Zahnwissen-Lexikon
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Tofflemire Matrize Ringbandmatrize, engl.: Tofflemire's™ matrix; einer der gebräuchlichsten Hilfsmittel beim Legen einer Füllung mit Kontakt zum Nachbarzahn. Beim Anlegen am Zahn verformen sich die sehr dünnen, speziell geformten, eingespannten Stahlbleche zur Kaufläche hin konisch-erweitert. Der Kontaktbereich zum Nachbarzahn ("Kontaktpunkt") hin kann mit kugelförmigen Instrumenten adaptiert werden. Ein zusätzliches Einbringen von Interdentalkeilen ("Verkeilen") schließt den Zahnhalsbereich beim Einbringen/Legen der Füllung ("Stopfen") dicht ab. ![]() ![]() |
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Toluidinblau
Thiazinfarbstoff, Phenazetonium-Derivat, engl.: toluidine blue; tolonium chloride;
Handelsnamen z.B.: OraTest®, OraScan®,
OraScreen®; zu den absorptiven Farbstoffen gehörend
und in der ZHK hauptsächlich als 1%-ige Lösung zur Intravitalfärbung (T.
diffundiert in die Zelle und färbt die Kernstrukturen an) der
Mundschleimhaut angewandt.
So kann z.B. eine 1%-ige T.-Mundspüllösung als Zusatzmaßnahme bei der Erkennung
von Mundhöhlenkrebs
eingesetzt werden, da bösartige Veränderungen eine intensivere Blaufärbung
aufweisen. Diese Anfärbemethode weist eine akzeptable niedrige Fehlerquote
auf (es werden auch u.U. nicht-bösartige Strukturen auch angefärbt), hat nur eine
geringe Sensivität für
Präkanzerosen und ersetzt keinesfalls eine sorgfältige (zahn)ärztliche Untersuchung mit
einer speziellen histologischen Gewebeuntersuchung.
Einsatz daher bei der Erkennung symptomloser Karzinome, welche bei einer
klinischen Untersuchung übersehen werden könnten. Wegen des zusätzlich hohen
zeitlichen Aufwandes als Screening-Methode
in der Praxis nicht geeignet.
Der zahnärztliche Weltverband (FDI, 1998)
empfiehlt folgende Anwendungen von T.:
Monitoring (= "Überwachung")
verdächtiger Veränderungen über längere Zeiträume
Screening (= "Herausfiltern") von
Personen und Bevölkerungsgruppen mit erhöhtem Risikofaktor im Hinblick auf
maligne (bösartige) Erkrankungen der Mundschleimhaut und potentiell maligne
Schleimhautveränderungen
Nachuntersuchung von
Personen, die bereits wegen Mundhöhlenkrebs behandelt worden sind
Ermittlung einer geeigneten
Gewebeentnahmestelle durch Anfärben
Bestimmung von bösartigem
Gewebe in Abgrenzung zu gesundem Gewebe während einer Operation
Mundhöhlenkarzinom
Tomes-Forstsätze
, engl.: Tomes-appendices; Ausläufer der
Ameloblasten im Dentin
Tomesschen Fasern ,
Tomes-Fasern, engl.: Tomes-fiber; Odontoblastenfortsätze im
Dentin,
Odontoblasten
Tomes Körnerschicht
engl.: Tomes' granular layer; mikroskopisch körnig erscheinende
Schicht im Dentin der Zahnwurzel, welche
nahe des Wurzelzements liegt; setzt
sich in der Zahnkrone als Interglobulardentin fort
Tomographie Tomogramm, Computertomographie (CT), Röntgenschichtaufnahme, engl.: tomography; Verfahren zur Herstellung von Querschnittsbildern (scheibenförmigen Abbildungen, "Schichtaufnahmeverfahren") des Körpers oder Teilen davon mit Hilfe von Röntgenstrahlen. Eine CT-Anlage besteht aus der Röntgenröhre, dem Detektorsystem und einem Rechner. 1967 von Sir Godfrey Hounsfield entwickelt und ab 1972 als Kopf-Scanner EMI Mark I kommerziell vertrieben. Die Anfertigung eines Schnittbildes erfolgt durch ein eng begrenztes Röntgenstrahlenbündel, welches die gewünschte Körperschnittebene aus verschiedenen Richtungen abtastet. Die so gewonnenen Körperquerschnitte haben eine variable Schichtdicke. Die durch den Körper abgeschwächten Röntgenstrahlen werden durch Detektoren erfasst, in elektrische Signale umgewandelt und an einen Computer gegeben, wo sie in ihrer räumlichen Verteilung rechnerisch zu einem Querschnittsbild aufgebaut werden. Anwendung in der ZHK nur selten (s.u.) ![]() ![]() Neben dem größeren zeitlichen Aufwand für die CT-Diagnostik stellt die erhöhte Strahlenbelastung einen weiteren Nachteil dar. Bei einer Panorama-Schichtaufnahme liegt die Strahlendosis bei etwa 0,006 mGy bis 0,65 mGy. Selbst bei einem dosisreduzierten CT liegt die Belastung dagegen noch bei 6-11 mGy. In der ZHK modifiziert im Rahmen der ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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Tompkins Feile
engl.: Tompkins file: in der Parodontologie (noch)
gebräuchliche feine Hand-Feilen zur Glättung der Wurzeloberfläche und zur
Konkremententfernung. Heute meist
von angetriebenen Instrumenten auf Ultraschallbasis abgelöst.
Kürettage
Tonnenzahn ; eine der Bezeichnungen für die durch
Syphilis
verursachten
Hutchinson'schen Zähne
Tonn Index
Tonn Relation, Tonn'sche Realtion; engl.: Tonn's relation; vom deutschen Zahnarzt Paul
T. aufgestellte Beziehung über das Verhältnis der Breitensumme (SI)
der oberen zu den unteren Schneidezähnen (si); es beträgt etwa 4:3 (Formel nach
Tonn: si:SI = 0,75). Angelehnt an die
Jäckel-Formel wird er dann
eingesetzt, wenn z.B. Schneidezähne (i.d.R. die oberen seitlichen) fehlen:
SI (Oberkiefer) = Breitensumme der 4
unteren Schneidzähne dividiert durch 3 + 0,5.
Arch Length Discrepancy (ALD),
Bolton Analyse,
Platzbedarfsanalyse, Pont-Index
http://deposit.ddb.de/ ;
http://miami.uni-muenster.de/
topisch
griech. topos = Ort o. Platz, topische Anwendung, topisches Produkt, engl.:
topical; in der Medizin mit der Bedeutung einer örtlichen, oberflächlichen
Aufnahme/Zufuhr eines Medikaments, welches dadurch nur geringfügig in den
Blutkreislauf gelangt ( systemisch).
Eine topische Zufuhr ist nebenwirkungsarmer und im Behandlungsgebiet von einer
höheren Konzentration als bei einer systemischen
Zufuhr. Typische topische
Produkte in der ZHK sind z.B.
Mundspüllösungen oder
Zahnpasta mit ihren diversen Inhaltsstoffen.
topische Anästhesie , engl.:
topic anesthesia;
Oberflächenanästhesie
Topostasin® , früher in der ZHK gebräuchliches, thrombinhaltiges Medikament zur lokalen Blutstillung
Torpedo ; Schlagwortbez. für ein in
seiner Form einem Torpedo ähnelndem
Präparationsinstrument;
Hohlkehlpräparation
Torque Bewegung Wurzelbewegung, engl.: (rotational) torque movement; in der Kieferorthopädie durchgeführte besondere Art einer "Kippbewegung" der Zahnwurzel. Dabei bleibt die Zahnkrone selbst in ihrer Ausgangsstellung stehen, nur die Wurzel wird gekippt (sog. "Torque-Winkel"). Derartige Kräfte können nur mit festsitzenden Apparaturen unter Verwendung eines Vierkantbogens erreicht werden: Man verdreht außerhalb des Mundes den Vierkantbogen in sich, und setzt ihn dann unter Spannung in die entsprechenden Brackets ein. Da die Zahnkrone durch das Bracket auf der Stelle gehalten wird, bewirkt die drehende Kraft des verspannten Bogens eine Bewegung, welche an der Wurzelspitze am größten ist. Einsatz der T. B. z.B. zum Aufrichten von unteren Schneidezähnen. Bei nicht richtig dosierter Kraft kann es zu Schäden an den Wurzelspitzen - Resorptionen - kommen. ![]() |
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Torsionsbügel
engl.: torsion connector; unterdimensionierter,
metallischer
Gaumenbügel, welcher eine
geringgradige Verwindung zulässt. Dadurch dient er als Ausgleichselement
bei gemischten Lückensituationen:
werden ein
Schaltsattel auf der einen und ein
Freiendsattel auf der anderen
Kieferseite miteinander verbunden, so kommt es bei verwindungsfreier Verbindung
der beiden Teile zu einem - durch die
Resilienz verursachten - Abheben des Schaltsattels bei Belastung auf den
Freiendsattel. Ein entsprechend dimensionierter T. verhindert derartige
Fehlfunktionen mehr oder weniger befriedigend.
Teilprothese,
Unterzungenbügel
Torsionsgeschiebe Torsionsbrücke, engl.: torsional attachment; bei größeren Brücken im Unterkiefer gelegentlich angewandte runde Geschiebeart ("Rundgeschiebe", "Drehbrücke"), welche eine starre Verbindung des Brückenzwischengliedes mit den Brückenpfeilern vermeidet (sog. "split pontic") und damit die natürliche Beweglichkeit (Torsion) des Unterkieferkörpers kompensiert ![]() |
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Torus engl.: do.; in der Anatomie meist Bezeichnung für einen knöchernen Vorsprung/Wulst. In der ZHK bekannt unter:
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![]() ![]() ![]() ![]() T. palt. |
Totalprothese, Totalprothetik, "Totale", engl.:
complete replacements for teeth;
Vollprothese
Totenlade
engl.: sequestral cavity, involucrum; isolierte Neubildung gesunder Knochenanteile (dünne sklerosierte Kapsel) um einen
Sequester herum. Es kommt nur in seltenen Fällen zu dieser "reparativen"
Veränderung im Sinne von neu gebildetem Knochen. Dieser Vorgang lässt aber den Sequester
nicht ausheilen, sondern macht ihn vielmehr unzugänglich für eine medikamentöse
Therapie - eine chirurgische Revision ist erforderlich.
Osteomyelitis
toter Zahn devitaler Zahn, engl.: "dead tooth"; Gemeinbezeichnung für einen Zahn, dessen Zahnnerv abgestorben/nicht mehr vorhanden ist. Wenn schon diese Bezeichnung verwendet wird, sollte man von einem "nervtoten Zahn" oder einem "devitalen bzw. avitalen Zahn" sprechen. Die fehlende Ernährung und Flüssigkeitszufuhr durch die nicht mehr vorhandene Zahnpulpa lässt derartige Zähne spröde werden und ihre Farbe verändern. ![]() |
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Tourette-Syndrom
Gilles-de-la-Tourette-Syndrom; unwillkürliche spontane Bewegungen mit
Lauten und Geräuschen. Eine Heilung gibt es nicht, eine Therapie ist beschränkt
https://www.zwp-online.info/zwpnews/dental-news/wissenschaft-und-forschung/ausgetickt-aufbissschiene-als-hilfe-bei-tourette-syndrom
Toxämie,
Toxikämie ;
Blutvergiftung
Toxavit ®
Handelsnahme für eine auf (Para-)Formaldehyd
basierende, bakterizide Paste
("Mumifikationspaste") zur
Abtötung ( Devitalisation)
eines (erkrankten) Zahnnervs. In der ZHK
gelegentlich (Notfallmedizin und Kinderzahnheilkunde) angewandtes Medikament ("Einlage")
zur Abtötung (Devitalisation)
eines entzündeten Zahnnervs
als "Ultima Ratio". Eine
Schmerzlinderung tritt relativ rasch ein; die Liegedauer im erkrankten Zahn
beträgt etwa ein bis vier Wochen, dann sollte eine endgültige Behandlung (
Wurzelkanalbehandlung)
durchgeführt werden. Die Verarbeitung der Paste muss sehr sorgfältig erfolgen,
da überschüssiges Material schwere Zerstörungen (Nekrosen)
am Zahnfleisch - besonders der
Interdentalpapille - und am
Kieferknochen verursachen kann. Verwendung gilt (2017) bei gewissen Kreisen
als
obsolet, ist aber in D käuflich.
Gemäß § 105 AMG heißt es zu T.:
"... wird zur Devitalisierung
der Zahnpulpa angewendet, wenn aus
besonderen Gründen chirurgisch-endodontische Maßnahmen (z. B.
Vitalextirpation) nicht möglich
sind. Vor der Anwendung ist zu prüfen, ob das Behandlungsziel mit anderen,
aldehydfreien Verfahren (z. B. der Anästhesie oder der Blutungskontrolle)
erreichbar ist. Der Patient sollte über mögliche Risiken der Therapie und
alternative Behandlungsmöglichkeiten vor der Anwendung des Präparates aufgeklärt
werden."
Devitalisation, (Para-)Formaldehyd
Datenblatt
(Stand 2015)
FAQ
(Frequently asked questions) – TOXAVIT (2009)
Toxizität
Giftigkeit; engl.: toxidity; giftige (= toxische) Eigenschaft und Wirkung von
chemischen Substanzen oder physikalischer Faktoren auf den Organismus.
Unterscheidung in:
TPS-Implantat
mit Titan plasmabeschichtetes
Schrauben-Implantat (TitanPlasma-flame-Schicht); im Lichtbogen wird der
Implantatkörper mit flüssigem Titan
beschichtet. Es entsteht eine 20-30 µm dicke Schicht mit
einer Rautiefe von etwa 15 µm; hierdurch vergrößert sich die Oberfläche auf ca. das
6-fache.
Implantat,
Verbundosteogenese
TPS-Sonde = True Pressure Sensitive (periodontal
probe);
(druckkalibrierte) Parodontalsonde
Traditionelle Europäische
Medizin (TEM)
Urheimische Medizin, als Gegenpol zur traditionellen chinesischen Medizin (TCM)
geprägter Begriff, welcher verdeutlichen soll, dass auch die europäische Medizin
über ein Reservoir an pflanzlichen Arzneimitteln und Behandlungsmethoden
verfügt, welche (meist) in Vergessenheit geraten sind.
alternative
Behandlungsmethoden,
Komplementärmedizin, Schulmedizin
Trägerschiene ,
Miniplastschiene, Tiefziehverfahren
Tragion , Traguspunkt, T,
engl.: do.; kephalometrischer Messpunkt am äußeren Gehörgang (Gehörausgang der Ohrmuschel),
Camper-Ebene
Tragus-Orbita-Linie
T-O-L;
der "Tragus" oder "Ohrbock" (in Anlehnung an die Bartbehaarung eines Bockes bei
älteren Männern) bezeichnet in diesem Ausdruck den Knorpelvorsprung vor der äußeren
Gehörgangsöffnung, welcher diesen teilweise bedeckt; die T-O-L ist
gleichbedeutend mit der
Frankfurter Horizontale
Tragus-Subnasale-Ebene
T-S-E;
der "Tragus" bezeichnet in diesem Ausdruck den Knorpelvorsprung vor der äußeren Gehörgangsöffnung;
die T-S-E ist gleichbedeutend mit der
Camper Ebene
transdental
engl.: do.; über die Wurzelspitze hinaus; gemeint ist damit eine
Richtungs- oder Lagebezeichnung, welche vom Wurzelkanal ausgeht und über den
Apex hinausgeht;
Transfixation
Transferbogen ; engl.: transfer bow;
Übertragungsbogen
Transferkappe ; engl.: transfer coping;
Übertragungskappe
Transfixation dentale, transdentale Fixation, endodontales Implantat, endodontale Schienung, Diafixation, engl.: do. or diadontic implant, intra-radicular splinting; gelegentlich angewandtes Verfahren zur Stabilisierung von gelockerten (einwurzligen) oder frakturierten Zahnwurzeln mittels über die Wurzeln hinausgehende Stifte aus Keramik o. Metall. ![]() |
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transkutane elektrische Neurostimulation ==> TENS
Translation geradlinige Bewegung, engl.: bod(il)y movement o. translatory movement; Begriff in der ZHK mit den Bedeutungen:
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Transluzenz Durchschimmern, Durchscheinen, Grad der Lichtdurchlässigkeit, engl.: translucency, transparency; die T. ist das Verhältnis von durchgelassener zu einfallender Lichtintensität und ist der der mathem. Kehrwert der ![]() ![]() |
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Transparenz
Durchsichtigkeit, "Hindurchscheinen", engl.:
transparency; Grad der Lichtdurchlässigkeit ohne Streuung. Neben einer
Transluzenz ist für die mögliche T. das Fehlen
von Störfaktoren wie Oberflächenbeschädigungen (Kratzer, Rauhigkeiten), Rissen
im Werkstück und/oder Einschlüssen wichtig, damit sich keine unregelmäßige
Lichtbrechung oder Streuung ergibt. So spricht man bspw. bei Glas von Transparenz
und bei Porzellan von Transluzenz
Transplantat
Transplantation, Plantation,
engl.: transplant; lebender oder zur Regeneration anregender
Gewebeteil der an der Entnahmestelle entbehrlich ist und an einer anderen
Körperstelle eingepflanzt ("transplantiert") wird. Dabei wird allgemein
unterschieden:
Innerhalb der autogenen Zahntransplantationen wird in der ZHK nochmals unterschieden:
Emdogain,
Immunsuppression,
Knochenersatzmaterialien,
Knochenheilung,
Schleimhauttransplantat,
Zahnkeimtransplantation
Transplantation
engl.: do; Verpflanzung von
Zellen, Geweben oder Organen. In der
ZHK u.a. als sog. Zahntransplantation: Verpflanzung von Zähnen
beziehungsweise Zahnkeimen in ein an
anderer Stelle des
Alveolarfortsatzes geschaffenes Zahnbett oder in die
Alveole eines zuvor entfernten Zahnes
Autotransplantation,
Immunsuppression,
Transplantat,
Zahnkeimtransplantation
Trans-Replantation
engl.: do. ?; neuartige, selten verbreitete Technik der
Replantation: stark gelockerte
und elongierte Zähne (
Parodontitis marginalis),
welche mit herkömmlichen Methoden nicht mehr zu erhalten sind, werden nach
Wurzelkanalbehandlung und
-füllung temporär
extrahiert. Nach vollständiger
Entfernung der Wurzelhaut,
Anätzung des
Wurzelzements und Beschichtung der
so vorbehandelten Wurzeloberfläche mit dem Schmelz-Matrix-Protein
Emdogain, werden diese Zähne in das
zuvor tiefer gefräste ehemalige Knochenbett (Alveole)
zurückgesetzt (
Replantation).
Nach einiger mehrwöchigen Schienung kann
eine vollständige knöcherne Stabilisierung erreicht werden.
Autotransplantation,
Odontoplastik,
Replantation, Transplantat,
Zahnkeimtransplantation
transversal ;
engl.: transverse; quer verlaufend (zur
Körperachse), von einer
Kieferseite zur anderen in gleicher Höhe
Transversalbügel,
Zahnflächen
Transversalbügel Transversalband, "Gaumenband", Entlastungsbügel, Verbindungselement, engl.: transpalatal arch (connector); zu den großen Verbindern gehörendes Ausgleichselement im Oberkiefer, welches i.d.R. eine starre Verbindung zwischen dem rechten und linken Prothesensattel herstellt. ![]() ![]() |
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Transversalebene,
Körperebenen
Transversale Schichtaufnahme
TSA, "Aufnahmen der zweiten Ebene", engl.: transversal tomogram,
transversal slices; spezielle, mit einer geringen Strahlenbelastung
behaftete digitale
Röntgentechnik. TSA mit allen auf dem Markt befindlichen
Panoramamultifunktionsgeräten mit Zusatzprogrammen möglich; sie wurde Ende der
achtziger Jahre in die ZHK
eingeführt.
Panoramaschichtaufnahme
(PSA)
Transversalverschluss
engl.: transversal attechment ?; selten angewandte
Geschiebeart bei einem
einseitigen Freiendsattel zur
Stabilisation des Zahnersatzes auf der Kiefergegenseite: Der T. befindet
sich auf der gegenüberliegenden - meist voll bezahnten - Seite und dient hauptsächlich zur
Sicherung des Sitzes der Prothese.
Trapezlappen engl.: trapezoid flap; bevorzugt zur plastischen Deckung verwandter ![]() |
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Trauma
engl.: do.; durch eine äußere Gewalteinwirkung entstandene Körperwunde o.
Verletzung. Der Begriff "Traumatologie" wird mit "Unfallheilkunde"
übersetzt. Unterscheidung in:
Kieferbruch,
traumatische Zahnverletzungen,
Zahnfraktur
traumatische Okklusion ,
traumatisierende Okklusion, engl.: traumatic o. traumatogenic
occlusion;
Okklusionsstörung
traumatische Zahnverletzungen "Zahnunfälle", engl.: tooth traumatism (disasters); durch äußere Gewalteinwirkung entstandene Abbrüche (Frakturen) oder Risse der Zahnkrone, Lockerungen oder vollständiges Fehlen im Zahnfach. Zusätzlich sind meist noch die Mundschleimhaut, äußere Weichteile (Lippen, Wange) und in schweren Fällen auch der Kieferknochen selbst betroffen. Bis zu seinem 50. Geburtstag hat jeder zweite Deutsche eine Verletzung seiner Zähne erlitten; etwa 30 - 40% aller Kinder erleiden einen Unfall mit Beteiligung der Milchzähne, wobei hier fast ausschließlich die Schneidezähne betroffen sind. Verletzungen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich entstehen im Wesentlichen (Stand 2010) bei Verkehrsunfällen, Schlägereien, Haushaltsunfällen, Arbeitsunfällen und Sportverletzungen. 51 Prozent der Gesichtsschädelfrakturen ereignen sich im Straßenverkehr, 15 Prozent beim Sport. Damit liegen Schädelverletzungen bei Sportunfällen an dritter Stelle, gefolgt von Sprunggelenk und Knieregion. Nach einem Vorschlag der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wird unterschieden:
In den meisten Fällen ist eine Erhaltung des verunfallten Zahnes
möglich: gelockerte bzw. verschobene oder herausgefallene Zähne werden
wieder regelrecht ins Zahnfach gesetzt und durch Schienung ruhig gestellt,
abgebrochene Zahnteile können durch moderne Füllungstechniken ( |
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Traumatologie ; Unfallheilkunde, engl.: traumatology; Lehre von der Entstehung,
Verhütung u. Behandlung von Unfällen ;
AGET, Kieferbruch,
traumatische Zahnverletzungen
Tray engl. Bezeichnung für Schale o. Tablett; in der ZHK meist für einen verschließbaren und sterilisierbaren Behälter (Kassette) gebraucht, in welchem sich vorbereitete Instrument ("Instrumentensatz") für eine bestimmte Behandlung befinden. Weitere Unterteilung in: |
![]() ![]() Set-Tray zum Legen einer Füllung |
Trema ,
echtes Diastema
Trennfolie, engl.: space foil;
Korrekturabdruck
Trennsockel ;
Split cast (Sockel)
Trepanation "Aufbohren", Eröffnen, engl.: trephination, trepanation; 1.) Eröffnung einer Körperhöhle (z.B. Kieferhöhle, Markhöhle, Schädel), häufig zur Druckentlastung 2.) in der ZHK: Anbohren eines (nervtoten) Zahnes und Eröffnung des Pulpencavums von der Zahnkrone her ("coronal"), meist im Rahmen einer Schmerz- oder Wurzelkanalbehandlung. Ziele der T. sind dabei einmal die Druckentlastung des betroffenen Zahnes (bestehende Schmerzen verschwinden oft dadurch "schlagartig") und die Zugänglichmachung des Wurzelkanals, um so geeignet Maßnahmen im Sinne einer Wurzelkanalbehandlung durchführen zu können. Ist eine Druckentlastung über den Wurzelkanal nicht möglich (z.B. obliterierter Wurzelkanal), so erfolgt eine ossale Trepanation im Bereich der Wurzelspitze bis zum auslösenden Prozess hin ("apicale Lüftung", ![]() ![]() |
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Trepanbohrer Trepanfräser, Hohlbohrer, Hohlfräser, Hohlzylinderbohrer, engl.: trepan drill, hollow drill; welcher das Freilegen ("Umbohren") eines Gegenstandes (meist eines Fremdkörpers im Wurzelkanal) erlaubt. Ebenfalls in der Knochenchirurgie zur Präparation von Knochenzylindern für die Transplantation (s. Abb.), zum Herstellen des Implantatbettes oder zur Gewinnung von Präparaten für die pathologische Untersuchung (Knochenbiopsie) eingesetzt. ![]() |
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![]() ![]() Präparation eines Knochenzylinders |
Treponema denticola
T. microdentium;
zu den Spirochäten gehörend ist dieser ausschließlich
anaerobe Keim einer der
Haupt-Markerkeime der
Parodontitis; einer der wenigen
schwer kultivierbaren Spirochäten. Baut Proteine ab und erzeugt u.a. dadurch den üblen
Mundgeruch.
Markerkeime
Tricalciumphosphat
TCP, TCP-Keramik, Calciumverbindung der Phosphorsäure,
Knochenersatzstoff zur Auffüllung von Knochendefekten, engl: tricalciumphosphate; T. (TCP)
zeichnet sich durch besondere Biokompatibilität, Resorbierbarkeit und
Osteokonduktivität ("Knochenverbindung") aus. T. (TCP) existiert in 2
Modifikationen, einer Hochtemperatur-Modifikation, dem α-TCP
(α-Ca3(PO4)2), das bei Temperaturen über 1125° C
gebildet wird und einer Niedertemperatur-Variante, dem ß-TCP (ß-Ca3(PO4)2), das
bei Temperaturen unterhalb von 1125° C entsteht und bis in den Bereich der
Normaltemperatur stabil bleibt.
Bei der
Augmentation kommt meist
phasenreines ß-Tricalciumphosphat (TCP) zum Einsatz. Bekannter Vertreter:
Cerasorb
Hydroxylapatit,
Cerasorb,
Verbundosteogenese
http://www.zahnheilkunde.de/beitragpdf/pdf_2091.pdf ;
http://www.zahnheilkunde.de/beitrag.asp?id=1303&pid=5
Trichion ; Vermessungspunkt am
Stirnhaaransatz;
Biomet-Gesicht
Triclosan
Desinfektionsmittel,
engl.: do.; 2-Hydroxy-4.2'.4'-trichlor-diphenylether oder
5-Chlor-2-(2,4-dichlorphenoxy)phenol (Summenformel: C12H7Cl3O2 ; = mehrfach
chloriertes Phenol-derivat); weißes bis nahezu weißes, kristallines, synthetisch
hergestelltes, nichtionisches Pulver von leicht aromatischem Geruch, bis 280°
stabil. Während des Herstellungsprozesses kann T. mit Dioxinen
verunreinigt werden. T. ist ein biozider Wirkstoff und Bestandteil von
Desinfektionsmitteln, die in Arzt- und Zahnarztpraxen sowie in Krankenhäusern
eingesetzt werden.
Zunehmend auch de(s)odorierender Zusatz in festen Seifen und Flüssigseifen, auch
in desinfizierenden Seifen, sowie als
Konservierungsmittel in kosmetischen Präparaten. Sorgen bereitet den Hygienikern
vom BfR jedoch der zunehmend breite Einsatz dieses Biozids, niedrig dosiert in
verbrauchernahen Produkten wie Wasch- und Reinigungsmitteln oder als biozide
Ausrüstung von Kleidung und Kunststoffen. Hierbei besteht nicht nur die Gefahr,
dass die Mikroorganismen vermehrt gegen den Wirkstoff T. resistent
werden. Der ausgebildete Resistenzmechanismus kann die Erreger auch gegen
therapeutisch eingesetzte antimikrobiell wirkende Substanzen und Antibiotika
unempfindlich machen (s.u.).
Da reines T. in der Mundhöhle seine Wirkung nicht optimal
entfaltet (mangelnde Substantivität,
da der Wirkstoff sehr schnell ausgewaschen wird),
wird es mit versch. Begleitsubstanzen gekoppelt. Wirksam besonders gegen
gram-positive und
gram-negative
Bakterien (Hemmung der Fettsynthese in
Bakterien); häufig als bakterienhemmender Zusatz und Konservierungsmittel in
Zahnpasten enthalten. T. unterscheidet nicht zwischen schädlichen,
Karies auslösenden Keimen und
nützlichen, die für eine gesunde Mundflora notwendig sind. Beim Menschen soll T.
die Leberfunktion beeinträchtigen, Erbgutveränderungen beim Menschen werden
diskutiert.
Anders als in Desinfektionsmitteln
für den ärztlichen Bereich ist T. in verbrauchernahen Produkten (Wasch-
und Reinigungsmitteln, biozide Ausrüstung von Kleidung und Kunststoffen) niedrig
dosiert. Diese niedrigen Konzentrationen reichen häufig nicht aus, um
bakterielle Krankheitserreger abzutöten. Dagegen erhöht sich der
Selektionsdruck: Erreger, die eine Resistenz gegen T.
ausgebildet haben, vermehren sich stärker als die nicht resistenten Erreger der
gleichen Spezies.
Zusätze von T. (etwa 0,3%) in
Zahnpasten - in Konzentrationen von 0,1-1% verspricht man sich insbesondere
bei schwierigen Putzsituationen eine bessere Keimreduktion - sind
wissenschaftlich umstritten, da die Nebenwirkungen noch nicht sicher abgeklärt sind.
Bei
Mundspüllösungen - hier ist
die Konzentration eine Zehnerpotenz niedriger - bestehen bisher (2010) keine Bedenken.
Offizielle Stellen (die strenge FDA in den
USA und der zuständige EU-Ausschuss) haben T. in therapeutischen
Konzentrationen eine Unbedenklichkeitsbescheinigung ausgestellt; die behauptete
Leberschädigung ist Folge eines Rückschlusses aus Tierversuchen. Hier war die Dosis
um das 2000-fache höher als in Zahnpasten zu finden; der Dioxingehalt (in
geringen Spuren) war in Pasten mit T. nicht höher als in solchen ohne.
Mundspüllösungen,
Zahnpasten
Zinnfluorid vs. Triclosan – Was schützt den Zahnschmelz besser?
(ZWP, 2019)
Risiko Triclosan: Osteoporose durch Zahnpasta? (ZWP, 2019)
Studien zu Zahnpasta-Inhaltsstoff - Neuer Verdacht gegen Triclosan
(zm, 2018)
Leberkrebs durch Triclosan - Langfristige Exposition erhöht die
Krebswahrscheinlichkeit (zm, 2017)
Zahnpasta: Vor welchen Inhalten fürchten sich Verbraucher?
Trifurkation
, engl.: trifurcation; Gabelungsstelle an 3-wurzligen Molaren;
Bifurkation
Trigeminus
Trigeminusnerv
Trigeminusnerv N. Trigeminus, "Drillingsnerv", V. Hirnnerv, engl: trigeminal nerve. Der T. versorgt als Empfindungsnerv (z.B. Schmerzleitung) die Haut eines Teils von Kopf- Gesichts-, Binde-, Horn- und Regenbogenhaut der Augen, die harte Hirnhaut, Schleimhäute der Nase, Nebenhöhlen, Mund, Zunge und die Zähne. Als Bewegungsnerv versorgt er die Kaumuskulatur und den Spannmuskel des Trommelfells. Nach dem Austritt aus dem Hirnstamm bildet der T. das Gassersche Ganglion, von dem drei Äste abgehen: Augen-, Oberkiefer- und Unterkieferast. ![]() ![]() - Nn. alveolaris inferior - N. infraorbitlis ![]() - N. alveolaris inferior - N. lingualis - Muskeläste An den Austrittspunkten aus dem Gesichtsschädel - Foramen supraorbitale, Foramen infraorbitale und Foramen mentale - befinden sich die Trigeminusdruckpunkte, welche bei Nerverkrankungen (Neuralgie, Neuritis) mit einem Druckschmerz reagieren. ![]() |
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Trigeminusneuralgie
Gesichtsschmerz, selten: Prosopalgie, engl.: trigeminal neuralgia; einseitige,
kurzdauernde Schmerzattacken in dem Versorgungsgebiet einer oder mehrerer Äste des
N. Trigeminus. Meist ausgelöst durch einfach Reize
an bestimmten Gesichtsstellen ("Triggerpunkte") wie Waschen, Rasieren, Rauchen,
Zähneputzen, Hautberührung; gelegentlich auch ohne äußeren Reize auftretend.
Häufig kombiniert mit einem Zusammenziehen der mimischen Muskulatur im
erkrankten Bereich (= Tic douloureux). Die
symptomatische Trigeminusneuralgie
ist durch Grunderkrankungen wie z.B. Multiple Sklerose bedingt, Ursache der
idiopathischen Trigeminusneuralgie
ist offenbar eine vaskuläre Kompression im Bereich des Nerven.
Die "International Headache
Society" gibt folgende Kriterien für die klassische T. an:
A:
Paroxysmale Schmerzattacken von Bruchteilen einer Sekunde bis zu 2 Minuten
Dauer, die einen oder mehrere Äste des N. trigeminus
betreffen und die Kriterien B und C erfüllen
B: Der
Schmerz weist wenigstens eines der folgenden Charakteristika auf:
-- starke Intensität, scharf,
oberflächlich, stechend
-- ausgelöst über eine Triggerzone
oder durch Triggerfaktoren
-- völlige Beschwerdefreiheit
zwischen den Episoden
C: Die
Attacken folgen beim einzelnen Patienten einem stereotypen Muster
D:
Klinisch ist kein neurologisches Defizit nachweisbar
E: Nicht
auf eine andere Erkrankung zurückzuführen
T. kommen bei Patienten mit Multipler Sklerose überdurchschnittlich oft
vor. Etwa ein bis zwei Prozent der MS-Patienten sind betroffen. In der
Gesamtbevölkerung beträgt die Prävalenz
dagegen etwa 0,04 - 0.06 Prozent.
Bei der medikamentösen Therapie von Patienten mit Trigeminusneuralgie, die keine
MS haben, sind vor allem Carbamazepin (300 bis 1200 mg) und Oxcarbazepin
(300 bis 1800 mg) Medikamente der ersten Wahl. Auch andere Antiepileptika wie
Gabapentin (1800 bis 3600 mg), Lamotrigin (200 bis 400 mg), Phenytoin (200 bis
400 mg), Topiramat (50 bis 400 mg) und Baclofen (50 bis 80 mg) sowie das
Neuroleptikum Pimozid (4 bis 12 mg) sind wirksam. In schweren Fällen erfolgt
eine Behandlung entweder durch Injektionen mit
hochprozentigem Alkohol in den erkrankten Nerv (neuere Methoden führen
Kunststoffplättchen in die Nähe des Nerven ein, um den Druck von Blutgefäßen auf
den Trigeminus zu nehmen) oder chirurgisch mittels Durchtrennung oder Entfernung
(Trigeminusexhärese)
des betreffenden Nervenastes (z.B. nach der Frazier Methode, welche den
2. u. 3. Ast des Trigeminus ohne dessen motorischen Anteile durchschneidet; s.a.
Cushing-Operation,
Neurotomie) bzw. elektrische Zerstörung ("Elektrokoagulation").
Derartige operative Eingriffe sind erst nach erfolgloser konsequenter Anwendung
aller konservativen Methoden und anhaltender Therapieresistenz das Mittel der
Wahl. Die Risiken eines neurochirurgischen Eingriffs sind dabei nicht gering.
Zusätzlich ist das Rezidivrisiko bei einer chirurgischen Therapie relativ
hoch: So wird in der Literatur berichtet, dass nach dem Eingriff der Schmerz bei
98% der Patienten gebessert, bei 87% sogar ganz verschwunden war. Nach im Mittel
56 Monaten lagen die entsprechenden Werte bei 93% beziehungsweise 72%. Nach acht
Jahren war das geschätzte Rezidivrisiko bei 34%, das heißt etwa jeder dritte
Patient musste bis dahin mit einem Rückfall rechnen.
In jüngerer Zeit wird über gute Erfolge mit einer wiederholten Radiotherapie
(Gamma-Knife) gegen Therapieresistenz durch Medikamente berichtetet: Die
wiederholte Anwendung des Gamma-Knifes verspricht einer Mehrheit der Patienten
Schmerzlinderung und stellt damit eine brauchbare Option für medikamentös
refraktäre Fälle dar. Im Vergleich
mit den übrigen chirurgischen Verfahren gilt diese Methode als sehr sicher.
Neuere Überlegungen (2007) gehen davon aus, dass die Ursache in einer zu
kleinen knöchernen Durchtrittsstelle des
Trigeminusnerves aus dem Gehirn die eigentliche Ursache der Schmerzattacken
ist ( Allodynie) und "polstern" diese Stelle mit Gore-Tex oder Teflon zwischen Blutgefäß und
Nerv in diesem Gebiet aus.
Allodynie,
Ganglion, Gesichtsschmerz,
Gradenigo-Syndrom,
Heilanästhesie,
Neuralgie,
Neurexhärese,
Pietrantoni Syndrom,
Sicard Syndrom,
Trigeminusnerv,
Virustatika
Behandlung von iatrogenen Schäden von Ästen des Nervus trigeminus - Abwarten,
Medikamente oder chirurgische Therapie? (zm, 2018)
Schmerzerhebungsbogen nach der "Mainzer Genese"; © Dr. F. Grummt
Trigeminusneuralgie (Definition und Therapie der Deutschen Gesellschaft für
Neurologie, 2012-2016)
Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Neurologie
Trigonum retromolare
Molarendreieck, Unterkieferhöckerchen, engl.: retromolar
triangle; knöcherne Erhebung hinter dem letzten
Backenzahn im Unterkiefer. "Trigonum"
ist eine anatomische Bezeichnung für "Dreieck o. "dreieckiges Feld"; s. Abb.
Pound-Linie
Trigonum
submandibulare "Dreieck unter dem Unterkiefer", engl.: submandibular triangle; anatomisch komplexer, annähernd dreieckiger Bereich ( ![]() ![]() ![]() ![]() Unter (kaudal) dem T.s. befindet sich das ![]() |
![]() ![]() |
Trikonodont
Triconodont, "three-coned tooth"; anatomische Bezeichnung für einen
(historischen) Zahn mit drei ausgebildeten Spitzen (Höckern);
Abb.
http://www.nature.com/. Nach der sog. "Trituberkulartheorie" haben
sich aus den Kegelzähnen, wie sie bei
Reptilien vorkommen, zunächst Trikonodont-artige Zahngebilde bei den Säugern
entwickelt. Diese haben sich dann entsprechend differenziert.
Gebissreduktion
Der evolutionäre Ursprung unserer Zähne
Trikresol
Gemisch von drei Isomeren des Kresols zur Desinfektion infizierter
Wurzelkanäle ( Einlage);
heute nicht mehr gebräuchlich. Bei der
Herstellung von Kresol - einer Phenolverbindung - fallen drei isomerische
Verbindungen an, welche in dieser Lösung miteinander gemischt sind. Eine
Mischung mit Formaldehyd wird als
Trikresolformalin bezeichnet.
Formokresol (Buckley-Lösung),
Phenol
Trinkplatte
engl.: drinking plate; bei
Gaumenspalten bedarfsgemäß
angewandte weich-elastische Kunststoffplatte, die die Gaumenöffnung abschließt;
gilt als Erstversorgung (wenige Tage nach der Geburt) im Säuglingsalter. Die
T. dient zur Erleichterung des Trinkens und zur Regulierung der Zungenlage.
Eine Neuanfertigung der T. erfolgt kieferwachstumsbedingt nach etwa 5
Monaten.
Abb. + Infos unter
http://www.lkg-zentrum.uzh.ch/auswirkungen/nahrungsaufnahme.html
Trinkwasserfluoridierung
TWF,
engl.: water fluoridation; gewollte Anreicherung des Leitungswassers mit
Fluoriden (meist auf
1mg/Liter) als sog.
kariesprophylaktische Maßnahme. Die T. zählt zu den
passiven, kollektiven Karies-Prophylaxemaßnahme. Nach
WHO-Angaben wird dadurch eine
Kariesreduktion von 40-60% erreicht. Diese seit jeher umstrittene Methode (Zwangsmedikation!)
- nur maximal 10 % der beigesetzten
Fluoride erreichen überhaupt dem menschl. Körper - ist (nach Beendigung einer
Pilotstudie in den 60er Jahren in Kassel) in D. verboten.
Führend auf diesem Gebiet in Westeuropa war der Kanton Basel (Stadt, CH), welcher 1959 die
T. einführte, aber im Jahr 2003 mit der Begründung wieder abschaffte, dass
der Nutzen der T. in der Kariesprophylaxe wissenschaftlich
nicht erwiesen sei und zudem durch sehr hohe Streuverluste von 99 Prozent die
Umwelt unnötig belaste. Basel stehe zudem heute mit der einst weit verbreiteten
Maßnahme "einsam und allein da". Als Alternative wird die gängige Basisfluoridierung durch Kochsalz empfohlen.
Die tägliche (natürliche) Fluoridaufnahme über nicht angereichertes
Trinkwasser ist in D gering: Mehr als 90 Prozent des Leitungswassers
enthalten weniger als 0,3 mg/Liter - regionale Variationen sind vorhanden. Die
zuständigen Gesundheitsämter oder Landesbehörden können hierzu Auskunft geben.
Zum Vergleich: Meerwasser enthält in einem Liter rund 1mg Fluorid.
Fluoridanamnese,
Fluoride,
Fluoride in Mineralwassern,
Salzfluoridierung
hohe Mineralgehalte ausgesuchter Wässer online
Tripodisierung "3-Punkt-Abstützung", "Drei-Punkt-Abstützung", Schaffung dreifußähnlicher Verhältnisse, engl.: tripodisation, 3 point contact; auf die gnathologischen Okklusionskonzepte von Thomas ("Zahn-zu-Zahn-Konzept") und Lundeen ("Zahn-zu-Zweizahn-Konzept") zurückgehende Forderungen zur Herstellung einer Höcker-Fossa-Beziehung im Rahmen der Aufwachstechnik (s. Abb.: T. der Kaufläche) oder bei der Aufstellung von Vollprothesen: Verfolgtes Ziel ist z.B. bei der Konstruktion einer Prothese, dass in jeder Lage des Unterkiefers zum Oberkiefer im Frontzahnbereich ein gegenseitiger Berührungspunkt und im li. und re. Seitenzahnbereich je ein Kontaktpunkt bestehen ("nicht wackelnder dreibeiniger Tisch"). ![]() |
![]() ![]() Dreipunktkontakt der "Punkt-Zentrik" |
Trismus
Pl.: Trismen, Spasmus masticatorius, tonischer
Kaumuskelkrampf, "Maulsperre". engl.: do. o. lockjaw, vom griech. trizein für
Knirschen; der Mund
lässt sich - wenn überhaupt - nur unter Schmerzen oder mittels äußerer Manipulation
öffnen.
Gilt zusammen
mit einem Krampf der mimischen Muskulatur (Risus sardonicus) als eines der
Frühsymptome einer Tetanusinfektion (Tetanus sardonicus). Ebenso
vergesellschaftet mit einer Meningitis und epileptischen Anfällen.
Fibrose,
Kaumuskulatur
Fibrodysplasia ossificans progressiva - Trismus als Folgeerscheinung einer
Erbkrankheit (zm, 2018)
Trisomie 21 ;
Down Syndrom
Trituberkulartheorie
Trituberculartheorie nach Cope-Osborn 1883;
aufgrund fossiler Funde aufgestellte Behauptung, dass alle Zähne aus einem
einfachen kegelförmigen Zahn hervorgehen und sich zum heutigen "Trituberkularzahn"
entwickelt haben.
Trikonodont,
Zahn
http://edoc.ub.uni-muenchen.de/1842/1/Schroll_Ilse.pdf
Trituration
Zerreibung, engl.: do.. Der Begriff stammt aus der
Pharmakologie und bezeichnet die
Verreibung eines Trägerpulvers (z.B. eine Silberfeilung), in welches ein anderer
Wirkstoff (z.B. Quecksilber) eingebracht
wird. Ausdruck in der ZHK
gebräuchlich für das "Verreiben" des Legierungspulvers mit Quecksilber zum
Endprodukt Amalgam ( Feilung).
Eine derartige T. wurde früher mit Mörser und Pistill oder in einem
Gummiläppchen durchgeführt ("Handanmischung"). Wegen der Gefahr eines
Hautkontaktes und der Einatmung von Quecksilberdämpfen heute durch
Amalgam(an)mischgeräte
ersetzt.
Amalgammischgerät
http://www2.chemie.uni-erlangen.de/
trockene Alveole ,
Wundheilungsstörung nach
Zahnentfernung, engl.: dry socket;
Alveolitis,
Dry Socket
Trockenlegen Trockenlegung (des zahnärztlichen Arbeitsfeldes), engl.: dry working field, dry field dentistry; Maßnahmen zur Schaffung vorübergehender, feuchtigkeitsarmer bzw. -freier Verhältnisse in der Mundhöhle zur adäquaten Verarbeitung von zahnärztlichen Materialien bzw. Voraussetzung für bestimmte Behandlungstechniken; i.d.R. ausschließlich mit mechanischen Hilfsmitteln (Speichelsauger, Watterolle, Parotisrolle, Saugstreifen, Kofferdam), nur äußerst selten unter zusätzlichem Einsatz von Medikamenten. Durchgeführt meist durch das zahnärztliche Assistenzpersonal. Unterscheidung in:
|
|
Trockensterilisation ; engl.: dry
sterilization;
Heißluftsterilisation
Tröpfcheninfektion
engl.: droplet infection;
Infektion durch Vernebeln von erregerhaltigem Speichel oder anderen
Körpersekreten beim Sprechen, Husten
u. Niesen (Distanz 1-2 m). Die in der Luft schwebenden Erreger können entweder
durch direktes Einatmen (Inhalationsinfektion) oder bei
widerstandsfähigen Erregern auch durch späteren Kontakt mit Oberflächen oder
Körperteilen durch die Haut oder über die Schleimhaut Infektionen auslösen. Gilt
wegen seiner flüchtigen Übertragung als der Hauptauslöser von
Epidemien und
Pandemien.
Infektion,
Schmierinfektion,
Spray
Tropfenklammer , engl.: drop clasp;
Knopfanker
TruDent™
;
MacDent
Truebyte-Artikulator
von Gysi Anfang des 20. Jhds
entwickelter Artikulator,
welcher aus dem Simplex-Artikulator hervorging und bei dem die
Kondylenbahnneigung individuell eingestellt werden konnte. Gysi forderte
zusätzlich zur besseren Übertragung einen
Gesichtsbogen und als Kunstzähne
sog. Anatom-Zähne.
Trümmerfraktur ;
Unterkieferbruch
TSVG ;
Terminservice-
und Versorgungsgesetz
TSR ; Abk. von Terminale ScharnierachsenRelation;
Scharnierachse
Tuber pl.: Tubera; Auswuchs, Knolle, engl.: do.; in der ZHK hauptsächlich für die knöchern-bindegewebige höckerartige Erhebung hinter dem letzten Backenzahn im Oberkiefer gebraucht und mit Tuber retromolare bezeichnet. Im zahnlosen Oberkiefer bezeichnet das Tuber maxillaris, engl.: maxillary tuberosity, (auch Tuber maxillae, engl.: maxillary tuber, s. Abb.) die buckelförmige, knöcherne Erhebung am hinteren Ende des Alveolarfortsatzes. ![]() |
![]() ![]() |
Tuberanästhesie
engl.: (retro-maxillary) tuber anesthesia; Schmerzausschaltung
des oberen Backenzahnbereichs und des hinteren Teils der Kieferhöhle
(Schleimhaut des Sinus max.,
Molaren und
Gingiva der
Bukkalseite) durch Betäubung der Rami
alveolares maxillares posteriores des N. maxillaris
an ihrem Eintritt in das Tuber maxillae. Gilt nicht als
Leitungs-, sondern als
terminale Anästhesie.
Als seltene Komplikation kann eine
Hämatombildung durch Verletzung des Plexus venosus pterygoideus oder ein
retromaxillärer Abszess auftreten.
Lokalanästhesie
Tuberculum
pl.: Tubercula, engl.: do. o. tubercle; anatomische Bezeichnung
für einen kleinen, spitz-abgerundeten Vorsprung oder
Höcker. Nachfolgend einige relevante
Begriffe in der ZHK:
Tuberculum alveolare mandibulae: verschiebliche Wölbung im Gebiet des ehemaligen Unterkiefer-Weisheitszahnes
Tuberculum articulare, engl.:
articular tubercle (of temporal bone): Vorsprung am Schläfenbein als vordere
Begrenzung der Fossa mandibularis
Eminektomie,
Kiefergelenk
Tuberculum Carabelli
, engl.: Carabelli tubercle,
Carabelli Höcker
Tuberculum dentis Tuberculum dentale, engl.: dental tubercle. Auf der Innenseite (oral) von Frontzähnen - hier besonders den seitlichen Schneidezähnen (s. Abb.) - auftretende ![]() ![]() |
![]() ![]() |
Tuberculum distomolare , selten
auftretender zusätzlicher Höcker im
Gebiet des hinteren Kronenrandes von oberen
Weisheitszähnen; fließender
Übergang zu einem Paramolar.
Tuberculum impar
zusätzlicher, mesio-palatinaler
Höcker an oberen großen Backenzähnen.
Die Häufigkeit wird bei Europäern am 1. großen Backenzahn mit bis zu 17 %
angegeben, auch wenn dieser Höcker meist nur schwach angedeutet bzw. kaum
sichtbar ist.
Die Bezeichnung steht auch noch für "Zungenwülste" (central papillary atrophy of
tongue) bzw. eine Form der Zungenentzündung (median rhomboid glossitis). In der
Embryologie:
http://de.wikipedia.org/wiki/Schlundtasche
Tuberculum mandibulae zungenseitig befindliche, meist paarige ![]() |
![]() ![]() |
Tuberculum mentale Kinnhöcker, engl.: genial o. mental tubercle; beiderseits der Kinnmitte (Protuberantia mentalis) befindliche, individuell versch. ausgeprägte Höcker, welche besonders im atrophierten Kiefer sichtbar werden. |
Tuberculum molare , Randtuberkel;
Cingulum
Tuberculum paramolare ; engl.: paramolar tubercle; häufig mit dem Tuberculum distomolare identische Bezeichnung für einen zusätzlichen Höcker an den 2. u. 3. Oberkiefer-Backenzähnen; fließender Übergang zu einem Paramolar.
Tuberculum sellae turcicae ,
Keilbeinhöckerchen,
als
kephalometrischer Messpunkt in der ZHK von Bedeutung
Tuberfraktur
Tuberabriss, engl.: (maxillary) tuber fracture; bei der Entfernung
eines Oberkiefer-Weisheitszahnes
gelegentlich auftretende Komplikation, bei welcher das Tuber
maxillae frakturiert oder
vollständig mit dem betreffenden Zahn entfernt wird. Meist erfolgt dadurch eine
Eröffnung der Kieferhöhle, welche
durch eine plastische Deckung
wieder verschlossen wird.
Tuberebene
engl.: tuber-plane; senkrecht zu der
Raphe-Median-Ebene (RME)
verlaufende virtuelle Bezugsebene im Oberkiefer, welche durch die beidseitigen
Tuber (Tuberlinie, Tubertangente) verläuft.
Unter Auswertung dieser Ebene können bei einer
kieferorthopädischen
Modellanalyse Abweichungen der
Zahnstellung in der Sagittalebene festgestellt werden.
Auch von Bedeutung bei der
Modellherstellung, welche dreidimensional nach den Schädelebenen im
Munde (Tuberebene,
Raphe-Median-Ebene,
Okklusionsebene) im
Labor getrimmt und/oder
gesockelt werden.
Alveolon
Tuberkulose Tb, Tbc; engl.: tuberculosis; laienhaft auch unter Schwindsucht bekannt; äußerst infektiöse, bakterielle, durch Tröpfcheninfektion ("Anhusten") verursachte Erkrankung, besonders der Lunge (aber auch anderer Organe). Die T. galt lange Zeit in den Industrieländern als ausgestorben, ist aber wegen einer weltweit gestiegenen Mobilität wieder im Zunehmen (besonders in Osteuropa und Südostasien). T. ist die Haupttodesursache unter HIV-positiven Patienten. Die bis dato wirksamen Medikamente (bes. Isoniazid u. Rifampicin) werden durch resistente (widerstandsfähige) Bakterienstämme der T. wirkungslos; man schätzt, dass weltweit 50 Millionen Menschen so z.Zt. unheilbar erkrankt sind. Aus der Mundhöhle kennt man eine durch zahlreiche Geschwüre sehr schmerzhafte Form der T. (Tuberculosis ulcerosa mucosae). |
|
Tuberositas
engl.: tuberosity; höckerartige Erhebung an Knochen mit einer gewissen
Rauhigkeit zum Angreifen von Körpermuskeln (Insertionsgebiet eines Muskels). In
der ZHK von Bedeutung:
Tuberositas masseterica an der unteren Außenseite des Unterkiefers;
Insertionsgebiet des Masseter-Muskels (Schließmuskel)
Tuberositas pterygoidea im Bereich der Innenseite des
Unterkiefer-Kieferwinkels; Insertionsgebiet des Pterygoideus medialis
(Schließmuskel)
Kaumuskulatur
Tuberplastik
engl.: tuberplasty;
präprothetisch-chirurgische Maßnahme zur Verbesserung des
Oberkiefer-Prothesenlagers. Dabei wird im Gebiet hinter und seitlich des
Tubers der nur noch wenig ausgeprägte
Sulkus vertieft. Eingriff selten allein,
sondern in Kombination mit einer Oberkiefer-Verstibulumplastik.
Tübinger
Implantatregister
ehemals "SFB 175 Implantologie", engl.: Tübingen implant register; 1985
an der Universität Tübingen (D) durch Prof. Schulte im Rahmen der
Forschungsarbeiten an dem "Ur-Implantat (Frialit-1)" eingeführtes Register,
welches besonders zur Nachkontrolle inserierter Zahn-Implantate
jeglicher Art dient. Auf Grund der großen Patienten-Recall-Basis (~3.000; 2010)
lassen sich gute Aussagen insbesondere der Haltbarkeitsdauer von Implantaten
treffen. In jüngerer Zeit ist die Seite vom WEB verschwunden
https://www.dzw.de/implantate-vom-rotlichtmilieu-zur-behandlungsoption-mit-langzeiterfolg
Tübinger Sofortimplantat
engl.: Tübinger immediate implant; 1978 von W. Schulte u. Heimke
erstmals beschriebene Methode der sofortigen
Implantateinpflanzung mittels
Vollkeramikkörpern (Stufenzylinder aus Aluminiumoxid-Keramik
mit oberflächlichen Lakunen) in die frische
Alveole (Prof. W. Schulte entwickelte mit einer Arbeitsgruppe diese
Implantatmethode an der ZMK in Tübingen, daher der Name). Bei dieser Methode
muss der Implantatdurchmesser genau der Größe der
mesio-distalen
Alveolen-Ausdehnung entsprechen. Bei der
Implantat-Knochenfräsung wird darauf geachtet, dass die
faziale Knochenwand nicht tangiert
wird, da es sonst rasch zu Rezessionen kommt.
Frialit-Implantat,
Sofortimplantation
Special:
Implantate
(Link auf www.Zahnwissen.de)
Tubus
Röntgentubus, engl.: (x-ray) (cone) tube; röhrenförmiger oder
zylindrischer Vorsatz (früher war ein Spitztubus o. Kegeltubus gebräuchlich) am
Strahlenaustrittsfenster von Röntgengeräten für
intraorale Aufnahmen mit den
Funktionen:
Eingrenzung des Strahlenfelds durch
Blenden (auswechselbare Tubusblenden,
Filter) im Sinne eines
Strahlenschutzes vor
Streustrahlen und Eingrenzung des Untersuchungsgebietes
Abstandshalter für einen ausreichenden
Hautabstand von der Strahlenquelle ("Focus-Haut-Abstand" o. "Brennfleck-Haut-Abstand");
diese Forderung wird durch einen entsprechend genormten Kurztubus oder
Langtubus (s.u.) erreicht.
Justierhilfe zum korrekten Einstellen
des Strahlengangs.
Zum Einsatz kommen dabei - je nach Röntgentechnik -:
ein Langtubus, als
Standardtubus bei der
Halbwinkeltechnik,
Rechtwinkeltechnik und
Paralleltechnik: mit einem Brennfleck-Haut-Abstand (nach DIN 6811) von
mindestens 10 cm für Röntgengeräte bis zu 60 kV und 20 cm für kV-Werte darüber.
Vorteil des Langtubus ist vor allem die gute Bildqualität (Vermeidung einer
geometrischen Unschärfe/Verzeichnung) und ein kleiner Streustrahlanteil. Häufig kombinierter
Einsatz mit einem Filmhalter;
Feldgröße,
laterale Zahnaufnahme
ein Kurztubus, als
Standardtubus bei der
Winkelhalbierungstechnik: Der Brennfleck-Haut-Abstand beträgt 10 cm
ein
Kleinfeldtubus, zur
weiteren Einschränkung des Strahlenfelds auf unter die gesetzlich geforderten 6
cm Durchmesser. Neben einer geringeren Strahlenbelastung verbessert sich im
Vergleich zum Langtubus nochmals die Bildqualität. Damit der Strahlengang bei
diesem kleinen Feld korrekt eingestellt wird, ist ein
Filmhalter zu empfehlen
Flachtubus beim Einsatz der
Kiefergelenkaufnahme nach
Parma: Wegen des geringen Brennfleck-Haut-Abstands nur mit Zusatzfilter
zulässig;
Feldgröße,
stufenlos
verstellbarer Teleskoptubus
Kiefergelenkaufnahme,
Kollimator,
Oberflächendosis, Röntgenfilm
Tucker-Technik engl.: Dr. Tucker's technique; Bezeichnung für eine Goldguss-Restaurationstechnik - im Inlay- / Onlay- Bereich mit dem Anspruch besonderer Präzision; nach dem US-Zahnarzt Dr. Richard V. Tucker benannt. Durch spezielle Präparationstechniken soll das kosmetisch störende Aussehen von Goldrestaurationen auf ein Minimum beschränkt bleiben - im Gegenzug kommen nur Materialien (biologisch hochwertige Goldlegierungen) zum Einsatz, bei welchen eine jahrzehntelange Langzeiterfahrung vorliegt. ![]() ![]() ![]() |
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Tug back ; Klemmpassung des
Masterpoints; engl. Sprachgebrauch
im Rahmen einer endodontischen
Maßnahme (
Wurzelkanalbehandlung);
Cone fit
Tumor ,
Mundhöhlenkarzinom
Turbine
, engl.: (dental) turbine; rotierendes
Präparationsinstrument in Form eines
sich sehr schnell drehenden Winkelstückes;
Airotor
Tunnelierung
"Tunnelung", engl.: through and through furcation enlargement;
Schlagwortbezeichnung für eine
parodontalchirurgische Maßnahme zur Erweiterung einer bestehenden
Bi- oder Trifurkation für den Fall,
dass keine chirurgische Deckung dieser
Furkation erfolgen kann. Hintergrund dieser Methode ist, dass dadurch dem
Patienten ein leichterer Reinigungszugang gegeben wird.
Odontoplastik
Tunnelpräparation
kontrovers diskutiertes
minimal-invasives Vorgehen, besonders bei der Versorgung kleinerer
approximaler Defekte. Zweck des von
Hunt und Knight 1984 vorgestellten substanzschonenden Vorgehens ist in erster
Linie der Erhalt der Randleiste und
des approximalen Kontaktbereichs am Zahn, sowie die Vermeidung
iatrogener Verletzungen am Nachbarzahn.
Als nachteilig gelten die geringe Übersicht mit der Gefahr des Belassens
von Restkaries, sowie die
Frakturanfälligkeit der Randleiste.
Türkensattel ;
Sella turcica
Turku
Zuckerstudie , Vergleich der
Kariogenität der Zucker
"Fruktose" und "Saccharose" gegenüber dem
Zuckeraustauschstoff Xylit
;
http://edoc.hu-berlin.de/
Xylitol
http://www.xylix100.ch/pdfs/XYLITOL1.htm
Turner-Zahn engl.: Turner's tooth (hypoplasia); benannt nach der ersten Beschreibung durch den engl. Zahnarzt I. G. Turner (1912); missgebildeter bleibender Zahn (Schmelzhypoplasien o. deformierte Kronen und Wurzeln) - bei den bleibenden Schneidezähnen und Prämolaren vorkommend - als Folge eines vereiterten Milchzahnes (Schädigung durch Infektion). Dies führt zu einer kosmetisch störenden Schmelzverfärbungen bis hin zu Missbildungen der ganzen Zahnkrone und Wurzel. In etwa einem Viertel der Fälle, wo sich an der Milchzahnwurzel Eiterherde befinden, kommt es zur Schädigung des entsprechenden bleibenden Zahnes. Eine Behandlung der meist kosmetisch störenden Missbildungen ist u.U. mit Komposites möglich. ![]() |
![]() http://www.marquette.edu/dentistry/ |
Tweed
Charles Henry, 1895-1970; us-amerikanischer Kieferorthopäde, welcher 1940 die
Theorie von
Angle umkehrte (Angle
war im Prinzip gegen Zahnextraktionen), indem er in bestimmten Fällen ein
Extraktionskonzept befürwortete. Durch T. geprägt sind:
Twinkler Twinkels, engl. für blitzen, funkeln; Zahnschmuck als Halbrelief mit Rubinen oder Diamanten als Alternative zu Piercings und Tattoos: Die Motive werden mit einem klaren Kunststoff auf dem (sichtbaren) Zahn befestigt. Das Aufkleben oder (problemlose) Entfernen des Schmucks gilt als unbedenklich. ![]() |
![]() www.twinkles.de/ |
Typodont ,
kieferorthopädisches Studienmodell um die Folgen (negative u. positive) einer
dreidimensionalen Drahtbiegung zu demonstrieren:
Bracket
[
Autor:
Dr. Klaus de Cassan
]
[
Anfragen ]
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