Zahnwissen-Lexikon
Q![]() |
diese Übersetzung kann entstellend oder falsch sein! |
Q-Implant einphasiges Implantatsystem, welches entweder direkt durch das Zahnfleisch oder nach Aufklappung der Schleimhaut in den Kieferknochen eingedreht wird (selbst schneidendes Gewinde). Die Oberfläche des Schraubenteils ist säuregeätzt und mit Aluminiumoxid abgestrahlt, was eine bessere Osseointegration bewirken soll. Gedacht ist diese Art nach Herstellerangaben sowohl für eine Sofort-, wie auch Spätversorgung. Langzeitergebnisse liegen noch nicht vor. ![]() ![]() |
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QLF ,
engl. Abk. von quantitative light-induced laser fluorescense,
Kariesdiagnostik, Lasereinsatz
in der Zahnheilkunde
Quaddel
Urtika, engl.: wheal or urtica; rosafarbene bis
weißliche beetartige (Schleim-)Hauterhebung. Kann in der
ZHK Folge einer lokalen
Überempfindlichkeitsreaktion nach
Infiltrationsanästhesie
auftreten bzw. als Test auf eine etwaige Empfindlichkeit gegen lokale
Betäubungsmittel durchgeführt werden, indem eine kleine Menge des
Medikamentes direkt unter die
Schleimhaut injiziert wird (sog. "Quaddeln").
QuadHelix Quad Helix Dehnungsapparatur; Helix: gr.-lat. = "spiralig Gewundenes", engl.: do.; festsitzendes, kieferorthopädisches Behandlungsgerät zur transversalen Erweiterung des Oberkiefers / Kreuzbissbehandlung. Der trapezförmig gestaltete Gaumenbogen kann an vier (quad) Punkten (Helices, s. Abb.) aktiviert werden. ![]() |
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Quadrant
Kieferquadrant, "Kieferviertel", engl.: do.; in der
ZHK übliche Einteilung des gesamten Kiefers
(Ober- und Unterkiefer) in 4 Quadranten (Zählung im Uhrzeigersinn
verlaufend, beginnend mit dem rechten Oberkiefer). Begrenzungspunkte sind jeweils
die Mitte der mittleren Schneidezähne.
Zahnschema
Qualität
Gesamtheit von Eigenschaften und Merkmalen eines Produktes oder einer
Tätigkeit bzw. Dienstleistung,
die sich auf deren Eignung zur Erfüllung gegebener Kriterien beziehen.
Qualitätsmanagement
Qualitätsreport der Bundeszahnärztekammer - Zahnärztliche Qualität kann sich
sehen lassen (zm, 2019)
Agenda Qualitätsförderung - Grundsätze und Handlungsempfehlungen der
Qualitätsförderung in der zahnmedizinischen Versorgung (zm,
2014) oder
© zm
Zahnmedizin und Qualität
G-BA verabschiedet Richtlinie - Qualität wird künftig einheitlich geprüft
(zm, 2018)
Qualitätsprüfungs-Richtlinie vertragszahnärztliche Versorgung: Änderung § 7
(2020)
Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses über eine Qualitätsprüfungs-
Richtlinie vertrags- zahnärztliche Versorgung: Erstfassung
(2018)
Grundsätze für bundeseinheitliche Qualitätsprüfungen von zahnärztlichen
Leistungen geregelt (G-BA, 2017)
Qualitätsinstitut
engl.: "quality institution"; Schlagwortbezeichnung für das nach der
Gesundheitsreform (2004)
gegründete Institut für
Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) mit empfehlenden Charakter.
Die Aufgaben des Instituts sind:
CIRS Dent, Gesundheitsreform
2004,
Institut für Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG),
Produktsicherheitsrat, Qualitätssicherung,
Selbstverwaltung,
Zertifizierung
Pressemitteilung des
G-BA (2015)
Qualitätsmanagement
QM,
engl.: quality assurance and control; Oberbegriff für alle organisierten
Maßnahmen, die der Verbesserung von Produkten, Prozessen oder Leistungen
jeglicher Art dienen und diese für die Zukunft sichern; bisher keine einheitliche
Definition für die Medizinberufe: Die DIN Vorschrift ISO 9000
schreibt einleitend zum Qualitätsmanagement: "Ein Qualitätsmanagementsystem (QM-System)
soll dazu dienen, dass ein Kunde (Patient) Vertrauen in die Fähigkeiten des
Lieferanten (Arztes) findet". Juristisch wird definiert: "Qualität ist
Gesamtheit von Merkmalen einer Einheit bezüglich ihrer Eignung, festgelegte und
vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen."
In diesen Definitionen fehlen allerdings für die Medizin so wichtige Dinge wie
Ethik und Persönlichkeit des Individuums "Patient" - deshalb sind
derartige Definitionen und die daraus abgeleiteten Schlussfolgerungen in der
Medizin umstritten und häufig nicht praktikabel. Hinzu kommt, dass häufig die Begriffe Q. und
Qualitätssicherung verwechselt oder
miteinander vermischt werden.
Im Rahmen des Q. tauchen verschiedene Begriffe auf, die zuweilen nicht klar
getrennt werden:
Die Strukturqualität umfasst die Voraussetzungen, die für die Erbringung
einer hohen Leistungsqualität erforderlich sind.
Grundvoraussetzungen für diese Qualitätsdimension sind: Qualität der Ausbildung
(Praxisinhaber, Mitarbeiter usw.) und Ausrüstung.
Grundfrage: WER macht es
Die Prozessqualität bezieht sich auf alle Handlungen, die notwendig
erscheinen, um ein bestimmtes Ziel zu erreichen.
Grundfrage: WIE machen wir es?
In diesen Bereich gehören die diskutierten QM-Systeme
Die Ergebnisqualität bezieht sich auf den Grad des erreichten Erfolges,
z.B. anhand eines Vorher-Nachher-Vergleichs.
Grundfrage: WAS soll dabei herauskommen.
Eine neue (2013), geplante Norm DIN EN 15224 ist mehr auf das
Gesundheitswesen ausgerichtet: Sie basiert auf der DIN EN ISO 9001:2008 mit dem
Fokus auf Gesundheitsversorgung.
Auf dieser Grundlage können grob drei
versch. QM-Systeme vom Typ her
unterschieden werden (Stand 2011):
Kammer- bzw.
KZV-Systeme
Systeme, die von
den Vertreibern von Praxissoftware angeboten werden
Frei auf dem
Markt erhältliche Systeme von einer Vielzahl von Anbietern mehr oder weniger
guter Qualität.
Bei allen Managementmaßnahmen ist zu beachten, dass die oben erwähnte QM-RiLi
zwar ein Vorhandensein eines QM-Systems in
der Praxis vorschreibt, nicht aber eine Zertifizierung! Die in
diesem Zusammenhang häufig erwähnte DIN EN ISO 9000 mag zwar sinnvoll sein, wird
aber nicht gefordert.
Zur Überprüfung eines funktionierenden QM-Systems
werden ab 2011 zufällig zwei Prozent der Praxen jährlich ausgewählt. Sollten die
Kriterien der Richtlinie (s.o.) nicht eingeführt sein, so werden entsprechende
Beratungsgespräche von den KZVen
durchgeführt; Sanktionen sind z.Zt. nicht geplant bzw. vorhanden.
Assessment,
Benchmarking,
Disease-Management,
Gemeinsamer Bundesausschuss,
Gesundheitsmangement,
Normenausschuss Dental,
Qualitätssicherung, Qualitätswettbewerb,
Telematik,
Zahnärztliche Zentralstelle Qualitätssicherung (ZZQ),
Zertifizierung
Zahnärztliche Qualitätsprüfungen - Die Stichproben beginnen
(zm, 2019)
G-BA verabschiedet Richtlinie - Qualität wird künftig einheitlich geprüft
(zm, 2018)
Qualitätsprüfungs-Richtlinie vertragszahnärztliche Versorgung: Änderung § 7
(2020)
Stichproben: Qualitätsprüfungen von zahnärztlichen Leistungen
(ZWP, 2018)
„Qualität
in der Zahnmedizin. Qualitätsinitiativen der (Landes-)Zahnärztekammern und der
Bundeszahnärztekammer (BZÄK)“ (2014)
Agenda Qualitätsförderung - Grundsätze und Handlungsempfehlungen der
Qualitätsförderung in der zahnmedizinischen Versorgung (zm,
2014) oder
© zm
Qualitätsmanagement-Richtlinie vertragszahnärztliche Versorgung: Umsetzung des §
137 Absatz 1d Satz 1 SGB V (Mindeststandards für Risikomanagement- und
Fehlermeldesysteme, 2014)
http://www.qz-online.de
Qualitätssicherung
qualitätssichernde Maßnahmen, Sammelbegriff für unterschiedliche Ansätze
und Maßnahmen zur Sicherstellung festgelegter Qualitätsanforderungen; Gesamtheit der Umsetzung von Maßnahmen, die der Sicherung
eines definierten Qualitätsniveau führen, engl.: quality assurance, quality
protection;
Im medizinischen Bereich im
Sozialgesetzbuch V
vorgeschriebene Maßnahmen bei der Versorgung
Gesetzlich
Versicherter. So heißt es u.a.:
"Bei der Festlegung von Qualitätskriterien für
Zahnersatz ist der
Bundesinnungsverband der Zahntechniker zu beteiligen; die Stellungnahmen sind in
die Entscheidung einzubeziehen.
Der Zahnarzt übernimmt für Füllungen
und die Versorgung mit Zahnersatz eine zweijährige Gewähr. Identische und
Teilwiederholungen von Füllungen sowie die Erneuerung von Zahnersatz
einschließlich Zahnkronen sind in diesem
Zeitraum kostenfrei vom Zahnarzt vorzunehmen...... Längere
Gewährleistungsfristen ... können vereinbart werden.... Die Zahnärzte, die ihren
Patienten eine längere Gewährleistungspflicht einräumen, können dies ihren
Patienten bekannt machen."
Mit dem
Gesundheitsmodernisierungsgesetz (GMG) wurden neu Qualitätskriterien bei
gesetzlich
Versicherten eingeführt:
§§ 135a Abs. 2, 136 Abs.2, 136b SGB
V:
Verpflichtung zur Einführung und
Weiterentwicklung von "einrichtungsinternen" und "einrichtungsübergreifenden
Maßnahmen des Qualitätsmanagements"
K(Z)Ven müssen "fördern", kontrollieren (Stichproben) und Ergebnisse
dokumentieren
Gemeinsamer Bundesausschuss
(GBA) legt
"Kriterien zur Qualitätsbeurteilung" fest
Darüber hinaus finanziert jeder
Vertrags(zahn)arzt über Honorarabschläge bzw. über seinen K(Z)V-Beitrag das
nach §§ 139a-c SGB V zu
gründende "Institut für Qualität und
Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen".
Entsprechende Richtlinien sind vom GBA aber noch nicht beschlossen worden
(Stand: Juni 2005), es ist auch keine Terminsetzung seitens des Gesetzgebers
dafür vorgesehen. So ist auf den Internetseiten des GBA zu lesen: "Beschlüsse zu diesen Bereichen (§ 135 a
und b) werden für die vertragsärztliche Versorgung vom Unterausschuss
‚Qualitätsbeurteilung und -sicherung' vorbereitet. Ein entsprechender
Unterausschuss für den Bereich der vertragszahnärztlichen Behandlung ist noch in
Gründung". Dieser Sachverhalt wird auch von der
KZBV bestätigt, der Erlass von
Richtlinien zum einrichtungsinternen Qualitätsmanagement steht weiterhin nicht
auf der Tagesordnung des GBA.
Benchmarking,
CIRS Dent,
Degression,
Fortbildung,
Gemeinsamer Bundesausschuss,
Institut für
Qualitätssicherung und Transparenz im Gesundheitswesen (IQTIG),
Leitlinie,
Normenausschuss Dental, Produktsicherheitsrat,
Qualitätsmanagement,
Qualitätssicherung in der zahnärztlichen Röntgenologie (Guidelines for Quality
Dental X- Ray Diagnostics),
Qualitätswettbewerb,
Qualitätszirkel,
Zahnärztliche Stelle,
Zahnärztliche Zentralstelle Qualitätssicherung (ZZQ),
Zertifizierung
Zahnärztliche Qualitätsprüfungen - Die Stichproben beginnen
(zm, 2019)
Grundsätze für bundeseinheitliche Qualitätsprüfungen von zahnärztlichen
Leistungen geregelt (G-BA, 2017)
Agenda Qualitätsförderung - Grundsätze und Handlungsempfehlungen der
Qualitätsförderung in der zahnmedizinischen Versorgung (zm,
2014) oder
© zm
Qualitätsmanagement-Richtlinie vertragszahnärztliche Versorgung: Umsetzung des §
137 Absatz 1d Satz 1 SGB V (Mindeststandards für Risikomanagement- und
Fehlermeldesysteme, 2014)
FDA, Institut der Deutschen Zahnärzte
(IDZ),
Gesundheitssystemmodernisierungsgesetz
http://www.zzq-koeln.de
,
http://www.dgq.de/ ,
http://www.schalnus.com/
Qualitätsindikatoren
Zahnmedizin und Qualität
G-BA verabschiedet Richtlinie - Qualität wird künftig einheitlich geprüft
(zm, 2018)
Zahnarzt-Qualität in Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern
Qualitätssicherung im Gesundheitswesen: Der Leitlinien- und Kontrollwahn – und
andere Blüten vom European Congress of Integrative Medicine
Qualitätswettbewerb
im Gesundheitswesen (ab 2004); durch das
Gesundheitsreformgesetz
geforderter, auf drei Säulen beruhender Qualitätswettbewerb:
Qualitätsinstitut,
Qualitätszirkel,
Röntgenverordnung
Qualitätszirkel
engl.: quality circle; als freiwilliger Zusammenschluss von (Zahn-)Ärzten,
welche untereinander in kleinen Gruppen ihr eigenes Handeln kritisch diskutieren,
Verbesserungsvorschläge erarbeiten und versuchen - daraus folgernd - eine
Verhaltensänderung zu erreichen. Folgende Kriterien gelten für einen Q.:
CIRS Dent,
Fortbildung,
Qualitätssicherung
Quartalsabrechnung ;
Kassenabrechnung
Quecksilber
lat.: hydrargyrum, etwa: „flüssiges Silber",
engl.: mercurial, mercury, quicksilver; chem. Element,
welches bei normaler Temperatur flüssig ist und bei Raumtemperatur - für den
Organismus giftig - durch Verdampfung in die Atemluft übergeht; Aufbewahrung
deshalb immer in geschlossenen Behältern oder unter Wasser. Seine (ungiftigen)
Legierungen mit anderen Metallen (bis auf Eisen und Platin legiert sich Q.
mit jedem Metall) werden als Amalgame
bezeichnet.
Wie giftig Q. ist, hängt sehr stark davon ab, in welcher Art chemischer
Verbindung es vorliegt. In der Natur entsteht aus vielen Quecksilberverbindungen
das besonders gefährliche Methylquecksilber, das sich in der
Nahrungskette anreichert und vor allem Meerestiere belastet.
Hauptzufuhr in der menschl. Nahrung erfolgt durch Fisch, ohne dass
bisher aus Ländern mit traditionell hohem Fisch-Nahrungs-Anteil (z.B. Japan)
eine Vergiftung der Bevölkerung eingetreten ist. Daneben spielt der Q.-gehalt
der Atemluft durch Industrie, Regenwaldrodungen, Vulkane, Chlorproduktion, Müllverbrennungsanlagen und Kohlekraftwerke eine
nicht zu unterschätzende Rolle; dagegen wird die Aufnahme aus korrekt
verarbeitenden Amalgamfüllungen (
Quecksilberfreisetzung aus Amalgamfüllungen) von Fachleuten als äußerst gering
und unbedenklich
angesehen.
Zum Vergleich: Der weltweite jährliche Vulkanausstoß enthält geschätzte
50.000 Tonnen und die Verdampfung aus den Weltmeeren ~ 9.000 Tonnen Q.
Das meiste menschlich beeinflussbare Q. wird von Fabriken ins
Abwasser abgegeben, wo es anschließend Fische aufnehmen. So gehören die Inuit in
Grönland, die sich zum Großteil von Fisch ernähren, zu den weltweit am meisten
belasteten Völkern, wenn man einmal von den Anwohnern der Goldminen in den
Entwicklungsländern absieht, wo das Q. zur Gewinnung des Edelmetalls
benutzt und danach meist ins Wasser abgelassen wird.
Die weltweite Produktion und Verarbeitung von Q. ist in den letzten 20
Jahren gesunken. Dieser Trend ist auch in der
ZHK zu beobachten: So sank der Verbrauch in den USA von 44 t (1990) auf 31 t
(1996) und in Dänemark von 3,1 t (1982) auf 1,2 t (2001). In der zahnärztlichen
Praxis kann Untersuchungen zufolge durch konsequenten Einsatz von Filtersystemen
("Amalgamabscheider") der Quecksilberanteil im Abwasser um 91-99%
reduziert werden.
Verhalten nach einem Quecksilber-Unfall (aus
Ärztezeitung):
Schritt 1: Kontakt mit quecksilberhaltigem Material vermeiden, Handschuhe
verwenden, Plastiküberzieher für Schuhe nutzen, alle Fenster öffnen.
Schritt 2: Absichern des kontaminierten Bereichs, nicht über den verseuchten
Boden laufen, verhindern, dass Material verschleppt wird.
Schritt 3: Material vorsichtig aufnehmen, nicht mit Staubsauger - dessen Abluft
verbreitet das Quecksilber im ganzen Raum -, wenn vorhanden, Absorbermaterialien
benutzen.
Schritt 4: Bereich kontrollieren, mit Taschenlampe kontaminierte Stellen
absuchen, Handschuhe, kontaminierte Gegenstände (auch Plastiküberzieher) in
sicheren Behälter geben.
Schritt 5: Kontaminierte Materialien bei Recyclinghöfen oder ähnlichem
entsorgen.
Amalgam,
Edelmetalle,
Feilung, Kaugummitest,
Minamata Convention,
Quecksilberallergie,
Quecksilberfreisetzung,
Quecksilbervergiftung,
Trituration
Neue
EU-Quecksilber-Verordnung gilt ab 01.01.2018
FDI-Entschließung zu
Quecksilber und Dentalamalgam, 2009
Quecksilber-Exposition beim Entfernen von Amalgamfüllungen
Quecksilberallergie
sehr seltene allergische Reaktion (
Kontaktallergie) vom Typ IV
auf das Schwermetall Quecksilber (
Quecksilberfreisetzung). Klinische
Symptome können Ekzeme im
Mundbereich, Mundschleimhautgeschwüre,
lichenoide Veränderungen und
chronisch rezidivierende Aphthen sein.
Nachweis mittels LTT (LymphozytenTransformations-Test).
Im Laienvokabular werden häufig subjektive, schwer verifizierbare
Unverträglichkeiten auf Quecksilberverbindungen (z.B.
Amalgam) mit einer Q. oder "Quecksilbervergiftung"
gleich gesetzt. Die
Gesetzlichen Krankenkassen verlangen den fachärztlichen Nachweis einer Q.,
wenn sie eine amalgamfreie Füllungsbehandlung bezahlen sollen.
Quecksilberfreisetzung
aus Amalgamfüllungen, mercury release out of amalgam fillings;
z.B. beim Kauen oder Knirschen erfolgender
Abrieb des Füllungsmaterials und damit einer Freisetzung von
Quecksilber in Spuren und Nachweis im Speichel
("Speichel-Quecksilberbestimmung").
Wissenschaftliche Untersuchungen (Prof. Schiele, Jena,
ZM 89,2000) zu diesem
Thema zeigen folgende Ergebnisse:
Eine Bestimmung der Quecksilberfreisetzung durch sog. "Speicheltests" oder
"Kaugummitests" gilt heute als obsolet,
da derartige Methoden die Oxydationsstufe des Quecksilbers nicht ermitteln und
so zu völlig falschen Schlussfolgerungen führen. Es besteht nur eine geringe,
nicht eindeutige und individuell unterschiedliche Abhängigkeit zwischen der Zahl
der vorhandenen Amalgamfüllungen und den gefundenen Quecksilberwerten.
Speicheltest
Amalgam,
Amalgamabscheider,
Amalgamentfernung,
Bleichen,
Galvanismus im Mund,
Kaugummitest,
Kondensation,
Minamata Convention,
Mobilisationstest,
Quecksilberallergie,
Quecksilbervergiftung,
Risikobewertung durch das BfArM,
besondere Schutzmaßnahmen
Quecksilber-Exposition beim Entfernen von Amalgamfüllungen
Quecksilberstomatitis
Stomatitis mercurialis, Kussmaul-Lackrachen, engl.: mercurial
stomatitis; als Folge einer
chronischen Quecksilbervergiftung. Im Erscheinungsbild ähnlich einer
Stomatitis ulcerosa.
Quecksilbervergiftung
Quecksilberintoxikation, Merkurialismus, Mercuriosis, Hydrargyrie, Hydrargyrose, engl.: mercury poisoning;
durch Quecksilberdämpfe oder chem. Verbindungen mit dem Metall
Quecksilber
hervorgerufene Gesundheitsschäden. Äußerst selten vorkommende, anerkannte Berufskrankheit bei Personen,
welche in quecksilberverarbeitenden Betrieben die erforderlichen Schutzmaßnahmen
nicht einhalten. In der Zahnarztpraxis könnte bei nicht eingehaltenen Lüftungs- und
Verarbeitungsvorschriften vornehmlich das Praxispersonal gefährdet sein, da dieses
i.d.R. - je nach Praxisstruktur - mehrmals am Tag mit diesen Stoffen umgeht. Eine Patientengefährdung gilt
als ausgeschlossen, da die Luftkonzentration des Quecksilbers weit unter der
Menge der Quecksilberaufnahme aus der täglichen Nahrung (Fisch, Salate usw.)
liegt.
Man unterscheidet die akute von der chronischen Q.:
akute Q.: vermehrter Speichelfluss, Metallgeschmack, Magenschmerzen,
Geschwüre in der Mundhöhle, blutige Durchfälle, Nierenschädigungen.
chronische Q. (Mercuriosis): dunkler Zahnfleischsaum (Quecksilbersaum; nicht identisch
mit sog. Amalgamtätovierung), Schädigung von Leber, Niere und
zentralem Nervensystem, Haarausfall, zittrige Handschrift; im Mund und
Rachenbereich in Form einer
Quecksilberstomatitis.
Minamata Convention, Mobilisationstest,
Quecksilberallergie,
Quecksilberfreisetzung aus Amalgamfüllungen,
Schwermetallsaum,
Speicheltest,
Trituration
Quecksilber-Exposition beim Entfernen von Amalgamfüllungen
Quengeln
langsames passives Mobilisieren eines zusammengezogen Gelenkes. Dabei wird ein
langsam zunehmender Dauerzug bis zur Schmerzgrenze mittels "Quengelapparat"
(Schienen, Gipsverbände mit Gelenken usw.) angewandt.
QEP = Qualität und Entwicklung in Praxen;
Qualitätsmanagement
Querschnittsstudie
Querschnittsuntersuchung, engl.: cross-sectional study; relativ
einfache, praxisorientierte statistische Untersuchungsmethode; z.B. zur
Verweildauer ("Haltbarkeit") von
Zahnersatz:
Man (nach-)untersucht nach einem festgelegtem Zeitraum (oder Zeiträumen)
eingegliederte Kronen und
Brücken und bewertet deren Qualität
(z.B. Randschluss), ohne dass das
Präparieren und Einsetzen (wie?, von wem?, unter welchen Bedingungen?) des
Zahnersatzes auch schon Inhalt der
Studie war. Ein Nachteil von Q. ist die Unsicherheit über die zeitliche
Abfolge des Risikofaktors und der daraus entstehenden Erkrankung.
Beginnt eine bestimmte Studie bereits beim Eingliedern des Zahnersatzes und wird
dieser nach einem bestimmten Zeitraum nachuntersucht, so spricht man von einer
Longitudinalstudie (L.; engl.: longitudinal study). Diese
Untersuchungsart gibt korrekter die Haltbarkeit eines bestimmten Zahnersatzes
wieder als die Q.; ist allerdings aufwendiger in der Durchführung und ist
mit dem Problem behaftet, dass es sehr schwierig ist, einen best. Patienten
lückenlos zu überprüfen.
Bei Veröffentlichungen zu einem bestimmten Material oder
Verfahren werden häufig beide Studienmethoden - wissenschaftlich nicht korrekt
- miteinander vermischt und verfälschte Ergebnisse (werbewirksam?)
wiedergegeben.
Blindversuch,
Evidenz,
klinische Studie,
Odds,
repräsentative Studie
Quetschbiss
"Quetscher",
engl.: mushbite; einfache Form einer
Biss-Registrierung: Der Pat. beißt
in habitueller
Okklusion meist auf eine vorher
plastisch gemachte Wachsplatte (in neuerer Zeit auch
Kunststoff-/Silikon-Behelfe), welche an den Berührungspunkten der Ober- mit den
Unterkieferzähnen ( Okklusion)
von den Antagonisten durchbissen wird; ansonsten zeigen die Impressionen eine ungefähre Form der
Kauflächen.
Häufig kann ein Q. zur genauen Verschlüsselung der Kieferrelation
auf dem Modell ausreichen. In unklaren
Fällen und Situationen sollte auf beständigere bzw. stabilere Materialien und
Methoden zurückgegriffen werden (
Registrat, Registrierung).
Quick-mount ,
Schnellübertragungsbogen,
Übertragungsbogen
mit Ohroliven
QuickTimeTrance
"Kinderhypnose", engl. Schlagwortbez. für eine spezielle
Hypnosezahnbehandlung von Kindern und
Grundschulkindern. Der kleine Patient wird bei dieser besonderen Form der
Bewusstseinseinengung durch kurze, schnell wechselnde und angenehme
Trance-Erlebnisse (Trance = begrenzte Aufmerksamkeit) in einen Zustand versetzt,
der das Aufbauen und Ausbreiten kindlicher
Angstzustände verhindert und dadurch die Behandlungsbereitschaft fördert.
Trancezustände sind bei Kindern leichter als bei Heranwachsenden zu erreichen,
ebenso ist die Rückkehr ins "Normale" schneller. Bekanntes Beispiel ist das
häufig beobachtete "mit offenen Augen träumen" bei Kindern. Erreicht werden
derartige Zustände z.B. durch entsprechende Geschichten, Traumreisen, Zaubern
oder auch Singen.
Analgosedierung,
Erhaltung von Milchzähnen,
Hypnose,
Sedierung
http://content.oemus.com/
Quick-Wert Quick-Test, Blutgerinnungstest, Abk.: Qu.-Wert, Qu.-Test, "Prothrombin-Thromboplastin-Zeit", engl.: Quick's (blood coagulation) test; von dem Arzt und Biochemiker A. J. Quick wurde im Jahr 1935 zum ersten Mal ein Labortest zur Kontrolle der Gerinnungsfähigkeit des Blutes beschrieben. Hierbei wird Zitratplasma mit einem Überschuss an Gewebsthrombokinase und Calciumionen inkubiert; die Dauer bis zum Eintritt der Gerinnung ist von der Aktivität der Blutgerinnungs-Faktoren I, II, V, VII und X im Plasma abhängig. Als normal gelten Werte von 70 bis 130 Prozent; dies entspricht einem INR (s.u.) zwischen 0,9 und 1,2. Hauptsächlich angewandt bei Patienten, welche als Infarkt/Embolie-Prophylaxe blutgerinnende Medikamente einnehmen müssen (Überwachung einer Antikoagulantienten-Therapie). Dabei orientiert sich der sog. Q. an der Blutgerinnungszeit von Gesunden: Deren Blutplasmagerinnungswerte zwischen 11 und 16 Sekunden werden als 100% angesehen. Kleinere zahnärztliche Eingriffe (z.B. Extraktionen) sind ab einem Q. von etwa 30 % ohne größere Nachblutungsgefahr möglich. In neuerer Zeit wird verstärkt der von der WHO empfohlene INR-Wert (engl.: International Normalized Ratio) angewandt. Der INR-Wert gibt das Verhältnis zwischen der Gerinnungszeit des Patientenplasmas und der Gerinnungszeit eines so genannten Normalplasmas unter Berücksichtigung des Empfindlichkeitsfaktors (ISI = International Sensitivity Index, der Bezug zum Standardthromboplastin der Weltgesundheitsorganisiation (WHO) herstellt) an. Hiernach sind kleinere chirurgische Eingriffe bei Werten um 2,5 möglich. Der Bestimmung des Q. wird eine weniger große Aussagekraft nachgesagt, weil die Abweichungen von Labor zu Labor viel zu groß sei, bedingt durch Art und der Charge des bei der Messung verwendeten Thromboplastins. Verlässlich sei nur der INR-Wert, weil dieser immer zu einem standardisierten Referenzplasma bestimmt wird. Man kann dann daraus wieder den Q. ableiten: Der INR-Wert verhält sich umgekehrt wie der Quick-Wert (siehe Grafik): Mit abnehmendem Quick-Wert wird die INR größer, das heißt, die Gerinnungszeit verlängert sich, die Blutungsgefahr nimmt zu. Mit zunehmendem Q. wird die INR kleiner, das heißt, die Gerinnungszeit verkürzt sich, die Thrombosegefahr nimmt zu. Eine feste Formel zur Umrechnung des Q.-Wertes in den INR-Wert ist auch näherungsweise nicht möglich. Bei zahnmedizinischen Eingriffen unter oraler Antikoagulation stellt sich die Frage, ob man diese pausiert und ob sie durch eine andere Antikoagulation (in der Regel niedermolekulares, subkutan verabreichtes Heparin) ersetzt werden muss. Hierbei muss das Risiko für perioperative Blutungen gegen das Risiko für thrombembolische Ereignisse abgewogen werden. In jüngerer Zeit (2013) wird bei der Einnahme von Blutverdünnern und Antibiotika zu besonders sorgfältigem Vorgehen bei der Auswahl der Präparate geraten, da das Blutungsrisiko um das Fünffache bei bestimmten Antibiotika erhöht sein kann ( ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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Quigley-Hein-Index ,
Plaqueindex;
http://www.medalreg.com/
Quincke Ödem angioneurotisches Ödem, engl.: Quincke's (o)edema; subkutane (allergiebedingte) Schwellungen, welche sich bevorzugt an Lippen, Augenlidern und im Genitalbereich entwickeln; in der Mundhöhle können der Rachen und die Zunge ebenfalls betroffen sein. Ursachen können Medikamente (z.B. Antibiotika, Acetylsalicylsäure), Infektionen und Nahrungsmittel sein, wobei bei sensibilisierten Patienten lebensbedrohliche anaphylaktische Reaktionen auftreten können. Davon abzugrenzen ist das autosomal-dominant vererbte (hereditäre) angioneurotische Ödem (Angioödem), welches sich - ohne Quaddelbildung - schon meist in der Kindheit manifestiert. |
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![]() ![]() ausgeprägtes Lippenödem beim Melkersson-Rosenthal-Syndrom |
[
Autor:
Dr. Klaus de Cassan
]
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