Zahnwissen-Lexikon
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Roach-Geschiebe Kugelgeschiebe, engl.: roach attachment; extrakoronales (außerhalb der Zahnkrone) Geschiebe mit einer Kugel als Patrize. Die im Teilersatz befindliche Matrize kann bei Bedarf aktiviert ("fester gestellt") werden. ![]() |
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Roach-Klammer
Umfassungsklammer,
engl.: gingivally-approaching clasp, roach clasp; geteilte Klammer
(zwei Einzelklammern im Verbund), deren Arme den Zahn beidseitig vom Zahnhals
her erfassen; seltener Einsatz (bei provisorischer Versorgung). Dabei ist
ein Teil - meist der orale - als Auflage und
der andere Teil - meist vestibuläre -
als Halteelement gearbeitet.
Klammer
Robiczek Methode
spezielle Füllungstechnik, engl.: Robiczek's method; zur Erhöhung der
Retention angewandtes Vorgehen beim
Legen einer großen Füllung aus
plastischem Material (i.d.R. Amalgam o.
Silikatzement): auf die noch nicht
ausgehärtete, plastische Unterfüllung
wird das definitive Füllungsmaterial "aufgedrückt".
Robin-Syndrom Minderwuchs, Polydaktylie, Fehlbildungserkrankung(en), Pierre-Robin-Sequenz, nach Pierre Robin, 1867-1950, Pariser Zahnarzt, engl.: Pierre Robin anomalad (syndrome); u.a. mit der angeborenen Trias eines zu kleinen, nach hinten verlagerten Unterkiefers ( ![]() ![]() In Deutschland sind jährlich etwa 400 Neugeborene davon betroffen. |
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Robin-Wurzelfüllpaste
engl.: Robin's root-filling paste;
obsolete Wurzelfüllpaste
aus 4 Teilen Trioxymethylen (polymerisiertes
Formaldehyd), 6 Teilen Thymoldijodid,
48 Teilen Zinkoxid und 10 Teilen Bleioxid (Menninge)
Wurzelfüllpaste
RoboDent ® "Navigationssystem", digitales System zum präziseren Setzen von Implantaten; von der Charité in Berlin gemeinsam mit dem Implantat-Hersteller Straumann (CH) 2001 entwickeltes Gerät als Unterstützung für die Versorgung mit Zahnimplantaten. "RoboDent" besteht neben einigen Zusatzgeräten aus einem normalen PC mit Monitor sowie einem kleinen Navigationsgerät, welches auf das zahnärztliche "Bohr-Handstück" aufgesetzt wird. Weiter wird eine Röntgenaufnahme - besser eine CT-Aufnahme - des Kiefers und eine spezielle Implantat-Schablone ("Implantat-Schiene") benötigt. Aus diesen Daten ermittelt die Software des Systems die optimale Bohrrichtung und -tiefe für die Implantation. ![]() ![]() ![]() ![]() |
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Rö
in der ZHK übliches Kürzel
und Fachjargon für eine
Röntgenaufnahme. Ebenfalls im BEMA
gebraucht mit einer nachgestellten Zahl, welche eine Bereichszahl für die
durchgeführten Aufnahmen bedeutet (z.B.: Rö5 = zwischen 3 u. 5
intraoralen Aufnahmen)
Röhrenzähne
engl.: tube teeth; künstliche Zähne aus keramischen Massen (seltener aus
Kunststoff), welche zur Verankerung mit der
Prothesenbasis an der Unterseite
einen zentralen, axialen Hohlraum besitzen, in welchen das Basismaterial
zapfenförmig hinein ragt.
Schlangen haben natürliche, röhrenartige, lange Giftzähne, welche auch als R.
bezeichnet werden.
Rolltest
Gingiva-Rolltest, engl.: roll test; relativ einfaches Verfahren
zur Diagnose der
Mukogingivalgrenze bzw. Bestimmung der
befestigten Gingiva: Dabei wird
mit der horizontal positionierten
Parodontalsonde im Bereich der beweglichen
Mukosa über der
Rezession die Schleimhaut zur
Zahnkrone hin bewegt.
Alveolarmukosa,
Blanching-Test,
Schiller-Jodprobe,Tensionsprüfung
Röntgen
1.) Wilhelm Conrad R., 1845-1923; Entdecker der Röntgenstrahlen
(1895/96). Für eine einfache Handdurchleuchtung benötigte man damals noch 25
Minuten. Durch Weiterentwicklung der Geräte und Filme dauert der gleiche Vorgang
heute den Bruchteil einer Sekunde. In die ZHK
wurde Röntgens Erfindung vor allem durch die Wissenschaftler Otto
Walkhoff (wahrscheinlich
Erstanwender im Selbstversuch (12/1895) für eine intraorale Aufnahme) und Wilhelm Dieck eingeführt.
125 Jahre Röntgen - Röntgen – ein Mann, eine Entdeckung, zwei Jubiläen
(zm, 2020)
http://www.roentgen-museum.de
2.) laienhafte Schlagwortbezeichnung für jegliche diagnostische Anwendung
von Röntgenstrahlen; <img
border="0" src="images/point_bl.gif" width="9" height="9">
Röntgendiagnostik
3.) alte Maßeinheit (R) zur Bestimmung der
Ionendosis: Menge einer
Röntgen- oder Gammastrahlung, die in einem cm3 Luft ca. 2 Milliarden Ionenpaare
- Ionisationsvorgänge - erzeugt. Heute misst man entweder in
SI-Einheiten (1 R = 2,58
x 10hoch-4 SI
bzw. C/kg) oder in Sievert
(Sv) (1R=0,01Sv).
Röntgengerät
Lehrbuch "Zahnärztliches Röntgen" zum freien Download: Grundlagen,
Technik, Anwendung – Hintergrundinformationen (zm, 2019)
oder direkt:
https://publications.ub.uni-mainz.de/opus/frontdoor.php?source_opus=59167
Röntgenapparat, engl.:
x-ray apparatus; Röntgengerät
Röntgenaufnahme
engl.: roentgenogram; radiograph; Ausdruck ursprünglich für das auf einem
besonderen Film ( Röntgenfilm) erzeugte,
diagnostische "Grauton-Schattenbild" eines von
Röntgenstrahlen durchdrungenen Gewebes; heute auch in der
digitalen Röntgentechnik (arbeitet
ohne klassischen Film) gebraucht.
Röntgendiagnostik
Röntgenbestrahlung , engl.:
X-ray radiation;
Strahlentherapie
Röntgendermatitis
Radiodermatitis, Radioderm, Strahlendermatitis, engl.:
radiodermatitis, radiation dermatitis, X-ray dermatitis; krankhafte
Hautreaktionen aufgrund
ionisierender Strahlen; abhängig von der Dosis und Härte der Strahlung.
Unterscheidung in:
akute R.:
ungefähr oberhalb 500 Rad auftretend: Bildung eines
Erythems bis hin zum
Geschwür ("Röntgengeschwür", "akutes
Strahlenulkus"). Weiter können Epilationseffekte der Haut und Haarausfall
auftreten
chronische R.
- auch Röntgenoderm oder Radioderm - (andauernde Summierung
schwacher bis mittelstarker Strahlen im Zeitraum ab einem ¼ Jahr): rote
Teleangieektasien (Gefäßerweiterungen), Sommersprossen, Hyperkeratosen, Warzen,
Ulzera und Nagelmissgestaltungen bis hin zu bösartigen Hauttumoren.
Hauptsächlich betroffen (mit stark abnehmender Tendenz) sind hiervon Ärzte und
ihr Personal, welche z.B. die Röntgenfilme selbst
fixieren (bei Kleinkindern u. Bewusstlosen)
Abbildungen unter
http://www.dermis.net/dermisroot/de/12731/diagnose.htm
http://www.opusdei.at/art.php?p=2452
Röntgendiagnostik Röntgenuntersuchung, Röntgenographie; engl.: radiographic examination, X-ray inspection, radiodiagnostics; man benutzt die Eigenschaft der Röntgenstrahlen, auf einer phothographischen Filmschicht, Sensoren oder Speicherfolien sog. "Schatten" zu erzeugen, welche durch die unterschiedliche Strahlendurchlässigkeit des Körpergewebes oder von Fremdkörpern - in Abhängigkeit von der Art und Dicke des Materials (je höher das Atomgewicht, umso undurchlässiger) - bedingt sind. Auf nebenstehender Fernröntgenaufnahme sind diese Eigenschaften gut zu erkennen: so lässt der weiche Nasenknorpel und die Lippenpartie wesentlich mehr Strahlen durch ( ![]() ![]() Wo kein genügend starker Kontrast vorhanden ist, lassen sich künstliche Unterscheidungen durch Kontrastmittel erzielen. Nach der Röntgenverordnung (2011) besteht eine R. aus den 3 "Grundelementen": ![]() ![]() ![]()
Von der Technik her werden unterschieden: Als Übergang zur 3. Dimension gelten: 3. Dimension: |
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Röntgendiagnostik
digitale, digitale Lumineszenzradiographie, Radiovisiographie, engl.: digital radiodiagnostics; zu den
jüngeren
diagnostischen Röntgentechniken gehörend; 1986 in die
ZHK mit dem ursprünglichen Begriff
„Radiovisiographie“ in die
zahnärztliche Röntgendiagnostik eingeführt. Im weitesten Sinne versteht man
darunter die Erfassung der Bildinformation in einem digitalen Datensatz, welcher
dann mit Hilfe der Datenverarbeitung bearbeitet und dargestellt werden kann.
Grundsätzlich unterscheidet sich digitales Röntgen Hardwareseitig von der
konventionellen Vorgehensweise nur bezüglich des Messgerätes, dem Bildempfänger
(Sensor). Die Röntgenstrahlung selbst bleibt - wenn auch in geringerem Umfang -
erhalten.
"Beim konventionellen Film erfolgt die Messung über die Induktion einer
chemischen Reaktion, in der in einem letzten Schritt Silberbromid zu
metallischem Silber reduziert wird. Im Gegensatz dazu wandeln digitale Systeme
Röntgenstrahlung entweder direkt oder indirekt in elektrische Ladungen um oder
die Informationsspeicherung basiert auf fluoreszierenden Folien, deren analoge
Signale wiederum in einem weiteren Schritt digitalisiert werden."
(nach J. Fleiner, Freiburg).
Lesen Sie ausführliche
Erläuterungen zur digitalen Röntgendiagnostik durch Anklicken dieses Links.
(Mit freundlicher Genehmigung des Autors und der
OEMUS Media AG (©, Verlagsrechte)).
Nachteilig bekannt sind bei einer digitalen Röntgendiagnostik die sog.
zervikalen Burnout-Effekte an metallischen Rekonstruktionen (Metallfüllungen, -kronen).
Diese - auch als Aufhärtungsartefakte bezeichneten - Veränderungen
täuschen dem Betrachter eine (zirkuläre)
Karies vor (
http://www.dgzmk.de/ oder
http://drgstoothpix.com ) und können so eine
Kariesdiagnostik unmöglich
machen.
In jüngerer Zeit (2012) gibt es starke Anstrengungen, dass auch in der
Zahnarztpraxis für digitale Röntgenbilder das Dicom-Format verpflichtend
wird (offener Standard zur Speicherung und zum Austausch von Informationen im
medizinischen Bilddatenmanagement;
http://de.wikipedia.org/wiki/Dicom)
bildgebende Verfahren,
DVT, Einstellverfahren,
Grauwert,
Kiefergelenkaufnahme,
laterale Zahnaufnahme,
Lumineszenz,
Qualitätssicherung in der zahnärztlichen Röntgenologie (Guidelines for Quality
Dental X- Ray Diagnostics),
rechtfertigende
Indikation,
Röntgendiagnostik,
Röntgengerät, Röntgenverordnung,
Strahlentherapie,
Transversale
Schichtaufnahme (TSA)
ausführliche
Erläuterungen zur digitalen Röntgendiagnostik
Digitales Röntgen - Wie man das richtige Röntgengerät findet
(zm, 2019)
http://www.sidexis.com
Leitlinien der ADA und FDA zum zahnärztlichen Röntgen (2012,
Englisch)
Vergleich
digital-analog in der Schweizer Monatszeitschrift Zahnmedizin:
© SSO
Lehrbuch "Zahnärztliches Röntgen" zum freien Download: Grundlagen,
Technik, Anwendung – Hintergrundinformationen (zm, 2019)
oder direkt:
https://publications.ub.uni-mainz.de/opus/frontdoor.php?source_opus=59167
Röntgendosis ;
Strahlenbelastung
Röntgendurchleuchtung ;
Röntgendiagnostik
Röntgenfilm 1.) engl.: radiographic or X-ray film; aus Polyester bestehende Folie mit einer (röntgen-)lichtempfindlichen Emulsion auf Basis von Brom-Silber mit geordneter Silberkristallstruktur. Zur Herabsetzung der Strahlendosis ist dieser meist mit einer sog. Verstärkerfolie hinterlegt. Dabei wirkt folgendes Prinzip: Silberhalogenid auf einem durchsichtigen Acrylträger wird durch die kurzzeitig auftretende ionisierende Strahlung und dem anschließenden Entwicklungs-/Fixierungvorgang reduziert und fixiert (es wird ein dauerhaftes Bild erzeugt), so dass auf dem (fixierten) Träger lediglich die schwarzen Silberatome zurückbleiben. Diese sind in mehreren Lagen übereinander angeordnet; über deren unterschiedliche Dichtverteilungen ergeben sich die unterschiedlichen Graustufen auf dem Träger; der Röntgenfilm ist also primär nichts anderes als ein Strahlen-Messgerät. Die gewonnene Bildinformation ist nach abgeschlossenem Entwicklungs- und Fixiervorgang - im Gegensatz zum digitalen Röntgen - nicht mehr veränderbar auf dem Film fixiert, d. h., nur durch unterschiedliche Hintergrundbeleuchtung können Graustufen u. U. besser hervorgehoben werden, wobei diese selbst jedoch an sich unverändert bleiben. ![]() 2.) Zahnfilm, engl.: dental film, single tooth radiograph; kleine Röntgenfilme - meist in der Standardgröße von 5 x 4 cm - mit welchen innerhalb des Mundes (Zahnfilm hinter dem Zahn, Röntgenquelle außerhalb des Mundes) eine diagnostische Röntgenaufnahme (engl.: x-ray imaging, - pattern, view) angefertigt wird. Zur Abschirmung von Streustrahlung befindet sich auf der Rückseite des Films eine dünne Bleifolie sowie zur Dosisreduzierung eine Verstärkerfolie. Aufnahmebedingt werden mit dieser Technik etwa 2 - 4 Zähne auf dem R. dargestellt. Zahnfilme zeichnen sich - im Gegensatz zu Panoramatechniken - besonders durch eine unübertroffene Detailgenauigkeit aus. Mittels sog. Röntgenstatus lassen sich so auch alle Zähne des Gebisses, allerdings mit einer größeren Strahlenbelastung und einem aufwendigem Handling, darstellen. ![]() ![]() |
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Röntgengerät
engl.: x-ray equipment; Gesamtheit der für eine therapeutische oder
diagnostische Anwendung mit Röntgenstrahlen
erforderlichen Geräte, wie Röntgenapparat, Stativ für Röhrenröhre,
Blenden,
Einstell- und Fixierungshilfen.
Unter einem Röntgenapparat, engl.: x-ray apparatus; versteht man die Teile zum Betrieb der Röntgenröhre, wie z.B. den Röntgengenerator und zeitgesteuerten Auslöseschalter: der Generator besteht aus einer Röntgenröhre und einer Hochspannungsquelle; zur genauen Dosierung der Röntgenstrahlen noch zusätzlich mit einem zeitgesteuerten Schaltwerk; Röntgenfilter absorbieren den Teil der Strahlung, welcher zur Untersuchung nicht nötig ist und dienen auch als Hautschutz. Die Erzeugung der zahnärztlichen Röntgenstrahlen erfolgt i.d.R. mit sog. Multipulsgeneratoren, welche sich durch kurze Belichtungszeiten, optimale Dosisausbeute und hoher Detailerkennbarkeit auszeichnen.
Eine Röntgenanlage, engl.: x-ray unit; beinhaltet den Röntgenapparat, ergänzt um Vorrichtungen zum Strahlenschutz und Entwicklung/Auswertung der Röntgenaufnahmen.
In der ZHK sind zur
Untersuchung des Kiefers (Röntgendiagnostik) zwei
unterschiedliche Gerätetypen in Gebrauch
(überwiegender Standard einer zahnärztlichen Praxis), welche analog oder
digital aufzeichnen:
relativ kleine Geräte für
Röntgenaufnahmen, bei denen der Zahnfilm (
Röntgenfilm) sich im Mund hinter den Zähnen befindet und versch.
Aufnahmetechniken ("intraorale Aufnahmetechniken" wie Paralleltechnik,
Rechtwinkeltechnik, Winkelhalbierungstechnik) im Rahmen einer
lateralen Zahnaufnahme
angewandt werden.
und
über 2 Meter hohe Geräte zur
Anfertigung von sog. "Panoramaaufnahmen".
Hierbei befindet sich der Röntgenfilm außerhalb des Mundes. Obwohl bei dieser
Aufnahme ein großer Teil des Schädels dargestellt wird , ist die
Ganzkörper-Strahlenbelastung wesentlich geringer wie bei einer einzelnen
Zahnfilmaufnahme und entspricht damit etwa der
natürlichen Strahlenbelastung
von 12 Stunden Aufenthalt an der frischen Luft im Flachland oder 1 Stunde im
Hochgebirge. Der Grund dafür liegt in den Filmkassetten, welche außerhalb des
Mundes mit wesentlich leistungsfähigeren
Verstärkerfolien arbeiten können
als die kleinen Einzelzahnfilme, welche in den Mund eingebracht werden.
vereinzelt
anzutreffen (in größeren Praxen) sind (2009)
DVT-Geräte und 3D-Verfahren
bildgebende Verfahren
Digitales Röntgen - Wie man das richtige Röntgengerät findet
(zm, 2019)
Röntgenkontrastmittel
RKM, engl.: radiopaque medium (fluid); in den Körper
zugeführte Substanzen, die entweder zu einer vermehrten Absorption eintretender
Röntgenstrahlen gegenüber dem umgebenden Gewebe führen (sog.
röntgen-positive
Kontrastmittel wie Bariumsulfat oder Jodverbindungen) oder ankommende
Röntgenstrahlen vermehrt ungehindert durchlassen (sog. negative Kontrastmittel
wie Luft o. Edelgase). Einsatz in der ZHK
bei der Sialographie oder
Substraktionsaufnahme.
Arteriographie,
Arthrographie
Röntgen-Messaufnahme
Radiometrie; engl.: measuring x-ray picture ; in der
ZHK bei einer
Wurzelkanalbehandlung zur
Längenbestimmung des Wurzelkanals ("Arbeitslänge") nach dem Prinzip der
Paralleltechnik und einem
Röntgenfilmhalter ausgeführt:
nicht
immer genaue Aussage (aber für den Normalfall ausreichend), da nur der
röntgenologische Apex dargestellt wird.
Endometrie,
Nadelaufnahme,
Überfüllung,
Überinstrumentierung,
Zahnlänge
röntgennegativ
engl.: radioparent, X-ray negative; ohne Kontrasteffekt
(„Schatten“) auf einem Röntgenbild. Gewebe/Stoffe (z.B.
Weichteilgewebe) mit geringer Dichte werden somit auf dem Röntgenfilm nicht oder
nur schwach dargestellt; Gegenteil: röntgenpositiv.
Opazität
Röntgenologie
Lehre von den Röntgenstrahlen und ihren Anwendungen als Teil der
Radiologie, engl.: radiology;
Wissenschaft über die diagnostische und therapeutische Anwendung von
Röntgenstrahlen in der Medizin; ein Teilgebiet der
Radiologie. Die modernen
Schnittbildverfahren -
Computertomographie (CT) und die strahlenfreien Verfahren Kernspintomographie
bzw.
Magnetresonanztomographie (MRT) sowie Ultraschall - beginnen in vielen
Bereichen die konventionelle Röntgenuntersuchung zu verdrängen:
Technische Innovationen waren ein ständiger Begleiter der Radiologie. 1972
leitete der Brite Godfrey N. Hounsfield mit der Entwicklung der
Computertomographie (CT) eine neue Ära in der Bildgebung ein. Nur ein Jahr
später entwickelte der US-Amerikaner Paul Lauterbur die Magnet-
Resonanz-Tomographie (MRT), die ohne Röntgenstrahlung auskommt.
Kernspintomographie,
Magnetresonanztomographie,
Qualitätssicherung in der zahnärztlichen Röntgenologie (Guidelines for Quality
Dental X- Ray Diagnostics),
Radiologie, Röntgendiagnostik,
Strahlentherapie
röntgenopak ,
Röntgenopazität;
Opazität
Röntgenpass
engl.: x-ray passport; nach der
Röntgenverordnung ab 2002 gesetzlich vorgeschrieben Dokument für die
Aufzeichnung aller am gesamten Körper durchgeführter Röntgenuntersuchungen.
Dadurch erhalten Arzt und Patient einen Überblick über bereits durchgeführte
Röntgenaufnahmen, um so u.a. Doppeluntersuchungen zu vermeiden. So muss vor
jeder Aufnahme nach einem individuellen R. gefragt werden. Der R. ist über
die Krankenkasse oder in der (Zahn-)Arztpraxis erhältlich. Bisher (2009) nur
geringe Nachfrage seitens der Patientin in zahnärztlichen Praxen.
Neues Strahlenschutzgesetz und Strahlenschutzverordnung 2019 o.
© LZK-B.-W.
Druckvorlage Röntgenpass (zum Selbstausdrucken) oder
©:
Rheinisches Ärzteblatt
Röntgenverordnung (Stand 2011)
oder ©:
Bundesministeriums der Justiz in Zusammenarbeit mit der juris GmbH -
www.juris.de
Röntgenröhre Röntgenstrahler, engl.: X-ray-tube; Glaskolben mit einem "Fast-Vakuum" im Innenraum. In den Kolben ist eine Kathode mit einem darüber befindlichen Wehnelt-Zylinder, sowie gegenüber eine Anode eingeschmolzen. Zwischen Kathode und Anode wird durch einen Hochspannungs-Generator eine wählbare bzw. veränderliche Hochspannung von ca. 25 kV bis zu ca. 150 kV erzeugt; Betriebsspannungen von 20 - 40 kV erzeugen "weiche Röntgenstrahlen" und werden zur Darstellung von Weichteilen eingesetzt, ![]() Der Röntgenstrahler besteht bei zahnärztlichen Geräten für intraorale Aufnahmen aus einer Röntgenröhre einschließlich dem Schutzgehäuse und entsprechenden Filtern. ![]() |
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Röntgenschutz , Schutzvorrichtungen beim
Anwenden von diagnostischen Röntgenstrahlen;
Strahlenschutz
Röntgenstatus Zahneinzelaufnahmen ("Zahnfilme") aller Zähne auf 10-14 kleinen (5x4 cm), im Mund durchgeführten (intraoralen) Röntgenfilmen, engl.: full-mouth X-ray; außerordentlich detailgetreues Verfahren bei der Untersuchung der Zähne und der umgebenden Gewebe im zweidimensionalen Bereich. Die früher gebräuchliche, generelle Anfertigung durch einzelne Zahnfilme (i.d.R. 6 für den Oberkiefer, 5 für den Unterkiefer; s. Abb.) zur röntgenologischen Untersuchung von Zähnen und umgebendem Gewebe ist heute vorwiegend nur noch in der Parodontologie und zur Überprüfung der Befundergebnisse durch andere Verfahren üblich; manche Autoren halten dieses Verfahren aus Strahlenschutzgründen für obsolet. Als Standard werden heute sog. "Panorama-Aufnahmen" eingesetzt und dann zur Detailabklärung ggf. einzelne Röntgenfilme oder Bissflügelaufnahmen angefertigt. ![]() |
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Röntgenstelle ;
Zahnärztliche Stelle ,
Röntgenstelle-Ausschuss der Bundeszahnärztekammer (mit allen relevanten
Verordnungen)
Röntgenstrahlen engl.: X-rays, roentgen-rays; elektromagnetische, unsichtbare Strahlung mit starker chemischer Wirkung und hohem Ionisationsvermögen; sie unterscheiden sich von den Gammastrahlen und der natürlichen kosmischen Höhenstrahlung nur durch ihre Entstehungsweise in der Röntgenröhre. Im Strahlungsverhalten gleichen sie dem sichtbaren Licht (Brechung, Reflexion, Polarisation usw.), haben aber im Gegensatz zum Licht ein hohes Durchdringungsvermögen bei vielen Stoffen. Örtliche Gewebeschädigungen entstehen bei Überschreiten der Toleranzdosis als sog. Röntgendermatosen, schlecht heilende Röntgenverbrennungen und Röntgengeschwüre. Hohe Strahlendosen können zum sog. "Strahlentod" führen. In Kenntnis der Tatsache, dass sich auch kleinste Strahlenmengen - egal ob künstlicher oder natürlicher Herkunft - im Laufe des Lebens summieren können, sollte jede zusätzliche bzw. unnötige Strahlenbelastung vermieden werden. Einen sicheren und relativ preiswerten Schutz vor R. bietet das Metall Blei entsprechender Dicke. Die Schwärzung des Röntgenfilms geht insgesamt nur zu 5% auf die R. direkt zurück, 95% sind Anteil fluoreszierender Wirkung der Verstärkerfolien! R. haben eine sehr schlechte Energiebilanz: 1% Röntgenstrahlung bedingen 99% Verlust durch Wärme. Eine neue Art von medizinisch nutzbaren Strahlen - Terahertz-Wellen, im elektromagnetischen Spektrum zwischen Mikrowellen und Infrarotlicht ("fernes Infrarotlicht") angesiedelt - befinden sich z.Zt. in der Entwicklung zur Praxisreife. So könnten sie - da nicht ionisierend - zukünftig in einigen medizinischen Anwendungen die gesundheitsgefährdende Röntgenstrahlung ablösen, Hautkrebsuntersuchungen ohne Biopsie ermöglichen oder in Feuchtigkeitsmessgeräten für die Haut den Erfolg von Kosmetika überwachen. Auch außerhalb der Medizin sind Terahertz-Wellen interessant: Bei der Sicherheitskontrolle von Fluggästen würden nicht nur metallische Gegenstände, sondern auch Plastikbomben erkennbar und in der Qualitätskontrolle von Lebensmitteln könnten chemische Zusammensetzung sowie Frischegrad jederzeit auch durch die Verpackung ermittelt werden. Wegen ihres hohen Preises (~250.000 Euro) haben bisherige gepulste Terahertzsysteme Schwierigkeiten auf dem Markt Fuß zu fassen und mit anderen Technologien zu konkurrieren. ![]() ![]() |
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Röntgenstrahlen
und Schwangerschaft
engl.: X-rays during pregnancy; nach
der Röntgenverordnung ist es grundsätzlich
zulässig, auch Schwangere röntgenologisch zu untersuchen. Es ist jedoch besonders kritisch
abzuwägen (strenge Indikationsstellung,
rechtfertigende
Indikation), ob u.U. nicht auf eine Aufnahme
verzichtet werden kann; die Strahlendosis ist so gering wie möglich zu halten.
Die höchste Strahlenempfindlichkeit der Schwangeren besteht bis zu 10 Tage nach der Befruchtung.
Die Auswirkungen (Organschäden) sind jedoch äußerst gering, da der noch junge
Zellkomplex (Morula) entweder unbemerkt abstirbt (Spontanabort) oder die nicht
geschädigten und überlebenden Zellen aufgrund ihrer Fähigkeiten ("Pluripotenz")
die zerstörten Zellen ersetzen. Hochsensibel in ihren Auswirkungen ist dagegen
die Zeit bis etwa zur 8. Woche (Embryonalphase): Schon Dosen von 0,25
Sv können das zentrale Nervensystem
und das Auge erheblich schädigen. Etwa ab dem 3. Monat (Beginn der Fetalperiode)
ist die Organbildung weitgehend abgeschlossen. Es kommt nun zum Wachstum des
Fetus und zur Ausdifferenzierung der verschieden Gewebe. Daher sind spätere
Missbildungen nur noch selten vorkommend -
ionisierende Strahlen
generell können jedoch ab einer bestimmten Intensität zu allgemeinen
Wachstumsstörungen führen und werden als Risikofaktor für sich bis zum 10.
Lebensjahr bildenden bösartigen Tumoren angesehen.
Auf diesen Fakten ergeben sich in der Zahnarztpraxis folgende
Konsequenzen:
Röntgenaufnahmen sind bei ordnungsgemäßen
Strahlenschutz ungefährlich, da
Zahnfilmaufnahmen - im Vergleich zu anderen Aufnahmen des weiblichen Körpers -
nur eine geringe Strahlendosis
benötigen. Wegen Unkenntnis einer sicheren Schwellendosis sollten jedoch
Röntgenuntersuchungen in der Schwangerschaft nur bei zwingender Indikation
durchgeführt werden; dies gilt insbesondere für das 1. Drittel.
Das Strahlenrisiko in der Schwangerschaft ist extrem niedrig und im
Uterus nicht messbar, da hier Werte von < 1
µSv geschätzt werden. Man geht davon
aus, dass erst ab 50 - 100 mSv
Missbildungen bewirkende (teratogene) Schäden auftreten können. Im Gegensatz zu
genetischen Schäden werden teratogene
Auswirkungen nicht vererbt.
Behandlung in der
Schwangerschaft
Röntgentherapie
Röntgenbestrahlung,
Strahlentherapie, engl.: X-ray therapy; veraltete Anwendung
(Nachfolgeanwendung: direkte Bestrahlung mit Elektronen) der
Röntgenstrahlen, hauptsächlich bei
Geschwulsterkrankungen, auf der Grundlage der Tatsache, dass der
Zellstoffwechsel während der Zellteilung - besonders bei keimendem, rasch
wachsendem Gewebe - äußerst strahlenempfindlich ist. So führt z.B. eine
Bestrahlung der Eierstöcke oder Hoden zur Unfruchtbarkeit; ebenso wird das
Krebsgewebe stärker beschädigt, als das daneben liegende normale Gewebe.
Strahlentherapie
Röntgenverordnung
RöV, engl.: X-ray ordinance; 1987 eingeführte und 2002 novellierte
qualitätssichernde Maßnahme bei
der Anwendung von Röntgenstrahlen für medizinische Zwecke; sie regelt besonders
den Betrieb von Röntgeneinrichtungen. So ist z.B. neben einer Abnahmeprüfung
beim Erstbetrieb oder wesentlichen Änderungen an der Anlage, eine regelmäßige Überprüfung
der Röntgengeräte ebenso festgeschrieben, wie eine regelmäßige Unterweisung des
röntgenologisch tätigen Personals. Weiter regelt die R. wesentliche Teile
des Strahlenschutzes.
Zum 1. Juli 2002 trat in Deutschland eine Novelle zur Strahlenschutzverordnung
in Kraft, welche aus der nationalen Umsetzung zweier europäischer Richtlinien
(96/29/Euratom u. 97/43/Euratom) resultiert. Keine Unterscheidung wurde dabei
zwischen der Medizin und Zahnmedizin gemacht, obwohl nachgewiesenermaßen dentale
Aufnahmen - trotz eines relativ hohen Anteils von 18,4% an allen
Röntgenuntersuchungen (2006) - nur zu etwa 0,1% zur Gesamt-Strahlenbelastung beitragen.
Auswirkungen hat die Novellierung auf versch. Bereiche, beispielsweise den
Fachkundenachweis für
Zahnärzte und deren Personal, die
Qualitätssicherung sowie die
Aufzeichnungs- und Aufbewahrungspflichten:
Fachkundenachweis
Für Zahnärzte ist die Aktualisierung der Fachkunde alle fünf Jahre
verbindlich vorgeschrieben.
Der Kursus-Umfang beträgt acht akademische Stunden. Am Kursende wird vom
Gesetzgeber eine schriftliche Prüfung gefordert. Kurse sind über die
zuständige Zahnärztekammer zu erfragen.
Kenntnisse im
Strahlenschutz
Ebenso muss die Qualifikation der Helferinnen durch "Kenntnisse im
Strahlenschutz" in einem fünfjährigen Rhythmus aktualisiert werden.
Kurse sind über die
zuständige Zahnärztekammer zu erfragen.
Qualitätssicherung
Hierzu dient die sog.
Konstanzprüfung mit den Intervallen:
monatliche Prüfung des
Röntgengeräts
wöchentliche Prüfung der
Filmverarbeitung (bei
digitalen
Systemen: monatlich)
monatliche Überprüfung der
Blende
Die digitale
Qualitätssicherung durch die
Zahnärztliche Stelle (
bundesrecht.juris.de) ist bezüglich der Beurteilung des Bildumfangs und der
Strukturdarstellung der konventionellen Analyse von analog hergestellten
Aufnahmen sehr ähnlich. Da der Papierausdruck qualitativ weitgehend als
unzureichend eingeschätzt wird und an Bedeutung verloren hat, wird die
Zustellung der Bilder für die Konstanzprüfung an die Zahnärztliche Stelle auf
elektronischen Datenträgem erbeten. Auch bei den digitalen Anlagen wird den
Anwendern ein Auswertungsprotokoll zugestellt, aus dem die Ergebnisse
nachvollziehbar dargestellt sind.
Aufzeichnungspflichten
neben der Fachkunde und den Kenntnissen im Strahlenschutz, sind die
rechtfertigende Indikation und die Aufzeichnungspflichten von Bedeutung. Mit
§ 23 wird die rechtfertigende Indikation für eine Untersuchung mit ionisierender
Strahlung gefordert, die auch aufgezeichnet werden muss (§ 28). Mit der
Konkretisierung der klinischen Fragestellung beabsichtigt der Gesetzgeber ein
Nachdenken über das Überwiegen des gesundheitlichen Nutzens der Untersuchung
gegenüber dem bestehenden
Strahlenrisiko. Auch das Ergebnis der Röntgenuntersuchung, der
Röntgenbefund, ist aufzuzeichnen (§ 28). Für jede Röntgeneinrichtung in der
Praxis ist eine schriftliche Arbeitsanweisung ("zur jederzeitigen
Einsicht") zu erstellen und die Einweisung des Personals durchzuführen (§ 18).
Eine deutschsprachige Gebrauchsanweisung muss vorhanden sein.
Eine Unterweisung des Personals im Kontrollbereich über die
Arbeitsmethode muss einmal jährlich erfolgen und ist schriftlich gegenzeichnen zu
lassen (5 Jahre Aufbewahrungspflicht)
Aufbewahrungspflichten
hinsichtlich der Aufbewahrung von Röntgenaufnahmen gilt: bei Personen, die das
18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, sind die Röntgenaufnahmen bis zur
Vollendung des 28. Lebensjahres aufzubewahren. Für alle übrigen Personen bleibt
es bei der Zehn-Jahres-Aufbewahrungspflicht; dies gilt auch für
digitale Untersuchungen.
Schadensersatzansprüche verjähren
erst nach 30 Jahren.
Aufbewahrungsfrist,
BuS-Dienst,
Gleichwert,
Konstanzprüfung,
Kontrollbereich,
Langzeitdosis,
rechtfertigende
Indikation, Referenzaufnahme, Röntgenstrahlen,
Sachverständigenprüfung,
Sievert,
Strahlenschutz,
Zahnärztliche Stelle,
Zahnärztliches Assistenzpersonal in der Schwangerschaft
Strahlenschutzgesetz und Strahlenschutzverordnung - Neue gesetzliche Regelungen
im Strahlenschutz (zm, 2019)
Röntgenstelle-Ausschuss der Bundeszahnärztekammer (mit allen relevanten
Verordnungen)
https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6ntgenverordnung_(Deutschland)
root-caries-index (of Katz);
RCI-Index
Root Planing
Wurzelglättung; Glättung und Abtragung der obersten, meist infizierten
Zahnwurzelschicht als Teil einer
Parodontalbehandlung
(Kürettage) ;
Deep Scaling,
Kürettage,
Wurzelglättung
RootReplica
™ "Zahnwurzel-Nachahmung"; neuartiger Wundverschluss aus einem biologisch abbaubaren Material; keine Langzeiterfahrungen (2005). Das Material besteht nach Herstellerangaben aus winzigen Kügelchen, die mit einem Kunststoff überzogen sind und der bei Erhitzung als Kleber wirkt. Die Alveole wird nach der Zahnextraktion mit dem passgenauen zahnwurzelförmigen und bioabbaubarem Material verschlossen. Die Herstellung dieses RootReplica® erfolgt unmittelbar nach der Zahnextraktion und wird mit einer Dupliertechnik durchgeführt. Die fertige Ersatzzahnwurzel ist porös, sodass Knochenzellen hineinwachsen können. Parallel dazu baut der Körper das biokompatible Fremdmaterial ab. Vorteile von R. (nach Hersteller): • Optimierter Wundverschluss, • Verringertes Infektionsrisiko, • Minimiertes Risiko einer Nachblutung, • Verminderte postoperative Komplikationen ![]() |
![]() ©: www.rootreplica.com/ |
rosa Ästhetik
Rot-Weiß-Ästhetik,
engl.:pink aesthetics, red white aesthetics;
Schlagwortbezeichnung für eine optische Erscheinung des Zahnfleischs nach
versch. zahnärztlichen Behandlungen (Zahnersatz, Zahnfleischbehandlungen). Um
ein ansprechendes Erscheinungsbild des den Ersatz (Restauration)
umgebenden Zahnfleisches zu erhalten und Zahnfleisch-Lücken zwischen den
restaurierten Zähnen (sog. black wholes) zu vermeiden, sind gewisse Merkmale
bei der Positionierung des Restaurationsrandes und der Gestaltung der
Restauration einzuhalten. Diese umfassen vor allem die Beachtung der
biologischen Breite, eine dem Alveolarknochenverlauf angepasste
Präparationsgrenze sowie eine
korrekte Positionierung des
Kontaktpunktes. Gegebenfalls kann die
interdentale Papille durch
eine konvexe Gestaltung der approximalen Anteile der Restauration unterstützt
werden ("half pontic design"). Keramik
ist hinsichtlich der Lichtbrechung, Brillanz und Festigkeit der natürlichen
Zahnhartsubstanz sehr ähnlich. Die Lichtstrahlen, die in die Zahnoberfläche
eintreten, werden durch die Lichtbrechung der Keramikschichten in das
angrenzende Zahnfleisch weitergeleitet. Dadurch erhält das
Zahnfleisch wie bei den natürlichen
Zähnen eine vitale, frisch-rosa Farbe – es sieht gesund aus. Der Unterschied zur
„rosa Ästhetik“ wird erkennbar im Vergleich mit
metallgestützten Restaurationen,
die diese Lichtdurchleitung blockieren und so die Umgebung "tot" erscheinen
lassen.
ästhetische
Analyse, Gummy Smile, Keramikschulter
Rosenbohrer Rundbohrer, engl.: bud bur (bud = Knospe), round bur; in der ZHK vor allem bei der Exkavation von kariösem Dentin eingesetzte Bohrerart im Rahmen einer Caries-profunda-Behandlung. Dabei wird das kugelkopfförmige Instrument - mit meist 8-10 Schneiden - nur langsam rotierend in das erkrankte Gewebe gebracht; es hat dabei die Wirkung vieler kleiner Exkavatoren. ![]() |
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Rotationsachse,
engl.: hinge axis,
Scharnierachse
Rotationsbewegung ,
Drehbewegung,
engl.: rotary movement;
Bennet Bewegung,
Zahnbewegungen
Rotationstyp
o. Rotationsform des Unterkiefers, Wachstumsverhalten des
Unterkiefers, engl.: mandibular (growth) rotation type; im
Rahmen einer
Fernröntgenseitenbildanalyse (Vergleich mehrerer Bilder beim selben
Patienten) ermittelte Prognose zum rotierenden Wachstumsverhalten des
Unterkiefers. Anhaltspunkte dazu sind die Größe des
Kieferwinkels, die Neigung der
Condylen und die Krümmung des
Mandibularkanals. Dabei zeigt sich
nach Björk, dass eine nach vorn gerichtete Drehung (superior und anterior
gerichtetes Condyluswachstum; "horizontales Wachstumsmuster") die Tendenz zum
Tiefbiss, eine nach hinten
gerichtete die Tendenz (nach posterior gerichtetes Condyluswachstum; "vertikales
Wachstumsmuster") zum Offenen Biss
begünstigt. Der Normalfall zeigt eine leichte Unterkieferrotation nach vorn, mit
einem nach oben und leicht nach vorn gerichtetem Condyluswachstum. Björk
klassifizierte fünf Rotationstypen, drei vom anterioren (nach vorn) und
zwei vom posterioren (nach hinten) Typ.
ausführlich:
http://geb.uni-giessen.de/geb/volltexte/2000/232/pdf/KruseJoern-2000-04-03.pdf
Rothmund-Thomson-Syndrom
Poikilodermia congenita; genetische
Erkrankung (Chromosom 8 ?), bei Frauen häufiger auftretend. U.a. Entwicklung
einer Sattelnase und kleiner Zähne.
http://www.dermis.net/dermisroot/de/41942/diagnose.htm
Rotlicht ; engl.: red light, infrared radiation;
Wärmetherapie
Rot-Weiß-Methode
engl.: red to white toothbrushing technique; Schlagwortbezeichnung für
eine Zahnputztechnik, welche mit der Zahnbürste ähnlich der
Stillmann-Technik (aber ohne
Winkelvorgabe), Auswischbewegungen vom (roten) Zahnfleisch zum (weißen) Zahn hin
durchführt.
Zahnbürstmethoden
Roxolid
™
neuerer Implantatwerkstoff,
entwickelt vom Schweizer Hersteller Straumann und 2008 vorgestellt. Nach
Firmenangaben soll dieses Material folgende Vorzüge aufweisen:
50% stabiler als reines Titan,
dem für die meisten Dentalimplantate verwendeten Werkstoff
Die Kombination von Festigkeit und
Osseointegration könnte Roxolid™ zur idealen Wahl für Implantate mit
kleinerem Durchmesser machen
2009 auf dem US-Markt zugelassen
http://www.straumann.com/
Rp. ; Abk. von "Recipe"
= "Nimm"; Standardeinleitung auf jedem Rezept. Rx:
Abkürzung für verschreibungspflichtige Arzneimittel. In Amerika wird das Rx,
(Äquivalent für das im europäischen Raum gebräuchliche Rp) mit einem
durchgestrichenen verlängerten rechten Bein des R geschrieben.
Rezept.
Rezepte nur mit Dosierungsangaben ab 11-2020: Keine Ausnahme für Zahnärzte
(ZWP, 2020)
RPI-System
engl.: (clasp) RPI-system; (RPI Abk. von: R = (occlusal)
Rest = Ruhepunkt, P = (guided) plane = Fläche, I = I-bar (I-Steg); 1963 von
Kratochvil entwickeltes Klammersystem
für Modellgussprothesen, bei welchem
der Zahnzwischenraum der Zähne
zusätzlich als Retentionsstelle
ausgenutzt wird.
http://randwick.sydneyinstitute.wikispaces.net/file/view/RPI.ppt
RPP ; Abk. von rapidly progressive
periodontitis; Einteilung der
Zahnfleischerkrankungen
RST-Linien
nach Borges, vom engl.: relaxed skin tension; Hautspannungslinien,
welche senkrecht zur Zugrichtung der mimischen Muskulatur verlaufen. Mit einem
biologischen Nachlassen der Hautspannung führen diese Linien zu den typischen
Gesichtsfalten ("Altersfalten"). Bei chirurgischen Eingriffen im Gesichtsbereich
(z.B. Inzision) sollte die
Schnittführung nach Möglichkeit nicht senkrecht zu diesen Linien erfolgen, um
einer kosmetisch störenden Narbenbildung vorzubeugen.
Rubor , "Rötung durch
Blutfülle", engl.: do.; eines
der Hautmerkmale einer Entzündung
Rückbiss, engl.:
disto-occlusion; Distalbiss
Rückbissplatte "Schiefe Ebene", Rückbissebene, engl.: inclined bite plane; einfaches kieferorthopädisches Gerät zur Korrektur von im umgekehrten Zwangsbiss stehenden Unterkiefer-Schneidezähnen. Die vorstehenden Zähne beißen dabei auf eine "Rückbissebene". Derartige Geräte können allein oder in Kombination mit anderen Regulierungsmaßnahmen bestehen. ![]() |
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Rückenschutzplatte Rückenplatte, engl.: back plate, metal backing; spezielle Gestaltungsform einer Modellgussprothese; aus Metall gearbeitete Fassung von Kunstzähnen bei Prothesen auf der oralen Seite, dies besonders im Frontzahnbereich. Die R. dient einmal als Verstärkung und dem Schutz der Ersatzzähne (z.B. bei Knirschern), zum anderen kann in diesen "zungensensiblen" Bereichen die Teilprothese dünner gearbeitet werden, als dies mit einer herkömmlichen Fassung der Kunstzähne über die Prothesenbasis möglich ist. |
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Rückgesicht , engl.:
retrusive lower face;
Kieferprofilfeld,
Vorgesicht
Rückhakensonde
Kuhhornsonde
Rückstellung
engl.: resetting; Eigenschaft von elastischen Stoffen, nach kurzzeitiger
Verformung (Dehnung, Kompression) wieder in ihre Ausgangsform zurückzukehren.
Der Grad der R. ist ein wichtiges Qualitätsmerkmal von
plastisch-elastischen Abformmassen -
ideal wäre für Präzisionsabdrücke eine vollständige R. ihrer Ausgangsform
nach der Entnahme des Abdrucks aus der Mundhöhle. Die modernen
Abdruckmaterialien (Elastomere,
Hydrokolloide) weisen eine fast
vollständige R. auf.
Abdruck,
bleitot,
Silikone
Rugae , Falten, Runzeln, engl.: do.; in der
ZHK ehemals gebräuchlich für
Gaumenfalten
(= Rugae palatinae (transversae)),
Plica, Palatoskopie
Ruheposition
Ruheabstand, Ruhelage, veraltet: Ruheschwebelage, engl.:
physiologic rest position, dimension of rest; unbewusste
Abstandshaltung des Unterkiefers vom Oberkiefer bei aufrechter Kopf- und
Körperhaltung;
Bezeichnung für die Lagebeziehung des
Unterkiefers zum Oberkiefer bei
entspannter (unbewusster) Haltung der Kaumuskulatur und aufrechter Körperhaltung
(die Zahnreihen berühren sich nicht = unbewusste Abstandshaltung); zusätzliche
Unterscheidung in den interokklusalen
Abstand ("free way space") während des Sprechens (Sprechabstand) und in
Ruhelage (Command-Methode) in aufrecht sitzender Position.
Die Zahnreihen
berühren sich in der R. nicht, sondern haben - individuell
verschieden - einen Abstand ("free way space") von 2-4 mm zueinander, die
Lippen sind dabei leicht geschlossen. Die R. ist ein wichtiger
Anhaltspunkt bei der Bestimmung der natürlichen
Okklusion, besonders im
zahnlosen Kiefer -
wo dieser Wert bei der Anfertigung von
Vollprothesen wichtig ist.
Zur Bestimmung des Sprechabstandes wird das Wort "Ohio" ausgesprochen,
die Konsonanten "sss..." gesummt und die Konsonanten "mm..." artikuliert.
Bei der Command-Methode erfolgte die Bestimmung der Ruhelage nach
vollständiger Entspannung der Lippen, wobei ein minimaler Spalt zwischen Ober-
und Unterlippe toleriert wird, oder nach Schlucken von 2 ml Wasser. Die
Fernröntgenaufnahme erzielt zwar gute Ergebnisse, bietet sich jedoch wegen der
zusätzlichen Strahlenbelastung nur in Ausnahmefällen an. Beim Vergleich der
manuellen und der elektronischen Registrierung schneidet erstere in der Praxis
besser ab: Die elektronische Registrierung ist sehr zeitaufwendig und erforderte
eine exakte Montage, außerdem beeinflusst der paraokklusale Löffel die
Weichteile des orofazialen Systems. Daher bietet sich das Verfahren nur für
wissenschaftliche Fragestellungen als Alternative an.
Arbeitsseite,
Interokklusalabstand, Knirschen,
Okklusion,
Okklusionsebene,
Registrat,
Vertikaldimension
Ruhespeichel, engl.:
resting saliva;
Speichelmenge
Rundbiss
Vier-Phasen-Biss; engl. round bite; typische, von
Gysi erstmals beschriebene
Kaubewegung des
Unterkiefers, die im Gegensatz zum
Hackbiss in 4 Phasen abläuft: Nach der Öffnungsbewegung erfolgt eine
Seitwärtsverschiebung und aus dieser heraus eine Schließbewegung. Dadurch stehen
die Höcker in der sog. lateralen Okklusion und gelangen unter Zahnkontakt in die
zentrale (habituelle) Okklusion zurück.
Bennet Bewegung, Hackbiss,
Kaubewegung,
Okklusion,
Schlittenartikulation
Ruschanker ;
Knopfanker
Russel Parodontalindex
engl.: Russel's Periodontal Disease Index; von Russel 1956
entwickelt, dient er hauptsächlich zur Indizierung von
fortgeschrittenen
Parodontalerkrankungen. Für
Frühstadien der Parodontitis ist er nicht empfindlich genug, da
der tatsächliche Knochenabbau zu wenig berücksichtigt wird; in D nicht gebräuchlich. Die
Bewertungsgrade beruhen auf der Vorstellung, dass die Parodontitis in folgenden
Stadien abläuft:
Gingivitis - Taschenbildung - Knochenabbau - Funktionseinbuße (erhöhte
Zahnbeweglichkeit) - Zahnverlust.
Er besitzt folgende Gradeinteilung nach der Formel: Pl = (Bewertungssumme aller
Zähne) : (Anzahl bewerteter Zähne):
0 = keine Veränderungen
1 = leichte Gingivitis, lokalisierte
Entzündung am Zahnfleischsaum mit Manifestierung (z.B. als
Papillitis)
2 = schwere Gingivitis, gesamte Entzündung am gesamten Zahnfleischsaum, keine
echten Taschen
4 = erste Resorptionsanzeichen am
Alveolarkamm im Röntgenbild
6 = schwere Gingivitis und echte Taschenbildung; Zahnbeweglichkeit noch normal;
Zahn funktionstüchtig, jedoch im Röntgenbild horizontaler Knochenabbau am
gesamten Alveolarkamm höchstens bis zur Hälfte der Wurzel
8 = schwere Entzündung und Taschenbildung sowie fortgeschrittene Zerstörung und
Funktionsuntüchtigkeit (Lockerung, dumpfer Perkussionsklang, axiale
Beweglichkeit), röntgenografisch fortgeschrittener Knochenabbau über die Hälfte
der Wurzel, Knochentaschen, verbreiterter
Desmodontalspalt
Index,
Parodontalindex,
Periodontal Disease Index
Russisch Rot engl.: Resorcinol-Formaldehyde-Resin, "Russian Red"; Schlagwortbezeichnung für eine obsolete, stark formaldehydhaltige Wurzelfüllpaste. Ehemals im Handel (Frankreich, 2007) z.B. als Forfénan™ ("Traitement obturateur des canaux radiculaires") mit der Zusammensetzung: POUDRE : Enoxolone 1,00 g Sulfate de baryum; 49,00 g Excipient; LIQUIDE DE TRAITEMENT : Solution de formaldéhyde à 35 % 80,00 g Excipient; LIQUIDE DURCISSANT : Résorcinol 25,00 g Acide chlorhydrique 13,00 g Auch als "Albrechtsche Wurzelfüllung" bekannt. ![]() |
RVO, Reichsversicherungsordnung ;
Sozialgesetzbuch
Rutherfurd Syndrom
okulo-dentales Syndrom vom Typ Rutherfurd, engl.: do.; sehr
seltenes Krankheitsbild mit den Symptomen:
Anodontie/Oligodontie
(sehr häufiges Zeichen), Hornhauttrübung (sehr häufiges Zeichen),
Gingivahypertrophie (sehr
häufiges Zeichen), autosomal-dominante Vererbung (sehr häufiges Zeichen),
verzögerte Zahnung (Spätzahner, sehr
häufiges Zeichen), Verhaltensstörungen (häufiges Zeichen),
Zahnfehlstellungen (häufiges
Zeichen), mentale/psycho-motorische Retardierung (häufiges Zeichen)
Ryge Klassifikation Ryge Kriterien, engl.: Ryge/CDA-Criteria; von Ryge und Snyder 1971 aufgestellte Forderung, dass es für die objektive Beurteilung klinischer Untersuchungen ebenso wichtig ist, standardisierte Methoden zu verwenden, wie sie bei In-vitro-Untersuchungen angewendet werden; hauptsächlich angewandt bei der Beurteilung von Füllungen nach Farbe, Oberfläche, Form („anatomische Formgebung“), Rand und Sekundärkaries. So werden z.B. Randspalte, die bis in das Dentin reichen, entsprechend den Kriterien nach Ryge als Kriterium für Erneuerungsbedürftigkeit angesehen. ![]() |
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[
Autor:
Dr. Klaus de Cassan
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