Zahnwissen-Lexikon
Sn - Sz![]() ![]() |
SNA-Winkel Sella-Nasion-A Punkt Winkel, engl.: Sella-Nasion-A point angle; zur Bestimmung der sagittalen Lage des Oberkiefers im Bezug zur vorderen Schädelbasis; Winkel zwischen Sella - Nasion - A-Punkt mit diesen Werten: Normalwert: 80 - 82° bei Erwachsenen > 82°= maxillare Prognathie oder Antemaxillie < 80°= maxillare Retrognathie oder Retromaxillie Der sog. ANB-Winkel gibt die
sagittale Position des
Oberkiefers in Relation zum
Unterkiefer an. Er ergibt sich als
Differenz aus dem SNA- und SNB-Winkel (SNA - SNB).
Dieser kann sowohl positive als auch negative Werte annehmen. Liegt z.B. der
A-Punkt vor der NB-Linie, so ist der Wert positiv, im umgekehrten Fall
entsprechend negativ. Liegt der A-Punkt auf der NB-Linie, so ist der ANB-Winkel 0°. |
SNB-Winkel
Sella-Nasion-B-Punkt-Winkel, engl.: Sella-Nasion-B point angle;
zur Bestimmung der sagittalen Lage des Unterkiefers; Winkel zwischen
Sella
- Nasion -
B-Punkt mit diesen Werten:
Normalwert : 78° - 80° bei Erwachsenen
>80° = Antemandibulie oder mandibuläre
Prognathie
<78° = Retromandibulie oder mandibuläre
Retrognathie
A-Punkt,
Bergen-Analyse,
B-Punkt,
Fernröntgenbild,
FRS-Analyse,
Nasion, SNA-Winkel
;
Abb. unter
SNA-Winkel
SN-Ebene ,
Sella-Nasion Ebene ;
Gesichtshorizontale
Snyder Test
"Säuretest", engl.: do.; historischer Test zur
Kariesaktivität, heute
durch moderne und schnellere Methoden abgelöst (
Speicheltest); besonders bei
Laktobazillen angewandtes Speichel-Testverfahren mittels Farbumschlag von Grün nach
Gelb, welcher auf einem Agar-Substrat
nach einer Inkubationszeit von 24 Std/37° C bei einem
pH-Wert unter 4,8 auftritt.
Kariesdiagnostik
Sockeln
engl.: box an impression; Vervollständigen eines ausgegossenen Abdrucks (Modell)
mit einem "Sockel", i.d.R. unter Zuhilfenahme eines Modellsockelformers (rubber
base former). Dabei sollten nach Möglichkeit alle Schädel-Ebenen (Tuberebene,
Raphe-Median-Ebene,
Okklusionsebene) exakt
berücksichtigt werden.
Modell
socket preservation
Stabilisierung der Extraktionswunde mit
Knochenersatzmaterialien,
augmentatives Verfahren,
welches besonders im Oberkiefer-Frontzahnbereich eingesetzt wird, um ein
Einsinken des Zahnfleisches in den durch mangelnden Knochen entstandenen Defekt zu verhindern, der z.B. auftritt, wenn
ein Schneidezahn entfernt wird. Man kann die Extraktionswunde entweder mit
Knochenersatzmaterial
auffüllen oder bei entzündungsfreien Verhältnissen eine
Sofortimplantation durchführen.
Wurzel-Enukleation
Neue Strategien zum Kieferkammerhalt: Socket Preservation 2.0
(ZPW, 2014)
Fremdlink 1
Fremdlink 2
Sodbrennen
, engl.: heartburn, waterbrash;
Reflux
Sofortbelastung
von Implantaten,
Sofortversorgung, engl.: "immediate
loading"; mit Unterteilung in:
"sofort funktionell belastet" (Immediate
Functional Loading, IFL) und
"sofort außer Okklusion belastet" (Immediate Non-Functional Loading, INFL).
Wissenschaftlich umstrittenes (2010), in Laienmedien gern
herausgestelltes Verfahren im Zusammenhang mit dem Setzen von Implantaten,
indem die bei konventionellen Verfahren übliche Wartezeit für das
Einheilen (~ 3
Monate im Unterkiefer, ~ 5-6 Monate im Oberkiefer) ignoriert und so die Gesamtbehandlungszeit bei der Implantattherapie
entscheidend verkürzt wird. Die konventionelle Wartezeit wurde von einem der
Väter der modernen Implantologie,
Prof. Per-Ingva Branemark, mit dem Konzept der "unbelasteten Einheilung"
definiert und gilt (2010) für viele Implantologen als
Goldstandard, obwohl sich hier
durch Fortschritte bei der Planung und besserer Kenntnisse der
Einheilungsprozesse ein Umdenken anzubahnen scheint. Offensichtlich scheinen
aber individuelle, biologische Gegebenheiten bei einer S. nicht
vorhersehbar sein.
Wenn
angewandt, sollte das Verfahren der S. auf
Rekonstruktionen ganzer Kiefer
beschränkt bleiben (die Suprakonstruktion wirkt
dann stabilisierend als Schienung) und Implantatseitig eine gute primäre
Stabilität aufweisen (Insertions-Drehmoment von mindestens 30 Ncm). Die sofort belastete
Suprakonstruktion sollte in diesen Fällen nur
provisorisch zementiert oder
verschraubt werden und keinesfalls vor Ablauf von 2 - 3 Monaten wieder
abgenommen werden, da eine Manipulation an den frischen Implantaten deren
Osseointegration erheblich
beeinträchtigt.
Nirgends definiert ist bisher (2006) die Zeitspanne für den Begriff "Sofort-". In der Literatur
tauchen dafür Zeiträume von einem Tag bis zu 14 Tagen nach Implantatinsertion
auf.
Auch erlaubt das bisher vorliegende Datenmaterial (2010) keine Rückschlüsse im
Sinne einer Evidenz
darauf, ob die S. dem konventionelle Vorgehen ebenbürtig, besser oder
schlechter ist.
Eine direkte Versorgung von Einzelzahnimplantaten mit unbelasteten
provisorischen Kronen ist
dagegen bei guter Knochenqualität unproblematisch, da diese Provisorien frei von
okklusalen und funktionellen Belastungen
sind. Korrekt sollte man hierbei aber nicht von einer S. sprechen,
sondern von einem individuellen "Heilungsbehelf" ("healing abutment").
In Laienkreisen bestehen gern Begriffsverwechslungen zwischen S. und
Sofortimplantation
Implantat,
Implantat,-temporäres,
Implantationszeitpunkt,
Osseointegration,
Ostel mentor,
Schrauben-Implantat,
Sofortimplantation
Sofortversorgung ein funktionierendes Konzept?
Sofortimplantation
Sofortimplantat, "Schnellimplantat", engl.: immediate implantation; Einsetzen eines
Implantats unmittelbar im Anschluss
eines entfernten (eigenen) Zahnes in die noch frische (Extraktions-)Wunde (Alveole);
Haupteinsatzgebiet ist der (unfallbedingte)
Verlust von Frontzähnen
ohne ausgedehnte Schäden an Weichteilen und Knochen
und in zunehmendem Maß auch normale
Implantationen im Anschluss an eine geplante
Extraktion.
Man bezeichnet dies als primäre Sofortimplantation.
Der Extraktionsalveole mit umgebendem Knochengewebe wird ein hohes
Regenerationspotenzial nachgesagt. Allerdings zeigten Tierstudien, dass eine
enge Passung zwischen Implantat und Knochen für die
Osseointegration von
entscheidender Bedeutung ist.
Ein Spalt von 1 mm Breite gilt als eine kritische Entfernung (
Primärstabilität). Allerdings: Nach
Zahnextraktionen und direkter Implantation in die Extraktionsalveole ist die
Dimension der Alveole meist größer als der Durchmesser des eingebrachten
Implantats und es besteht teilweise ein erheblicher Spalt zwischen
Implantatschulter und Alveolenrand. Um
diese Schwäche zu kompensieren, arbeiten andere Verfahren entweder durch
Einbringen von
Knochenersatzmaterial (z.B. BioOss™) und/oder nach der sekundären
oder verzögerten
Sofortimplantation: Das Einsetzen der künstlichen Zahnwurzel erfolgt in
einem Zeitraum von etwa 6 bis 10 Wochen. Dieser Zeitraum soll zur Ausheilung etwaiger
Entzündungsprozesse dienen, eine engere Passung (s.o.) herstellen und so eine
bessere Einheilung gewährleisten.
Die S. wird wissenschaftlich kontrovers diskutiert: Als Vorteile
gelten, dass der Eingriff mit der
Extraktion verbunden ist, ein zweiter
chirurgischer Termin somit entfällt, die Wundheilung und Einheilungsphase
verläuft zeitgleich und es fallen keine langen Überbrückungsphasen mit
Provisorien nach der Extraktion des nicht mehr erhaltungswürdigen Zahnes an. Als
Nachteil gilt der Umstand, dass nicht erhaltungswürdige Zähne meist im
Wurzelbereich bakterielle Verunreinigungen
aufweisen, welche die Einheilphase u.U. empfindlich stören können.
Entscheidender Nachteil ist aber, dass nach S. das Verhalten insbesondere
der Weichgewebe nicht ohne weiteres vorauszusehen ist;
Komplikationen/Misserfolge treten deshalb häufiger auf.
Wird das Implantat konventionell erst nach Abheilen aller knöchernen
Umbauvorgänge inseriert ( ~ 15-20 Wochen), so spricht man auch von einem
Spätimplantat (engl.: delayed implant).
Die Kurzzeit-Überlebensraten von Implantaten bei Sofort- und bei verzögerter
Sofortimplantation sind ähnlich und in jüngerer Zeit (2010) annähernd vergleichbar mit den konventionellen
Verfahren ("Spätimplantation"); Langzeitergebnisse stehen aus.
In Laienkreisen bestehen gern Begriffsverwechslungen zwischen
Sofortbelastung (Sofortversorgung) und S.
BOI-Implantat, Implantat,
Implantat,-temporäres,
Implantationszeitpunkt,
Kurzimplantate,
Osseointegration,
Ostel mentor,
socket preservation,
Sofortbelastung,
Tübinger Sofortimplantat
Sofortimplantation und digitaler Workflow (ZWP,2018)
Frontzahnbereich: Risikoabwägung bei Sofort- und Spätimplantation
(ZWP, 2018)
All-on-4-Methode zur festsitzenden Sofortversorgung ganzer Kiefer mit
implantatgetragenem Zahnersatz (zm, 2018)
Sofortversorgung ein funktionierendes Konzept?
Sofortinlay
engl.: direct o. immediate inlay; unübliche Bezeichnung für
ein Inlay, welches in derselben Sitzung
präpariert und
eingesetzt wird. Meist
handelt es sich dabei um
Komposite-Inlays, welche nach
Abdrucknahme im Praxislabor
gefertigt und am selben Tag noch eingesetzt werden. Ebenfalls gehören auch
Cerec-Inlays zu den S.
Sofortprothese
, engl.: immediate denture;
Immediatprothese
Softlaser , Schlagwortbezeichnung für
Laserstrahlen geringer Energie und umstrittener "biostimulierender" Wirkung.
Lasereinsatz in der ZHK
Sölder-Linien
engl.: Soelder's lines; konzentrisch um Mund- und Nasenöffnung
verlaufende Begrenzungen von Sensibilitätsausfallzonen des
Trigeminusnervs bei
Hirnstammverletzungen der Trigeminuswurzel.
Abb.
somatisch
körperlich, engl.: somatic;
1.) Begriff aus der Medizin, welcher dazu dient, körperliche (somatische)
Erkrankungen von psychischen Erkrankungen oder funktionellen Beschwerden
abzugrenzen.
2.) das willkürliche, animalische Nervensystem.
Somatogramm
Diagramm, auf welchem die körperliche Entwicklung eines Säuglings, Kleinkindes
oder Jugendlichen im Bezug auf die Körpermaße (Länge, Gewicht, Kopfumfang) bis
zum Abschluss des Wachstums dargestellt wird.
Sonde
Specillum, engl.: explorer (spitze Sonde), sound, probe
(stumpfe Sonde; s. Abb. u.); eines der zahnärztlichen Instrumente,
welches neben dem Mundspiegel und der zahnärztlichen
Pinzette bei keiner
Behandlung/Untersuchung ("Sondierung") fehlen darf. Dieses - auch als "verlängerter feiner
Finger" bezeichnete - Instrument ist in der Standardausführung von seinem Griff
weg fast rechtwinklig abgebogen und mit einer feinen Spitze versehen; spez. S.
für die Untersuchung von
Zahnzwischenräumen sind zusätzlich noch korkenzieherartig gedreht (z.B.
Kuhhornsonde). Die S. gilt
auch heute noch als ein wichtiges Instrument in der
Kariesdiagnostik. Da in diesem
Bereich zunehmend neue Methoden entwickelt werden und bei unsachgemäßer
Anwendung die Entwicklung kariöser Läsionen begünstigt werden kann, sollte die
Sonde auf die Untersuchung des Dentins beschränkt bleiben bzw. nur als eines der
diagnostisches Mittel bei der Eingangsuntersuchung (initiale Untersuchung)
herangezogen werden.
Zur
Untersuchung von Fistelgängen oder
Zahnfleischtaschen können
biegsame, nicht-spitze ("runde") S. aus Silberdraht (sog. Knopfsonde)
bzw. spezielle Messsonden (z.B.: WHO-Sonde)
benutzt werden.
Borodontic Sonde, Knopfsonde,
Kuhhornsonde,
Mundspiegel,
PCP-Sonde,
WHO-Sonde
Sondierungsblutung , SB, SoB, engl.: ![]() ![]() |
![]() ![]() ausgeprägte Blutung auf Sondierung |
Sonic Zahnbürste ;
engl.: sonic-toothbrush; Oberbegriff für
elektrische Zahnbürsten
auf Schallbasis.
elektrische
Zahnbürste;
Halten alle Schallzahnbürsten was sie versprechen?
Sonntagsbiss
Doppelbiss, engl.: sunday bite; Schlagwortbezeichnung für das
habituelle Einnehmen einer
Unterkieferposition, um eine ästhetische Verbesserung zu erzielen. Meist handelt
es sich dabei um eine Vorschubbewegung des Unterkiefers, um z.B. ein
Vogelgesicht-Profil zu kompensieren.
Biss
sonoabrasive Systeme Oberbegriff für Instrumentensysteme, welche auf Schall- bzw. Ultraschallbasis meist zur Kavitätenpräparation - vorwiegend der minimal-invasiven - eingesetzt werden. Als besonderer Vorteil gilt der Einsatz bei engen Platzverhältnissen zum Nachbarzahn (Approximalraum) hin, da mit den einseitig belegten Arbeitsflächen dieser Instrumente die Verletzungsgefahr der Nachbarzähne praktisch ausgeschlossen ist. Haupteinsatzgebiet ist die Präparation zur Behandlung einer approximalen Karies sowie der Hidden Caries. Die schall- oder ultraschallaktivierten Präparationsinstrumente sind einseitig mit Diamantsplittern belegt und weisen auf der aktiven Seite eine Form auf, die später der Kavitätenform entspricht. Die Primärpräparation erfolgt immer mit herkömmlichen rotierenden Instrumenten, da der Kavitätenabtrag der s. S. gering ist. ![]() ![]() ![]() ![]() |
![]() www.kavo.com/De/ (© der Grafik) |
Sonographie
"Ultraschalldiagnostik", Echographie, von "sonor" =
"klingend, tönend",
engl.: echography, sonography;
röntgenstrahlenfreies
bildgebendes Verfahren auf der
Basis von Schallwellen
(1-20 MHz). Die Erzeugung eines Ultraschallbildes beruht darauf, dass in den
Körper eingestrahlter Ultraschall an verschiedenem Gewebe unterschiedlich stark
reflektiert wird. Der Kopf
des Ultraschallgeräts wirkt hier gleichzeitig als Schallsender und als
Schallempfänger. Das bei der Untersuchung verwendete, nebenwirkungsfreie Gel
leitet die Schallwellen von der Haut in den Schallkopf. Die von Organen oder
Geweben reflektierten Wellen werden in elektrische Impulse verwandelt, aus denen
mit computergesteuerten Verfahren ein Bild auf einem Monitor erzeugt wird. Diese
Bilder vermitteln dem Arzt eine räumliche Vorstellung von Größe, Form und
Struktur des untersuchten Bereichs. Mit der besonderen Farb-Duplex-Sonographie
lassen sich zudem Blutfluss, Flussrichtung und -geschwindigkeit sowie die
Beschaffenheit der Gefäßwände sichtbar machen. Bisher nur seltener Einsatz in der
ZHK; mit Hilfe der S. können
Diskusverlagerungen und intrakapsuläre
Veränderungen im Kiefergelenk
sicher diagnostiziert werden; die Interpretation der knöchernen Strukturen (z.B.
condyläre Veränderungen) ist naturgemäß
eingeschränkt. Weitere Einsatzgebiet sind die Darstellung der Nasennebenhöhlen,
der Kaumuskulatur und des Mundbodens.
Unterschieden wird bei der S.:
A-Scan (engl.: linear scan):
Ein eindimensionales Verfahren, das zur Diagnostik angewandt wird. Einsatz zur
schnellen Tiefenlokalisierung
B-Scan (convex scan,
sektor scan): Durch eine periodische Bewegung des Schallkopfes wird ein
zweidimensionales Schnittbild des Körperinneren erzeugt. Einsatz in Bereichen,
in denen nur sehr kleine Eintrittsfenster für den Ultraschall im Körper
vorhanden sind.
Die
Magnetfeldresonanztomographie gilt heute als
Goldstandard in der
Kiefergelenks-Diagnostik, wenn auch
die S. (8 - 20 MHz) Vorteile bezüglich der Kosten, Verfügbarkeit und
Anwendbarkeit bietet. Beide Verfahren arbeiten ohne
Röntgenstrahlen;
http://www.nzb.de/ (S.16 u. 19)
bildgebende Verfahren,
Knochenszintigraphie,
Magnetfeldresonanztomographie,
Osteometer, Tomographie,
Ultraschallverfahren,
diagnostische
http://www.physik.nat.uni-erlangen.de/lehre/daten/Versuchsanleitungen/2.FS-V32-Ultraschall.pdf
Soor Mehlmund, Mundpilz, Candidiasis, Candidose, Candidamykose, Monoliasis, engl.: candida mycosis, trush; im gesamten Mund- und Lippenbereich vorkommende Pilzerkrankung, in der Hauptsache ausgelöst durch den Hefepilz Candida albicans. Die Infektion kann sich bis in Hals und Speiseröhre ausbreiten. Überwiegend Ausdruck einer geschwächten Immunabwehr, systemischen Störungen (z.B. Diabetes) oder Medikamentenfolge (Antibiotika, Corticosteroide, Zytostatika). Der Pilz gehört bei 30-50% der gesunden Menschen zur physiologischen Haut- und Schleimhautflora. Zur Therapie (ausführlich ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() ![]() Haut- und Schleimhaut-Soormykose |
Sorbit
Sorbitol, Glucitol, griech.: Sorbum =
Vogelbeere; ein C6-Zuckeralkohol (pflanzliches Hexit); sog. Zuckeraustauschstoff mit etwa der halben
Süßkraft des normalen Rohrzuckers und abführender Wirkung
Zuckeraustauschstoffe
Sozialgericht
Sozialgerichtsbarkeit, SG, engl.: social jurisdiction; nach
dem Sozialgerichtsgesetz (SGG) in D vorgeschriebene Einrichtung. Unterteilung in:
Sozialgericht, Landessozialgericht und Bundessozialgericht, durch welche in
Streitfällen über folgende Dinge entschieden wird:
Belange der Sozialversicherung
(Renten-, Kranken-, Unfall- und Pflegeversicherung)
Feststellung von Behinderungen
Belange der Arbeitsförderung in
Verbindung mit den sonstigen Aufgaben der Bundesagentur für Arbeit
Angelegenheiten der Sozialhilfe und
des Asylbewerberleistungsrechts
Aufgaben, die besonders gesetzlich
zugewiesen wurden
Gerichtskosten entstehen keine für Versicherte, Leistungsempfänger
und behinderte Menschen oder deren Sonderrechtsnachfolger, soweit sie in dieser
Eigenschaft am Verfahren beteiligt sind; die anderen Beteiligten (z.B.
Versicherungsträger) müssen für jede Streitsache unabhängig vom Ausgang des
Rechtstreits eine Pauschalgebühr entrichten. In den übrigen Verfahren
(z.B. zwischen Arbeitgebern und Versicherungsträgern, Versicherungsträgern
untereinander oder (Zahn-)Ärzten und
Kassen(zahn)ärztlichen Vereinigungen) fallen Kosten nach dem
Gerichtskostengesetz an.
Sozialgesetzbuch
http://www.bundessozialgericht.de/
Sozialgesetzbuch
SGB, engl.: social security code, social code of law; seit 1989 neu geschaffenes
Regelwerk als Grundlage des Sozialrechts. Es soll zur Verwirklichung
sozialer Gerechtigkeit und sozialer Sicherheit die Sozialleistungen gestalten
und u. a. dazu beitragen, ein menschenwürdiges Dasein zu sichern, die Familie zu
schützen sowie besondere Belastungen des Lebens abzuwenden oder auszugleichen.
Vorläufer des SGB war das auf Bismarck zurückgehende, 1911 staatlich
verankerte Sozialversicherungsgesetz, mit der sog.
Reichsversicherungsordnung
(RVO).
Von den bisher erschienen 14 Gesetzbüchern ist für den medizinischen Bereich das
SGB V (Gesetzliche
Krankenversicherung) von zentraler Bedeutung.
§1 sagt aus: "Die Krankenversicherung als Solidargemeinschaft hat die Aufgabe,
die Gesundheit der Versicherten zu erhalten, wiederherzustellen oder ihren
Gesundheitszustand zu bessern. Die Versicherten sind für ihre Gesundheit
mitverantwortlich; sie sollen durch eine gesundheitsbewusste Lebensführung,
durch frühzeitige Beteiligung an gesundheitlichen Vorsorgemaßnahmen sowie durch
aktive Mitwirkung an Krankenbehandlung und Rehabilitation dazu beitragen, den
Eintritt von Krankheit und Behinderung zu vermeiden oder ihre Folgen zu
überwinden. Die Krankenkassen haben den Versicherten dabei durch Aufklärung,
Beratung und Leistungen zu helfen und auf gesunde Lebensverhältnisse
hinzuwirken."
Seit 1. Januar 2004 müssen die niedergelassenen Ärzte Patientendaten mit
Diagnosen und ärztlichen Leistungen an die Krankenkassen melden. Grundlage dafür
ist der mit dem
GMG geänderte Paragraf 295 Absatz 2 SGB V, demzufolge die
bisherige anonymisierte fallbezogene Abrechnung in eine versichertenbezogene
geändert wurde - Krankenkassen können nun bei ihren Versicherten die
entsprechenden Diagnosen und ärztlichen Leistungen direkt zuordnen.
andersartiger Zahnersatz,
Behandlungspflicht,
Beitragsbemessungsgrenze,
BEMA,
Bundesausschuss Zahnärzte
und Krankenkassen,
Bürgerversicherung,
EDV in der Zahnarztpraxis,
Einzelleistungsvergütung,
Ermächtigung,
Fallpauschale,
Gemeinsamer Bundesausschuss,
Gesamtvergütung, Gesetzliche
Krankenversicherung,
Gesundheitsfond,
gleichartiger Zahnersatz, Kopfpauschale,
Gesundheitsreform (ab 2004),
Härtefall, NUB-Richtlinien, Regelversorgung,
Sachverständigenrat,
Schiedsverfahren,
Selbstverwaltung, Sicherstellungsauftrag,
Sozialgericht,
Sozialversicherung,
Wirtschaftlichkeitsgebot
Deutsche
Gesundheitspolitik seit 1975 - Reformen über Reformen; ©:
Niedersächsisches Zahnärzteblatt 12/2010
Zahnwissen-Festzuschüsse ab 2005
http://www.sozialgesetzbuch-sgb.de/sgbv/1.html
Sozialversicherung
engl.: social insurance; auf Bismarck zurückgehende Institutionen mit den
damaligen Schwerpunkten Krankenversicherung (1883), Unfallversicherung
(1884) und Invaliden- und Alterssicherung (1889). In
der weit über 100 Jahre alten Geschichte wurden weitere Risiken einbezogen:
Arbeitslosenversicherung (1927, als Nachfolge der Erwerbslosenfürsorge) und
Pflegeversicherung (1995 als "5. Säule" der S.).
Gesetzliche
Krankenversicherung,
Gesundheitsfond,
Knappschaft,
Sozialgesetzbuch
Sozietät
engl.: co-partnership; besonders bei Angehörigen
freier Berufe (Ärzte, Rechtsanwälte
usw.)
häufige, zur gemeinschaftlichen Berufsausübung gebildete Gesellschaft des
bürgerlichen Rechtes (GbR).
Berufsausübungsgemeinschaft, Gemeinschaftspraxis,
Partnerschaftsgesellschaftsgesetz
Spaltbrücke
engl.: etwa: sanitary pontic, slit bridge; Bezeichnung für das
Brückenzwischenglied einer
Schwebebrücke, welches einen spaltförmigen Abstand (~ 1mm) zur
Kieferschleimhaut hat. Gegenteil:
Raumbrücke (Abstand ~ 3mm). S. können nur schlecht gereinigt werden, sind also
mundhygienisch bedenklich
und führen gern zu Schleimhautentzündungen.
Spaltlappen , engl: split flap;
Mukoperiostlappen
;
der_doppelte_spaltlappen
Spaltung
engl.: (abscess) splitting; kieferchirurgische Eröffnung eines
mit Eiter gefüllten Raumes (Abszess, Loge, in einer durch Entzündung
entstandenen Gewebe-Höhle) mit dem Zweck des Eiterabflusses und/oder Zufuhr von
Luftsauerstoff.
Dabei kommen folgende Techniken zum Einsatz:
kleiner Abszess (Durchmesser
bis ca. 1 cm): Stichinzision mit
Skalpell
größerer Abszess: Über dem
Gebiet mit maximaler Fluktuation wird kreuzförmig eingeschnitten (evtl. werden
die zentralen Spitzen gekappt), so dass im Zentrum eine Öffnung entsteht, welche
mit einer Drainage versehen wird.
Abszess,
Inzision
Spange ; Trivialbez. für eine herausnehmbare kieferorthopädische Apparatur
Spanngummi , unübliche Bezeichnung für
Kofferdam
Spannungsreihe von Metallen, engl.: galvanic series of metals; abgeleitet aus dem unterschiedlichen Verhalten der verschiedenen Metalle im Elektrolyten: Taucht man zwei verschiedene Metalle in einen Elektrolyten (i.d.R. eine wässrige Lösung von Salzen, Säuren oder Basen), so entsteht dadurch eine Stromquelle mit einer charakteristischen Spannung. Daraus leitet sich die relative Stellung der einzelnen Metalle zueinander ab. Bei der elektrochemischen Spannungsreihe wird die Spannung zwischen einem Metall und einer Standard-Wasserstoffelektrode angegeben. Daraus folgt: Je höher das Potenzial der Elektrode, desto edler ist der metallische Werkstoff, desto höher ist seine Korrosionsbeständigkeit. In
der Praxis ist das Verhalten aber u.U. anders; Titan ist ein typisches
Beispiel dafür. Obwohl es in der Spannungsreihe sehr weit unten liegt, gilt
es als sehr korrosionsbeständig. Dies liegt daran, dass sich an der Luft
rasch eine Oxidschicht bildet, welche das Metall sehr unempfindlich
gegenüber weiteren Reaktionen macht. |
|
Spargold
Sparlegierung, engl.: economy alloy; Schlagwort für eine nicht
genauer definierte Edelmetalllegierung, bei welcher der Goldanteil aus
Kostengründen in der Hauptsache durch Silber und Kupfer ersetzt wird; dabei kann
der Goldanteil um weit unter 50% sinken. Grobe Unterteilung in goldreduzierte
und goldarme Legierung.
Edelmetalle,
Legierung
Spatelübungen
Spateldehnungen, engl.: spatula exercises; Hilfstherapie bei einer
Kieferklemme, um eine muskuläre Dehnung der "verkrampften" Gewebestrukturen zu
erreichen. Zwischen die Zahnreihen eingelegte Holzspatel ("Beißspatel") werden in ihrer Anzahl
durch vorsichtiges Dazwischenschieben weiterer Spatel in ihrer Anzahl erhöht und
bewirken so eine Vergrößerung der
Mundöffnung.
Einsatz ebenfalls in der
Kieferorthopädie bei einem frontalen
Kreuzbiss, indem ein Spatel hinter die gaumenwärts stehenden oberen
Schneidezähne geführt und anschließend zusammengebissen wird.
Helkimo-Index,
Kieferklemme
Spätimplantat , (engl.: delayed implant),
Sofortimplantation
SPECT
engl. Abk. von single photon emission computer tomography;
nuklearmedizinisches diagnostisches Verfahren, welches die Möglichkeit besitzt,
im intakten menschlichen Organismus ablaufende Stoffwechselvorgänge von außen
dreidimensional sicht- und messbar zu machen. So kann z.B. mittels SPECT und
radioaktiv markiertem Diphosphonat präzise und effektiv das Wachstumsmuster des
Knochens bestimmt werden (3D-Rekonstruktion und Schichtdarstellung der
anatomischen Strukturen).
bildgebende Verfahren,
Positronen-Emissions-Tomographie,
Tomographie
Speed, Speed-Klassen ;
Filmempfindlichkeit
Spee Kurve Speesche Kurve, (nach Ferdinand Spee, Anatom, 1855-1937; 1890 in die ZHK eingeführt), (sagittale) Okklusionskurve, Kompensationskurve, engl.: Spee's curve, sphere of Spee; bogenförmiger Verlauf der Okklusionsebene im eugnathen Gebiss, welche im Idealfall im virtuellen Verlauf die Vorderfläche des Kiefergelenksköpfchens tangieren soll; der Mittelpunkt dieser Kurve (Radius zwischen 6,5 u. 7 cm, Milchgebiss ca. 4,5 cm) liegt in der horizontalen transorbitalen Ebene, genau hinter der Crista lacrimalis. Die Kauflächen der Molaren sind danach entlang einer Kurve mit geringerer Konvexität als der Oberkieferzahnbogen und größerer Konkavität als der Unterkieferzahnbogen ausgerichtet. Dieses Prinzip wird bei der Anfertigung von Vollprothesen angewandt: Bei einer Vorschubbewegung befinden sich Kiefergelenksköpfchen und die Okklusionsebene auf der gleichen Kreisbahn, was zur Folge hat, dass die Seitenzähne im ständigen Kontakt bleiben und somit eine Lagestabilisierung des Zahnersatzes bewirkt wird. Monson entwickelte die sog. Kalottentheorie (Monson Kurve, sphere of Monson, (späte 1890ziger Jahre), indem er die Prinzipien der Sp. K. mit denen der buccolingualen Verwindungskurve (Wilson Kurve) kombinierte und annahm, dass die Kauflächen der Seitenzähne auf einer Kugelfläche liegen und die Zahnachsen im Ober- und Unterkiefer im Mittelpunkt dieser Kugel (~ 12 cm Radius) zusammentreffen. Auf dieser Grundlage konstruierte er den Monson-Artikulator ("The Monson Mandibulo-Maxillary Instrument", 1923 patentiert) und stellte darin die künstlichen Backenzähne mit Abrasionskauflächen in Kopfbissstellung entsprechend auf. Er nahm an, so die ideale Kompensationskurve mit einer balancierten Okklusion gefunden zu haben. Kieferorthopäden bestreiten im allgemeinen die Notwendigkeit einer Sp. K. (siehe unten stehenden Link) ![]() |
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Speichel
Saliva,
ordinär: Spucke, engl.: saliva, spittle; Absonderung der
Speicheldrüsen; besteht zu ~ 99,5% aus Wasser, mit einem von der
Menge (Fließrate) abhängigen durchschnittlichen
pH-Wert von 6,7 (Schwankung zwischen
6,2 und 7,6). Nach Hochrechnungen werden im Laufe eines Lebens etwa 25.000
Liter davon produziert.
Als S. bezeichnet man häufig auch den Inhalt der gesamten
Mundflüssigkeit. Neben
den Sekreten der großen und kleinen Speicheldrüsen gehören noch
dazu:
» zahlreiche Mikroorganismen
» abgestoßene Mundschleimhautzellen
» Nahrungsmittelreste
» Flüssigkeit aus den Zahnfleischtaschen (Sulkusflüssigkeit)
In einem Milliliter Speichel befinden sich etwa 100 Millionen
Bakterien.
Übersicht: Bestandteile
des Speichels und deren Funktion
Die wichtigsten Speichelfunktionen sind:
Amylase,
Atropin,
Biomarker,
Fluoride,
Halitosis,
Insalivation,
Kauakt,
Meth-Mouth,
Mundflüssigkeit,
Psychosomatik,
Ptyalismus,
Remineralisation,
Rhodan,
Saccharase,
Schleim,
Sialographie,
Sjögren-Syndrom,
Speichelersatzmittel,
Speichelmenge,
Speichelstein,
stomatognathes System,
Xerostomie
Zusammensetzung und Funktion eines oft unterschätzten Helfers
Speicheldrüsen Glandulae salivales, engl.: salivary glands; in der Mundschleimhaut befinden sich viele kleine, unpaarige, verstreut liegende Speicheldrüsen (auf der Schleimhaut von Wange, Lippe, Gaumen und Zunge), der Hauptspeichel entstammt aber den 3 (paarigen) großen Drüsen (siehe Abb.): Ohrspeicheldrüse (~ 30% der Menge; lat.: Glandula parotis), Unterkieferdrüse (lat.: Glandula submandibularis) und Unterzungendrüse (lat.: Glandula sublingualis). Diese "großen Speicheldrüsen" liegen zwar außerhalb der Mundhöhle, sind aber durch ihre Speicheldrüsenausführungsgänge ("Speichelgänge") mit dieser in offener Verbindung. In diesen Gängen muss ein ständiger Speichelfluss vorhanden sein, da sonst Keime über das Gangsystem in die Drüsen wandern und zu Entzündungen (Sialoadenitis) führen können. ![]() ![]() ![]() Man unterscheidet von der Qualität des Speichels her grob zwei verschiedene Formen: wässriger oder seröser Speichel (Sekretion nach Reiz über eine sympathische Innervation) und schleimiger oder muköser Speichel (Sekretion nach Reiz über eine parasympathische Innervation). So produzieren die großen Speicheldrüsen des Unterkiefers ein gemischtes Sekret (Unterkieferdrüse: mehr seröser, Unterzungendrüse mehr muköser Anteil), während die Ohrspeicheldrüse wässrigen und die kleinen Speicheldrüsen des Gaumens mukösen S. produzieren. Die kleinen Zungen-Speicheldrüsen sondern am Zungengrund rein serösen S. ab, um damit aus den dort befindlichen ![]() ![]() ![]() ![]() |
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Speicheldrüsentumoren
engl.: salivary gland tumors; sowohl gutartige (benigne,
Adenome, etwa 75%) wie auch
bösartige (maligne) Geschwulste
unterschiedlicher Struktur mit einem Hauptschwerpunkt in der
Ohrspeicheldrüse (Parotis = 80%, Submandibularis
= 10%). Als häufigster S. gilt das gutartige pleomorphe Adenom ("Speicheldrüsenmischtumor"),
welches fest abgegrenzt die Parotis befällt, mit einer Bevorzugung von Frauen ab
der 5. Dekade.
Beim Warthin-Tumor , welcher Männer in der 7.-8. Dekade überwiegend befällt,
handelt es sich ebenfalls um ein abgekapseltes Geschehen hauptsächlich der
Parotis aus onkozytär transformierte Epithelien; ein Nikotinzusammenhang wird
vermutet.
Adenom
Gaumenschwellung durch pleomorphes Adenom (Speicheldrüsenmischtumor);
zm, 2014
Speicheldrüsen und deren Erkrankungen
Speicheldrüsenzyste ;
Sialozele
Speichelersatzmittel
Speichelersatz,
engl.: saliva substitute; seit 1972 auf dem Markt befindliche Präparate,
zunächst auf der Basis von Carboxymethylcellulose (CMC) mit Sorbitolzusatz zur
Erhöhung der Oberflächenaktivität. Heute werden allgemein im bezahnten Kiefer
muzinhaltige Ersatzstoffe favorisiert, da
sie der Schutzwirkung durch eine gute Benetzungsfähigkeit der Oberfläche
(Filmbildung sowohl auf hydrophoben wie auch hydrophilen Oberflächen) dem
natürlichen Speichels am nächsten kommen. Wegen einer erhöhten
Kariesanfälligkeit durch Speichelmangel wird der Zusatz von
Fluoriden empfohlen.
Untersuchungen - besonders kontrollierte
Langzeitstudien - sind nur wenige in
der Literatur vorhanden. Hinzu kommt das manche Patienten synthetische S.
ablehnen und auf Wasser zurückgreifen.
Nachfolgend ausgewählte Ersatzmittel. Mit aufgeführt ist normales Leinsamenöl,
welches ebenfalls in Untersuchungen gute Werte zeigt:
Handelsname | CaCl2 (mg/l) |
K2HPO4 (mg/l) |
KH2PO4 (mg/l) |
Fluorid (mg/l) |
Basis | pH |
Artisial | 166 | 802 | 326 | - | Na-CMC | 6,7 |
VA-Oralube | 166 | 802 | 326 | 2 | Na-CMC | 7,0 |
Luborant | 166 | 803 | 366 | 4,3 | Na-CMC | 6,9; spät. 6,0 |
Glandosane | 148 | 348 | - | - | Na-CMC | 5,1 |
biotène | - | - | - | - | CEC HEC | 5,2 |
Oralbalance | - | - | - | - | HEC Gel | - |
Saliva medac | - | - | - | - | Muzin | 5,4 |
Saliva Orthana | 150 | 350 | - | 4,2 | Muzin | 6,7 |
Oralube | 60 | 665 | - | 2,3 | Sorbitol | 6,9 |
Salinum | - | ja | - | - | Leinsamenöl | - |
Tabelle nach Meyer-Lückl / Kielbassa in zm 93/2003. Die
Präparate biotne und Oralbalance werden seit 2001in ähnlicher Zusammensetzung
unter dem Handelsnamen "aldiamed Mundspülung" und "aldiamed Mundgel" auf dem
Markt angeboten.
CMC = Carboxymethylcellulose; CEC = Carboxyethylcellulose; HEC =
Hydroxyethylcellulose
Je nach Zusammensetzung können S. ein nicht zu vernachlässigendes
Demineralisierungs-Potential
auf Schmelz,
Dentin oder
Hydroxylapatit haben. Der
natürliche menschl. Speichel hat einen annähernd neutralen
pH-Wert und stellt eine calcium- und
phosphatübersättigte Lösung dar. Hierdurch ist er in der Lage, auftretende
Entkalkungsvorgänge relativ rasch durch Remineralisation auf natürliche Weise zu
beheben.
Nicht so eines der weit verbreitesten Mittel Glandosan: niedriger pH-Wert und
wenig Mineralien können den Zahnhartsubstanz arg zusetzen; biotène enthält keine
relevanten Mineralien und ist zudem noch sauer: Zahnschäden sind
vorprogrammiert. Sehr gute Werte zeigen dagegen die obersten drei Präparate in
der Tabelle.
Erfolge zeigt ebenfalls ein Mundspray, bestehend aus fixen
Konzentrationen des Cholinesteraseinhibitors Physiostigmin
unabhängig von allen medikamentösen Therapien muss eine
strenge Mundhygiene mit
fluoridhaltigen Mitteln und
antimikrobiellen Wirkstoffen erfolgen, um
Karies und Infektionen zu vermeiden.
Kariesanfälligkeit,
Ptyalismus,
SLPI,
Strahlentherapie,
Xerostomie
Dissertation (2005)
Speichelmenge
Speichelfließrate, Speichelfluss, engl.: quantity of saliva; individuell
unterschiedliche Größe, welche von vielen Faktoren (Körperzustand, Alter,
Geschlecht) abhängig ist, hauptsächlich aber durch das Kauen (=
natürliche Stimulation) oder eine künstliche Stimulation beeinflusst bzw. durch
krankhafte Körperprozesse vermindert wird. Die
Literaturangaben über die Menge schwanken erheblich:
Bestimmung der Speichelmenge (Sialometrie)
nach Siedek, Zengel, Berghaus in zahnärztliche Mitteilungen , zm
98, Nr. 18, 16.09.2008 (2517):
"Der Patient soll am Morgen reichlich trinken. Die Sammelperiode erfolgt wegen
der zirkadianen Sekretionsschwankung zwischen neun und elf Uhr in ruhiger
Atmosphäre bei künstlichem Licht und Raumtemperatur von 20 bis 22 Grad. Zähne
und Zahnersatz sind ein bis zwei Stunden vorher zu reinigen. Die Stimulation
kann durch Kauen eines Kaugummis erfolgen. 30 Sekunden nach Vorkauen und
Schlucken beginnt die Sammelperiode. In vornübergebeugter Haltung, mit auf die
Oberschenkel abgestützten Unterarmen sammelt der Patient nach einem Schluckakt
den Speichel über zwei Minuten im Mundboden, um ihn dann komplett in den
Trichter zu spucken. Während der Sammelperiode sollen Lippen, Zunge, Wangen
nicht bewegt werden. Die Speichelprobe wird gelagert, bis sich der Schaum gelöst
hat. Dann wird die klare Flüssigkeit in einen Messzylinder mit
0,1-ml-Graduierung gegossen."
Ernährungsempfehlungen,
Kariesanfälligkeit,
Kaugummi,
Mundflüssigkeit, Oligosialie,
Ptyalismus,
Sjögren-Syndrom,
Speichel, Strahlenkaries,
Speichelersatzmittel,
Xerostomie
Zusammensetzung und Funktion eines oft unterschätzten Helfers
Speichelsauger
Speichelzieher, engl.: saliva ejector, aspirator;
unentbehrliches Hilfsmittel bei vielen zahnärztlichen Behandlungen zum
Aufrechterhalten eines trockenen Behandlungsfeldes. Die kleinen Röhrchen waren
früher meist aus Glas und an einen begleitenden Wasserstrahl
("Wasserstrahlpumpe") angeschlossen, heute durch biegsame Kunststoffröhrchen
ersetzt, welche an die Absauganlage
auf der Helferinnenseite der Behandlungseinheit angeschlossen werden.
Trockenlegen
Speichelstein Ptyalolith, Sialolith, engl.: sialolith; in den Ausführungsgängen der großen Speicheldrüsen (Parotis, Submandibularis, Sublingualis) befindliche Ablagerung; hauptsächlich bestehend aus Calciumphosphat u. Calciumcarbonat. Bei entsprechender Größe können diese Steine zu einem Speichelstau mit Entzündungen (Sialoadenitis, Sialolithiasis) führen. Dadurch, dass es bei der Nahrungsaufnahme reflektorisch zu einer Speichelproduktion kommt, treten erheblichen Schmerzen und Schwellungen auf gerade während dieser Zeit auf. Als Ursachen bei der Entstehung von S. - bevorzugt sind Männer im dritten und vierten Lebensjahrzehnt - werden Sekretionsstörungen der Speicheldrüsen diskutiert, besonders dann, wenn das Sekret wegen eines hohen Muzingehalts besonders zähflüssig ist. Aus Kalzium und Muzin entwickeln sich zunächst Mikrolithen und schließlich große Steine aus Kalziumphosphat oder Kalziumkarbonat. Zu 80 Prozent ist die Glandula submandibularis betroffen, zu 20 Prozent die Glandula parotis. Statistisch gesehen treten Speichelsteine bei rund 1.2% der Bevölkerung auf. Therapie: Kleine Steine können durch einen regen Speichelfluss ausgeschwemmt werden, größere Steine bedürfen der chirurgischen Entfernung; bei häufigen Rezidiven Entfernung der betroffenen Speicheldrüse. In jüngster Zeit wird eine "Stoßwellenlithotripsie" (ESWL) im Sinne einer Lithotripsie ("Steinzertrümmerung") erprobt, welche ambulant ohne örtliche Betäubung durchgeführt werden kann. ![]() ![]() |
|
Speicheltest
Speicheldiagnostik, Speicheluntersuchung, engl.: saliva
analysis; Bestimmung von Speichelproduktion
(Fließgeschwindigkeit), Keimzahl
und Pufferkapazität des
Speichels u.a. für
eine (unsichere) Vorhersage der
Kariesaktivität bzw. des
Kariesrisikos. So kann z.B. die Anzahl der
St. mutans-Bakterien ein Hinweis auf eine
Kariesgefährdung ebenso sein, wie die Anzahl der
Laktobazillen, welche auf falsche
Ernährungsgewohnheiten schließen lassen; allerdings sind hier individuelle
Faktoren, wie das Immunsystem und
der generelle Zustand der Mundhöhle (unversorgte Kariesfolgen,
schlechte Füllungen und Kronen),
verbunden mit Mundhygiene und
Essgewohnheiten schwer einzuschätzen. Zusätzlich gilt: Die
Stoffwechselaktivität, und nicht die Anzahl der
Kariesbakterien wird zum Maß für
die Einschätzung des Kariespotenzials angesehen.
In der Literatur gelten Werte von über einer Millionen/ml an
St. mutans-Bakterien und über 100.000/ml an
Laktobazillen als Anhaltspunkt für
ein erhöhtes Kariesrisiko.
Die Laktatbestimmung mit Hilfe eines indikatorgetränkten Watteträgers und
die daraus abgeleitete Einteilung in drei Risikogruppen (Cario L-Pop) ist
vielleicht
ein neuer Ansatz, da hier nicht nur die Säureproduktion der üblichen
Verdächtigen S. mutans und Lactobacillus bestimmt wird. Für diese Leitkeime und
zwei Actinomyces-Arten besteht eine enge Korrelation zwischen koloniebildenden
Einheiten (CFU) und Laktatbildung. Als semiquantitative Methode ist der neue
Test jedoch in Bezug auf seine statistische Aussagekraft nicht gut bewertbar und
es liegen daher auch keine Werte für Sensitivität,
Spezifität oder Predictive
Value vor.
Weiter sollen S. Rückschlüsse auf die
Quecksilberbelastung des
Organismus aufgrund von vorhandenen
Amalgamfüllungen liefern. Derartige "Tests" gelten heute als
obsolet. G. Schmalz schreibt dazu
(in "Gesundheitsrisiken
bei Füllungswerkstoffen", Quintessenz 2006; 57(5):555-565):
"Voraussetzung für eine systemische Wirkung ist die
Resorption. Ca. 25 % des durch
Amalgamfüllungen freiwerdenden Quecksilberdampfes werden inhaliert, davon
wiederum ca. 80 % in der Lunge resorbiert und zum größten Teil innerhalb von
Minuten in die ionische Form (Hg++) oxidiert. Die verbleibenden 75 % werden in
Speichel gelöst und verschluckt, aber in dieser Form (Hg0)
im Magen-Darm-Trakt kaum aufgenommen. Ionisches Quecksilber gelangt mit dem
Speichel ebenfalls in den Magen-Darm-Trakt und wird zu 10 % resorbiert.
Quecksilber aus Amalgampartikeln nimmt der Körper - wenn überhaupt - nur in
äußerst geringem Umfang auf. Bei der Messung der Quecksilberkonzentration im
Speichel wird die Oxydationsstufe des Quecksilbers nicht ermittelt, und es
können auch kleinste Amalgampartikel zu stark erhöhten
Quecksilberkonzentrationen im Speichel führen. Diese Form wird jedoch nicht
resorbiert, weshalb die Quecksilberbestimmung im Speichel
obsolet ist. Die
WHO-Grenzwerte der tolerierbaren
Quecksilberaufnahme sowie der Konzentrationen in Blut und Urin werden nicht
annähernd erreicht. ... . Dabei kam man zu dem Ergebnis, dass das Risiko
für die Bevölkerung - auch im Vergleich zu den anderen heute üblichen und
weniger gut untersuchten Füllungswerkstoffen - gering und damit vertretbar ist."
Behandlung auf Verlangen,
Ernährungsempfehlungen,
Fosdick Test,
Kariesaktivität,
Kariesbakterien,
Kariesdiagnostik,
Kariesrisiko,
Kaugummi-Test,
Quecksilberallergie,
Quecksilberfreisetzung,
Snyder-Test,
http://www.dgzmk.de/stlgnahmen/
http://d-nb.info/98664367X/34 (Testverfahren, Dissertation)
Speisesalzfluoridierung
, (Koch-)Salzfluoridierung, engl.: (common-)salt
fluoridation; Fluoride,
Salzfluoridierung
Sperrbiss
"sperrender Schneidezahnüberbiss"; wenig gebräuchliche Bez. für einen
deckbissartigen Zusammenbiss im
Milchgebiss, verursacht durch ein "Aneinandervorbeiwachsen" der in der
Achsrichtung zu steil stehenden Schneidezähne bei zu geringer Bisshöhe.
Spezialist ;
Generalist
Spezifität
engl.: specificity; Prozentsatz von negativen Ergebnissen z.B. "kein
Befund", die man für nicht von dieser Krankheit/Störung Betroffenen erhält. So
gibt die S. einer Untersuchung an, wie gut es mit dem jeweiligen
Verfahren möglich ist, zwischen zwei Krankheiten (oder krank vs. gesund) zu
unterscheiden. Beispielsweise sagt eine S. von 99.99 % aus, dass eine falsche
Diagnose nur in 0,01 % der Fälle vorkommt.
Sensitivität,
Validität
Spielpassung , engl.: clearance fit;
Begriff aus der Prothetik; Passung
Spinaebene
Vermessungsebene in der
Kephalometrie: sie verbindet durch die sog. Spinagerade die Spina
nasalis anterior (Spa; anteriorster
Punkt der knöchernen Spina nasalis in der
Median-Sagittal-Ebene, vordere
Begrenzung des Oberkiefers) mit der
Spina nasalis posterior (Spp; virtueller röntgenologischer Punkt am
Schnittpunkt der vorderen Wand der Fossa pterygopalatina mit dem Nasenboden,
hintere Begrenzung des Oberkiefers); sie liegt als Ebene senkrecht zur
Raphe-Median-Ebene.
Spinne Klammerbrücke, engl.: unilateral removable (dental) prothesis, "spider", "clasp bridge"; Trivialbezeichnung für eine kleine, nur einseitig und für wenige Zähne bestimmte Teilprothese (kleinste Art einer Schaltprothese). Diese in D selten anzutreffende Konstruktion gilt als obsolet, da die große Gefahr eines Verschluckens oder einer Verlegung der Atemwege (Aspiration) bei Fehlfunktion oder lockerem Sitz besteht. ![]() |
|
Spira-Syndrom ;
Fluorose
Splitcast-Sockel
Trennsockel,
(nach G. Geiger); labortechnisches Verbindungselement zwischen
Artikulator und
Präzisionsmodell, auf welchem das
Arbeitsmodell präzise befestigt,
aber auch leicht wieder gelöst werden kann. Heute
meist gebräuchlich als Magnet-Splitcast-Systeme
Sockeln
Spongiosa ,
substantia spongiosa, engl.:
spongy bone; "schwammige", mit dünnen Bälkchen und Knochenmark versehene
Knochenmasse im Knocheninneren Kompakta
, Kortikalis,
Ostitis
Spongosiatransplantat
;
Knochenersatzmaterialien
Spontanfraktur engl.: pathologic fracture; bei normaler funktioneller Knochenbelastung auftretender Knochenbruch. Tritt auf, wenn der Knochen durch Erkrankung (Karzinom, Osteomyelitis, Zyste) oder Atrophie (Alter) stark geschwächt ist. Bevorzugtes Frakturgebiet sind die Unterkieferwinkel. Gelegentlich auch iatrogen bei einer Weisheitszahnentfernung vorkommend. ![]() |
![]() ![]() S. des re. UK bei fortgeschr. Tumor |
Spontanschmerz
engl.: pathologic pain; spontan ("aus heiterem Himmel") auftretender (Zahn-)Schmerz.
Meist sicheres Zeichen für eine fortgeschrittene
Pulpitis,
Schmerz,
Zahnschmerz
Spray Spraykühlung, Wasserkühlung, wörtlich: "Sprühregen", engl.: spray coolant, (cooling) spray; Schlagwortbezeichnung für die Kühlung mit einem Gemisch aus Luft und Wasser im Rahmen zahnärztlicher Behandlungsmaßnahmen (z.B. Präparationen), um die dabei auftretende Hitzentwicklung zu kompensieren; dabei ist ein Kühlmittelfluss (Spray) von 50 ml/min zur Schonung der Pulpa bei rotierenden Instrumenten größer 10.000 U/min als Minimum anzusehen. Ebenso Bezeichnung für die Mehrfunktionsspritze, mit deren S. das Arbeitsfeld gesäubert wird. Es ist wissenschaftlich belegt, dass im S. (Aerosol) Streptococcus, Actinomyces, Lactobacillus sowie Staphylococcus Bakterien vorhanden sind. Diese an sich nicht-pathogenen Keime können für Patienten mit geschwächtem Immunsystem ein Risiko darstellen. Weiter können Aerosole und Spritzer bei medizinischem Personal Augen-, Haut- und Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen sowie Erkrankungen der Atemwege verursachen. ![]() |
![]() |
Spreader
"Spreizer"; im Rahmen der
lateralen Kondensationstechnik (eine besondere Technik bei der
Wurzelkanalfüllung)
angewandte "Spreizinstrumente" zum "Platz schaffen" und damit
einem Nachschieben
weiterer Guttapercha-Stifte.
Unterschieden werden Fingerspreader (s. Abb.; kurzer Griff) von Handspreadern
(langer Griff).
Die Arbeitsenden sind jeweils glatt und in konischer Form mit versch. Größen
nach ISO-Norm.
Wurzelkanalbehandlung
Sprechabstand
engl.: speaking distance"; verschieden großer Abstand der
Schneidekanten der oberen und
unteren mittleren Schneidezähne bei der Lautbildung. Während er beim Laut "S"
nur 1-2 mm beträgt, erweitert er sich bei einem "O" z.B. auf ~ 6mm. Der S.
hat Bedeutung bei der Ermittlung der
Bisshöhe von Vollprothesen
Interokklusalabstand
Sprechstundenbedarf
engl.: consultation overhead;
Arzneimittel und medizinische Materialien, die unmittelbar in der
(zahn-)ärztlichen
Sprechstunde durch den Patienten verbraucht werden und nicht bereits in der
Gebührenbeschreibung ( BEMA,
GOZ) enthalten sind. Bei den versch.
Kostenträgern z.T. mit unterschiedlichen Regelungen über die Möglichkeit der
Verordnung (siehe z.B.:
http://www.aok-gesundheitspartner.de/); unterliegen dann der
Wirtschaftlichkeitsprüfung.
http://www.dr-menges.de/fk1722.html
Spreng Schiene, Spreng Klammer ;
fortlaufende Klammer
Spritze ,
Injektionsspritze, engl.: syringe;
Injektion, Lokalanästhesie,
Luer
Spritzenabszess
engl.: syringe abscess; in der ZHK
äußerst selten auftretende
Komplikation im Zusammenhang mit einer
Lokalanästhesie; dabei als Folge Ausbildung eines subkutanen oder
intramuskulären Abszesses. I.d.R.
Folge eines durch die Injektion bedingten Blutergusses, welcher durch
eingeschleppte Bakterien infiziert wird. Während sich S. nach
Infiltrationsanästhesien
relativ rasch abbauen, kann es nach
Leitungsanästhesie (Mandibularanästhesie)
zu einer länger anhaltenden
Kieferklemme kommen.
Sprühdesinfektion
Oberflächen-Sprühdesinfektion, engl.: spray disinfection; wenig
effektives Verfahren zur Vernichtung von
mikrobiellen Lebewesen auf
kontaminierten Oberflächen mittels Versprühung eines desinfizierenden Sprays.
Zusätzlich besteht im Vergleich zur effektiveren Wischdesinfektion noch
die Gefahr eines Einatmens des Spraynebels durch die Anwendung. Gebrauch bei
schwierig zu desinfizierende Flächen, sofern diese während der Behandlung nicht
abgedeckt sein können.
Desinfektion
SRP ; Abk. v. scaling and root planing ;
geschlossene PA-Therapie
SSO
Standesvertretung der Schweizer Zahnärzte. Die in der Berner Altstadt gelegene
Schweizerische Zahnärzte Gesellschaft, die Societe Suisse d'Odonto-Stomatologie
(SSO), vereinigt mehr als 90 Prozent aller Zahnärzte auf freiwilliger Basis und ist für alle standes-
und berufspolitischen Belange der Zahnärzte zuständig. Als Vertreterin der
Zahnärzte ist die SSO die Gesprächspartnerin der Behörden auf der Bundes- und
Kantonebene. Sie ist auch für die Fortbildung der Zahnärzte zuständig, die bei
allen SSO-Mitgliedern Pflicht ist. Die Öffentlichkeitsarbeit und die
Publikationen von Zeitschriften der Zahnärzte gehören auch zu ihren Tätigkeiten.
Die SSO bietet außerdem weitere Leistungen wie Rechts- und Finanzberatungen.
http://www.sso.ch
Stabilisierungsschiene engl.: stabilization splint; aus hartem Kunststoff bestehende, die Kronen der gesamten Zahnreihe umfassender Aufbissbehelf; entweder in zentrischer Kondylenposition bei Erkrankungen des Kausystems, z.B.: Myopathien, Stellungs- und Formveränderungen des Condylus, partielle Diskusverlagerung ("Stadium I"), totale Diskusverlagerung ohne Reposition ("Stadium III", chronisch) oder bei parodontal geschädigten ("gelockerten") Zähnen (Parodontitis marginalis, traumatische Zahnverletzungen) im Sinne einer Verblockung. ![]() |
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stable base appliance
Schlagwortbez. aus dem Bereich der
Teilprothetik. Der Begriff geht auf
gnathologisches Gedankengut zurück und fordert, dass bei einem
Freiendsattel dieser so gestaltet
sein sollte, dass sich die
Prothesenbasis bei Kaubelastung so
gering bewegt, dass keine Belastung auf die Zähne des Restgebisses vorkommt (
Abstützung) und die Kaukräfte
gleichmäßig auf das Kieferkammgewebe übertragen werden. Halteelemente an den
Restzähnen dienen dabei nur noch als Anker gegen horizontale Kräfte. Man
verspricht sich von diesem Vorgehen eine Verhinderung der Resorption der
Alveolarfortsätze.
http://www.iww.de/zr/archiv/allgemeine-zahnheilkunde-abnehmbare-teilprothetik-nach-dem-prinzip-der-stable-base-appliance-f36355
Staffelstellung ; engl.: stacked
behind; meist durch einen Engstand bedingte dachziegelartige Stellung der
Frontzähne ; Engstand
Stafne-Zyste Pseudozyste, engl.: Stafne cyst, Stafne’s bone defect; röntgenologisch als Zyste erscheinender Knochendefekt im Unterkiefer. Tatsächlich handelt es sich um eine linguale Knochenresorption ("Knocheneindellung", "Knochenaussparung") der Mandibula im Bereich der Unterkiefer-Speicheldrüse ( ![]() |
![]() ![]() |
Stahlkrone
engl.: steel crown; hauptsächlich in der Kinderzahnheilkunde angewandte
Kronenart zur Versorgung von
stark zerstörten Milchzähnen; auch gelegentl. zur
vorübergehenden (provisorischen)
Behandlung bleibender (Backen)Zähne.
konfektionierte Krone
Stahlprothese ; Trivialbezeichnung für eine
Teilprothese auf der Grundlage eines
Modellgusses
Stainbuster Composite Bur, Compositepolierer; durch kontinuierliche Abrasion selbstschärfende, rotierende Zahnoberflächen-Bearbeitungsinstrumente (Finierer) aus zirkonhaltigen Glasfasern in einer Kompositematrix. Nach Landenberger ergeben sich folgende Indikationen: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Stainton Syndrom
auch bekannt unter: Capdepont(-Hodge-Stainton) Zahndysplasie,
engl.: Stainton's syndrome;
Dentinogenesis
hypoplastica (o. imperfecta) hereditaria mit dem Erscheinungsbild: zu
kleine, gelblich-karamellfarbenen Zähne, angeborene Schmelzhypoplasien und
Palmoplantarkeratosen (Verhornungsstörung der Handflächen und Fußsohlen).
Stammanästhesie , ungebräuchlicher
Ausdruck für eine
Leitungsanästhesie
Stampfhöcker
Arbeitshöcker, Stützhöcker, engl.: working cusp; Bezeichnung für die tragenden
Höcker der
Arbeitsseite. Sie befinden
sich i.d.R. oben lingual und unten
bukkal.
Scherhöcker
STAMPs
engl. Abk. von "specifically targeted antimicrobial peptides"; neuartige
Wirkstoffkombination zum gezielten Ausschalten einzelner Bakterienarten ("probiotische
Antibiotika"). Dabei handelt es sich um ein Fusionsprotein, bestehend aus einem
Spezies-spezifischen Zielpeptid (das an spezielle Moleküle des Erregers bindet;
sog. "Suchermolekül") und einem antimikrobiellen Peptid mit weitem
Spektrum. Sollte sich das Prinzip auch in
klinischen Studien durchsetzen,
könnte es die Antibiotikatherapie
generell verändern. Denn theoretisch ist es möglich, STAMPs für alle gewünschten
Erreger herzustellen.
In der ZHK im Experimentierstadium bei der gezielten Ausschaltung des
Hauptverursachers der Karies, dem Streptococcus
mutans Bakterium. Erfolge werden z.Zt. (2009) skeptisch eingeschätzt.
Kariesimpfung
Standardtarif
;
der
Privaten Krankenversicherer, engl.:
standard tariff; ab 1.1.2009 durch den Basistarif
abgelöst.
Basistarif oder Standardtarif in der privaten Krankenversicherung?
Staphylokokken Haufen- oder Traubenkokken, "Eiterbakterien", von griech. staphylé = Weintraube und kókkos = die Kugel, engl.: staphylococcus; kugelförmige ~ 0,8 mµ große grampositive, nicht Sporen bildende, "traubenförmig wachsende" Bakterien, welche sich im Gegensatz zu den in Kettenform wachsenden Streptokokken in einem traubenähnlichen Haufen organisieren. Besondere Haftmoleküle ("eap" = extracellular adherence protein) bewirken im Wundgewebe einen besonders festen Halt; gleichzeitig behindern diese "eaps" die körpereigenen Entzündungszellen bei der Infektabwehr. S. sind häufig resistent gegen die klassischen Antibiotika. Generelles Vorkommen auf Haut und Schleimhäuten von Mensch und Tier, ohne unbedingt eine Erkrankung auszulösen. ![]() ![]() |
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Staphyloplastik
"künstliche Gaumenbildung", früher: Staphyloraphie, engl.: staphyloplasty;
chirurgisch-plastische Korrektur (Verschluss einer
Spalte) am weichen
Gaumen, spez. im Bereich des
Zäpfchens;
Gaumenplastik
Stärke , engl.: starch;
Amylum,
Glykogen
starre Verbindung
; engl.: rigid connection;
Geschiebe, Interlock,
Verbindungselement
State of Art , dem aktuellen Wissensstand entsprechend;
Goldstandard
Status
engl.: state, chart Beschreibung/bildliche Darstellung eines gegenwärtigen
Zustandes; so stellt der Gebissstatus den gegenwärtigen klinischen Zustand (Status
praesens) der Zähne (Fehlstellungen,
Karies,
Zahnfleischerkrankungen) dar.
Unter einem Röntgenstatus
versteht man in der ZHK die röntgenologische
Untersuchung aller Zähne (i.d.R. mit intraoralen
Zahnfilmen).
Röntgenstatus,
Parodontalstatus,
Zahnstatus
Status-X™-Röntgengerät ,
Panoramavergrößerungsaufnahme
Staub™
Cranial-System
neuartiges System zur Bestimmung des
Zahnbogens und der Position von Kunstzähnen auf
Zahnersatz. Es erleichtert weiter die
Berechnung der Okklusionsebene und
der vertikalen Kieferrelation.
Im Rahmen seiner Grundlagenforschung an über 6.500 verschiedenen Modellen konnte
K.H. Staub sowohl im Oberkiefer als auch im Unterkiefer konstante Größen
nachweisen, die bis heute in der Zahnmedizin unbekannt waren. Diese
reproduzierbaren Größen werden als "Craniale Referenzpunkte" bezeichnet und sind
der Ausgangspunkt für eine genaue Rekonstruktion des ursprünglichen Zahnstands,
die anhand der Modellanalyse
rechnerisch vorgenommen wird. Ausführlich unter
http://www.staub-cranial.de
; bedeutende wissenschaftliche Untersuchungen bisher (2010) nicht bekannt.
Stauchung , unfallbedingte Quetschung
in Längsrichtung eines Objekts, engl.: compression;
traumatische
Zahnverletzungen
Stauchungsfraktur
Stauchungsbruch, Kompressionsfraktur, engl.: compression o.
impacted fracture; Knochenbruch, der durch die
Stauchung eines Knochens in der Längsachse ausgelöst wird. Hauptvorkommen in
der ZHK im Bereich des
Kiefergelenks (
Collumfraktur), wenn die
Gewalteinwirkung von vorn auf die Kinnspitze erfolgt.
Kieferbruch
Steele Facette
engl.: Steele's facet; historische, 1903 von Thomas Steele entwickelte,
fest-zementierte Keramik-Facette für
Stiftkronen und Brückenarbeiten. Im Gegensatz zu
"Langstift-Facetten" hat die S. F. eine glatte Rückenfläche mit einem
eingebrannten Kanal, in welchen exakt ein Stift der zu verblendenden
Metallrestauration passt.
Steg Verbindungssteg, Stegverankerung, engl.: connecting bar o. continuous beam; Verbindungsvorrichtung bei festsitzend-herausnehmbaren Zahnersatz. Zwischen zwei überkronten Zähnen (meist den unteren Eckzähnen, wenn die 4 kleinen Schneidezähne fehlen), befindet sich eine starre Verbindung ("Verblockung") aus vorgefertigtem stabilen "Golddraht" (runder o. ovaler Querschnitt) oder aus einem gegossenen Zwischenstück (meist parallelwandig), auf welchem die Teilprothese gleichzeitig abgestützt und gehalten wird. Verbunden wird der herausnehmbare Ersatz über sog. "Stegreiter" (engl.: bar clip, bar attachment), welche meist aktivierbar ("aktiv") sind. Je nach Querschnitte des St. spricht man von einem
Steggelenk (auch: Dolder-Gelenk, engl.: bar joint) bei rundem u. ovalem Querschnitt,
welches Drehbewegungen um die Achse des St. zulässt, bzw. von einem
Steggeschiebe (auch: Dolder-Geschiebe, engl.: bar attachment) bei parallelwandiger
Ausformung des St. (starre Verbindung mit dem St., keine
Rotation möglich) |
|
Steilbiss
engl.: vertical bite; nach Angle Klasse
II,2: Neutralokklusion bei
Steilstellung der oberen und unteren
Frontzähne (retrudierte
Schneidezähne); i.d.R. kombiniert mit einem
Tiefen Biss
bzw. Deckbiss
Interinzisalwinkel,
Schachtelbiss
Steiner-Analyse
engl.: Steiner-analysis; früher gebräuchliche Auswertung eines
Fernröntgenbildes als
zusätzliche diagnostische Maßnahme bei der Behandlung von
Engständen. 1953 eingeführt, galt sie
damals als übersichtliche, leicht zu erlernende Analyse.
S-Linie (Steiner Profillinie)
Steinzement
Silikophosphat-Zement, "Zinkporzellanzement" engl.: stone
cement; in der ZHK wenig gebräuchliches
Füllungsmaterial (heute
werden stattdessen meist
Glasionomerzemente verwendet) zur provisorischen Versorgung von
Kavitäten; früher auch bei der
Modellherstellung angewandt. Gute
Haftfähigkeit am Dentin; auch mit zugesetzten Kupfer-Ionen auf dem Markt.
Das Pulver besteht aus einer Mischung zu ~ 40 % von reinem
Zinkoxid und einem
Glas-Silikat-Zement; die Flüssigkeit aus
einer wässrigen Lösung der Phosphorsäure. Verwendung als
provisorisches Füllungsmaterial bei
sog. "Amalgamsanierungen bzw. "Metallsanierungen" (Austausch von
Füllungswerkstoffen) für einige Monate.
Stellungnahme engl.: statement;
Leitlinien
Stellungsanomalien,
Zahnstellungsanomalien, engl.: anomaly of tooth position;
Kieferorthopädie
Stent Masse
engl.: Stent's mass; nach dem Londoner ZA C. Stent benannte,
historische, starr-reversible, wieder verwendbare
Abdruckmasse. Das zu den
Kompositionsabdruckmassen
zählende Material enthält plastische Stoffe (wie z.B. Kopal, Schellack,
Kolophonium), elastische Massen (wie z.B. Rohkautschuk, Guttapercha),
Weichmachungsmittel (wie z.B. Triphenylphosphat, Paraffin) sowie Füllstoffe und
Färbemittel (wie z.B. Talkum, Farben).
http://sundoc.bibliothek.uni-halle.de/diss-online/05/05H160/t7.pdf
Step-back-Technik
Stufenaufbereitung, "ein-Schritt-zurück-Technik"; besonderes
Verfahren im Rahmen einer
Wurzelkanalaufbereitung: Zweck ist die stufenförmige, konische Aufbereitung
des Hauptwurzelkanals und Schaffung einer "Eigendentinplastik" oberhalb vom
Foramen des physiologischen Apex (sog.
Eigendentinverschluss). Alternativ dazu besteht die sog.
Step-down-Technik
Balanced force-Technik,
Ellbogen-Effekt,
Step-down-Technik
Step-down-Technik
Crown-down-Technik, "ein-Schritt-nach unten-Technik"; frühe
koronale Erweiterung und spätere
apikale Aufbereitung des Wurzelkanals;
vor allem bei stärker gekrümmten Wurzelkanälen angewandte Technik der
Wurzelkanalaufbereitung:
zur Verringerung des Risikos einer Wurzelkanalperforation (
Via falsa) wird zunächst die koronale und
mittlere Erweiterung des Wurzelkanals (bis zur Krümmung hin) mit dünnen Wurzelkanalinstrumenten und
Gates-Bohrern durchgeführt. Erst
dann wird der apikale Anteil mit voller
Arbeitslänge der dünneren Instrumente aufbereitet.
Eine Kombination von Step-back- und Step-down-Technik ist die sog.
Double-flare-Technik, welche ebenfalls bevorzugt bei gekrümmten
Wurzelkanälen eingesetzt wird (ausführlich unter
http://sundoc.bibliothek.uni-halle.de , S. 4-5)
Balanced force-Technik,
Step-back-Technik
Stephan-Kurve
ist das Diagramm eines pH-Wert-Abfalls
in der Plaque
nach Konsum von Glukoselösung. Innerhalb kurzer Zeit (ca. 5 Min.) sinkt der
pH-Wert des Speichels auf unter 5,5. Die Puffersysteme sorgen für eine
Stabilisierung des pH-Wertes, benötigen jedoch 35 - 40 Minuten, um den
Ausgangswert wieder zu erreichen. Der Kurvenverlauf ist u.a. auch abhängig von
der Zuckerdiffusionsgeschwindigkeit, der Säureproduktion in der Plaque und der
Säurediffusionsgeschwindigkeit.
Vipeholm-Studie
http://edoc.ub.uni-muenchen.de/
Stereognosie
engl.: stereognosis; Fähigkeit, Gestände ausschließlich durch Betasten
(Augen sind geschlossen!) zu erkennen und ihnen entsprechende Merkmale (z.B.
Größe, Beschaffenheit)
zuzuordnen. Orale Stereognosie (orale Taktilität; Erkennen von Gegenständen
vornehmlich durch
Betasten der Zunge) ist nach jüngsten Untersuchungen ein wichtiges Kriterium für
die Zufriedenheit von eingegliedertem Zahnersatz, vornehmlich bei Vollprothesenträgern.
Vollprothese,
Zahnersatz,
Zunge
Stereomikroskop ; engl.:
stereomicroscope;
Operationsmikroskop
Sterilisation
engl.: sterilization; Keimfreimachen von medizinischen
Instrumenten, Wäsche usw. (= Sterilisiergut), i.d.R. durch Erhitzen ("Hitzesterilisation") im geschlossenen Behälter auf
Temperaturen über 100º C im Sterilisator (
Autoklav). Der unter Druck stehende
Wasserdampf ("gespannter Wasserdampf") wirkt 15 Minuten lang bei 121° C in sog.
Autoklaven ein. Durch Erhöhung der Temperatur (bis 141° C) und einer damit
verbundenen Steigerung des Dampfdrucks (bis 3 bar) kann die S.-zeit
entsprechend reduziert werden. Alternativ wird trockene und heiße Luft
eingesetzt (
Heißluftsterilisation). Andere Verfahren der S. , wie z.B.
Strahlen, Mikrowellen oder Chemikalien, haben sich wegen der komplizierten
Handhabung bzw. unvollständiger S. im zahnärztlichen Bereich nicht
durchsetzen können.
Bei der Wurzelkanalbehandlung
ist auch der Kugelsterilisator zur S. der Wurzelkanalinstrumente
gebräuchlich: Ein mit Salz oder Glasperlen gefüllter kleiner Behälter im Bereich
des Behandlungsplatzes sterilisiert bei Temperaturen um 230° C innerhalb 10 sec.
die Aufbereitungsinstrumente
unmittelbar vor Einbringen in den Wurzelkanal.
Eine Überprüfung der Effektivität (bacteriological control)
einer S. erfolgt durch sog. Sterilisationsindikatoren, z.B. mit:
Glasröhrchen
mit einem Farbindikator, welches beim Erreichen einer bestimmten Temperatur die
Farbe verändert oder präparierte Klebestreifen, die bei einer bestimmten
Temperatur andersfarbig werden ("Thermoindikatoren"). Diese Methode dient als tägliche Routinekontrolle, da sie nur
etwas über die erreichte Temperatur des Röhrchens aussagt aber nichts über den
Autoklaven selbst, oder exakter durch
Sporenpäckchen
(mit Keimen versehene Teststreifen, sog. "Bioindikator"), welche durch
ein mikrobiologisches Institut ausgewertet werden. Empfehlungen besagen, dass
dieser Test mindestens zweimal jährlich zur Überprüfung der Funktionsfähigkeit
der St. durchgeführt werden sollte.
Asepsis,
Aseptik,
Ausgleichszeit,
Autoklav,
Biostoffverordnung, Desinfektion,
Gassterilisation,
Hygiene,
Instrumentendesinfektion, "Kaltsterilisation",
PDT,
Plasma,
Strahlensterilisation,
Wasserentkeimung
SARS-CoV-2 – Risikomanagement in Zahnarztpraxen (ZWP,
2020)
Risikoklassifizierung zahnärztlicher Instrumente - Was muss steril sein?
(zm, 2018)
Sterilisator , engl.: sterilizer,
Autoklav
Sterilität
engl.: sterility; Fehlen von Keimen und
Mikroorganismen in einem
umschriebenen Gebiet; im Idealfall sind keine Mikroorganismen, Sporen Viren,
Plasmide und andere DNA-Fragmente mehr vorhanden bzw. aktiv; im Volksmund
dagegen meist für "Unfruchtbarkeit" o. "Unfähigkeit zur
Fortpflanzung" gebraucht.
Asepsis, Sterilisation
Stern Geschiebe , engl.: stern attachment;
intrakoronales, starres Geschiebe
;
http://www.sterngold.com
Stevia
Chrysanthemengewächs, natürlicher? Süßstoff,
Zuckerersatzstoff;
Kennzeichnung auf Produkten als "Süßstoff E 960" oder "Süßstoff Stevioglykoside".
Blätter des Stevia-Strauches (auch „Süßkraut“ o. „Honigkraut“; Heimat: Lateinamerika) mit den genannten Steviolglycosiden besitzen eine bis zu 300 mal stärkeren Süßkraft als
Haushaltszucker. Zusätzlich wird dem
Produkt eine Plaque-hemmende
Eigenschaft nachgesagt; besonders hoher Gehalt von Vitamin C- und Zink.
"Süßungsmittel, die aus den Blättern der Stevia-Pflanze gewonnen werden, sind
für die Gesundheit unbedenklich - vorausgesetzt, eine bestimmte Tagesdosis wird
nicht überschritten. So lautet das Fazit eines Gutachtens der Europäischen
Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) aus 2010". Anhand der in 2010
vorliegenden Daten wurde eine tägliche
tolerierbare Aufnahmemenge (ADI) von vier Milligramm pro Kilogramm
Körpergewicht festgelegt. Der ADI ist die Menge einer Substanz, die lebenslang
pro Tag ohne gesundheitliche Auswirkungen verzehrt werden kann. Im November 2011
hat die EU alle Stevia-Produkte in ihren Mitgliedsländern zum Verzehr frei
gegeben.
Je nach Herstellungsverfahren kann St. unterschiedlich schmecken, z.B.
nach Lakritze oder unangenehm bitter. Da der Süßstoff durch ein chemisches
Verfahren aus den Blättern extrahiert wird, kann er nicht - wie zuweilen von
alternativen Gruppen behauptet - als ein "Bioprodukt" bezeichnet werden.
Abbildung
Zuckerersatzstoffe
Stevia: Klägliche Reste einer vermeintlichen Wunderpflanze
http://idw-online.de/pages/de/news108726 ;
https://stevia.uni-hohenheim.de/
Stichinzision
Parazentese, engl.: spot incision; kleiner Einstich/Einschnitt in
die Haut/Schleimhaut eines Hohlraumes zur entlastenden
Drainierung (z.B. bei einem
Abszess).
Abszesseröffnung
Stichverletzung
Nadelstichverletzung, NSV, engl.: stab wound; in der
ZHK hauptsächlich
bei der Entsorgung von Kanülen
auftretende Zwischenfälle im Anschluss an eine lokale Anästhesie, wenn die
benutzte Kanüle in ein Sammelgefäß oder in die Kanülenhülse (Aufstecken der
Kappe auf die Kanüle) gegeben wird. Jede dieser Verletzungen birgt das Risiko
z.B. an einer Infektion mit dem Hepatitis-B-Virus, dem Hepatitis-C-Virus oder
HIV zu erkranken. Empfehlungen gehen dahin, diese Aufbewahrung/Entsorgung grundsätzlich nur
mit einer Hand vorzunehmen und auf ein Wiederaufsetzen der Kappe zu verzichten,
sondern die nackte Kanüle gleich in ein geeignetes Sammelgefäß zu geben.
http://www.dgch.de/ oder ©: "SAFTY FIRST" ; Hygieneleitfaden-DAHZ
(2011)
http://www.umwelt-online.de/PDFBR/2013/0325_2D13.pdf
(EU-Verordnung) ;
http://data.aerzteblatt.org/pdf/110/5/m61.pdf
Stiellappen
gestielter Lappen, engl.: pedicle flap; Schlagwortbezeichnung für
eine Lappenplastik:
Es verbleibt bei einer plastischen Deckung ein Teil des Lappens im
ursprünglichen, mit Gefäßen versorgten Gewebe, der andere Teil des Lappens wird
in den Defekt hinein verlagert.
Der Gegensatz ist der Freie Lappen (engl.: free flap). Dieser
Lappen wird mitsamt den ernährenden Gefäßen vollständig vom Ursprungsort
herausgelöst und am Empfängerort eingepflanzt.
Arterienlappen, Mukoperiostlappen,
Schwenklappen
http://miami.uni-muenster.de/,
http://www.chirurgie-ksm.ch/
Stierzahn, Rinderzahn;
Taurodontie
Stiftaufbau Schraubenaufbau, Wurzelanker, engl.: u.a. post and core, root pin (Wurzelstift); teilweise Wiederherstellung einer zerstörten Zahnkrone mittels Stiften oder Schrauben, welche im Wurzelkanal verankert werden im Rahmen einer Wurzelkanalbehandlung. Anwendung bei tief zerstörten, wurzelkanalbehandelten Zähnen, wo die natürliche Zahnkrone allein keinen Halt mehr für die Aufnahme eines Zahnersatzes (Krone) bietet. Zum Einsatz kommen dabei: ![]() ![]() ![]() Neben den als klassisch zu bezeichnenden Stiftsystemen auf Metallbasis werden heute vermehrt St. aus faserverstärktem Komposite und auf Zirkonbasis angeboten. Daneben unterscheidet man aktive (mit Gewinde, s. Abb. oben: "Radix-Anker™ ") von passiven (konisch, zylindrisch, zylindrisch-konisch) Stiftsystemen. Zu den nichtmetallischen Systemen liegen bisher (2010) nur statistisch unzureichende klinische Langzeiterfahrungen vor; bisherige Erfahrung deuten auf positive Ergebnisse hin. Gegossene Aufbauten aus Metall sind heute in der Praxis kaum noch üblich. Ein relativ großer Substanzverlust, erhöhte Laborkosten, eine zweite Behandlungssitzung und erhöhte Schwierigkeiten bei der provisorischen Versorgung stehen in keinem Verhältnis zu deren Vorteilen Nach Daniel Edelhoff, Hubertus Spiekermann (in zm 93 vom 1.4.2003) ergeben sich folgende Vor- und Nachteile der versch. Behandlungskonzepte:
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Stiftkrone Stiftzahn, engl.: dowel crown, pivot tooth; St. werden nur noch historisch als eigene Kronenart bezeichnet, da es früher Verfahren gab, bei welchen die Krone samt Stift in einer Einheit hergestellt wurde. Heute heißt die Krone korrekter: "Krone mit Stiftverankerung" oder "Krone mit Stiftaufbau", wobei der Begriff "Stift" nicht wörtlich genommen werden muss, denn es kommen auch Schrauben oder individuell gegossenen Aufbauten zum Einsatz. ![]() |
![]() ![]() |
Stiftung Gesundheit
engl.: etwa donation health; ist eine gemeinnützige, unabhängige Stiftung
bürgerlichen Rechts. Sie wurde Anfang 1996 mit der Genehmigung des
Innenministeriums Schleswig-Holstein errichtet und wird durch die
Stiftungsaufsicht beständig kontrolliert.
http://www.stiftung-gesundheit.de/
Stiftverbolzung engl.: post bolting, pin bolting; besondere, seltene Form der ![]() |
![]() ![]() |
Stillkaries , engl.: caries induced by breast feeding;
Nursing-Bottle-Syndrom,
Ernährungsempfehlungen
Stillman Spalte engl.: Stillman('s) cleft (cliffs); nach dem amerik. Zahnarzt Paul St. benannter Defekt des Zahnfleisches im Zahnhalsbereich, besonders am oberen Eckzahn vorkommend. Es bildet sich ein schmaler Spalt in der Gingiva, der sich zu einer Rezession ausweiten kann. Als Ursachen werden sowohl eine falsche Zahnputztechnik wie auch (wahrscheinlicher) Fehl- bzw. Überbelastungen (z.B. Knirschen) diskutiert. Auf der Abb. re. ist sehr schön auch die sog. McCall Girlande - eine wulstförmige, entzündungsfreie Verdickung - des Zahnfleischrandes zu sehen. ![]() |
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Stillman-Technik Stillman-Methode, Rotationsmethode, engl.: Stillman's method (of toothbrushing); spezielle Zahnputztechnik zum Schutz und zur Stimulierung des Zahnfleischs. Einsatz vor allem bei Patienten mit bestehenden Zahnfleisch-Rezessionen (Rückgang) bzw. keilförmigen Defekten. Schwer zu erlernen und auf Dauer beizubehalten; muss vom Fachpersonal gelehrt und sollte in gewissen zeitlichen Abständen kontrolliert werden. Bei der klassischen St.-T. wird die Zahnbürste in einem Winkel von 45° zur Längsachse des Zahnes in Höhe des mittleren Drittels der Zahnwurzel aufgesetzt und ähnlich wie bei der Bass-Technik unter intermittierendem Druck leicht rotierend auf der Stelle bewegt. Die modifizierte St.-T. führt zusätzlich noch eine "Abrollbewegung" zur Zahnkrone ("von Rot nach Weiß") hin aus (s. Abb.) ![]() |
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Stippelung, Tüpfelung,
Orangenhaut-Stippelung, engl.: stippling;
wie die Oberfläche einer Zitrusfrucht aussehnende Oberfläche der gesunden
Gingiva
Stockzahn
, mundartlicher Ausdruck aus Südd., Österr. u. Schweiz für den großen
oder kleinen
Backenzahn
Stomaticum
Stomatikum, von griech. stoma = Mund; wenig gebräuchliche Bezeichnung
für ein Heil- und Pflegemittel für die Mundhöhle, spez. des Zahnfleischs.
Zusatzbezeichnung z.B. bei
Mundspüllösungen u. Zahnpasten
Stomatitis Mundschleimhautentzündung, griech. Stoma = Mund ( ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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stomatogen , engl.: stomatogenic; vom Mund bzw. von der Mundschleimhaut ausgehend, herrührend; zum Mund gehörend.
stomatognathes System
Gesamtheit des Kauorgans/-systems, engl.: stomatognathic system;
bestehend aus:
den beiden
Kiefern: Oberkiefer (Maxilla)
und Unterkiefer (Mandibula)
Zähne und Zahnhalteapparat (Parodont)
Zungenbein (Os Hyoideum)
Kiefergelenk (Articulatio temporo
manibularis). Bei der neuromuskulären Steuerung des st. S.
kommt dem diesem Gelenk eine bedeutende Rolle zu. Versch. Wissenschaftler
vertreten sogar die Auffassung, dass eine Störung dieser komplexen
Wechselbeziehung auch Auswirkungen auf die Statik unserer Körperhaltung haben
kann.
Weichgewebe der Zunge (Lingua),
Wange
(Bucca), Gaumen (Palatum),
Lippen (Labia), Muskulatur der Bänder des Kopfes,
Halses und Nackens
neurale, vaskuläre und lymphatische
Versorgung dieser Gewebe
Speicheldrüsen
(Glandulae salvatoriae)
Kauorgan,
Kiefergelenk,
Okklusion
Stomatologie
griech: Stoma = Mund, Logia = Lehre, Lehre vom Mund und seinen Krankheiten o. Wissenschaft von der
Heilkunde der Krankheiten die Mundhöhle
betreffend.
Der Ursprung dieses Begriffs liegt bei dem Pariser Zahnarzt E. Magitot
(1843-1897), welcher sprachlich die praktisch ausgebildeten Zahnärzte als "Odontologen"
und die universitär ausgebildeten als "Stomatologen" bezeichnete.
In der ehem. DDR erhielten die Zahnmedizinabsolventen nach ihrem Abschluss eine
Approbation als Zahnärzte. Dem
folgend, konnte dann eine Weiterbildung zum Fachzahnarzt in der allgemeinen
Stomatologie, der Kinderstomatologie oder der orthopädischen Stomatologie mit
dem Abschluss als Diplom-Stomatologe (Dipl.-Stom.) begonnen werden.
Zahnheilkunde
Stomion (Sto) engl.: do.; kieferorthopädischer Messpunkt, welcher aus dem am weitesten anterior gelegenen Punkt beim Lippenschluss gebildet wird. Unterteilung in: ![]() ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() |
Stopfen
engl.: plugging; Schlagwortbez. für den
Kondensationsvorgang beim Legen
einer Amalgamfüllung bzw. bei der
Verarbeitung von chemoplastischen Kunststoffen ("stopfbare
Komposites",
Einbringen von Prothesenbasismaterial in eine Kuvette
mittels "Stopfverfahren")
Stopfgold
Reingold, Galvanoformgold, engl.: do. o. cohesive gold; Oberbegriff für
Feingold-Darreichungen beim
Legen einer
Goldhämmerfüllung. Es
handelt sich dabei entweder um
Schwammgold (kleine, gesinterte, poröse
Partikel) oder zusammengerolltes Blattgold in Form von "Pellets".
Stops
okklusale Stops, Schlagwortbezeichnung für
okklusale Berührungspunkte
beim Zusammenbiss, sog. statische Stops bzw. zentrische Stops. Als
optimal werden punktförmige, flache, stabile zentrische Stops - d.h. ein Stop
pro tragenden zentrischen Höcker des
gegenüberliegenden Zahnes - angesehen. Funktionell noch zusätzliche
Unterscheidung in Ausgleichsstopper ("nerver-come-back-stopper") und
Schließstopper ( Balanceseite,
Arbeitsseite).
ABC-Kontakte, statische Okklusion,
Zentrik
Störfeld ,
Fokus
Störkontakt ,
Gleithindernis
Strahlenbelastung
Strahlenexposition, Strahlendosis, engl.: exposure dose;
Einwirkung von ionisierender
Strahlung (z.B. Röntgenstrahlen) auf biologische Systeme. So nimmt man an,
dass eine Durchschnittsperson jährlich (j) einer natürlichen
Strahlenbelastung von etwa 170 - 230 Millirem (mrm)
(= 170 - 230 mrm/j) ausgesetzt ist. Diese Exposition teilt sich etwa wie folgt
auf:
30 mrm/j durch
kosmische Strahlung,
50 mrm/j durch
Erdstrahlung,
30 mrm/j durch
sich ständig im Körper befindliche Strahlung,
50 mrm/j durch
medizinische Anwendungen (der Hauptanteil entfällt auf Bestrahlungen und
allgemeinmedizinische Bildgebungsverfahren;
zahnärztlich verursacht (s.u.) nur 0,05mrm/j),
1 mrm/j durch
Atomkraftwerke,
9 mrm/j durch
sonstige Quellen.
(©:
KWU, 1996)
Nach Angaben des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS,
2005) ist die jährliche S. pro Person innerhalb weniger Jahre in
der BRD von 1,5 auf 2,4
mSv gestiegen und nimmt damit den
Spitzenplatz in Europa ein. Über 90% der Strahlenbelastung wird von Radiologen
verursacht. Nur 4% aller Rö-Untersuchungen aber 37,8% effektive S.
gehen zu Lasten der
Computertomographie (CT). Umgekehrt
haben die zahlenmäßig sehr häufigen
Zahnaufnahmen nur einen geringen
Anteil an der S. und sind nach Angaben der GFB (Gemeinschaft
Fachärztlicher Berufsverbände) zusammen mit den Röntgenleistungen von Urologen,
Orthopäden und HNO-Ärzten stark zurückgegangen. Die Kollektivdosis für
alle röntgenologischen Maßnahmen in D beträgt 1,7
mSv/Jahr. Davon macht
der zahnmedizinische Anteil nur 0,2% aus (= 0,004
mSv/Jahr), dies trotz
der mit 36% relativ hohen Anzahl an Aufnahmen. Dies zeigt eindrucksvoll, wie
gering die Belastung durch eine zahnärztliche Röntgendiagnostik ist.
Es gelten folgende Anhaltswerte: Die Einzelbelastung bei einer
Zahnfilmaufnahme (intraoral,
analog) beträgt ca.:
1,5 mrm auf der
Hautoberfläche,
0,03 mrm mit
Schutzeinrichtung im Bereich der Fortpflanzungsorgane des Patienten,
0,06 mrm beim
Praxispersonal außerhalb des Kontrollbereiches,
0,006 mrm beim
Praxispersonal außerhalb des Kontrollbereiches mit Schutzvorrichtung.
Vergleich verschiedener Rö-Untersuchungstechniken in der
ZHK betreffs S.
(Faustregel, Geräteabhängig):
4 intraorale Aufnahmen = 1
Panoramaaufnahme
4 Panoramaaufnahmen = 1 DVT
4 DVTs = 1 Dental-CT
Im Gegensatz dazu zeigen allgemein-medizinische Untersuchungen höhere Werte,
wenn auch ebenfalls noch auf einem sehr niedrigen Niveau:
intraorale
Zahn-Aufnahme 0,01
mSv
Mammographie
0,2 - 0,6
mSv
Wirbelsäule
0,1 - 1,8
mSv
CT-Schädel
2-4
mSv
Durchleuchtung
ca. 6,5
mSv
natürliche
Strahlenbelastung 2,4
mSv/Jahr
Vergleich digital-analog in der
Schweizer Monatszeitschrift Zahnmedizin (SSO):
© SSO
oder:
natürliche
Strahlenbelastung im Mittel 2,4
mSv/Jahr
Urlaubsflieger im Mittel zusätzlich 0,20mSv/Jahr
Vielflieger im Mittel zusätzlich 1,40 mSv/Jahr
Flugpersonal im Mittel zusätzlich 5,70 mSv/Jahr
Strahlenbelastung durch einen Zahnfilm <0,01 mSv
Über die Atmung, Nahrung oder Wunden in den Körper
gelangte Radionuklide stellen für Jeden den größten Anteil an seiner natürlichen
Strahlenexposition (von etwa 2,4 mSv/a) dar. In jedem Menschen zerfallen ca.
5.000 natürliche Kalium-40-Atome in jeder Sekunde seines Lebens. Uran und Thorium
werden über Nahrungsmittel aus dem Boden in den Körper transportiert. Radon (ein
radioaktives Tochterelement von Radium und Uran) befindet sich mit ca. 60 Zerfällen pro Sekunde und Kubikmeter in unserer Atemluft in Wohnzimmern, am
Arbeitsplatz, etc. und wird über die Lunge aufgenommen.
Die Dosimetrie für inkorporierte
Alpha-Teilchen-Strahler ist z.Zt. (2010) nur ungenau und sollte deutlich
verbessert werden, da ein großer Unterschied zwischen der Röntgen- und
Gammastrahlenbestrahlungen und nach Alphateilchenbestrahlungen besteht: Während
im ersten Fall alle Zellen ähnlich betroffen sind, werden im letzteren Fall nur
wenige (typisch 1 %) der Zellen, diese aber viel stärker von einer
Strahleneinwirkung betroffen. Deshalb sind unterschiedliche Formen der
Dosiswirkung wahrscheinlich und auch beobachtet worden. Dies ist aber in der
Gesetzgebung und einschlägigen Verordnungen nicht berücksichtigt. Die meisten
Strahlenrisikoabschätzungen wurden für
Photonen und nicht für Alphateilchen abgeleitet.
In 2007 schreibt die
Physikalisch-Technische-Bundesanstalt (gekürzt):
"Im Rahmen eines vom BMU geförderten Forschungsvorhabens wurde die
Dosis helfender Personen bei Röntgenuntersuchungen in der Zahnmedizin gemessen.
Sie liegt im Bereich der Tagesdosis durch die natürliche Umgebungsstrahlung.
Bei zahnmedizinischen Röntgenuntersuchungen ist unter Umständen die Anwesenheit
von helfenden Personen für die Beruhigung der Patienten erforderlich. Hierbei
stellt sich die Frage nach der damit verbundenen Dosis für diese Personen. Im
Rahmen eines BMU/BfS Forschungsvorhabens wurde die Dosis von helfenden Personen
während zahnmedizinischer Röntgenuntersuchungen gemessen.
Die Röntgenuntersuchungen in der Zahnmedizin können in 4 Arten aufgeteilt
werden: (1) Panoramaaufnahme des Gebisses, (2) Intraorale Einzel-Zahnaufnahme,
(3) Fernröntgen-Seitenbild und die eher seltene (4) Digitale Volumentomographie.
Die Anwesenheit von helfenden Personen bei radiologischen Untersuchungen kann
bei kleineren Kindern und bei behinderten oder dementen Patienten erforderlich
sein. Wenn möglich, wird der Röntgenraum für den kurzen Augenblick der Aufnahme
von den helfenden Personen verlassen.
Grundsätzlich ist in Räumen, in denen ionisierende Strahlung angewendet wird,
aus Strahlenschutzgründen immer Schutzkleidung zu tragen. Bei den Messungen
sollten jedoch die auftretenden Dosiswerte ohne den Abschirmungseinfluss dieser
Kleidung bestimmt werden, damit die maximal auftretende Dosis auch für den Fall
von nicht getragener Schutzkleidung erfasst ist. Zu diesem Zweck wurden die
Dosimeter oberhalb der Bleischürze der helfenden Personen befestigt.
Die gemessenen Dosiswerte (für helfende Personen) liegen, je nach
Untersuchungsart, im Bereich von 0,1 µSv bis
4 µSv, was vergleichbar ist mit der Dosis
eines Tages durch die natürliche Umgebungsstrahlung von ca. 2
µSv. Zur Bewertung des Risikos für helfende
Personen ist weiter zu beachten, das durch das Tragen von Schutzkleidung die
auftretenden Dosiswerte, je nach Art der Schutzkleidung und der eingestellten
Hochspannung, um bis zu einen Faktor 100 verringern werden können."
Dental-CT, DVT,
Behandlung in der Schwangerschaft,
Bissflügel-Röntgenaufnahmen,
digitale Röntgendiagnostik,
Dosimeter,
Feldgröße,
Filmempfindlichkeit,
Gleichwert,
Gonadendosis,
Hormesis,
Kiefergelenkaufnahme,
Knochenszintigraphie,
Kontrollbereich,
Langzeitdosis,
(Haut-)Oberflächendosis,
Panoramavergrößerungsaufnahme,
Radioaktivität, Röntgengerät,
Röntgenstrahlen,
Röntgenverordnung, Sievert,
Strahlenrisiko,
Strahlenschutz,
Strahlentherapie,
Zahnfilm
Neues Strahlenschutzgesetz und Strahlenschutzverordnung 2019 o.
© LZK-B.-W.
http://www.helmholtz-muenchen.de/ (Strahlenbelastung beim Fliegen)
Messedaten zu Radioaktivität in
Deutschland online
Weniger Strahlung beim Röntgen, aber unzufriedene Strahlenschützer
http://www.ddn-online.net/uploads/smartsection/67_0607_schulze.pdf
Röntgenverordnung (Stand 2011)
oder ©:
Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH -
www.juris.de
Leitlinien der ADA und FDA zum zahnärztlichen Röntgen (2012,
Englisch)
Strahlendermatitis ;
Röntgendermatitis
Strahlenkaries radiogene Karies, engl.: radiation caries; Schlagwortbezeichnung für eine kariöse Veränderung an den Zähne als Folge von Bestrahlungen im Kieferbereich. Hierbei sind nicht hauptsächlich die ursächlichen Kariesfaktoren ( ![]() ![]() Bedingt durch die intensive Säureproduktion der Plaque und einem fehlenden Auswaschungseffekt des veringerten Speichels kommt es zu einer Akkumulation der produzierten Säuren und einer Verschiebung der Mundflora; der Anteil der Streptokokken und Laktobazillen nimmt deutlich zu. Als Prophylaxe sollte noch vor der Bestrahlungstherapie oder in anderen Fällen von verringerter Speichelbildung ( ![]() ![]() |
|
Strahlenpilz , Strahlenpilzerkrankung;
Aktinomykose
Strahlenrisiko
Strahlengefährlichkeit, engl.: radiation danger o. risk;
statistische Aussage bezogen auf die Anzahl von Personen, welche hauptsächlich
durch ionisierende Strahlung
erkranken oder sterben werden, im Vergleich zu den Personen, die ohne diese
zusätzliche Strahlung an der selben Krankheit erkranken oder sterben werden. Ein Bezug
wird dabei i.d.R. auf krebsartige Erkrankungen (Hautkrebs,
Leukämie usw.)
genommen.
Ionisierende Strahlen
jeder Art bewirken primär keine andere Veränderung bei einem Individuum, als
diese nicht auch natürlicherweise auftreten könnte ("Spontanrate"). Deshalb sind
Voraussagen für eine Einzelperson nicht möglich, sondern beziehen sich immer auf
ein großes Kollektiv und leiten sich auch aus Beobachtungen davon ab (z.B.
Hiroshima, Nagasaki). So ermittelt man bei diesem großen Personenkreis die
betreffende Dosis ("Ortsdosis") ohne dabei z.B. Kinder explizit zu
berücksichtigen. Allerdings sagt diese Ortsdosis wenig über die eigentliche
Wirkung am Menschen aus, da individuell ein natürlicher
Strahlenschutz (Kleidung, Aufenthaltsort usw.)
bestehen kann. Aussagekräftiger wäre hier die
effektive Dosis. Diese
drückt die berechnete Ganzkörperstrahlenbelastung aus und berücksichtigt die
unterschiedliche Strahlenempfindlichkeit der versch. Gewebe. Weiter ist bisher
unklar, ob das St. linear verläuft (niedrige Dosis = niedriges Risiko;
höhere Dosis = höheres Risiko) oder ob ein Schwellenwert besteht, unter
dem keine statistisch nachweisbare Schädigung auftritt. Nimmt man eine lineare
Abhängigkeit an, so ergeben sich bei einer Dosis von 2
Sv fünf zusätzliche Leukämiefälle und
20 zusätzliche Krebsfälle pro 10.000 Personen und Jahr. Zum Vergleich: Die
Strahlengrenzwerte liegen bei beruflich exponierten Personen (Aufenthalt im
Kontrollbereich) bei 20 mSv/Jahr und bei der Bevölkerung bei 1 mSv/Jahr.
Die Kollektivdosis für alle röntgenologischen Maßnahmen in D beträgt 1,7
mSv/Jahr. Davon macht
der zahnmedizinische Anteil nur 0,2% aus (= 0,004
mSv/Jahr), dies trotz
der mit 36% relativ hohen Anzahl an Aufnahmen. Dies zeigt eindrucksvoll, wie
gering die Belastung durch eine zahnärztliche Röntgendiagnostik ist.
Der individuelle Risikofaktor für alle tödlich verlaufenden Krebsfälle
durch ionisierende Strahlung wird auf 0,00005 pro 1
mSv vermutet. Danach
ergibt sich für die gesamte Röntgendiagnostik in D: 1,7 (Kollektivdosis) x
0,00005 x 85 Millionen Einwohner = 7.225 hypothetische Fälle. Umgerechnet auf
die 0,2% zahnmedizinischer Anteil entspricht dies 15 Fällen. Setzt man nun die
natürliche Strahlenexposition von 2,4
mSv/Jahr dagegen, so
würden sich - ohne jegliche medizinische Röntgenbelastung - 10.200 Fälle
ergeben.
Die in der ZHK angewandten diagnostischen
Röntgenstrahlen liegen im µ-Sievert-Bereich und sind mit
einem Dosimeter nicht mehr messbar: 1µ
= 1Mikro , Zehnerpotenz: -6 , Dezimal= 0,000 001 , Name: 1 Millionstel. Bei
Beachtung des niedrig angesetzten Grenzwerts von 1
mSv/Jahr entspricht dies etwa
10.000 intraoralen Röntgenaufnahmen.
Das Strahlenrisiko in der Schwangerschaft ist extrem niedrig und im Uterus nicht messbar, da hier Werte von < 1 µSv geschätzt werden. Man geht davon aus, dass erst ab 50 - 100 mSv Missbildungen bewirkende (teratogene) Schäden auftreten können. Im Gegensatz zu genetischen Schäden werden teratogene Auswirkungen nicht vererbt.
Generelle Risiko-Einschätzung (Klaus Kocher,
2012, auf einer Mailing-Liste):
Grundsätzlich gilt im Bezug auf ionisierende Strahlung folgende Grundregel:
-- Ob durch ionisierende
Strahlung eine Ionisation geschieht ist in erster und übergeordneter Weise
abhängig vom Faktor Zufall.
-- Ob aus einer bzw. mehreren ionisierten Körperzellen eine Erkrankung z.B. ein
Tumor entsteht ist in erster und übergeordneter Weise abhängig von der
Veranlagung (Disposition) . Ein weiterer nachgeordneter Faktor ist die
Verfassung (Konstitution) usw.
-- Da weder der Zufall noch die Veranlagung eindeutig vorhersehbar und
bestimmbar sind, ist grundsätzlich jede künstliche Bestrahlung durch
ionisierende Strahlen auf das absolut notwendige zu reduzieren.
-- Fast alle ionisierten Zellen in unserem Körper werden durch den
Selbstreparaturmechanismus in unserem Körper wieder ausgeglichen. Nur in
seltenen Fällen z.B. bei Störungen des Selbstreparaturmechanismus vor allem
erzeugt durch ungesunde und unnatürliche Lebensweise wird diese Selbstreparatur
gehemmt.
-- Künstliche ionisierende Strahlung (Wellenlänge kürzer als 1/10000 mm) wird
auch erzeugt in Sonnenstudios, durch Haushaltsgeräte, Kühlschränke, Fernseher,
Stereoanlagen usw.
-- Natürliche ionisierende Strahlung wirkt auf uns ein in Form von kosmischer
Strahlung, Erdstrahlung, Radoninhalation usw.
-- Die vergleichende Maßeinheit für das Gefahrenrisiko das von unterschiedlicher
ionisierender Strahlung ausgeht ist Sv.
-- Eine Schachtel Zigaretten / Tag entspricht 8,8 mSv / a . Ein Jahr lang
schlafen neben einem Partner entspricht 0,02 mSv / a .
-- Ein 10 stündiger Flug entspricht 0,1 mSv / a . Eine Stuardesse eingesetzt im
Interkontinentalverkehr ist einem Gefahrenrisiko von 5,7 mSv / a ausgesetzt.
Eine 100 stündige Tätigkeit an einem Laptop birgt ein Gefahrenrisiko von 0,07
mSv / a. usw.
-- Eine
PanoramaSchichtAufnahme (PSA) entspricht 0,1 mSv / a. Eine
Zahnfilmaufnahme mit Film und
Rundtubus angefertigt entspricht 0,02 mSv
/ a . Eine Zahnfilmaufnahme mit Film und
Rechtecktubus angefertigt entspricht 0.008 mSv /a . Eine Zahnfilmaufnahme
mit Sensor und Rechtecktubus angefertigt
entspricht 0,006 mSv / a .
Tödliche Risikofaktoren aus anderen Lebensbereichen im Vergleich:
Rauchen = 7,2 %
Alkohol = 4,8 %
Verkehrsunfälle: = 1,1 %
Röntgendiagnostik = 0,3 %
Daraus erfolgt grob: 1 Std. im Straßenverkehr ist genauso "tödlich" wie eine
Panoramaschichtaufnahme
(PSA)
Hormesis,
Radioaktivität,
rechtfertigende
Indikation, Strahlenbelastung
http://www.icrp.org
Strahlenschutz
vor (ionisierenden) (Röntgen-)Strahlen;
radioprotection; Abschirmung gegen von außen einwirkende
ionisierende Strahlung
(Direktstrahlung und sog. Streustrahlung). Seit der Entdeckung von
Radioaktivität und ionisierenden Strahlen im vergangenen Jahrhundert haben
Verfahren, die diese physikalischen Phänomene nutzen, breite Anwendung in
Medizin und Technik gefunden. Parallel zu den wachsenden Erkenntnissen über die
vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten wuchs das Wissen um mögliche Gefahren und
Risiken.
Als S. hat sich das Element Blei
als sehr wirkungsvoll erwiesen: So hat eine Bleischicht von 1 mm Dicke den gleichen Effekt wie eine ca. 10 cm
starke Ziegelwand. Nach der Röntgenverordnung sind die zu untersuchenden
Patienten (Anlegen von Bleischürzen oder Schildern, meist mit einer Stärke
zwischen 0,2 und 0,4 mm) und das Praxisteam (Verbot des Aufenthaltes innerhalb
des Kontrollbereiches ohne
besondere Schutzmaßnahmen) besonders zu schützen.
§ 25 der deutschen RöV besagt: Die durch eine Röntgenuntersuchung bedingte
Strahlenexposition ist so weit einzuschränken, wie dies mit den Erfordernissen
der medizinischen Wissenschaft zu vereinbaren ist. Körperbereiche, die bei der
vorgesehenen Anwendung nicht von Nutzstrahlung getroffen werden müssen, sind vor
einer Strahlenexposition so weit wie möglich zu schützen (ALARA-Prinzip).
Es werden zwei Strahlenschutzbereiche (radiation protection areas)
unterschieden:
Kontrollbereich : Bereiche, in denen Personen im Kalenderjahr eine
effektive Dosis von mehr als 6 Millisievert oder höhere Organdosen als 45
Millisievert für die Augenlinse oder
150 Millisievert für die Haut, die Hände, die Unterarme, die Füße und Knöchel
erhalten können. (im zahnärztlichen Bereich: Umkreis von 1,5 Metern von der
Röntgenröhre (Nutzstrahlenkegel)). Dieser Bereich ist abzugrenzen und während
der Einschaltzeit zu kennzeichnen. Die Kennzeichnung muss deutlich sichtbar
mindestens die Worte „Kein Zutritt – Röntgen“ enthalten; sie muss auch während
der Betriebsbereitschaft vorhanden sein.
Überwachungsbereich: nicht zum Kontrollbereich
gehörende betriebliche Bereiche (über 1,5 Meter bis 3 Meter), in denen Personen
im Kalenderjahr eine effektive Dosis von mehr als 1
Millisievert oder höhere Organdosen
als 15 Millisievert für die Augenlinse oder 50 Millisievert für die Haut, die
Hände, die Unterarme, die Füße und Knöchel erhalten können.
Allerdings sollte nicht übersehen werden, dass wesentliche Grundlagen des
S. auf Annahmen basieren, die unbewiesen oder grob vereinfachend
sind. Dazu zählen beispielsweise die Verwendung der effektiven bzw. Organ-Dosis
als maßgebende Größe im S. anstelle des mit der Bestrahlung
verbundenen Gesundheitsrisikos, der bislang unbewiesene Ansatz einer linearen
Dosiswirkungsbeziehung ohne Schwellenwert sowie die Vernachlässigung
individueller Unterschiede beim Stoffumsatz und in der Strahlenempfindlichkeit.
ALARA-Prinzip, Behandlung in der
Schwangerschaft,
Bleischürze,
Dosimeter,
Filter,
Gleichwert,
Gonadendosis,
Kollimator,
Kontrollbereich,
laterale Zahnaufnahme,
Personendosis,
Radioaktivität,
Röntgenverordnung,
Sievert,
Strahlenbelastung, Strahlenrisiko, Strahlentherapie,
Tubus,
Zahnärztliche Stelle
Strahlenschutzgesetz und Strahlenschutzverordnung - Neue gesetzliche Regelungen
im Strahlenschutz (zm, 2019)
Neues Strahlenschutzgesetz und Strahlenschutzverordnung 2019 o.
© LZK-B.-W.
Verordnung über den Schutz vor Schäden durch ionisierende Strahlen - 2012 -
(Strahlenschutzverordnung - StrlSchV) oder ©
Gesetze im Internet
http://www.ssk.de/
Röntgenverordnung (Stand 2011)
oder ©:
Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH -
www.juris.de
Leitlinien der ADA und FDA zum zahnärztlichen Röntgen (2012,
Englisch)
Weniger Strahlung beim Röntgen, aber unzufriedene Strahlenschützer
Strahlenschutzbereich,
engl.: radio protection area;
Kontrollbereich,
Strahlenschutz
Strahlensterilisation
Kaltentkeimung, engl.: sterilization by irradiation, radappertization; Sterilisation mit
ionisierenden Strahlen;
wirkungsvolles Verfahren zur Keimabtötung. Ebenso wie die Gassterilisation
eingesetzt zur Keimbefreiung wärmeempfindlicher Materialien. Im Vergleich zur
Gassterilisation ist der technische Aufwand geringer.
Nach http://www.bgs.de gilt:
"Da die Inaktivierung von Mikroorganismen durch physikalische oder chemische
Mittel exponentiellen Gesetzen folgt, wird dieser absolute Zustand nicht
erreicht. Es bleibt die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mikro- organismus überlebt.
Dieses Restrisiko ist in der EN 556 für Medizinprodukte, die in ihrer
Endverpackung sterilisiert wurden, mit 10-6 festgelegt. Dies bedeutet, dass von
einer Million Teilen eines Produktes, die in der Endverpackung sterilisiert
wurden, maximal ein Teil gefunden werden darf, das mit vermehrungsfähigen
Mikroorganismen behaftet ist."
Über die Gefährlichkeit von Reaktionsprodukten, die Bestrahlungsfolge sind und
hauptsächlich bei Kunststoffmaterialien entstehen (Radiolyseprodukte),
herrscht keine klare wissenschaftliche Meinung.
Plasma, Sterilisation
Strahlentherapie
Bestrahlung, Therapie mit ionisierenden Strahlen,
Röntgenbestrahlung, Radiatio, engl.: radiotherapy,
radiation treatment; Begriff bezeichnet meist die Anwendung von
ionisierenden Strahlen ("Röntgenstrahlen")
zur Verminderung/Ausschaltung des Zellwachstums bei bösartigen Geschwülsten;
Einsatz entweder isoliert oder in Kombination mit einer Chemotherapie (=
Radiochemotherapie).
Einsatz besonders in der Tumortherapie (
Mundhöhlenkarzinom), wobei
wissenschaftliche Meinungsverschiedenheiten darin bestehen, ob vor oder nach
einer Operation bestrahlt werden sollte. Aus
chirurgischen Gründen wird meist die
nachherige S. bevorzugt. Bei Patienten, die mit einer simultanen
Radiochemotherapie (Bestrahlung und Chemotherapie) behandelt wurden, ist die
Schadenswahrscheinlichkeit der Speicheldrüsen (Strahlensialadenitis) im Mundbereich wesentlich erhöht.
Diese Wahrscheinlichkeit nimmt mit zunehmender Strahlendosis deutlich zu.
Patienten mit kombinierter Radiochemotherapie unterliegen somit einem höheren
Risiko, infolge der onkologischen Behandlung und einer damit verbundenen Störung
der Speicheldrüsen (
Sialadenitis) unter einer sehr unangenehmen
Mundtrockenheit zu leiden;
Xerostomie.
Es gilt bei der St. folgendes Grundprinzip:
Durch Strahlen vorgeschädigte Zellen können sich durch Reparaturvorgänge an DNS
und RNS wieder erholen. Durch Zufuhr mehrerer nicht so hoher Einzeldosen
(fraktionierte Bestrahlung) kann sich das gesunde Gewebe, nicht aber die
Tumorzellen von den schädigenden Strahlenwirkungen rascher und besser erholen.
Etwa 60 bis 70 Prozent der Krebspatienten erhalten im Laufe ihrer Behandlung
auch oder ausschließlich eine Strahlentherapie. Die rasanten technischen
Entwicklungen ermöglichen inzwischen eine sehr präzise
Planung der Behandlung. Die Therapie erfolgt intensitätsmoduliert und
navigations-gesteuert auf der Grundlage
bildgebender Verfahren wie
CT,
Magnetresonanztomographie und
Positronenemissionstomographie.
Derartig tiefgehende Eingriffe in die Körperbiologie haben immer Nebeneffekte,
die oft irreversibel sind und eine dauerhafte Beeinträchtigung der
Lebensqualität mit sich bringen:
Die häufigste Begleiterscheinung auf
zahnärztlichem Gebiet ist die Mukositis,
die in ihrer Ausprägung von Art, Dosis und Dauer der S. abhängt -
naturgemäß wird die gesunde Schleimhaut in der Umgebung des Tumors ebenso
geschädigt wie das neoplastisches Gewebe. Der
Schweregrad reicht dabei von der leichten, erythematösen Schleimhautreizungen über den
epithelialen Zusammenbruch bis hin zur
schweren Ulzeration und kann starke
Schmerzen hervorrufen. Alle Stadien gehen mit einer entsprechend starken
Beeinträchtigung der Nahrungsaufnahme einher. Im Extremfall kann für den
Patienten eine künstliche Ernährung notwendig sein.
Speicheldrüsen haben sich als hochgradig
radiosensitiv erwiesen: Auch zwei Jahre nach Ende einer S. erholte sich
die Speichelsekretion der Krebspatienten nicht nennenswert. Maßgeblich für den Schweregrad
dieses Schadens scheint dabei ausschließlich die verabreichte
Gesamtstrahlendosis zu sein. Die durch die
Bestrahlung ausgelöste Unterfunktion oder permanente Schädigung der
Speicheldrüsen und der daraus resultierende qualitativ
und quantitativ veränderte Speichelfluss können
rapide fortschreitende Karies,
Parodontitis,
Candidiasis,
Geschmacksstörungen
und Zungenbrennen, Kau- und Schluckbeschwerden, sowie
Attrition zur Folge haben.
Bei Patienten, die mit einer simultanen Radiochemotherapie (Bestrahlung und
Chemotherapie) behandelt wurden, ist die Schadenswahrscheinlichkeit der
Speicheldrüsen im Mundbereich wesentlich erhöht. Diese Wahrscheinlichkeit nimmt
mit zunehmender Strahlendosis deutlich zu. Patienten mit kombinierter
Radiochemotherapie unterliegen somit einem höheren Risiko, infolge der
onkologischen Behandlung unter einer sehr unangenehmen Mundtrockenheit zu
leiden.
Ein weiteres gefürchtetes Problem stellt die
Osteoradionekrose dar. Eine
gründliche Mundhygiene seitens des
Behandelten und professionelle zahnärztliche Maßnahmen/Überwachungen
(
professionelle
Zahnreinigung) können diese Nebenwirkungen erheblich reduzieren.
in jüngerer Zeit haben intensitätsmodulierte Strahlentherapieverfahren (IMRT)
Einzug in die klinische Routine in der St. gehalten. Mit der so genannten
Intensitätsmodulation, deren technische Spielarten auch die Tomotherapie und das
Cyberknife umfassen, ist es möglich, hochkomplexe Zielvolumina zu umschließen
und somit die Nebenwirkungswahrscheinlichkeit deutlich zu reduzieren.
Antibiotikaprophylaxe,
Bestrahlung,
Grenzstrahlen,
Nachbestrahlung,
Osteoradionekrose,
Photodynamische Therapie (PDT),
Sialadenitis,
Speichelersatzmittel,
Strahlenkaries,
Xerostomie
Zahnmedizin
nach Strahlentherapie - Risiken und Komplikationen bei radiotherapierten
Patienten und Einsatz von Implantaten (BZB; 2015)
Faltblatt:
Als Krebspatient zum Zahnarzt (BZÄK, 2014)
Straight-wire-Technik
"Gerade-Bogen-Technik", Straight-wires = gerade Vierkantbögen; spez. Form
der kieferorthopädischen Behandlung mit festsitzenden Apparaturen als
Weiterentwicklung der Edgewise-Technik;
1970 von Andrews entwickelt.
Zur wissenschaftlichen umstrittenen Einstufung dieses Behandlungsverfahrens
schreibt
Prof. Sander:
"Die Straight-wire-Technik dürfte heute die am meisten verwendete
Multibandtechnik sein. Der Vorteil dieser Technik besteht darin, dass bereits
die Biegungen erster, zweiter und dritter Ordnung in den
Brackets vorhanden
sind. Dieses erleichtert in vielen Fällen die Behandlung der Patienten.
Andererseits dürfen jedoch die Nebeneffekte nicht unbeachtet bleiben.
Insbesondere verlangt diese Technik ein intensives Tragen des
Headgears und nicht selten ist eine
Vorbehandlung erforderlich."
Light-wire-Technik, Multibandtechnik,
Segmentbogentechnik nach
Burstone,
Translation
http://d-nb.info/989777049/34 (S. 15)
Streptococcus mutans
"Kariesbakterium", engl.: streptococcus mutans;
Kariesverursacher, Hauptbewohner der dentalen
Plaque und als DER
Kariesverursacher bezeichnet. Diese
Eigenschaft beruht darauf, dass St. m. in Kombination drei
Eigenschaften besitzt, die bei anderen Bakterien im Mund nicht anzutreffen sind:
mittels ausgeschiedener
klebriger, zuckerartiger Substanzen haftet es selbst auf völlig glatten,
unbeschädigten Zahnoberflächen und bildet Kolonien (
Biofilm), welche nur durch eine
gründliche Zahnreinigung zu entfernen sind. Somit ist es Hauptbesiedler der
dentalen Plaque.
weiter produziert das
Bakterium in große Mengen
Säure mit sehr niedrigem
pH-Wert, welche die
Zahnstrukturen demineralisieren
es spaltet
Kohlenhydrat-Eiweiß-Verbindungen, wie sie in der Plaque und im Speichel
reichlich vorkommen, in komplexe
Kohlenhydrate.
St. m. befindet sich nicht von Geburt an in der Mundhöhle,
da noch keine zur Festsetzung nötigen Zähne vorhanden sind. Es wird erst während
des 1. Zahndurchbruchs von infizierte
Bezugspersonen übertragen: Mittels Löffel, Schnuller oder Kuss ("kissing
disease") erfolgt die
natürliche
Infektion meist durch die Mutter
zwischen dem 19. und 31. Lebensmonat (
primär-primär-Prophylaxe). Dabei gilt: Je höher der St. m.-Befall
der Mutter, um so größer auch die Anzahl dieser Karieserreger beim Kleinkind.
Weitere Einflussfaktoren sind: Kaiserschnittentbindung (Kinder, die per
Kaiserschnitt geboren werden, bekommen den
Karies-Erreger etwa 12 Monate
früher als vaginal geborene), hoher DMF-T
der Mutter, Geschlechtskrankheiten (STD-Infektion) und niedriges
Familieneinkommen.
Je
später diese Übertragung erfolgt, um so größer ist für andere, harmlosere
Bakterien die Chance, sich dauerhaft in der Mundhöhle einzunisten um so den
schädlichen Kariesbakterien den Platz streitig zu machen. Zwischen dem
Streptococcus-mutans-Befall mit
behandlungsbedürftiger Karies der Mutter und dem Auftreten aktiver
Milchzahnkaries beim Kind lässt sich eine eindeutige Korrelation herstellen. Eine
Studie aus 2003 zeigt, dass bei hohem Zuckerkonsum und bei aktiver Karies der
Mutter das K. des Kindes jeweils um das Vierfache erhöht ist. Bei mehr
als 50 Kolonien Streptococcus mutans in der mütterlichen Speichelprobe ist die
Wahrscheinlichkeit für manifeste Karies beim Kind etwa elfmal höher. Die mütterliche
Übertragung lässt sich bei hoher Besiedlungsdichte effektiv durch regelmäßige
Behandlung der mütterlichen Zahnoberflächen mit
Chlorhexidinlack eindämmen,
während Ernährungsmaßnahmen oder die mechanische Plaqueentfernung (z.B.
Zähneputzen) für eine langfristige
Reduzierung nicht ausreichen.
Eine hohe Anzahl an St. m.-Keimen in der
Mundhöhle, welche z.B. durch einen
Speicheltest festgestellt werden, bedeutet nicht
automatisch ein erhöhtes Kariesrisiko.
Sie dient zwar als Indikator, kann aber in ihren Auswirkungen - bedingt durch
ein individuell sehr unterschiedliches
Immunsystem - sehr verschieden sein.
Eine Impfung gegen St. m.-Befall ist - entgegen anderweitigen
Behauptungen - bisher (2010) nicht möglich (
Kariesimpfung).
Genmanipulationen, bei welchen neue St.m.-Bakterien gezüchtet
werden, denen die Anhaftungseigenschaft fehlt und welche die
kariesverursachenden natürlichen Bakterienstämme ersetzen (sog. "replacement
therapy") zeigen bisher (2010) hoffnungsvolle Tendenzen aber keine
praktischen Auswirkungen. Weiter besteht die
Hoffnung, dass in Zukunft nitrithaltige Mundspülungen oder Gels
entwickelt werden könnten, die die orale
pH-Kontrolle erleichtern und Karies und
Erosionen vorbeugen können. Mögliche Nebenwirkungen müssten jedoch zunächst noch
ausgiebig abgeklärt werden.
Andere Denkansätze zielen im Rahmen der
Nano-Technologie auf eine Imprägnierung der Zahnoberfläche mit
Antihaftmitteln ab: easy
to clean effect
Bakterium,
Karies,
Kariesbakterien,
Kariesimpfung,
Kariesrisiko,
Laktobazillen,
Leitkeime,
Milchsäure,
Mundflora,
Plaque,
primär-primär-Prophylaxe,
Speicheltest, STAMPs,
Xylitol
Karies und seine Verursacher - Ein Pilz ebnet der Zahnfäule den Weg
(NZZ, 2014)
Streptokokken
auch Kettenkokken, engl.: streptococcus; wie die
Staphylokokken zu den Eiterbakterien gehörende,
perlenschnurförmige Ketten bildende, grampositive Bakterien. Nach einer amerikanischen Biologin werden St.
serologisch in sog. Lancefield Gruppen (engl.: Lancefield's
classification) eingeteilt (
http://de.wikipedia.org/wiki/Lancefield-Einteilung).
Bekanntester Vertreter in der Zahnmedizin ist das
Kariesbakterium
Streptococcus mutans.
Streptokokken-Infektionen sind ein ernsthaftes und oft unterschätztes
Gesundheitsproblem: Jedes Jahr infizieren sich weltweit rund 40 Millionen
Menschen mit dem Keim. Häufige Krankheitsbilder sind Scharlach, Hals- und
Mandelentzündungen sowie - besonders gefährlich - das akute rheumatische Fieber
(ARF), das zu schweren Entzündungen in Herz, Gelenken, Haut und Nervengewebe
führt. Während solche Infektionen in Industrienationen meist rechtzeitig und
gründlich behandelt werden, enden sie in armen Ländern mangels medizinischer
Versorgung oft tödlich.
Bakterien,
Erysipel,
Gram Färbung,
Lactobazillen,
Markerkeime,
Mikroorganismen,
Milchsäure,
Mundflora,
Staphylokokken,
Streptococcus mutans
Streptomycin
1943 entdecktes, erstes Antibiotikum
gegen Tuberkulose. Bei einer geringen therapeutischen Breite hat es ein breites
Wirkungsspektrum, vor allem gegen
Gram-negative Keime. Längere Einnahme führt zu Ertaubung,
Gleichgewichtsstörungen und Nierenschäden. In der
ZHK ohne Bedeutung.
Stress
Anstrengung, erhöhte Belastung physischer bzw. psychischer Art,
abgeleitet von "stringere" = spannen, fordern,
engl.: stress, pressure; viele Untersuchungen zeigen, dass ein
andauernder S. auf Dauer zu erheblichen Erkrankungen führen kann (
Disstress).
Nicht nur belastende Situationen können S. auslösen. Mitunter wird auch
das Ausbleiben von Ereignissen zur Belastung, etwa ungewollte Kinderlosigkeit,
unerwiderte Gefühle oder eine nicht realisierbare Karriere.
Auswirkungen des S. sind in der ZHK besonders im Zusammenhang mit
Zahnfleisch- und
Kiefergelenkserkrankungen bekannt.
So ergaben sich nach Untersuchungen (Krahwinkel T et al: Zusammenhang zwischen
Stressparametern und Parodontopathie. Quintessenz. 2003) statistisch
signifikante Unterschiede zwischen Patienten mit
chronischer Parodontitis und
Kontrollpersonen bei Problemen im persönlichen Bereich, privatem Umfeld und
Familie (z.B. Verlust eines Menschen) und im Beruf/Ruhestand. Ob der
Zusammenhang zwischen Stressfaktoren und Parodontitis ausschließlich auf
mangelnde Mundhygiene, veränderte
Verhaltensweisen, genetische Komponenten oder Störungen des
Immunsystems zurückzuführen ist, ist
noch nicht bekannt. Die Daten stützen den Ansatz, die Parodontitis als das
Ergebnis einer komplexen Wechselwirkung vieler Faktoren zu betrachten.
Als Zusammenhang wird vermutet, dass Menschen in einer Stress-Situation ein
bestimmtes Protein in ihren Körperzellen aktivieren, das Entzündungen und
Abbauprozesse auslöst und in Gang hält. Als typische Stresshormone gelten
Adrenalin und
Noradrenalin.
Eng mit dem S. verbunden ist das
Burnout-Syndrom (burnout =
"ausgebrannt";
http://de.wikipedia.org/wiki/Burnout-Syndrom), welches als eine unangemessene Reaktion auf berufliche
Herausforderungen verstanden wird und mit sich verschlechternder Arbeitsleistung
und gesundheitlichen Problemen einhergeht.
Aphthe, CMD,
Immunsuppression,
Kariesrisiko,
Parafunktion,
Parodontitisrisiko,
Schmerz,
Verkehrsfähigkeit
Stressgeschiebe Entlastungsgeschiebe, Tosionsgeschiebe, engl.: relief attachment; vor allem bei Brücken mit großer Spannweite im UK-Seitenzahnbereich eingesetzte Geschiebeart, um der natürlichen Eigenrotation des Unterkieferkörpers entgegenzuwirken. Derartige chronische Rotationskräfte können zu einer Ablösung der Brücke von einem der Pfeilerzähne oder zu einer Beschädigung der Brücke selbst (z.B. Abplatzen von Keramik) führen. ![]() |
|
Streustrahlung
engl.: scattered radiation; einfallende
(Röntgen-)Strahlen, die
ihre Richtung verändern; eine Strahlung, die im Patienten erst entsteht und für
die Bildqualität nachteilig ist. Je dicker das Objekt und je höher die Energie
der Strahlung, umso mehr St. fällt an.
Unterteilung in klassische Streuung und
die
Compton-Streuung. Während die Hauptmasse der Strahlung - je nach
Material unterschiedlich stark - absorbiert wird und dadurch ein Röntgenbild
entstehen lässt, bewirkt die St. eine Qualitätsverminderung des
Ergebnisses (Kontrastabschwächung). Kompensationsmaßnahmen sind eine
Verkleinerung des Patientenvolumens mittels Kleinfeldtubus oder/und Verwendung
eines Langfeldtubus bzw. Einsatz eines
Streustrahlenrasters zwischen Patient und Film.
http://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6ntgenstrahlung ;
http://www.agrv.de/download/roentgen.pdf
Stripping auch approximales Stripping, engl. wörtlich "Abstreifen"; Schlagwortbezeichnung für das Abtragen von Zahnsubstanz im Gebiet des Kontaktpunktes oder der seitlichen Kontaktfläche zweier Zähne mittels Schmirgelstreifen ("Strips"). Anwendung zur Beseitigung leichter Engstände im Frontzahnbereich als unterstützende kieferorthopädische Maßnahme oder zum Beseitigen von Engständen bei sonst normaler Zahnstellung, wenn sich z.B. die Zahnseide nicht zwischen zwei benachbarten Zähnen durchführen lässt. Ebenfalls lässt sich ein S. maschinell durchführen, um bekannte Schwierigkeiten der handbetriebenen Instrumenten, wie ein zu geringer Schleifweg oder regelmäßig auftretende Verklemmungen zu vermeiden. ![]() ![]() |
![]() brasseler.marcant.net/ ( © der Grafik) |
Strontiumchlorid ; Zusatz in
Zahnpasten gegen
überempfindliche Zahnhälse
und Vorbeugung gegen
Zahnfleischerkrankungen; bekanntes Präparat: Sensodyne™;
http://www.chemikalienlexikon.de/cheminfo/0522-lex.htm
Stuart Artikulator
Stuart-Pantograph,
individuell einstellbarer (voll-justierbarer)
Artikulator; von einem der
"großen" amerikanischen Gnathologen
(neben Thomas, Stallard und McCollum) entwickelter Artikulator, welcher auf die
Prinzipien der
Pantographie
abgestimmt ist.
http://www.spitta.de/ ;
http://www.opus-bayern.de/uni-wuerzburg/volltexte/2004/880/pdf/Dissertation_Orth.pdf
Stufe Stufenpräparation, Schulter, engl.: ledge, shoulder (grooving) preparation; zahnärztlicher Begriff aus der Präparationstechnik; im Gebiet des Zahnfleischrandes wird der bearbeitete Zahn ( ![]() Von der zahnärztlichen Technik her stellt die Stufenpräparation den höchsten Aufwand beim Bearbeiten eines Zahnes dar, allerdings bedeutet sie für den Zahn im Vergleich zu anderen Präparationsarten auch den höchsten Substanzverlust. Aus diesem Grund sind besonders bei jugendlichen Patienten - wegen eines noch weit ausgedehnten Zahnnervs - S. häufig anatomisch nicht möglich, ohne die Pulpa nachhaltig zu schädigen bzw. eine nicht gewünschte Wurzelkanalbehandlung folgen zu lassen. Untersuchungen zeigen, dass bei der Hohlkehlpräparation oder einer abgewinkelten 135°-Stufe eine bessere Anpassung an das marginale Parodontium erreicht werden kann als mit der klassischen 90°-Stufe (Rechtwinkelstufe); Abformungstechnik und -material scheinen das Ergebnis hingegen weniger stark zu beeinflussen.
|
|
Stumpf ,
zahnärztlich bearbeitete ("beschliffene") Zahnkrone, engl.:
stumb, stub;
Zahnstumpf
Stumpfaufbau,
engl.: (endodontic) post;
Aufbaufüllung,
parapulpäre Stifte,
Stiftaufbau
Stützelement ; engl.: occlusal rest bar;
Vorrichtung an einer Teilprothese,
welche die auftretenden Kaukräfte auf
die Zähne und das Parodontium
weiterleitet und ein Absinken des Ersatzes verhindert.
Auflage,
Klammer,
Prothese-abgestützte,
Stützfeld (Abbildung),
Verbindungselement
Stützfeld Unterstützungspolygon, engl.: prosthesis supporting area; statischer Begriff bei einer abgestützen Teilprothese. Es bezeichnet die Fläche, die aus den peripheren Verbindungslinien (Stützlinien, Auflageachsen) aller Stützelemente gebildet wird und parodontal getragen ist. Das S. sollte aus statischen Gründen ("Tischbeinprinzip") im Verhältnis zum Gesamtzahnersatz möglichst groß sein und auf mehreren Pfeilern ruhen. Da Konstruktionen mit nur zwei Stützelementen kein S. aufweisen, sind diese generell von der Statik her problematisch. ![]() |
![]() ![]() Stützfeld ![]() ![]() Stützlinie |
Stützlinie, engl.: prosthesis supporting area;
Klammerstützlinie
Stützstiftregistrierung Stützstiftverfahren, Kieferrelationsbestimmung, engl.: bearing device registration; meist im zahnlosen oder wenig bezahnten Kiefer angewandte Bestimmung der Lage von Ober- und Unterkiefer zueinander. Die S. stellt eine einfache Festlegung der Unterkieferlage in Bezug zum Oberkiefer dar. Bei krankhaften Befunden ist dadurch nur ein kleiner Bereich der häufig notwendigen, umfassenderen Funktionsanalyse abgedeckt. Die Registrierung erfolgt mit einem intraoralem zentralem Stützstift, welcher die horizontale Kieferrelation in Form des "gotischen Bogens" (Grenzbewegung des Unterkiefers in einer Ebene, die parallel zur Kauebene liegt) registriert. Ihr voran erfolgt i. d. R. eine konventionelle Wachswallrelationsbestimmung ( ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() |
Stützzone engl.: supporting area; 1.) die prothetische Stützzone wird gebildet aus den großen und kleinen Backenzähnen beider Kiefer; sie bestimmt die Bisshöhe. Der Begriff leitet sich von einer Abstützung des Zusammenbisses ab. Bei einer fehlenden St. ( ![]() 2.) unter einer kieferorthopädischen Stützzone versteht man das Gebiet hinter (distal) dem seitlichen Schneidezahn bis zum 1. großen Backenzahn (sog. 6 Jahr Molar). Von einem Stützzoneneinbruch spricht man, wenn es durch eine Mesialwanderung der 6 Jahr Molaren (frühzeitiger Verlust der entsprechenden Milchzähne) zu einem Platzmangel kommt, und deshalb die kleinen Backenzähne und/oder Eckzähne nicht regelrecht durchbrechen können ( ![]() ![]() |
Stützzonenverlust ;
engl.: missing posterior support or posterior bite collapse);
fehlender Antagonistenkontakt durch Zahnverlust innerhalb der
Stützzone
subakut ; subacutus; mäßig in der
Ausprägung, unterschwellig, klinisch von geringerer Ausprägung. Begriff in der
ZHK geläufig im Zusammenhang mit
Entzündungen;
Abszess
subgingival
unterhalb des Zahnfleischsaums, engl.: do.; Lagebezeichnung für ein
Gebiet, welches meist mit dem der
Zahnfleischtasche identisch ist. I.d.R. dürfen Eingriffe in diesem Bereich
nur von approbierten (Zahn-)Ärzten
durchgeführt werden ( Dental
Hygenist). Das Gegenteil von s. ist
supragingival.
subkutan , direkt unter die (Schleim-)Haut, engl.: beneath the skin;
perkutan
sublingual, sublingualis; Lagebez. für unter der Zunge liegend, unter der Zunge befindlich
Sublingualbügel
,
Unterzungenbügel, Verbinder
Sublingualrolle
linguale Rille um den M. genioglossus, Methoden zur Verbesserung des
Prothesenhaltes: für eine extensive Ausformung des sublingualen Bereiches wird
eine sog. "Sublingualrolle" im ehemaligen Frontzahnbereich (evtl. auch noch im
Gebiet der Tuberkula) aus Strentsmasse auf den
Funktionslöffel
angebracht und ausgeformt. Hierdurch wird die stark bewegliche Schleimhaut des
Unterzungenraumes nach dorsal gedrängt
und dadurch eine bessere Abdichtung des
Prothesenrandes in diesem kritischen Bereich erreicht. Anschließend wird der
Unterkiefer unter Durchführung von Funktionsbewegungen wie bei einem
Funktionsabdruck abgeformt.
Extensionsabdruck,
Überextension,
Unterzungenflügel
http://sundoc.bibliothek.uni-halle.de/diss-online/05/05H160/t5.pdf
Subluxation unvollständige Verrenkung eines Gelenks, engl.: (temperomandibular joint) subluxation; in der ZHK von zweierlei Bedeutung:
|
|
submandibulär , engl.: submandibular; unter dem Unterkieferkörper liegend bzw. befindlich
Submukosa , Gewebe unter der (Mund-)Schleimhaut, engl.: submucosa;
Mukosa
submuköser Abszess, engl.: gumboil;
submukös = unter der
(Mund-)Schleimhaut befindlich,
Abszess
Submukosa ; engl.: submucosa; häufig unter
der Mundschleimhaut
befindliches lockere Bindegewebe
Subnasale Subnasalpunkt, Sn, "Nasenwinkel", engl.: subnasal point; der am weitesten dorsal gelegene Punkt der Nasen-Lippen-Kurvatur (Übergang Nasensteg zur Oberlippe). Die S. trennt das Mittelgesicht vom Untergesicht. Im Durchschnittsgesicht liegt die S. auf der Nasionsenkrechten (Vorgesicht = Subnasale liegt vor der Nasionsenkrechten ; Rückgesicht = Subnasale liegt hinter der Nasionsenkrechten). ![]() |
![]() ![]() |
![]() ![]() |
Substantivität
ausreichende Verfügbarkeit, engl.: substantivity; Vermögen eines
Medikamentes/Wirksubstanz am
Einsatzort über längere Zeit verfügbar zu sein. Mangelnde eigene S. wird meist
durch Koppelung des Medikaments an Begleitsubstanzen kompensiert.
Chlorhexidin, Olaflur,
Triclosan
Subtraktionsradiographie
digitale, DSR, digital image radiography-subtraction; Kombination der digitalen Bildverarbeitung mit der
digitalen Radiographie mit dem Ziel, alle anatomischen Strukturen, außer jenen
von unmittelbarem Interesse, auszublenden. Bei dieser Methode werden zu verschiedenen Zeitpunkten
Röntgenaufnahmen angefertigt und miteinander verglichen, um so
Veränderungen in der Zahnhart- (z.B. Fortschreiten einer Karies) oder der
Knochensubstanz (An- und Abbau von Knochen) zu erfassen. Der Vorteil dieses
Verfahrens ist, dass alle unveränderten anatomischen Strukturen digital
eliminiert werden und nur die eigentlichen Veränderungen sichtbar gemacht werden.
http://www.bzb-online.de/okt06/52.pdf
Suktor ;
Absauganlage
Sulfonamide ;
bakteriostatische
Chemotherapeutika; engl.: sulfonamides;
Antibiotika,
Chemotherapeutika
Sulkus auch Sulcus, Furche, engl:. groove, sulcus; etwa in Höhe des Zahnhalses zirkulär um den Zahn verlaufende Zahnfleisch-Furche, welche im gesunden Zustand zwischen 0,1 u. 2mm tief ist. Wird nach apical durch den Epithelansatz begrenzt. ![]() |
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Sulkus-Blutungs-Index ,
SBI
Sulkusflüssigkeit
Gingivafluid, Sulkusfluid, Taschenfluid, Taschensekret, engl.:
sulcus fluid; überwiegend aus Blutplasma bestehendes Exudat, welches vom
Bindegewebe stammend durch das innere
Saumepithel in den Sulkus (Zahnfleischtasche)
ausgeschieden wird. Geringe Mengen gelten als
physiologisch; deutlich vermehrt
ist die S. bei Entzündungen des Zahnfleisches (Gingivitis,
Parodontitis), wo die S.
durch kontinuierliche Erneuerung innerhalb einer Stunde über 40mal ausgetauscht
wird. Bei
fortgeschrittener Parodontitis nimmt die Menge allerdings wieder ab.
Sulkusflüssigkeits-Fließrate
Sulkusflüssigkeits-Fließrate
SFFR, Sulkus-Fluid-Fließ-Rate, engl: sulcus fluid flow rate;
mengenmäßige (quantitative) Bestimmung der Sulkusflüssigkeit
in einer Zahnfleischtasche. Die Menge der
Flüssigkeit geht mit dem Grad einer Entzündung der
Zahnhalteapparates (
Parodontitis) einher. Dies ist
bedingt durch eine Permeabilitätserhöhung der unter dem Sulkus- und Saumepithel
gelegenen Gefäße bei einer Entzündung. Die Volumenbestimmung der
Sulkusflüssigkeitsmenge erfolgt z.B. mit dem Periotron®- Gerät, das
Feuchtigkeitssensoren besitzt und Flüssigkeitsmengen bis in den
Nanoliterbereich
messen kann.
Summationseffekt Röntgensummationseffekt, Superpositionseffekt, Überlagerungseffekt, engl.: additive or cumulative effect; im Gegensatz zu einer Schichtaufnahme werden bei den Standard-Zahnaufnahmen ("intraoraler Röntgenfilm") dreidimensionale Strukturen auf einen zweidimensionalen Film projiziert. Dadurch ist das entstandene Bild eine Summe der Absorptionseffekte versch. Gewebestrukturen. Liegen im Strahlengang vor dem abzubildenden Objekt Körperstrukturen, die weniger Röntgenstrahlung absorbieren, so erscheint das Objekt auf dem Film heller (= Substraktionseffekt); umgekehrt spricht man von einem Additionseffekt. Bekannt ist die sog. trianguläre Radioluzenz: bedingt durch anatomische Besonderheiten kann an der Mesialfläche oberer Milchmolaren und erster bleibender oberer Molaren eine kariestypische Aufhellung als Substraktionseffekt im Röntgenbild entstehen. Vermeiden lassen sich diese Effekte z.B. durch eine exzentrische Projektion, dies allerdings auf Kosten der exakten Größenverhältnisse (Verzerrung, s. Abb.) oder aufwendige Verfahren in der 3. Dimension. ![]() |
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Superinfektion engl.: superinfection;
Infektion
supragingival ;
oberhalb des Zahnfleischsaums, engl.: do.; Gegenteil:
subgingival ;
supragingivaler Zahnstein
Suprakonstruktion implantologischer Begriff für "DAS, was auf das Implantat aufgesetzt wird" (alle prothetischen Konstruktionen, welche auf Implantaten ruhen) , engl.: (implant) superstructure, framework; ![]() ![]() ![]() |
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Supraokklusion
Supraposition, Tiefstand (ungebr.), engl.: supraocclusion, overeruption; das
Herausragen eines Zahnes oder mehrerer Zähne über die
Okklusionsebene hinaus.
Meist bedingt durch fehlende Gegenzähne. Gegenteil
Infraokklusion
Nonokklusion, Okklusion
Supramentalfalte
Unterlippen-Kinnfurche, Sulcus mentolabialis, engl.:
supramental o. chin fold; mittig unterhalb der Unterlippe befindliche
Einziehung, welche besonders bei kleinem Untergesicht (z.B.
Deckbiss) ausgeprägt ist.
Unterscheidung in: verstrichen, unauffällig, ausgeprägt =
höchstwahrscheinlich Klasse II,2, eventuell
II,1, niemals III).
Suprawölbung ,engl.: supra-curvature;
Äquator, Infrawölbung
Surfactants
oberflächenaktive Substanzen, welche
hydrophile und
hydrophobe Bindungsstellen
besitzen, und so die Verbindung von Wasser und organischen Substanzen
ermöglichen.
Adhäsivtechnik
Süßstoffe ;
engl.: sweetener; sog. Zucker-Alternativen,
Zuckerersatzstoffe
Sutur
Sutura; Begriff mit versch. Bedeutung:
1.) Verwachsungsstelle bestimmter Schädelknochen, z.B.
Gaumennaht = Sutura
palatina
2.) Wiederzusammenfügen von Gewebe durch eine
Naht
symmetrische
Extraktion ,
Ausgleichsextraktion
Sympathikus
einer der Nerven des vegetativen Nervensystems. Er befindet sich in einem
unterschiedlichen Zustand der Erregung (sog. Sympathikotonus) und kann
mit seinem "Gegenspieler" - dem Parasympathikus - zahlreiche
Organfunktionen beeinflussen. Dabei bewirkt der S. ein positives
Stimmungsbild und eine Leistungssteigerung des Gesamtorganismus. Weitere
Auswirkungen sind u.a. eine Pupillenerweiterung, eine Beschleunigung der
Herztätigkeit, eine Erweiterung der Herzkranzgefäße, eine Verminderung der
Drüsenaktivität des Magen-Darm-Trakts und seiner Peristaltik.
Adrenalin
Symphyse ; engl.: symphysis; Verbindung/Zusammenwachsen zweier Knochen durch Faserknorpel, z.B. des Kinns durch die paarige angelegten Unterkieferknochen (Symphysis mandibulae) in den ersten 6 Lebensmonaten.
symptomatisch
engl.: symptomatic; nur auf die Symptome (einer Krankheit) bezogen. So
bedeutet z.B. der Ausdruck "symptomatische Zahnfleisch-Therapie", dass eine
schmerzhafte Entzündung des
Zahnfleischs nur mit schmerzstillenden Maßnahmen (Salben,
Schmerztabletten usw.) behandelt
wird. Im Gegensatz dazu steht der Ausdruck kausal (= den Grund, die
Ursache behandelnd)
Synapse
Kontaktstelle zwischen zwei Nervenzellen
(Neuronen) bzw. zwischen einem Neuron und einer Muskelzelle, zur Übertragung des
Aktionspotentials. Die Reizübertragung erfolgt u.a. biochemisch durch
Acetylcholin oder Noradrenalin.
Nerv
Syncheilie ; engl.: synchilia; teilweise oder komplette, angeborene Lippenverwachsung
Syndesmose , engl.
syndesmodial joint Sharpey
Fasern
Syndrom
engl.: syndrome; gleichzeitiges, gemeinsames Auftreten verschiedener
(Krankheits-)Merkmale mit ähnlichem Krankheitsbild, deren gemeinsames Auftreten
einen bestimmten Zusammenhang oder Zustand vermuten lässt. Häufig nach den
Entdeckern des S. benannt, z.B.
Costen-Syndrom
Morbus
Synkope
"Kreislaufkollaps", plötzlich einsetzende, kurze Bewusstlosigkeit,
welche ebenso rasch wieder verschwindet. Ursache ist i.d.R. eine kurzzeitige
Minderdurchblutung des Gehirns (z.B. rascher Körperlagewechsel wie plötzliches
Aufstehen).
Ohnmacht
Synodontie ;
Zahnverschmelzung
Syphilis "Lustseuche", Lues venerea, engl.: do. o. treponemiasis; durch Spirochäten (Treponema pallidum) hervorgerufene chronische Infektionskrankheit (Geschlechtskrankheit, Meldepflicht) mit klinischer Einteilung in ![]() ![]() ![]() Zur Diagnose werden i.d.R. serologische Nachweisverfahren (s.u.) angewandt; eine Therapie erfolgt i.d.R. durch Penicilline. Generell ist die S. in den letzten Jahren (2007) wieder im Zunehmen begriffen: So wurde ein verstärktes Auftreten der infektiösen Syphilis, besonders in Europa, aber auch in den USA registriert. Mehr als 3.000 Fälle von S. sind im Jahr 2007 in Deutschland gemeldet worden. Damit haben sich die Infektionszahlen seit 2004 stabilisiert. Eine Diagnose ist nur serologisch möglich, wobei möglichst mehrere der Syphilis-Parameter VDRL, RPR, TPHA und FTA-IgM und TFA-IgG bestimmt werden sollten. Bei Nichterkennung/-behandlung kann es Jahre später zur Tertiärinfektion mit Bildung von Gummen und Befall des Nervensystems (Neurolues) kommen. Zahnärztlicherseits ist zu beachten: ![]() ![]() ![]() ![]() |
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systematische Übersicht
engl.: systematic review; kritische Interpretation und Zusammenfassung
aller denkbaren Informationen zu einem bestimmten Thema/einer best. Erkrankung;
derartige Interpretationen liefern die sichersten und genauesten Informationen
zu einem bestimmten Gebiet/Erkrankung.
Evidence
systemisch
engl.: systemic; den ganzen Körper betreffend, auf den gesamten
Organismus einwirkend. So ist die "systemische Zufuhr" eines
Medikamentes
so zu verstehen, dass diese Substanz nicht gezielt an Ort und Stelle eingesetzt
wird ( topisch), sondern sich im ganzen Körper verteilt (dies ist die Regel bei einer
Medikamenteneinnahme); eine systemische Erkrankung kann mit
Allgemeinerkrankung übersetzt werden.
SZ ; Abk. für Seitenzahn
Szintigramm
; engl.: scintigram; bildliche Darstellung einer nuklearmedizinische
Untersuchung;
Knochenszintigraphie
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Autor:
Dr. Klaus de Cassan
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