("abgekaute") Zahnflächen und zuweilen nach dem Legen von (zahnfarbenen) Füllungen nach der Adhäsiv-Technik. Die Schmerzen können teilweise so groß sein, dass die Essgewohnheiten aus Angst vor einer erneuten Reizung eingeschränkt oder bestimmte Speisen gemieden werden. Die Schmerzauslösung selbst ist wissenschaftlich noch nicht restlos aufgeklärt: Nach der wahrscheinlichsten hydrodynamischen Theorie (engl.: hydrodynamic theory) wird die Flüssigkeit ("Dentinliquor") in den Dentinkanälchen (Tubuli) bei frei liegendem Dentin durch äußere Reize in Bewegung versetzt, dadurch werden die feinen Nervenendigungen des Zahnnervs gereizt und lösen die Empfindlichkeit aus. Andere Theorien gehen von einer direkten Reizung der Nervenendigungen durch die einwirkenden Substanzen aus. Weiter zeigen Untersuchungen, dass "sensibles" Dentin bis zu 8 mal mehr offene Dentintubuli an der Dentinoberfläche aufweist auf als normales; der Durchmesser der Tubuli ist doppelt so groß wie bei normalem Dentin, sodass sogar milde Reize bereits einen Anstieg des Flüssigkeitsflusses in den Tubuli – und damit eine Auslösung des Schmerzes – bewirken. Bisher (2011) gibt es noch kein Universalmittel
zur Behandlung dieser teils sehr unangenehmen Empfindungen. Deshalb sollte
primär eine Risikominimierung durch Vorbeugung erfolgen: |
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Überextension
engl.: overextension; zu weit reichender Rand/Ausdehnung einer
Krone oder
Prothesenbasis. Während es bei
Ersterer zu Zahnfleischreizungen und -entzündungen kommt, bewirkt eine
Überextension der Prothesenbasis ein Abheben dieser von der Mundschleimhaut
durch den Angriff der Muskulatur beim Kauen/Sprechen und/oder
Druckstellen.
Extensionsabdruck,
Sublingualrolle
Überfüllung
Überpressen, Überstopfen, engl.: overfilling;
Puffs; Bezeichnung für das Resultat
einer Wurzelkanalfüllung,
welche über den anatomischen Apex
hinausgeht und das
Wurzelfüllmaterial in das periapikale Gewebe presst. Eine stärkere Ü.
über den Apex hinaus ist selten gewünscht, kann aber aus anatomischen Gründen
manchmal nicht vermieden werden.
Eine Ü. wird nach Strindberg in vier Gruppen eingeteilt:
B1 (auch: flush):
Füllung bis zum röntgenologischen Apex
B2: apikale
Überfüllung kleiner als 1mm
C1: Überfüllung
von 1-2mm
C2: Überfüllung
mehr als 2mm
Guttapercha,
Kondensation,
Puffs
Übergangspassung , engl.: transition fit,
Friktion,
Passung
Überinstrumentierung
engl.: overinstrument; Schlagwortbezeichnung für das "über den
Apex hinaus aufbereiten" im Rahmen einer
Wurzelkanalbehandlung.
Dies durch eine Messaufnahme
zu minimierende Missgeschick führt selbst dann zu einer schlechteren Prognose
des behandelten Zahnes, wenn die definitive
Wurzelkanalfüllung
regelrecht gelegt wird.
Überfüllung
Überkappung engl.: (dental) pulp-capping; Aufbringen von Medikamenten - meist auf der Basis von Calciumhydroxid-Präparaten oder Calciumsalicylat-Basis - mit dem Ziel der Vitalerhaltung einer infizierten oder gefährdeten Pulpa. Bei einem vitalen, klinisch unauffälligen Zahn, ohne röntgenologische Veränderungen an der Wurzelspitze ist die Prognose gut. Ist die Pulpa irreversibel entzündet, ist die Vitalexstirpation das Mittel der Wahl. Die exakte Diagnose ist jedoch nicht klinisch, sondern nur histologisch möglich (s.u.: "Folgende 6 Punkte ...") . Es werden zwei Arten unterschieden, welche unter örtlicher Betäubung durchgeführt werden:
Zur Erfolgsquote sagen Untersuchungen: diese nimmt vom Frontzahn-
zum Seltenzahnbereich kontinuierlich ab. Die mittleren Schneidezähne hatten
eine Erfolgsquote von 83,3 %, die Weisheitszähne eine von nur 38,9 %. |
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Überkonturierung Überkonturieren, engl.: overcontouring; 1.) von künstlichen Zahnkronen (Seitenflächen oder Rändern). Diese weisen dann eine unnatürlich starke Wölbung auf und führen zu Schäden am Zahnfleisch, weil der natürliche Selbstreinigungseffekt nicht mehr wirken kann. Es kommt zu einer übermäßigen Plaqueansammlung infolge einer Nischenbildung und dadurch bedingter Entzündung der Gingiva. Eine Ü. ist häufig bei Verblendkronen zu beobachten. Aus einem gewollten Kompromiss zwischen schonendem Zahnhartsubstanzabtrag und der für ästhetische Verblendungen unvermeidlichen Materialschichtstärke resultiert gern eine vestibuläre Ü. des Werkstückes. 2.) von Zahnfüllungen; hier auch: Übermodellierung; ein Zuviel an Füllungsmaterial über die Kavitätenränder hinaus. Derartige Überschüsse müssen entfernt werden, da sie einmal zu Plaqueretentionsstellen führen und weiter frakturgefährdet sind. Bei Komposites praktiziertes Verfahren, um nach dem Aushärten die minderwertige, sauerstoffinhibierte obere Schicht am Füllungsrand beim Ausarbeiten der Füllung abtragen zu können. |
Überkronung ,
überkront, engl.: crowning;
Krone
Überkronungsrisiko
engl.: etwa crown risk; Grundsätzlich stellt jede
Überkronung eines
vitalen Zahnes für die
Pulpa ein Risiko dar. Nach Kerschbaum (Köln, 1998) muss nach fünf Jahren in vier
Prozent der Fälle mit einem Granulom,
nach zehn Jahren in 15 Prozent der Fälle mit dem Verlust der
Vitalität gerechnet
werden. Ursache hierfür ist hauptsächlich eine unausweichliche großflächige Eröffnung der
Dentinkanälchen während der Präparation und damit verbunden eine Verletzung der Odontoblastenfortsätze. Dabei gilt: Je dichter die Präparation in die Nähe der
Pulpa reicht und je größer die Durchmesser der
Dentinkanälchen sind, desto
leichter können Schädigungen entstehen. Nicht nur die
Präparation selbst,
sondern jeder Arbeitsschritt von der Abformung über die Herstellung des
Provisoriums bis zum Eingliedern der Arbeit können den Zahnnerv belasten. Gerade
bei einer jugendlichen Pulpa ist bei der Präparation besondere Vorsicht geboten,
da die Dentinkanälchen und die Pulpa selbst (noch) relativ groß sind. Es sollte
deshalb ein deutlich größerer Abstand zur Pulpa eingehalten werden als beim
Dentin eines Erwachsenen-Zahnes, dessen Kanälchen durch Anlagerung von
Hartsubstanz im Bereich der Kanalwand einen kleineren Durchmesser aufweisen und
deren Dentinstärke generell größer ist.
Haltbarkeit von
festsitzendem Zahnersatz, Präparation,
Präparationstrauma,
Prepometer
Überkuppelung , engl.: overlay;
Overlay
Überlagerungsaufnahme ,
Schichtaufnahme
Überlassung von Behandlungsunterlagen ;
Dokumentation
Übersichtsaufnahme ; engl.: standard
radiography,
z.B.
Panoramaschichtaufnahme
Übertragungsbogen Gesichtsbogen, Transferbogen, Fazialbogen, engl.: face bow; nicht allgemein übliches Hilfsmittel, welches i.d.R. an "mittelwertigen" Punkten (= arbiträrer Ü.) des Gesichts angelegt wird und dazu dient, individuell anatomisch-geometrische Verhältnisse vom Patienten auf einen Artikulator zu übertragen, um im Labor eine schädelbezügliche Montage der Abdruckmodelle zu ermöglichen. Dadurch soll im Rahmen der labormäßigen Zahnersatzherstellung eine Minimierung der Okklusionsfehler erzielt werden. Der dazu verwendete Ü. erlaubt eine Individualisierung des Bonwill-Dreiecks und des Balkwill-Winkels. Bis auf die Gerber'sche Methode (unterkieferbezogen) erfolgt eine 3-dimensionale Übertragung des Oberkiefer(-modells), an welches der Unterkiefer entsprechend angepasst wird. Um eine derartige Übertragung durchzuführen, werden sog. Referenzpunkte am menschl. Schädel benötigt. Es sind dies i.d.R. zwei posteriore (mit Bezug zur Scharnierachse) und ein anteriorer Bezugspunkt (tastbarer unterer Rand der Orbita oder individuell bestimmter Punkt oberhalb der Schneidekanten der OK-Schneidezähne oder der Subnasalpunkt). Unterteilung nach der Funktion in:
Die heute (2011) gebräuchliche Vorgehensweise (Gesichtsbogen
und
Mittelwert-Artikulator)
ist nach wissenschaftlichen Kriterien zur Herstellung einer
individuellen Okklusion nicht ausreichend, führt aber in der Praxis zu einem durchaus
akzeptablen Ergebnis. Zudem besteht noch ein Forschungsbedarf dahingehend, ob
sich mit den teilweise sehr zeitintensiven Methoden praktische Konsequenzen in
qualitativer und zeitlicher (weniger Korrekturen im Munde) Hinsicht ergeben. |
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Übertragungskappe Transferkappe, engl.: transfer coping; aus Kunststoff oder Metall bestehende Behelfe zur Übertragung und Zuordnung der Mundsituation von Implantat- oder Zahnstümpfen auf ein zahntechnisches Arbeitsmodell. Die Ü. wird im Mund über dem entsprechend bearbeitetem Zahnstumpf/Implantat exakt angepasst und darüber ein Abdruck zusammen mit der Ü. genommen. ![]() |
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Überversorgung
engl.: overservicing; Begriff aus der Gesetzlichen Krankenversicherung
und im Sozialgesetzbuch (§ 101) geregelt. Im
Wesentlichen geht es dabei um ein Überschreiten der Zahlen aus der sog.
Bedarfsplanung:
"Überversorgung liegt vor, wenn der allgemeine bedarfsgerechte Versorgungsgrad
um zehn Prozent überschritten wird. Der bedarfsgerechte Versorgungsgrad wird
durch Arzt-Einwohner-Verhältniszahlen ermittelt. Sofern Überversorgung vorliegt,
müssen für den betroffenen Planungsbereich
Zulassungsbeschränkungen erlassen
werden, um den weiteren Anstieg der Arztzahlen zu verhindern"
(aus
Lexikon AOK-Bundesverband).
Für den zahnärztlichen Bereich sind jegliche Beschränkungen ab dem 1.4.2007
entfallen: GKV-WSG (Gesetz zur Stärkung
des Wettbewerbs in der Gesetzlichen Krankenversicherung)
Davon abzugrenzen ist eine Übertherapie, engl.: overtreatment. Der
Sachverständigenrat für das
Gesundheitswesen hat auf Grundlage des
SGB V im Jahr 2001 folgende
Definitionen für diesen Begriff entwickelt: Als Übertherapie wird eine
"Versorgung mit nicht indizierten Leistungen" betrachtet. Dazu zählen auch
"Leistungen ohne hinreichend gesicherten" oder "nur geringen Nutzen". Auch
Leistungen, die "in ineffizienter, also unwirtschaftlicher Form" erbracht
wurden, fallen unter diese Rubrik. Übertherapie bietet demnach keinen
gesundheitlichen Nutzen oder setzt Patienten vermeidbaren Risiken aus.
Überzahl von Zähnen, engl.: polyodontia, supernumerary teeth;
Hyperodontie
Ubi pus, ibi evacua
„Wo Eiter ist, dort entleere ihn“ – dieser antike Leitsatz hat besonders im
Kiefer- und Gesichtsbereich eine vitale Bedeutung, da durch die Verbindung
der dortigen Venen mit denjenigen des Gehirns die Gefahr einer
Hirnvenenthrombose (Sinus cavernosus-Thrombose) besteht. Dieses Zitat wird
dem griechischen Philosophen und Arzt
Hippokrates zugeordnet.
ubiquitär , engl.: ubiquitous; vom lat. ubique = überall, überall verbreitet
U-Bügel-Aktivator
nach
Karwetzky,
funktionskieferorthopädisches Gerät; je eine
Platte im Ober- und
Unterkiefer werden durch zwei U-förmig gebogene Drahtschlaufen miteinander
fixiert. Sinn dieser Konstruktion ist, dass dadurch eine aktive Bewegung des
Unterkiefers (nach dorsal o. ventral) - je nach Bügelaktivierung -
herbeigeführt werden kann. Eine Rotationsveränderung des Unterkiefers wird
durch eine asymetrische Aktivierung erreicht.
Aktivator
Abbildungen
UCB (= University of California Bone);
Bone Morphogenetic Protein (BMP)
UDA-Anker - SYSTEM , Vorläufer des
CBW-Systems (spezielle
Klebebrückenart)
UDMA
Urethan-Dimethacrylat, aliphatische DMA, "Matrixharz"; 1974 von Foster und
Walker entwickelt, ist UDMA Bestandteil der Matrix von jüngeren
Komposites. Das Fehlen des
Phenolringes in der Monomerkette führt zu einer höheren Flexibilität und
Zähigkeit im Vergleich zu Bis-GMA
Uhr-Position engl.: o’clock position; einprägsame Schlagwortbezeichnung für eine Arbeitsplatzposition des Zahnarztes im Bezug zum Patienten. So bezeichnet z.B. die gewöhnlich eingenommene 10-Uhr-Position (10 o'clock position; s. Abb.) einen Arbeitsplatz rechts seitlich und leicht nach hinten vom Kopf des Patienten (wie bei einer Uhr: Patient = 12, Zahnarzt = 10); die 12-Uhr-Position (12 o'clock position) bedeutet eine Arbeitsposition direkt hinter dem Kopf des Patienten. Bei der Sitzposition des Assistenzpersonals spricht man von einem Rechtwinkelsitz (= Helferin parallel zum Patienten = in etwa rechtwinklig zum Zahnarzt) und einem Umklammerungssitz (= Helferin dem Zahnarzt zugewandt) |
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UK ; Abk. für Unterkiefer;
Mandibula
Ulitis , Oulitis, engl.: do., vom gr. "ulon" = Zahnfleisch; wenig gebräuchlicher
Begriff für eine Zahnfleischentzündung;
Gingivitis
Ulkus ; Bez. für ein Geschwür,
Ulzeration
Ulon ; griech. für Zahnfleisch, in D
ungebräuchlich; Gingiva
ultra ; vom lat. für jenseits, weiter, darüber hinaus; verstärkender (extremer) Bedeutungszusatz zu Substantiven
Ultraschallgerät
Ultraschallscaler,
engl.: ultrasonic apparatus; Gerät vornehmlich zum Entfernen harter
Zahnbeläge (Zahnstein):
eine metallene Arbeitsspitze wird durch
mechanische oder elektromechanische Verfahren in Schwingungen im Frequenzbereich
zwischen 8.000 u. 45.000 Hz versetzt. Schwingungsform und Amplitude variieren
hierbei je nach verwendeten System und der anatomischen Form der Arbeitsspitze,
wobei die Schwingungsrichtung meist senkrecht zur Längsachse des am Abtrag
beteiligten Bereichs des Arbeitsendes gerichtet ist.
In den 50er Jahren des letzten Jhds. ursprünglich zur
Kavitätenpräparation
entwickelt. Daher auch der Name des Gerätes "Cavitron" (engl.: cavity
= Kavität)
Einsatz i.d.R. zum
Entfernen von Zahnstein;
weitere Anwendungsgebiete s.u..
Schall- und Ultraschallscaler - sog. oszillierende Scalersysteme -
lassen sich einteilen in:
Schallscaler (druckluftbetrieben):
Amplitude bis 1.000 µm, Frequenz zwischen 6.000 u. 8.000 Hz
bei runder Schwingungsform mit einem homogenen und vorhersehbaren Abtragemuster.
Typische Vertreter: KaVo Sonicflex™, Handstücke der
Firmen NSK oder W&H
Ultraschallscaler: Amplitude bis 100
µm, Frequenz zwischen 20.000 und 45.000 Hz bei
kreisrunder bis eliptischer Bahn. Daraus ergibt sich eine klopfend oder
reibend/schabende Arbeitsspitzenfunktion (je nach Anlagerungswinkel). Weitere
Unterteilung in
piezoelektrische
(die Schwingung - meist auf eine Ebene begrenzt - wird durch die Einwirkung einer Wechselspannung auf einen
Quarzkristall erzeugt) und
magnetostriktive Geräte.
Bei letzteren erfolgt die Schwingungserzeugung durch elektro-magnetische
Einwirkung auf ein im Gerätehandstück befindliches ferromagnetisches Material.
Bei der Anwendung
konventioneller Schall- und Ultraschallscaler findet der Abtrag von Zahnstein
und die Entfernung des
Biofilms durch
mechanische Interaktion des oszillierenden Arbeitsendes mit der bearbeiteten
Substanz statt. Eine oft unterstellte
bakterizide Wirkung durch Mikroströmungseffekte (Kavitation) der zur Kühlung der
Arbeitsenden maschineller Scaler verwendeten Spülmedien konnte bisher nicht
nachgewiesen werden. Klinische Untersuchungen zeigen, dass mit
den (Ultra-)Schallscalern ähnliche
Attachmentgewinne erzielt werden können wie mit Handinstrumentierung - dies
bei einem Zeitvorteil von ca. 30%. In
den schwer zugänglichen
Furkationsbereichen sind bessere
Ergebnisse verglichen mit manuellem Vorgehen zu erzielen.
Magnetostriktive Ultraschallscaler können zu Interferenzen mit
Herzschrittmachern führen. Piezoelektrische Ultraschall- und Schallscaler
scheinen diesbezüglich unproblematisch zu sein. Da die Datenlage nicht ganz
eindeutig ist, wird sicherheitshalber auf die Anwendung von Ultraschallscalern
bei Herzschrittmacher-Patienten abgeraten.
Arbeitsspitzen aus Karbonfasern (z.B. wahlweise beim
Vector-System) tragen signifikant mehr
gesundes Zahn-Wurzel-Material ab (= hoher Abrasionspotential) - bei der
supragingivalen
Zahnsteinentfernung ist
dieser Effekt nicht zu beobachten.
Zur
Implantatreinigung und
-pflege dürfen bei den gängigen Implantatsystemen keine metallenen Spitzen
zum Einsatz kommen, da diese die Implantatoberfläche zerkratzen und so
Retentionsstellen für eine Plaque bilden.
Empfohlen werden Scaleransätze aus Karbon/Kohlefasern oder Plastik.
Eine Stellungnahme der DGZMK
aus 2005 beurteilt U. in der Parodontologie wie folgt:
"Supra- und subgingivales Scaling mit
Schall- und Ultraschallinstrumenten führt zu klinischen Therapieergebnissen, die
denen nach Handinstrumentierung gleichwertig sind. Nach derzeitigem Stand der
Literatur sind hierfür bei adäquater Anwendung alle Schall- und
Ultraschallscalersysteme gleich gut geeignet sind".
Zur
Kavitätenpräparation
mit Ultraschall s.u.
sonoabrasive Systeme,
z.B.
Sonicsys.
U.
werden ebenfalls bei der
Wurzelkanalbehandlung eingesetzt. Schwingungen im Bereich von 25.000 -
40.000 Hz haben etwa den Effekt von Handinstrumenten, allerdings mit einer
erhöhten Gefahr einer Stufenbildung im Wurzelkanal. Schallscaler
(Schallvibrationssysteme) mit Frequenzen bis 6.000 Hz sind in dieser Richtung
sicherer.
Video: Ultraschall in der Endodontie
Zur
Verringerung der Viskosität von
Befestigungszementen auf
Komposite-Basis (z.B. ESPE Sono®-Cem
dualhärtendes Hybrid-Komposite) existiert das Ultraschall-Einsetzverfahren (sog.
USI-Technik, engl.: ultrasonic insertion technique)
die
gelegentlich empfohlene Kondensation von
Amalgam mittels Ultraschallscalern wird wegen einer erhöhten
Quecksilberfreisetzung abgelehnt
Zur Osteotomie der
Mandibula werden
vereinzelt Geräte wie
Piezosurgery® (Mectron)
und zugehörige Arbeitsendstücke eingesetzt. Verglichen mit konventionellen
Operationstechniken unter Verwendung von Sägen und Meißeln ist die
Ultraschalltechnik zwar zeitaufwändiger, ermöglicht aber ein sehr präzises und
sicheres Arbeiten in einem blutfreien Arbeitsfeld, was eine optimale Kontrolle
des Eingriffes erlaubt (
Piezochirurgie)
Ebenfalls wird der Einsatz von
piezoelektrischer Ultraschall-Luxation in Verbindung mit einem neu
entwickelten Zangensystem zur schonenden
Zahnextraktion beschrieben
(2005): Das CES (Cologne Extraction System) in Kombination mit speziellen
Ansätzen für das
Piezosurgery® (Mectron)
soll eine äußerst schonende Zahnentfernung ermöglichen, wobei durch die
Ultraschall-Luxation eine Lockerung des Zahnes um mindestens einen
Lockerungsgrad erreicht wird.
Zur
Entfernung sehr festhaftender Beläge o. Verunreinigungen (Zahnstein, Zementreste
usw.) werden Ultraschall-Reinigungsgeräte eingesetzt, die hochfrequent
mit über 20.000 Hz arbeiten. Auch wenn dabei spezielle Lösungen angewandt
werden, erfolgt i.d.R. keine Keimabtötung.
Zur
Diagnostik
Sonographie
Herzschrittmacher,
Kavitation,
PerioScan,
Sonicsys,
sonoabrasive Systeme,
Sonographie, Vector,
Zahnsteinentfernung
Schall-
und Ultraschallscaler in der Parodontitistherapie
Wurzelkanalaufbereitung
Nichtchirurgische Ultraschallinstrumente in der Endodontie
https://www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/za/ultraschallgeraete.pdf
elektrische Zahnbürste
Ultraschallverfahren, diagnostische
engl.: diagnostic ultrasound procedures; nicht auf ionisierender
Strahlung beruhende
bildgebende Verfahren in der ZHK. Bisher
nur seltener Einsatz in der
ZHK; mit Hilfe der
U. können
z.B.
Diskusverlagerungen und intrakapsuläre
Veränderungen im Kiefergelenk
sicher diagnostiziert werden; die Interpretation der knöchernen Strukturen (z.B.
condyläre Veränderungen) ist naturgemäß
eingeschränkt. Weitere Einsatzgebiet sind die Darstellung der Nasennebenhöhlen,
der Kaumuskulatur und des Mundbodens.
Sonographie
Ultraschallverfahren in der zahnärztlich-oralchirurgischen Diagnostik
(2014)
Ultraviolettbestrahlung ; zur
Desinfektion/Sterilisation lichtzugänglicher
Oberflächen;
Kaltsterilisation
Ultraviolett-Polymerisation ,
Polymerisation, lichtinduzierte
Ulzeration Geschwürbildung ("(Schleim)Hauteiterung"), engl.: ulceration, abgeleitet von Ulkus = Geschwür. In der ZHK gebräuchlich im Zusammenhang mit geschwürigen Zahnfleischveränderungen. Abb.: Zungenulzeration aufgrund einer scharfen, lingualen Zahnkante im Unterkiefer ![]() |
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umami
fleischig-herzhaft, wohlschmeckend; 1908 in Japan entdeckte
fünfte Grundgeschmacksqualität,
die hauptsächlich über den Eiweißbaustein Glutamat vermittelt wird.
UMH-Matrize , UniversalMatrizenHalter, Müller-Matrize;
Ringmatrize
Umsatzsteuer
in einer Zahnarztpraxis, engl.: sales tax or turnover tax in a
dental practice; kompliziertes Regelwerk, wobei für eine Befreiung oder Pflicht
immer das therapeutische Ziel entscheidend ist (Stand 2006):
primär ist der Zahnarzt -
wirtschaftlich gesehen - in eigener Praxis ein Unternehmer und muss U.
entrichten
Leistungen der medizinischen
Betreuung, die der Diagnose und
Behandlung von Krankheiten und
anderen Gesundheitsstörungen dienen, sind von der U. befreit
besteht kein therapeutisches
Ziel - z.B. eine rein
kosmetische Leistung - so besteht U.-Pflicht (
2011: Ärzte trifft die Umsatzsteuerpflicht jetzt öfter). Die zahnärztlichen
Mitteilungen (zm) melden zur Umsatzsteuerpflicht im September 2008:
"Steht das therapeutische Ziel im Hintergrund, fällt Umsatzsteuer an.
Heilberufliche Leistungen, in denen kein therapeutisches Ziel im Vordergrund
steht, sind nicht von der Umsatzsteuer befreit. Das geht aus einem Schreiben der
Oberfinanzdirektion Hannover hervor. Dies gelte auch für die
Sachverständigentätigkeit der Zahnärzte und Ärzte, wenn das Gutachten der
Entscheidungsfindung eines Dritten dient, die gegenüber dem Betroffenen oder
anderen Personen Rechtswirkung erzeugt. Auch Schönheitsleistungen von Zahnärzten
unterliegen dem Umsatzsteuersatz von 19 Prozent, soweit kein therapeutisches
Ziel im Vordergrund steht, stellt die W+ST Wirtschaftsprüfung GmbH in einer
Stellungnahme klar."
Vorsorgeuntersuchungen gelten
als befreit von der U.; ärztliche Gutachten nur dann, wenn ein direkter
Zusammenhang mit der Heilbehandlung besteht
die Anpassung von Hilfsmitteln
(z.B. kieferorthopädisches Behandlungsgerät) ist befreit, nicht aber deren
Lieferung
U.-pflichtig ist auch die
Lieferung von Zahnprothesen oder kieferorthopädischen Apparaturen, soweit sie im
Praxislabor hergestellt werden. Auch
Vorarbeiten (z.B.
Individueller Löffel), die Anfertigung von Inlays, Kronen oder Veneers sind
davon betroffen
u.U. muss das Behandlungshonorar
in einen umsatzsteuerfreien und einen -pflichtigen Anteil aufgeteilt werden,
wobei die zahnärztliche Dokumentation
entscheidend ist (Würdigung des "therapeutischen Ziels"). Die Übernahme der
Kosten durch einen Krankenkasse kann lediglich ein Indiz für die Befreiung sein
primär ist der volle Steuersatz
(ab 2007: 19%) fällig. Bei Zahnersatzlieferungen gilt der
ermäßigte Steuersatz von 7%
Wenn der steuerpflichtige Umsatz
des Vorjahrs nicht mehr als 17.500 € betrug und im aktuellen Jahr 50.000 €
voraussichtlich nicht erreicht werden (Absolutbeträge werden meist jährlich
angepasst), kann der Zahnarzt als sog. "Kleinunternehmer" auf den Ausweis und
die Abführung einer U. verzichten
entscheidet man sich für die
Umsatzsteuer, dann gilt dieses für mindestens 5 Jahre
wegen der zu zahlenden U.
können durchaus auch Vorteile auftreten: Produkte und Materialien die die Praxis
für umsatzsteuerpflichtige Leistungen benötigt, berechtigen zum Vorsteuerabzug.
Erst nach Abgabe der Umsatzsteuervoranmeldung, muss die Umsatzsteuer abgeführt
werden.
da sich
vorgenannte Bestimmungen häufig ändern können, u.U. auch rückwirkend gelten, ist
dringend die Einschaltung eines Fachmanns zur Überprüfung angeraten.
Behandlung auf Verlangen,
Gewerbesteuer
Muss die Rechnung dem Umsatzsteuergesetz entsprechen?
2013: Fiskus soll Ärzteumsätze genauer prüfen
2011: Ärzte trifft die Umsatzsteuerpflicht jetzt öfter
Umschlagfalte Begrenzung des Mundvorhofs (vestibulum oris), engl.: mucolabial or mucobuccal fold; in der Ruhelage spitzwinklige Schleimhautfalte im Übergang des Alveolarfortsatzes in die Lippen- bzw. Wangenschleimhaut. Eine korrekte Abformung der U. ist eine der Hauptforderungen an einen Funktionsabdruck. ![]() |
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![]() ![]() Bedeutung der U. als Ventilrand in der Voll-Prothetik |
Umspritzen
engl.: overmoulding, injection-molding;
Jargonbezeichnung für die örtliche
Schmerzausschaltung um ein bestimmtes Gebiet; z.B. Umspritzen eines
Abszesses o.
Infiltrats, da eine Injektion direkt
in das entzündete Gewebe - neben der damit verbundenen erheblichen Schmerzen -
nur von geringer Wirkung ist.
Umstechungsnaht
, "Umstechung", engl.: suture ligation; Umstechen
des Blutungsursprungs und
anschließendes Zusammenziehen mit einer
chirurgischen Naht zur Blutstillung
Unabhängigen Patientenberatung Deutschland
(UPD) ;
Patientenberatungsstellen ;
Verbraucherschützer fordern Neustart der UPD (zm, 2020)
unbedenklich
engl.: harmless; das Verfahren bzw. die Technik dürfte nach dem
derzeitigen Wissensstand keinen Schaden erwarten lassen; neue Erkenntnisse
könnten in der Zukunft diese Aussage relativieren.
Klinisch getestet,
Praxiserprobt,
wissenschaftlich
anerkannt.
unbezahnt
engl.: toothless, edentulous, non-dentate; im Gegensatz zu
"zahnlos" Bezeichnung für den klinischen
Zustand eines oder beider Kiefer ohne sichtbare Zähne;
retinierte Zähne können durchaus im
Kiefer (nicht sichtbar) vorhanden sein.
bezahnt,
Edentation,
Gebiss,
vollbezahnt,
zahnlos,
Zahnverlust
Neue
S3-Leitlinie: Rehabilitation von Patienten mit Zahnnichtanlagen
(DGI, DGZMK, 2018)
Unfall
Zahnunfall,
engl.: (tooth) accident; nicht beabsichtigte, plötzliche und schädigende
Einwirkung eines äußeren Faktors auf den menschlichen Körper, die eine
Beeinträchtigung der körperlichen, geistigen oder psychischen Gesundheit oder
Tod zur Folge hat.
traumatische
Zahnverletzungen ;
http://www.unfallkassen.de
Unfallverhütungsvorschriften
UVV;
zahlreiche, i.d.R. von den
Berufsgenossenschaften herausgegebene Vorschriften für das Verhüten von
Unfällen und Infektionen in einer Praxis. Aushängepflichtig, Überwachung durch
die Gewerbeaufsichtsämter; mehr unter:
http://www.bgw-online.de/
2011 wurde die Unfallverhütungsvorschrift BGV A2 von der neuen
DGUV-Vorschrift 2 abgelöst. In der neuen Vorschrift wurden vor allem die
betriebsärztliche Betreuung der Beschäftigten und sicherheitstechnische
Regelungen konkretisiert, die nunmehr praxisspezifischer ausgerichtet werden
können.
Mehr ...
BuS-Dienst,
Unfall
Aushangpflichtige Gesetze für das Gesundheitswesen (2012)
unilateral , engl.: do.; einseitig, nur eine Seite betreffend (z.B. eine Kieferhälfte) oder bei Instrumenten, welche nur auf einer Seite/Ende gebraucht werden können.
Universalkomposite ,
auch Universal-Composite;
Komposite
Unterfüllung
in der ZHK von 2-facher Bedeutung:
Behandlung von Milchzähnen,
Deckfüllung, EBA-Zement,
Liner,
Robiczek Methode
Unterfütterung Prothesenunterfütterung, "Auffütterung", engl.: (denture) relining; Verfahren, um eine nicht mehr korrekt sitzende Prothese dem natürlichen Veränderungen unterliegenden Kiefer ("Kieferschwund") wieder exakt anzupassen. Man unterscheidet:
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Untergesicht ; Abstand Subnasale -
Weichteilpogonion ; Subnasale
Unterkiefer
, UK, engl.: lower jaw;
Mandibula
Unterkieferast, aufsteigender,
Ramus mandibulae, engl.: ramus of mandible, mandibular ramus;
aufsteigender Ast,
Mandibula
Unterkieferaufnahme Unterkiefer-Seitenaufnahme, schräglaterale Unterkieferaufnahme, engl.: (lateral oblique) jaw radiograph (film); extraorale Röntgenaufnahme am "schrägen Unterkiefer" zur einseitigen Darstellung des Unterkiefers (je nach Einstellung: Unterkieferkörper und/oder Kieferwinkel und/oder aufsteigender Ast). Früher hauptsächlich zur röntgenologischen Darstellung der Weisheitszahnregion eingesetzt, wird diese Technik wegen relativ hoher Strahlenbelastung und guten Alternativen ( ![]() ![]() |
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Unterkieferbasis ML-Ebene (MandibularLinie), Unterkieferebene, engl.: lower jaw base, jaw plane; durch die Messpunkte Gonion und Menton, festgelegte Bezugsebene ("Mandibularebene") bei der Schädelvermessung. Die Strecke "Gonion <--> Menton" gibt die Unterkieferbasislänge an. ![]() |
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Unterkieferbewegung
engl.: jaw o. mandibular o. masticatory movement;
bedingt durch die Komplexität des
Kiefergelenks und dem Ansatz versch.
Muskelgruppen, kann der
Unterkiefer im dreidimensionalen Raum eine Vielzahl von Bewegungen ausführen:
Conceptor Alpha,
Funktionsanalyse,
Protrusionsbahn,
Unterkiefergrenzbewegungen
Unterkieferbogenwinkel ;
Kieferwinkel
Unterkieferbruch Unterkieferfraktur, Fraktur des Unterkiefers durch Gewalteinwirkung (traumatische U.) oder aufgrund krankhafter Prozesse (z.B. großer Zysten, Tumore; ![]()
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![]() ![]() die versch. Frakturen des Gelenkfortsatzes |
Unterkieferebene ,
Unterkiefergrundebene, Unterkieferrandebene,
; Unterkieferbasis
Unterkiefergrenzbewegungen engl.: craniomandibular border characteristics, maximal mandibular movements; dreidimensionale Maximalbewegungen des Unterkiefers im Bezug auf die Mundöffnung, die Seitwärtsbewegungen (Laterotrusion), sowie die Vorschubbewegungen (Protrusion) und Rückschubbewegungen (Retrusion). Die stark schwankenden "Normwerte" wurden von J. R. Hesse bei ZahnmedizinstudentInnen folgendermaßen definiert: ![]() ![]() ![]() ![]()
Derartige U. können z.B. im Rahmen einer
Registrierung aufgezeichnet
werden, indem man die Bewegung des
Inzisalpunktes zweidimensional aufzeichnet ( |
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Unterkieferhypoplasie
, mandibuläre Retrognathie, engl.: mandibular hypoplasia;
Mikrogenie
Unterkieferindex Breiten-Längen-Index (des Unterkiefers), Mandibular-Index (nach Thomson) engl.: mandibul(oalveol)ar index; Verhältnis aus Unterkieferlänge zu Kondylenbreite. Die Index-Formel heißt: Index = (Unterkieferlänge x 100) : Kondylenbreite ; als Normwerte gelten Zahlen zwischen 97 u. 105 . Die Unterkieferlänge errechnet sich aus dem Abstand zwischen der vorderen Kinnspitze und einer virtuellen Ebene senkrecht dazu hinter den Kondylen verlaufend (s. Abb.) ![]() |
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Unterkieferlänge , mandibular depth,
length of mandible; Unterkieferindex
Unterkieferluxation ,
Kieferluxation ;
Kiefergelenkluxation
Unterkieferreflex
Masseterreflex, engl: chin o. jaw jerk; Eigenreflex der
Kaumuskulatur, welcher durch einen
Reflexhammer-Schlag von oben gegen die untere Zahnreihe (Holzspatel aus Schutz
darüber!) oder das Kinn bei halbgeöffneten Mund ausgelöst werden kann. Als
Effekt verringert sich die Mundöffnung;
ein gesteigerte Reflex deutet auf einen Pyramidenbahnschädigung hin.
Unterkieferrücklage , "Kieferrückstand", engl.:
mandibular retraction;
Distalbiss, Vogelgesicht
Unterkieferwinkel , engl.:
mandibular angle;
Kieferwinkel
Unterkieferwulst , engl.: mandibular
torus;
Exostose,
Torus
Unterkieferzyste , engl.: mandibular
cyst; Pseudozysten
Unterlippenfistel angeborene Lippenfistel, engl.: lower lip fistula; isoliert o. in Kombination mit Lippen-Kiefer-Gaumenspalten auftretende dysgenetische Störung (Van-der-Woude-Syndrom). Die Fisteln enden meist "blind" in der Tiefe der Unterlippe. |
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Unterlippen-Kinnfurche,
Kinnfalte;
Supramentalfalte
Unterlippenlänge ;
Oberlippenlänge
Unterlippenspalte
engl.: (median) lower lip fissure; selten auftretende, angeborene
Spaltbildung der Unterlippe, welche meist auf das Unterkieferlippenrot
beschränkt bleibt. Kann isoliert auftreten oder in Kombination mit einer
Spaltbildung des Unterkiefers, der Zunge und weiterer Weichteile des Mundbodens.
Lippenspalte
unter sich gehend makromechanische Retention, engl.: inverse conical ?; in der ZHK gebräuchlicher Jargonausdruck für eine bei plastischen Füllungen (besonders Amalgam) ausgeübte Präparationsform, bei welcher der Kavitätenboden einen größeren Durchmesser als der Kavitäteneingang hat (umgekehrt konisch). Nach Erhärtung des in plastischem Zustand eingebrachten Füllungsmaterials kommt es so zu einer unbedingten Retention des Werkstoffes. ![]() |
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unterspülbar
engl.: hygienic pontic; Bezeichnung für ein
Brückenzwischenglied, welches aus
hygienischen Gründen einen weiten Abstand zur Kieferschleimhaut hat, dadurch ist
dieses Gebiet der Selbstreinigung und häuslichen Mundhygiene gut zugänglich.
Eine derartige Forderung erfüllen die Zwischenglieder von
Schwebebrücken
unterstützende Parodontitistherapie ,
Parodontitistherapie, unterstützende
unterstützende
Ultraschall-Systeme
oszillierende Bohrer, oscillating drills; alternative
Präparationsmethode (Sonicsys™ oder Si-plus™), welche auf dem Prinzip des
Ultraschalls beruht: Entsprechend in Schwingung gebrachte einseitig
diamantbelegte Präparationsinstrumente tragen die Zahnsubstanz exakt und ohne
Verletzung des Nachbarzahnes z.B. bei
Black
II-Kavitäten ab im Sinne einer
minimal-invasiven Behandlung. Nachteilig ist, dass die Präparationen mit
derartigen Systemen wesentlich länger dauern; bisweilen werden die Schwingungen
von Patienten als unangenehm empfunden.
Abgefüllt werden die Kavitäten
i.d.R. mit einem Komposite. In
Hinblick auf die
Dentinhaftung
adhäsiv verankerter Komposite
bietet die oszillierende Präparation nach Untersuchungen keinen Vorteil im
Vergleich zum herkömmlichen Präparieren.
Sonicsys
Untersuchung
zahnärztliche, engl.: (dental) examination, inspection, checkup;
ärztliche Maßnahme zur Ermittlung der (Mund-)Gesundheitszustandes durch Erhebung
von Befunden, primär durch
Inspektion und
Palpation (Abtasten) innerhalb und
außerhalb des Mundes, sowie Erhebung eines
Zahnstatus mit Überprüfung
zahnärztlicher Ersatzarbeiten (Füllungen, Kronen, Prothesen usw.), Befund des
Zahnhalteapparates (Parodontalstatus),
nicht sichtbare Veränderungen mit Hilfe von
Röntgenaufnahmen.
Die zahnärztliche Inspektion unter Mithilfe von Spiegel, Sonde und Pinzette ist
auch heute noch die meist angewandte Methode zur Überprüfung der
Mundgesundheit. Zusätzlich können
Röntgenaufnahmen,
Vitalitätsprüfungen, eine Kontrolle des Zahnfleisches und des
Zusammenbisses der Zähne, sowie moderne Methoden zur Bestimmung des
Kariesrisikos und der Keimart und -zahl in den
Zahnfleischtaschen bei Verdacht
auf eine Erkrankung hinzugezogen werden.
Sollten keine primär zu behandelnden akuten Schmerzen vorliegen, so stellt eine
gründliche Untersuchung immer den 1. Schritt in einer zahnärztlichen
Therapie dar.
Ätiologie, Auskultation,
Befund,
Beratung,
Bonus,
Diagnose,
Funktionsanalyse,
Gebissanalyse,
klinische, Inspektion,
Konsilium,
Orphan Diseases,
Palpation,
Zahnstatus
Unterversorgung , engl.:
underservicing; Überversorgung
Unterzahl von Zähnen ,
Hypodontie
Unterzungenbügel Sublingualbügel, Lingualbügel, engl.: sublingual bar; meist gegossene ( ![]() Die früher gebräuchliche "Kragenplatte" anstelle des U. gilt heute als Kunstfehler. ![]() |
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Unterzungendrüse ,
Unterzungenspeicheldrüse, Glandula submandibularis;
Speicheldrüsen
Unterzungenflügel
engl.: sublingual flange extension; unter die Zunge (in die "Zungentasche"
= Gebiet zwischen Zunge und Unterkiefer-Alveolarfortsatz
= "Unterzungentasche")
reichende Prothesenbasis-Fortsätze
bei Unterkiefer-Vollprothesen zur
Verbesserung des Prothesenhaltes.
Extensionsabdruck,
Sublingualrolle
Unverträglichkeit von Zahnersatz,
Prothesenunverträglichkeit
UPT , Unterstützende Parodontale Therapie;
https://www.zm-online.de/archiv/2019/
Uranitis , Gaumenentzündung, vom Wortteil "Urano" für
Gaumen, engl.: palatitis,
Gaumenentzündung,
Leukokeratosis nicotinica palati
Urheimische Medizin,
Traditionelle
Europäische Medizin (TEM)
Urticaria Urtikaria, Nesselausschlag, "Nesselsucht", von "Urtica" = "Quaddel", engl.: do.; toxisch-allergisches Exanthem auf exo- oder endogene Reize; als häufigste Erscheinungsform einer allergischen Überempfindlichkeitsreaktion auf der Haut/Schleimhaut. Neben stark juckende Quaddeln treten u.U. auch noch Fieber und Schüttelfrost auf. Einteilung nach Dauer und Verlauf in akute und chronische U. ![]() |
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U-Schlaufe ;
Labialbogen
USPHS
Abk. von United States Public Health Service;
mit dem Leitziel: "protecting, promoting, and advancing the health and safety of
the Nation".
http://www.phs-dental.org/depac/newfile.html . Die Organisation gibt in
unregelmäßigen Abständen "Kriterien" zu dentalen Behandlungsergebnissen heraus
("USPHS criteria")
Usur begrenzter, umschriebener Gewebeverlust, in der ZHK bekannt als Pfeifenraucherloch, lat.: Usura, engl.: degeneration, erosion; umschriebene Abnutzung im Sinne eines Substanzverlustes, meist an den Schneidekanten durch "üble Angewohnheiten" ( ![]() ![]() |
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Uvalgie , vom lat.. uvidus = befeuchtet; selten gebrauchter Ausdruck für "vom Zahnfleisch ausgehende Schmerzen"
UV-Polymerisation;
Polymerisation,
lichtinduzierte
Uvalgie ; ungebräuchlicher Begriff für Schmerzen, die im Zusammenhang mit dem Zahnfleisch stehen
Uvula
"Zäpfchen", Gaumenzäpfchen, vom lat. = "kleine Weinbeere", engl.: do.; Abschluss des
weichen Gaumens; besteht aus Muskulatur, welche mit
Mund- und Nasenschleimhaut
überzogen ist.
Eine angeborene Spaltung der U. - meist im Zusammenhang mit einer
Gaumenspalte auftretend - wird
als Uvula bifida bezeichnet.
Kionitis oder Uvulitis ist der Ausdruck für eine Entzündung der
U.
Gaumen,
Schnarchen
Uvuloptose
engl.: uvuloptosis; Tiefstand des Gaumenzäpfchens, wie er z.B. bei einer
Gaumensegellähmung auftritt. Deutet auf einen erlittenen Schlaganfall (Apoplex)
hin.
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Autor:
Dr. Klaus de Cassan
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