Zahnwissen-Lexikon O![]() |
diese Übersetzung kann entstellend oder falsch sein! |
O , O2, O3
chem. Zeichen für Sauerstoff (engl.: oxygen): atomar, molekular,
naszierend ( Ozon)
o okklusal
o.B. , ohne (krankhaften)
Befund, engl.: N.A.D. (= no appreciable disease);
Befund
Oberflächenanästhesie "Schleimhautbetäubung", Schleimhautanästhesie, "Vereisung", auch als topische Anästhesie bezeichnet, engl.: surface anaesthesia; Ausschaltung der Empfindung von Haut/Schleimhaut. In der ZHK: direktes Auftragen (Einpinseln, Gel, Spray; kein Einspritzen) von Lokalanästhetika auf die Mundschleimhaut. Einsatz z.B. bei der Parodontalbehandlung (Scaling, Root Planing) unter Verwendung eines Gels (Lidocain 25 mg/g, Prilocain 25 mg/g; ![]() ![]() |
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Oberflächendosis
Hautoberflächendosis, OD, HOD, engl.: skin dose; im
Strahlenfeld einer Röntgenröhre liegender Hautbezirk. Erste - aber reversible -
Schäden treten bei einer HOD von ~ 500 mSv
auf. Zum Vergleich: Bei einer filmbasierten
Panoramaröntgenaufnahme
(OPG) liegt die HOD bei 0.3 - 2 mSv, beim Fernröntgen etwa bei 0.5 mSv.
Gonadendosis,
Strahlenbelastung
Oberflächenhärte
besser: Randschichthärte, engl.: surface hardness; durch
Bearbeitung unterschiedliche (verbesserte) Eigenschaft eines Werkstücks im
Vergleich zum Kern dieses Materials, um z.B. die Korrosions- und
Verschleißfestigkeit zu erhöhen; sie wird nach dem verwendeten Verfahren in HRB
oder HRC nach Rockwell - Vickers oder HB nach Brinell ausgedrückt. Dies ist z.B.
bei massiven metallischen Gegenständen durch plötzliches
Abschrecken des vorher
stark erhitzten Metalls (Austenitisation) möglich. Andere Möglichkeiten sind
z.B. das Polieren des Werkstücks.
Bestimmung z.B. durch die Kugeldruckhärte. Diese ist der Quotient aus Prüfkraft
und der Oberfläche des Eindrucks, der durch eine Stahlkugel mit einem
Durchmesser von 5 mm nach einer bestimmten Zeit verursacht wurde.
Härteprüfung
Obergesicht , engl.: upper face ;
Biomet-Gesicht
Oberkiefer , engl.: upper jaw;
Maxilla
Oberkieferbasis, Oberkiefergrundebene, NL-Ebene, engl.: upper jaw
base; nicht exakt zu definierendes knöchernes Fundament des
Oberkiefer-Alveolarfortsatzes;
Oberkieferlänge,
Nasallinie,
Unterkieferbasis (Abb.)
Oberkieferbruch , Oberkieferfraktur
;
LeFort
Oberkieferindex ;
Maxilloalveolarindex
Oberkieferlänge engl.: maxillary depth; Tiefe des Oberkiefers, gemessen von der Berührungsstelle der unteren Schneidezähne an den oberen beim Zusammenbiss ( ![]() Andere Bezeichnungen sprechen von einer relativen Oberkieferlänge (linearer Wert zwischen der Hinterseite der Condylen und dem am weitesten dorsal liegenden Punkt der vorderen Kurvatur der Maxilla zwischen Alveaolarfortsatz und Spina nasalis ( ![]() ![]() |
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Oberlippe ; engl.: upper lip;
Labium oris,
Philtrum, Prolabium
Oberlippenfurunkel
engl.: upper lip furuncle; durch
Staphylokokkken bedingte, lokal
begrenzte eitrige Einschmelzung im Bereich der Oberlippe. Wegen der Gefahr einer
Keimverschleppung (Gefahr einer Verschleppung der Bakterien in das Venensystem
des Gehirns) sollte nach Möglichkeit nur konservativ (Antibiotikagaben)
behandelt werden.
Lippenfurunkel
Oberlippenlänge OLL, engl.: length of the upper lip; bestimmt durch den Abstand zwischen Subnasale und Stomion. Die O. ist etwa halb so lang wie die Unterlippenlänge. Als O. werden beim Mann 24 und bei der Frau 22 mm angegeben. Ober- und Unterlippenlänge ergeben addiert etwa ein Drittel der Gesichtshöhe ![]() |
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Objekt-Film-Abstand , engl.:
object-film-distance;
laterale Filmaufnahme
Obliteration Verwachsung, Verstopfung, "Verkalkung" engl.: do.; in der ZHK besonders im Zusammenhang mit einem Wurzelkanalzustand gebräuchlich. Diese geschieht hauptsächlich durch "Verkalkung" der Kanäle (= "obliterierter Wurzelkanal"); i.d.R. erfolgt eine Einlagerung dentinartiger Hartsubstanzen (s. Abb.; Zustand nach einem Zahnunfall) als Folge eines Traumas oder fortschreitendem Alter. Abb.: vollständiger Wurzelkanalverschluss (unfallbedingt) ![]() |
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obsolet
veraltet, nicht mehr gebräuchlich, nicht mehr den
Regeln der
ärztlichen Kunst entsprechend, engl.: obsolete; eine o. Anwendung kann im
Streitfall als Kunstfehler ( Haftung)
gewertet werden.
siehe z.B. unter
Arsenik,
Devitalisation, Kragenplatte
Obturator 1.) (Gaumen-)Verschlussplatte, Defektprothese, engl.: do. or cleft palate prosthesis or speech aid prothesis; vom lat.: obturare = verstopfen; Oberkiefer-Mundprothese, durch welche Gaumendefekte (z.B. Gaumenspalten oder sonstige Defekte) zur Verbesserung der Nahrungsaufnahme und des Sprechens abgedeckt werden, soweit dies nicht durch chirurgische Maßnahmen möglich ist. Der individuell hergestellte Kunststoff-Block, der die Eröffnung abdeckt, befindet sich unter einer Prothesenbasis. Auch eingesetzt nach der Operation großer Zysten nach Partsch I, um einen vorzeitigen Verschluss zu verhindern, ehe aus der Tiefe heraus genug Knochengewebe neu gebildet worden ist. Der Kunststoff-Block wird dabei in Kontrollsitzungen - dem Fortschritt der Heilung angepasst - schrittweise verkleinert. 2.) engl. Sprachgebrauch im Rahmen einer endodontischen Maßnahme ( ![]() ![]() ![]() |
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![]() ![]() |
![]() ![]() Resektionsplatte |
Obwegeser
Prof.
Hugo (*1920), bekannter Züricher Kieferchirurg; vor allem durch die 1953 publizierte
stufenförmige sagittale
Spaltungstechnik des Unterkiefers bei einer
Progenie (sie ist als Start der
modernen korrektiven Chirurgie des Gesichtsskelettes zu bezeichnen).
Occlusal-Rim-Inklinator ®
engl.: occlusal rim inclinator of Schreinemakers; occlusion rim =
Bisswall, Inklination = Neigung; spezieller Bisswallformer nach Schreinemarker;
Schreinemakers-Methode
OcP-MP-Winkel
Ocp = Occlusal plane, MP = Mandibular Plane; Winkel, gebildet aus der
Okklusionsebene und Unterkieferebene, drückt die Relation zwischen den oberen
und unteren Kieferbasen aus.
Fernröntgenbild
Octapressin
Oktapressin; synthetisches Analogon des Hypophysenhinterlappenhormons
Vasopressin.
Vasokonstriktor, der zu einer
zusätzlichen Druckerhöhung im pulmonalen Kreislauf führt und bei Schwangeren
vorzeitige Wehen auslösen kann (echte Kontraindikation bei Schwangeren). In der
ZHK nur selten eingesetzt, da es
keine echte Alternative zum Adrenalin
darstellt.
Odds
"Chance"; die Wahrscheinlichkeit, dass ein Ereignis eintritt wird zum
Beispiel auf 60 % (60/100; P = 0,6) geschätzt. Die Wahrscheinlichkeit, dass das
Ereignis nicht auftritt ist demgemäß 40 % und die O. (oder Chance) ist 60
: 40 bzw. 1,5.
Die Odds Ratio oder relative Odds beschreiben das Verhältnis
zweier O. zueinander.
Ödem Gewebe-Wassersucht, engl.: (o)edema; meist örtlich begrenzte oder auch allgemeine ausgebreitete Ansammlung in den Lymphspalten von aus den Blutkapillaren ausgetretener Plasmaflüssigkeit (seröse Flüssigkeit) mit entsprechender Vermehrung der Zwischenzellflüssigkeit. ![]() |
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![]() ![]() Lippenödem 2 Std. nach Penicillingabe |
OD-Füllung engl. od-filling; gängige Kurzbezeichnung für eine zweiflächige Füllung an den großen und kleinen Backenzähnen, welche im Zahn die distale Approximalkavität und die Kaufläche einschließt (okklusal-distal). ![]() |
odont- , griech. Vorsilbe für
Zahn-;
Odontium
Odontalgie , Odontagra,
engl.: odontalgia;
Gesichtsschmerz,
Neuralgie,
Zahnschmerz, Schmerz
Odontalgie, atypische, engl.:
atypical odontalgia;
Gesichtsschmerz
Odontiatrie , ungebräuchliche Bez. für
Zahnheilkunde
Odontitis , ungebräuchliche Bez. für alles, was mit Schmerzen am/im Zahn im Zusammenhang steht
Odontium Zahnorgan, engl.: tooth structure; Oberbegriff für die eigentlichen Zahnstrukturen: Schmelz, Dentin und Pulpa. Gelegentlich wird fälschlicherweise noch der Zahnhalteapparat mit dazu gerechnet; dieser heißt aber Parodontium (par- = bei, neben) ![]() |
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Odontoameloblastom Odontoadamantinom, engl.: ameloblastic odontoma, odontoameloblastoma; gutartiger, selten vorkommender Tumor mit Einschlüssen von Zahnepithel, welches Ähnlichkeit mit einem ![]() ![]() ![]() |
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Odontoblasten Dentinoblasten, die Dentin produzierende Zellen des Zahnes, engl.: odontoblasts, dentin-producing cells; an der Oberfläche der Pulpa. "Die Odontoblasten liegen an der inneren Dentinoberfläche, also nahe der Pulpa. Sie sind nach ihrer Differenzierung nicht mehr teilungsfähig, sind aber zeitlebens zur Sekundär- und Tertiärdentinbildung befähigt. Die Odontoblastenfortsätze verlaufen in sog. Dentinkanälchen. Jeder Fortsatz ist von Gewebsflüssigkeit, dem so genannten Dentinliquor, eingehüllt, das den periodontoblastischen Raum ausfüllt. Die Fortsätze durchsetzen das gesamte Dentin und können variabel bis zu 5.000 µm lang sein. Seitenäste, die ins intertubuläre Dentin hineinreichen, stehen z.T. mit den lateralen Ästen der Nachbarfortsätze in Kontakt. Der zwischen den O. gelegene periodontoblastische Raum besteht zum größten Teil aus Gewebsflüssigkeit." (nach Bibliothek Uni-Halle) Feine Ausläufer der O. - die Odontoblastenfortsätze, engl.: odontoblasts processes - füllen die Dentinkanälchen aus (s.o.) und bilden das perikanaläre Dentin. Unterhalb der Odontoblastenschicht befindet sich ein zellkernarmer Bereich, welcher als "subodontoplastischer Nervenplexus" oder als "Weil Zone" bezeichnet wird. Die früher vertretene Auffassung, dass Milchzähne nicht einer Caries profunda-Behandlung zugänglich seien, wird in jüngerer Zeit nicht mehr vertreten, da auch die O. der Milchzahnpulpa zu Reparaturmaßnahmen fähig sind. ![]() |
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odontogen ; dentogen, engl.: odontogenous; vom Zahn(-system) ausgehend, oder zur
Zahnentwicklung bzw. zum Zahn(-system) gehörend,
dental
odontogene Infektion vom Zahn
ausgehende/zusammenhängende
Infektion
Odontogenese , Zahnentwicklung, engl.: odontogenesis;
Gebiss,
Zahn,
http://www.dental.uni-greifswald.de/
Odontogenesis imperfecta
Odontodysplasie, engl.: do.;
erbliche, nur selten anzutreffende
Zahnentwicklungsstörung, welche gleichzeitig beide Zahn-Hartgewebsstrukturen
(Dentin,
Schmelz) betrifft
Amelogenesis imperfecta
odontogene Tumore ,
Zahntumore,
ausführliche Darstellung:
http://www.kinzel-web.de/
Odontogramm engl.: dental record; Schaubild des Zahnschemas. Aus forensischen Gründen vom eigentlichen Zahnschema abweichend, z.B. mit Darstellung der Wurzeln oder der einzelnen Zahnflächen. Nach den Darstellungsformen wird unterschieden in anatomisches und geometrisches Diagramm. ![]() |
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Odontoide, unübliche Bezeichnung für Zapfenzähne, bzw. Mesiodentes
Odontoklasten
"Dentinfresser", engl.: dentinoclasts, odontoclasts; auf
den körpereigenen Abbau von Zahnhartsubstanzgewebe (Dentin)
spezialisierte "Fresszellen". Sie spielen eine wichtige Rolle im
Wechselgebiss, wo sie den größten
Teil der Milchzahnwurzeln
resorbieren. Auch anzutreffen bei
der Resorption von
replantierten Zähnen.
Den Abbauvorgang bezeichnet man als Odontoklasie.
Odontolithiasis , engl.. do.;
unüblicher Begriff für den Befall der Zähne mit
Zahnstein
Odontologie
"Lehre von den Zähnen", engl.: odontology; in D ebenso ungebräuchliches
Wort für Zahnheilkunde wie
der Begriff Odontostomatologie (Lehre von den Zähnen u. der Mundhöhle;
Zahnheilkunde);
ebenso ist der Begriff Odontologe oder Stomatologe, engl.:
odontologist, stomatologist =
Zahnarzt in D nicht gebräuchlich.
Stomatologie
Odontom zahnähnlicher (gutartiger) Tumor, engl.: odontoma(e); O. sind die häufigsten odontogenen Tumoren und betreffen bevorzugt den hinteren Bereich des Unterkiefers und den vorderen Anteil des Oberkiefer. Sie werden heute überwiegend als entwicklungsbedingte Anomalien (sog. Hamartome) der embryonalen Zahnleiste und nicht als echte Tumore angesehen. O. entwickeln sich im Zusammenhang mit Zähnen der zweiten Dentition, eine Assoziation mit Milchzähnen ist ausgesprochen selten. Die Mehrzahl der O. bleibt klinisch symptomlos und wird entweder anlässlich einer röntgenologischen Routinediagnostik oder auf der Suche nach der Ursache einer Zahnretention entdeckt, oft erst nach dem 20. Lebensjahr. Gelegentlich röntgenologisch mit einem Osteom zu verwechseln. Ein sehr seltenes dentinähnliches Geschwulst, das Dentinom bzw. Dentinoblastom, wird verschiedentlich als eine Abart des O. angesehen. ![]() ![]() |
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Odontomere
Verschmelzung aus Protomer und Deuteromer; nach der Dimertheorie von
Bolk sind fast alle Säugetierzähne
aus einer Verschmelzung von zwei Reptilienzähnen hervorgegangen. Die Spitzen der
Molaren und Prämolaren stimmen mit einer Reptilienzahnreihe überein, man
bezeichnet diese als Protomer. Die Innenseiten - Deuteromer -
entstammen einer zweiten Reptilienzahnreihe.
http://jdr.iadrjournals.org/cgi/reprint/7/1/1.pdf oder
© Journal of Dental Research
(anthropologische Aspekte)
Odonton
nicht klar definierter Begriff für den Zahn und seine umgebenden Strukturen;
z.B.: "Zahn mit seiner morphologischen Umgebung und seiner physiologischen
Funktion" (Spranger 2004);
gern im Zusammenhang mit einer
ganzheitlichen Betrachtung
gebraucht. "... Aus funktioneller Sicht sollte man nicht den Zahn allein als
Einheit auffassen, sondern ihn als Teil des "Odonton" sehen. Es ist daher aus
ganzheitlich-funktioneller Sicht falsch, wenn man von einem
beherdeten Zahn spricht; vielmehr
sollte man von einem "beherdeten Odonton" sprechen." (aus
http://www.naturmednet.de)
integrative Medizin
Odontopathie ; engl.: odontopathy; "Erkrankung der Zähne"; wenig gebr. Sammelbegriff für alles, was mit einer angeborenen oder erworbenen Zahnerkrankung zu tun hat.
Odontoplastik
engl.: odontoplasty; wenig gebr. Sammelbegriff für
chirurgisch-plastische Eingriffe am Gebiss, wie etwa
Hemisektion,
Prämolarisierung,
Re-/Transplantation,
Nivellierung und Erweiterung (Tunnelierung) von
Furkationen zur verbesserten
Mundhygiene
Odontosarkom
ameloplastisches; sehr seltener, durch Entartung von
Ameloblasten (Zahnschmelz-bildendes
Epithel) verursachter, bösartiger Tumor;
Zahntumore
Odontoskopie
endoskopische Behandlung in der Zahnheilkunde mit speziell dafür entwickelten,
endoskopartigen Geräten. In der ZHK werden Bilder bisher durch so
genannte intraorale Kameras verfügbar gemacht - mit hohem Nutzen für die
Patienteninformation und Patientenmotivation. Für die professionelle Nutzung
bildgebender Systeme in der Mundhöhle sind intraorale Kameras allerdings nur
begrenzt einsetzbar. Ein speziell für den Einsatz in der Mundhöhle konzipiertes
Endoskop, das Odontoskop, wird in der Mundhöhle platziert, das Operationsfeld
Zahn wird auf einem oder mehreren Monitoren online dargestellt.
Weitere Informationen: Universität Göttingen - Bereich Humanmedizin Abt.
Zahnärztliche Chirurgie Prof. Dr. Wilfried Engelke, Robert-Koch-Str. 40, 37075
Göttingen ,Tel.: 0551/39 - 8303 oder 28 68
Odontostomatologie
; im deutschen Sprachraum ungebräuchlicher Begriff für
Zahnheilkunde
odous , Plural: odontes;
griechische Bezeichnung für
Zahn
Offener Biss Hiatodontie, engl.: open bite; besonders im Schneidezahnbereich vorkommendes "nicht Zusammenbeißen" aller oder einiger Zähne des Ober- mit dem Unterkiefer. Als Hauptursache dieses multifaktoriellen Geschehens gilt das Lutschen (sog. lutschoffener Biss) über ein gewisses Säuglingsalter hinaus, sodass bleibende Kieferverformungen auftreten; weniger ausgeprägt sind genetische Faktoren und Parafunktionen. Nur noch selten beobachtet wird der "rachitisch offener Biss" Von der klinischen Ausprägung her werden versch. Stufen unterschieden: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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Öffentlicher Gesundheitsdienst
ÖGD, engl.: Public-Health-Institution(s) or Service;
Sammelbegriff für alle auf die Bundesländer übertragenen Einrichtungen mit dem
Aufgabenbereich für Gesundheitsschutz, Gesundheitshilfe und Aufsicht über Berufe
und Einrichtungen des Gesundheitswesens. Er gilt als "dritte Säule" des
Gesundheitswesens mit seinen vorrangigen Aufgaben im Bereich der
Bevölkerungsmedizin, der Prävention und der Gesundheitsförderung.
Hauptamtlich sind etwa 500 Zahnärzte im Ö.G. beschäftigt.
BZÖG,
DAJ
ÖGD ist mehr als Infektionsschutz (zm, 2020)
Öffnungsklausel
engl.: opening clause; Nebenbestimmung in einem Vertrag, durch welche
bestimmte Passagen dieses Vertrages aufgehoben/abgeändert werden. Im
Gesundheitswesen durch das
Versicherungsvertragsgesetz VVG, Neufassung ab 2008 von Bedeutung bei der
privaten Rechtsbeziehung zwischen
Patient und (Zahn-)Arzt. So war geplant, bei der Neufassung der
Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) eine
Ö. zu verankern (= abweichende Regelungen in Verträgen von
Privaten Versicherungen oder
Beihilfeträgern mit Zahnärzten oder
Gruppen von Zahnärzten). Mit der angedachten Ö. sollten u.a. (zahn-)ärztliche
Leistungen pauschaliert und außerhalb der staatlich geregelten Gebührenordnungen
abgerechnet werden können. Besteht bisher (2011) zwischen (Zahn-)Arzt und Patient eine
ausschließlich direkte Beziehung (sog. "Zweierbeziehung") ohne den Einfluss
einer privaten Versicherung, so könnte
mit einer Ö.
diesen Kostenträgern neue Einflussmöglichkeiten zugestanden und Direktverträge
("Einzelverträge") mit Zahnärzten außerhalb der
GOZ erlaubt (sog.
„Discountklausel“) werden.
Selektivvertrag bei
Gesetzlich
Versicherten
Öffnungskurve
Kieferöffnungskurve, engl.: aperture o. opening curve;
projizierte Bewegung der Kiefergelenkköpfchen bei der Mundöffnung. Der
komplizierte anatomischen Aufbau der Kiefergelenkes bedingt, dass sich der
Unterkiefer bei seiner Öffnung nur in der Anfangsphase wie bei einem
Scharniergelenk auf einer Kreisbahn bewegt, bei weiterer Öffnung gleitet der
Unterkiefer dann nach vorn und unten. Es ergibt sich eine kombinierte Dreh- und
Gleitöffnungskurve.
Bennet-Bewegung,
Bennett-Winkel,
Gelenkbahn,
Kiefergelenk,
Kondylenbahnwinkel,
Scharnierachse,
Translation,
Unterkieferbewegung
Ögram - System
Verfahren zur "schonenden" Zahnentfernung; "modernisiert die
Zahnextraktion, unter Ausnutzung der physikalischen Gesetze, auf einfachste Art
und Weise"; "easy and stress free non-invasive tooth removal system"
http://www.oegram.de/informat.htm ,
http://www.ogramsystem.com/
Extraktion
OHI (Index)
; Oraler Hygiene Index;
Mundhygiene-Status
OHIP
Oral Health Impact Profile als Charakterisierung der mundgesundheitsbezogenen
Lebensqualität.
Das Institut der Deutschen
Zahnärzte (IDZ) definiert:
"Aufgrund der wesentlich gestiegenen Lebenserwartung steht zunehmend auch die
"gesundheitsbezogene Lebensqualität" im Vordergrund als Ziel
medizinischer/zahnmedizinischer Interventionen und gesellschaftlicher
Anstrengungen. Lebensqualitätsforschung hat sich zu einem festen Bestandteil der
sog. "Outcomeforschung" entwickelt. (Mund)gesundheitsbezogene Lebensqualität
charakterisiert sozusagen als zweite Dimension die subjektiv wahrgenommene Seite
des (Mund)gesundheitszustands. Zu den anerkannten und im englischsprachigen Raum
schon häufig eingesetzten Messinstrumenten zur Erfassung der
mundgesundheitsbezogenen Lebensqualität gehört das Oral Health Impact Profil (OHIP).
Es wurde erstmalig für Deutschland dieses Instrument einer gesamtdeutschen
Normierung auf der Grundlage einer bevölkerungsrepräsentativen
Befragungsstichprobe unterzogen und auf seine statistische Aussagekraft
überprüft. Mit der deutschen Version des OHIP liegt ein international
kompatibles Instrument zur Erfassung der MLQ vor. Mehr Informationen erhalten
Sie unter "Publikationen" (IDZ-Information Nr. 1/03)."
Mundgesundheit
OHI-S Index
, Mundhygiene-Status
Ohnmacht ;
Synkope,
engl.: faint; Kollaps
Ohrakupunktur engl.: auricular acupuncture; beliebtes Akupunkturorgan nach der Vorstellung, dass die Ohrmuschel als Reflexzone für den ganzen Körper Bedeutung hat. Gesucht werden die einzelnen Punkte, indem ein auf den Kopf gestellter Fötus die entsprechende Projektion in der Ohrmuschel hinterlässt. In der ZHK von gelegentlicher Bedeutung beim Würgereiz. ![]() |
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Ohr-Nasen-Ebene (Nasoaurikularebene)
Camper Ebene
Ohrspeicheldrüse , engl.: parotic;
(Glandula) Parotis
OK ; Abk. für Oberkiefer;
Maxilla
Okkludator Jargon: "Klipp-Klapp (Artikulator)", engl.: cast relator, occluder; nicht zur Reproduktion von Kieferbewegungen geeignetes, einfaches Gerät zum Befestigen von Gipsmodellen des Ober- und Unterkiefers, um anschließend einfache zahntechnische Arbeiten oder oberflächliche zahnärztliche Modelluntersuchungen durchführen zu können. Von der Konstruktion her ist der O. ein reines Scharniergerät. Er kann deshalb - im Gegensatz zum Artikulator - nur eine reine Rotationsbewegung in die Schlussbiss-Stellung simulieren. Zum Anfertigen von zahntechnischen Präzisionsarbeiten gilt der O. als obsolet, da er z.B. keine individuelle Kauflächengestaltung zulässt und keine individuellen Beziehungen zum Kiefergelenk herstellt. ![]() |
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okkludieren ; engl.: occlude, close together,
shut; gegenseitiges Berühren von Zähnen/Zahngruppen des Ober- mit dem
Unterkiefer; Antagonist,
Okklusion ,
Okklusionseinheit
okklusal
, occlusal, o; Flächen-
und Richtungsbezeichnung: auf der
Kaufläche, zur Kaufläche hin;
Zahnflächen
Okklusalauflage
; engl.: occlusal rest; Auflage
Okklusalaufnahme Aufbissaufnahme, engl.: occlusal view o. radiograph(y); intraorale Röntgenaufnahme, bei welcher der Zahnfilm (möglichst groß) beim Zusammenbiss auf der Kaufläche liegt. Der Röntgentubus mit seinem Zentralstrahl befindet sich parallel zur Zahnachse und trifft so etwa senkrecht auf die Filmebene auf. Im Oberkiefer aus anatomischen Gründen durch die halbaxiale Projektion ersetzt, bei welcher der Zentralstrahl in einem Winkel von ~ 65° zum Nasenrücken verläuft; andere Techniken benutzen Winkel von über 80° (= extrem hypometrische Aufnahme). Da der Zentralstrahl nicht parallel zur Zahnachse verläuft, sind auch Wurzelabschnitte auf dem Röntgenbild erkennbar. Die O. dient zur Diagnostik von verlagerten Zähnen ( ![]() ![]() ![]() |
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okklusale Interferenz
Oberbegriff für klinische Erscheinungsformen, welche die Harmonie der
Kontakte von Zähnen während der Okklusion behindern.
Okklusionsstörungen
okklusaler Kompass
nach M. H. Polz, engl.: "occlusal compass"; ein
biomechanisches Aufwachskonzept
zur Rekonstruktion der Oberfläche
von Kauflächen. Der
o. K.
beschreibt die Bewegungsbahnen der
antagonistischen Höckerstrukturen
entlang der Kauflächenmorphologie der aufzuwachsenden Kaufläche.
Schulz hat die Systematik des Aufwachskonzeptes durch Einführung eines
Farbcodes noch verfeinert: Jede Höckerstruktur - entlang derer sich eine
bestimmte Bewegungsbahn des Unterkiefers entwickelt und die für diese
Bewegungsbahn das strukturelle Kauflächenkorrelat bildet - erhält eine bestimmte
Farbzuteilung, in der die betreffende Kauflächenstruktur
aufgewachst wird.
Aufwachstechnik, Funktionsanalyse,
Metakonus,
Okklusion,
Rekonstruktion, Okklusionsfeld
Okklusiogramm
Okklusionsdiagramm,
dynamische Bissregistrierung, engl.: occlusiogram; dient auf der Basis von
"Gusswachs" der sog. Okklusionsdynamik und unterteilt sich in einen
einfach durchzuführenden MINI-CHECK und die umfangreiche instrumentelle
Analyse im Artikulator, dem ARTI-CHECK nach Point
Checkbiss,
Bissnahme,
Okklusaler Kompass,
Okklusionsfeld
http://www.orthocad.com/images/3D_occlusiogram_large.jpg
Okklusion "Zusammenbiss", "Kauberührung" der Zähne, Kieferschluss, engl.: (dental) occlusion, (bite); allgemein: jeder Kontakt zwischen den Zähnen des Ober- und Unterkiefers; Aufeinandertreffen der oberen und unteren Zahnreihen bei zwanglosem Kieferschluss ( ![]() In der Funktionsanalyse gibt es unterschiedliche Auffassungen über die "richtige" O.. Es hat sich als praktikabel erwiesen, zwischen idealer, physiologischer, nichtphysiologischer und zu behandelnder O. zu unterscheiden. Ebenso existieren versch. ![]() Der Begriff dynamische Okklusion (engl.: dental articulation or dynamic occlusion) = Zahnkontakte bei Bewegung des Unterkiefers, hat die ehem. Bezeichnung "Artikulation" abgelöst; im Unterschied dazu steht der Begriff "statische Okklusion" (engl.: static occlusion) = Zahnkontakte ohne Bewegung des Unterkiefers in ![]() Steuerungsfaktoren für die dynamische Okklusion sind: ![]() ![]() ![]() Weitere Begriffe im Zusammenhang mit der O.:
Der Einfluss einer regelrechten O. hinsichtlich der Entstehung von
Myoarthropathien ("Störung
der neuromuskulären Balance") wurde und
wird sehr kontrovers diskutiert. Heute (2009) geht man davon aus, dass der O.
nicht die allein entscheidende Rolle zukommt; allerdings kann sie als einer von vielen
Faktoren an der Prädisposition, Auslösung und Aufrechterhaltung von Myoarthropathien
hauptsächlich beteiligt sein. Bei der Anfertigung
eines funktionstüchtigen Zahnersatzes
- welche i.d.R. außerhalb des Mundes und in einem
Dentallabor durchgeführt wird - muss
die O. des Patienten reproduzierbar übertragen werden, um dem
Zahntechniker ein angenähertes
Bild der Bewegungsabläufe und der Zuordnung von Ober- und Unterkiefer im
dreidimensionalen Raum zu vermitteln (Artikulatoren,
mechanische u. elektronische
Aufzeichnungsverfahren, virtuelle Artikulatoren). |
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Okklusionsabdruck ;
Abdruckarten
Okklusionsanalyse ,
Okklusionsdiagnostik,
instrumentelle Funktionsanalyse ,
klinische
Funktionsanalyse
Okklusionsebene Kauebene, Bissebene, Okklusalebene, engl.: bite or occlusal plane; fast parallel zur Camper-Ebene verlaufende Bezugslinie, welche durch die beiden Punkte: ![]() ![]() verläuft. Die Kieferorthopädie nimmt - da die 2. Molaren im jugendlichen Alter noch nicht vorhanden sind - auch die mesio-bukkalen Höckerspitzen der 1. unteren Molaren ("Sechsjahrmolar") als Referenz. Die O. liegt i.d.R. auf der Höhe der Lippenschlusslinie. Der Okklusionsebenenwinkel - auch Kauebenenwinkel - ist der Winkel zur senkrecht verlaufenden Nasen- bzw. Orbitalsenkrechten ![]() |
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Okklusionseinheit
engl.: occlusal unit; Beschreibung für das Zusammentreffen von 3
Zähnen in einem regelrechten Gebiss,
da hier ein Zahn (die oberen endständigen Zähne ausgenommen) immer zwei gegenüberliegende Zähne (Antagonisten)
berührt.
Aktionsfläche, Kaukraft, Okklusionsfeld,
Okklusionsfläche, Zahnwanderung
Okklusionsfeld engl.: bite or occlusal area or field; in der Literatur von versch. Bedeutung: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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Okklusionsfläche
engl.: occlusal table; der Teil der
Kaufläche, der während der
(dynamischen) Okklusion mit dem
Antagonisten in Kontakt ist.
Zuweilen auch als die Summe aller okklusalen Kontaktflächen
definiert.
Aktionsfläche, Okklusion
Okklusionsfolie Okklusionsprüffolie, Artikulationspapier, Kontaktfolie, Okklusionspapier, Prüffolie, engl.: articulating or occlusal paper; probates Hilfsmittel zur Überprüfung der Okklusion ("Okklusionskontrolle") beim regelrechten Zusammenbiss (Interkuspidation) wie auch während der dynamischen Okklusion: Mit Farbstoff beschichtete/getränkte Folien versch. Stärke (meist ~ 0,2-0,3 mm stark) hinterlassen Spuren auf den entsprechenden Zähnen und geben so grobe Rückschlüsse auf evtl. Störungen. Andere Hilfsmittel ("Okklusionsindikatoren") können Sprays bzw. spezielle Wachse sein; elektronische Folien, welche auf Belastung sehr viel sensibler reagieren, haben sich in der Praxis bisher (2009) nicht durchsetzen können. ![]() |
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Okklusionskonzepte
Führungskonzepte,
engl.: occlusal concepts; auf durch Nachdenken, Analysieren und
gewonnenen Erfahrungen basierende Idealvorstellung darüber, wann und wie Zähne
miteinander in Kontakt treten oder entsprechende Kontakte aufgehoben werden
sollten:
Artikulationsausgleich, funktionelles Dreieck,
Gleitbahn,
Gnathologie,
Okklusion
Okklusion gestalten: Alle Artikel zur Fortbildung (zm, 2017)
Die okklusale Konzeption – ein individuelles Praxiskonzept - Nie wieder Chipping!
(zm, 2018)
Okklusionskorrektur, engl.: occlusal
contouring; Einschleifen
Okklusionskurve
, engl.: occlusal curve o. curvature;
Spee-Kurve, Wilson Kurve
Okklusionsschiene ,
AufbissSchiene
Okklusionsstörungen
Malokklusion,
Okklusionsanomalien, Okklusionsabweichungen, engl.: malocclusions, occlusal disturbances;
den Zusammenbiss der Zähne behindernde Faktoren unterschiedlicher Form und
Ursache:
Dekuspidation,
Fehlbiss,
Gleithindernis,
Okklusion
Okklusionszyste, Einschlusszyste, engl.:
postoperative maxillary cyst;
Verschlusszyste ;
http://www.zm-online.de/
Okklusogramm , engl.: occlusogram;
1.) "Okklusionsüberblick
ohne Instrumente", Registrat als einfache Methode im Rahmen der
Gebissanalyse, um sich einen
Okklusionsüberblick zu verschaffen
(klinische Untersuchung der statischen und dynamischen Okklusion).
2.) Von Kinast
entwickelte Technik einer Zahnbogendurchzeichnung über ein Fotokopiergerät im
Rahmen einer
Gebissanalyse; heute
durch andere Methoden (z.B. computergesteuerte 3D-Methoden) abgelöst.
ökologische
Plaquehypothese ; Plaque
okzipital ; engl.: occipital; Lagebez.: in Richtung Hinterhaupt oder am Hinterhaupt gelegen
okzipitofrontale Aufnahme ,
engl.: occipitofrontal radiograph;
Kiefergelenkaufnahme
Olaflur
Diamin,
Bis(hydroxyethyl)-aminopropyl-N-hydroxyethyl-octadecylamine-dihydrofluoride,
C27H60F2N2O3,
Kariesprophylaktikum, engl.: do.; ein von der Stearinsäure abgeleitetes
Di-(Hydro-)Fluorid einer quarternären Ammoniumbase; Hauptbestandteil der
gebräuchlichen Aminfluoride;
sorgt für gute Substantivität.
Das in handelsüblichen Fluoridpräparaten enthaltene O. basiert auf einem
Fettsäuregemisch von Rindertalg. Anwendung als 0.5 - 5 % Lösung.
Fluoride,
meridol™
Studie zur Fluoridaufnahme im Zahnschmelz
oligo- ; engl.: do.,;
prefix for "a few" or "scanty"; Wortbestandteil mit der Bedeutung "wenig"
Oligodontie
, Zahnunterzahl, engl.: oligdontia;
Hypodontie
oligodynamische Wirkung
zusammengesetzt aus oligos = wenig, dynamis = Kraft, engl.:
oligodynamic activity or effect; besonders von den Metallen Silber
und Kupfer her bekannter Effekt, dass schon kleinste Mengen von Metall-Ionen
Keime abtöten oder in ihrem Wachstum hemmen. Derartige Effekte werden z.B. beim
metallenen Essbesteck oder Türgriffen ausgenutzt.
Auch das früher in der Kinderbehandlung eingesetzte und heute
obsolete
Kupferamalgam zeichnete sich
zumindest durch eine sehr gute
Kariesbakterien-abtötende Wirkung aus. Auch das gemeine
Amalgam hat eine derartige Wirkung,
während moderne ("weiße")
Füllungsmaterialien einen derartigen Effekt - wenn überhaupt durch
beigemischte Stoffe - nicht in
dieser Intensität besitzen.
BASF Podcast: Der Chemie Reporter - Warum hemmt Silber das Wachstum von
Bakterien?
Oligosialie verminderter Speichelfluss, Hyposialie, Hyposalivation, engl.: oligosialia; Krankheitsbild, bei welchem zu wenig Speichel gebildet wird (etwa 0,7 ml/Minute, im Vergleich zu mindestens 1 ml/Minute beim gesunden Menschen). Häufig medikamentenbedingt oder als Folge von Bestrahlungen auftretend. ![]() |
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Omega-Kiefer Lyrakiefer, anormaler Zahnbogenverlauf, bei welchem (in der Aufsicht) die Frontzähne nach labial und hauptsächlich die Prämolaren nach oral gekippt/gewandert sind: dadurch ergibt sich die angenäherte Form eines W. Häufige Ursache für eine omegaförmige Kieferverformung ist eine Fehlfunktion der Zungen und Wangenmuskulatur. Daher resultiert auch ein frontal offener Biss. Die Patienten haben in der Regel ein viszerales Schluckmuster. Eine Therapie ohne Umstellung der Weichteilfehlfunktionen neigt zu erheblichen Rezidiven. |
OMI Abk. für Orthodontisches Mini-Implantat; kleine Schraube, welche z.B. in den (Unter-)Kieferknochen als orthodontische Verankerung eingesetzt wird. Dient als zusätzliche Verankerung bei festsitzenden Apparaturen um entsprechende Zahnbewegungen durchzuführen. Die biomechanischen Auswirkungen auf den Knochen durch derartige orthodontische Kraftsysteme oder durch Kaukräfte wurden bislang nur wenig untersucht. ![]() |
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One-bottle-System
, Adhäsivtechnik
One-Stage Full-Mouth Disinfection
, (OSFM);
Full-Mouth Disinfection
Onlay Kuppelfüllung, Gussfüllung, engl.: do.; ausgedehnte Gussfüllung mit Bedeckung der gesamten Kaufläche bis zu den Höckerspitzen hin (sog. "Innenschliff"). Bedingt durch die Größe des Defektes werden die statisch geschwächten Zahnwände durch teilweises Bedecken über einzelne kautragenden Höcker des Zahnes geschützt (in der Abb. re. sind es die beiden vorderen Höcker). Der Übergänge zur Teilkrone sind fließend und nicht exakt definierbar. Gelegentlich wird auch noch von einem Overlay gesprochen, dann wenn die Höcker nicht "überdeckt" sondern "übergriffen" (buccal und oral mit einem "Außenschliff" versehen) werden. Auch hier sind die Übergänge von der der Definition her fließend und nicht einheitlich. ![]() |
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Onlay-Plastik
Auflageplastik, zu den
augmentativen Techniken zählende Operationsverfahren, bei welchen Substanzen
( Knochersatzmaterialien)
der Unterlage aufgelagert werden. O. sind prognostisch ungünstiger als
Inlay- Plastiken, bei denen mehrseitige Regenerationsimpulse den
Transplantateinbau bestimmen.
opak ; u.a. Bez. für die teilweise oder
vollständige Lichtundurchlässigkeit von Stoffen;
Opazität
Opaker
Abdecklack, engl.: opaquer; in der Metall-Verblend-Technik
(Keramik, Kunststoff) gängiger Einsatz eines O., um ein Durchschimmern
des Metalls durch eine zahnfarbene Abdeckung zu vermeiden oder abzuschwächen. Das
kreidig aussehende Material ist meist auf der Basis von Zirkondioxid; u.U.
werden noch Farbstoffe zur Tiefenbeeinflussung der zahnfarbenen Verblendung
beigesetzt.
Opazität,
Verblendkrone
Opaleszenz
Schillern, engl.: opalescence; Farbigkeit bestimmter Stoffe, die
durch Streuung und/oder Interferenz des Lichts an kleinen Strukturen in diesem
Stoff hervorgerufen werden. Kurzwelliges Licht wird überwiegend
reflektiert, während langwelliges Licht kaum absorbiert wird. Dadurch schimmert
z.B. der Schmelz im Auflicht
bläulich-weiß, im Durchlicht aber bernsteinfarben.
Zahnfarbe
Opazität
Undurchsichtigkeit, engl.: opacity; Durchlassgrad eines Stoffes
für Licht- oder elektromagnetische Wellen. So hat Metall z.B. eine hohe O.;
und schwärzt deshalb ein belichtetes
Röntgenbild kaum (der Film bleibt an dieser Stelle hell). Man spricht
(entgegen der Bilddarstellung, aber korrekt) von einer
Verschattung.
Der mathematische Kehrwert der O. wird als
Transluzenz ("Transparenz") bezeichnet:
Hohe Transluzenz = wenig Absorption (Opazität) = viel Durchlässigkeit = dunkler
Grauwert des Röntgenfilms = Aufhellung.
Opaker, Opaleszenz,
röntgennegativ,
Zahnfarbe
Operation
OP, engl.: do.; vom lat. "operatio" = "Verrichtung". I.d.R. unter
Betäubung (Lokalanästhesie,
Narkose) durchgeführter chirurgischer
Eingriff am oder im Körper; überwiegend zur
Therapie einer Erkrankung, weniger zu
deren Diagnostik.
Operationsmikroskop OPM, endodontisches Mikroskop, engl.: operating microscope; meist bei einer sehr aufwendigen Endodontie eingesetztes Gerät, besonders zum Auffinden der mit normalem Auge nicht sichtbaren, überzähligen Wurzelkanäle. Weitere Vorteile sind eine exzellente Ausleuchtung des Arbeitsfeldes. I.d.R. wird mit einem Stereomikroskop mit bis zu 24-facher Auflösung gearbeitet. ![]() |
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OPG , auch OPT;
Abk. von Orthopantomogramm;
Panorama-Schichtaufnahme
Ophryon
On, Epiglabella, Obernasenorbitalpunkt, Supraorbitalpunkt;
kephalometrischer Messpunkt,
bestimmt durch den Schnittpunkt einer über dem Oberrand der Augenbrauen
liegenden Tangente mit der
Median-Sagittalebene; meist identisch mit dem Mittelpunkt der
Glabella
Opiorphin , natürliches, im Speichel
enthaltenes Schmerzmittel; Speichel
Opisthogenie ; Kleinwuchs des Unterkiefers bei normalem Oberkiefer und dadurch bedingte Rücklage desselben
Opisthognathie; Kleinwuchs des Oberkiefers bei normalem Unterkiefer und dadurch bedingte Rücklage desselben
optischer Abdruck - digitale Abformung
direkte optische Erfassung,
3D-Imaging-Verfahren, "photographische
Abformung",
engl.: optical impression technique; Abtastung der
(sichtbar-zugänglichen) Zahnoberfläche mittels optischer Verfahren
(Streifenprojektion, Lichtschnittverfahren, 3D-Bildgebung in
Videogeschwindigkeit) als sog. "intraoraler Scan" im
Rahmen von
CAD/CAM-Techniken. Die
Anwendung derartiger Techniken ist prinzipiell nicht neu, da schon 1987 das von
der direkten Herstellung von Keramikarbeiten her bekannte
CEREC-System mittels einer Mundkamera eine
direkte digitale Abformung der Präparation erstellt. Neu an den heutigen
Systemen ist, dass auch größere Bereiche von mehreren Zähnen (Pfeilern)
bis hin zum Gesamtkiefer digitalisiert werden können.
Geeignet für Einzelzahnversorgungen und kleinere Brücken. Die klassische
Abformung ist der digitalen jedoch heute (2014) noch überlegen in puncto
Genauigkeit, wirtschaftliche Aspekte und Indikationsbreite.
Zur aufwendigen Vorbereitung schreiben
ZÄ Cora Brückel, Dr. Peter Rehmann, ZA Paul Seelbach, Prof. Dr. Bernd Wöstmann
in "ZP" u.a.:
"Obwohl sich die Funktionsprinzipien der intraoralen Scanner unterscheiden,
ist ihre klinische Handhabung recht ähnlich. So müssen beim LAVA C.O.S. und auch
beim CEREC Connect die Zahnoberflächen vor dem Scanvorgang mit einem speziellen
Puder bestäubt werden, um eine kontrastreiche Oberfläche zu schaffen. Alle
Arbeitsschritte sind unter relativer Trockenlegung durchzuführen. Als Puder
dient vor allem Titandioxid, das mit einer speziellen Sprühpistole oder mit
konventionellen Spraydosen gleichmäßig appliziert wird . Während die Zähne beim
CEREC-System vollständig bedeckt sein müssen, genügt für den LAVA C.O.S. eine
dünnere, nicht deckende Puderschicht. Der iTero-Scanner setzt im Gegensatz zu
den beiden anderen Systemen eine Bepuderung der Zähne nicht voraus; Gleiches
gibt der Hersteller für den cara TRIOS an. Vor dem Pudern muss eine gründliche
Trockenlegung der betreffenden Zahnreihen erfolgen. Hierzu haben sich spezielle
Einweg-Mundspangen (OptraGate, Ivoclar Vivadent) zum Offenhalten des Mundes und
starke Speichelabsorber (Dry Tips, Mölnlycke Health Care) bewährt. Letztere
eignen sich besonders für den vestibulären Bereich. Lingual genügt meist
sorgsames Abhalten mit dem Mundspiegel und gelegentliches Absaugen. Zum
Offenhalten des Mundes können alternativ auch wiederverwendbare Mundspangen
benutzt werden."
Hinzu kommen bei diesem noch relativ jungem Verfahren erhebliche
Investitionskosten, welche einen allgemeinen Praxiseinsatz zusätzlich
verhindern. Gleichwohl wird diesem Verfahren ein hohes Zukunftspotential
zugeschrieben. Dies besonders in Bezug auf Standardisierung, Qualitätssicherung
und Patientenkomfort.
Evtl. könnten in Zukunft Techniken auf Basis der
Kernspintomographie (z.B.
Beschichtung der an sich kontrastarmen Zähne mit einem Kontrastgel) die
konventionellen Abdrucktechniken ebenfalls revolutionieren.
Digital versus analog - Ist die konventionelle Abformung obsolet?
(zm, 2020))
oral , engl.: do.;
zum Mund gehörend; bei Zahnflächen: zur Innenseite hin - als Gegenteil zu
vestibulär;
Zahnflächen
Oralchirurgie
Oralchirurg, engl.: oral surgery; Fachgebiet innerhalb der
Zahnheilkunde, welches sich speziell mit operativen Eingriffen innerhalb der
Mundhöhle beschäftigt. Hierzu gehören besonders (s.a.:
http://www.oralchirurgie.org/ ):
die Entfernung von
Weisheitszähnen/verlagerten Zähnen
Narkosebehandlungen (unter Hinzuziehung
eines Anästhesisten)
ästhetische Zahnfleischkorrekturen
umfangreichere
PA-Behandlung
Wurzelspitzenresektionen
/ Hemisektionen
Kieferhöhlenoperationen
Behandlung von
Risikopatienten
Als "Oralchirurg" bzw. korrekt "Zahnarzt für Oralchirurgie"
bzw. "Zahnarzt, Oralchirurgie" (Komma beachten) kann sich ein Zahnarzt bezeichnen, der eine 3 bis 4-jährige
Weiterbildung auf dem Gebiet der zahnärztlichen Chirurgie absolviert und sich
auf diesem Gebiet spezialisiert hat. Eine Betätigung in anderen Bereichen der
Zahnheilkunde ist zusätzlich möglich.
1982 wurde in Rheinland Pfalz ein "Berufsverband der Zahnärzte für
Oralchirurgie" gegründet. Von dort ging dann die Initiative aus, am 28.Februar
1983 in Frankfurt den "Bundesverband Deutscher Oralchirurgen e.V." zu gründen.
Auf Wunsch der Bundeszahnärztekammer wurde 1986 der Name des Verbandes in
"Berufsverband Deutscher Oralchirurgen - BDO - e.V." geändert.
Muster-Weiterbildungsordnung der Bundeszahnärztekammer (2012) o.
© BZÄK
BVAZ, Fachgebiete,
Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie
http://www.oralchirurgie.org/
Orale
Ol; anthropologischer Messpunkt am harten Gaumen, definiert als
Schnittpunkt der
Raphe-Median-Ebene mit der Verbindungslinie der Hinterränder der
Alveolen der beiden mittleren (oberen)
Schneidezähne
Orale Medizin ,
Die Vision der Zukunft heißt „Orale Medizin“ (zm, 2020)
Zahnarzt
Oraler Hygiene-Index (OHI), engl.: oral hygiene index;
Mundhygiene - Status
Oraler Lichen Planus (OLP) ;
Lichen ruber planus
Oralophobie , "Zahnarztangst", Dentalphobie, engl.: do.;
Angst
Oralsepsis
engl.: do.; irreführende Bezeichnung für Infektionen, die vom Kiefer o. der
Mundhöhle ausgehend, in den gesamten Körper über den Blutkreislauf "streuen".
Der Begriff "Fokalinfektion"
trifft das Krankheitsbild korrekter.
Blutvergiftung (Sepsis)
Oraqix ®
[orakicks], Handelsname für ein gelartiges Präparat zur "injektionsfreien
Lokalanästhesie" mit einem betäubenden Anteil von 2,5 %
Lidocain und 2,5 %
Prilocain. Einsatz in der
Parodontalbehandlung, wobei
das Präparat zur Schmerzausschaltung mit einer stumpfen
Kanüle in die zu behandelnde
Zahnfleischtasche eingebracht
wird. Die in der Tasche sich verstärkende Gel-Konsistenz verhindert ein
Abfließen des Medikamentes; der Wirkungseintritt erfolgt nach ca. einer halben
Minute und hat eine ausreichende Tiefe zur Durchführung von parodontalen
Maßnahmen (Scaling,
Wurzelglättung)
http://www.dentsply.de
/ http://www.oraqix.com/
OraVerse ®
Handelsname für ein Präparat zur Aufhebung einer Gewebeanästhesie
durch den Arzneistoff Phentolamin, einem Alpha-1/Alpha-2-Rezeptor-Antagonisten,
engl.: anesthesia reversal agent; "arzneimittelnews"
schreiben: Die Anwendung erfolgt direkt am Wirkort als submuköse Injektion;
eine intravasale Injektion ist zu vermeiden. Durch die Blockade der
Alpha-Rezeptoren am Verabreichungsort werden die Blutgefäße wieder erweitert und
so der zunächst durch den Vasokonstriktor verlangsamte Abtransport des
Lokalanästhetikums
beschleunigt. In der Folge nimmt die Wirkung des Lokalanästhetikums und damit
die Gefühllosigkeit schneller ab. In klinischen Studien wurde die Zeit, bis das
Gefühl in Ober- und Unterlippe vollständig wiederhergestellt war, durch die Gabe
von OraVerse® um ca. 80 Min. verkürzt.
OraVerse® erhielt 2008 die Zulassung in den USA durch die
Food and Drug Administration (FDA). In D.
ist OraVerse® seit Anfang 2012 für die Aufhebung der Weichteilanästhesie (d.h.
der Anästhesie der Lippen und Zunge) und der funktionellen Defizite zugelassen.
www.oraverse.de
Orbitahämatom ;
Brillenhämatom
Orbitale , Augenpunkt, engl.: do.;
tiefster Punkt der Augenhöhle auf einer
Fernröntgenaufnahme bei
seitlicher Projektion;
Condylion ("modifizierte Frankfurter
Horizontale"),
Frankfurter Horizontale
Orbitalebene , Augenebene, zur Augen-Ohr-Ebene senkrecht stehende Frontalebene, welche durch die beiden Orbitalia verläuft
Orbitalsenkrechte
OS, Augensenkrechte, Orbitalsenkrechte nach Simon;
senkrecht zur Frankfurter
Horizontalen stehende Linie durch das Orbitale.
Verläuft etwa im Bereich des Eckzahnes bzw. Mundwinkels.
Profilanalyse
Ormocere™
e
ORMOCER™, Abk. von Organically Modified Ceramics,
lichthärtender Kunststoff bestehend aus einem anorganischen Netzwerk
(Si-O-Ketten) und polymerisierbaren Methacrylateinheiten: Dieser Kunststoff wird
mit Glasfüllstoffen angereichert, um die notwendige Festigkeit zu erreichen,;
Gemeinschaftsentwicklung der Fa. DEGUSSA und der Frauenhofer Gesellschaft,
besonders mit der Absicht, die
Polymerisationsschrumpfung der
Komposite zu reduzieren; unter dem Namen DEFINITE™ auf den Markt
gebracht. Im Gegensatz zu den Komposites hatte die Matrixstruktur z.T.
anorganische Bestandteile (Si-O-Ketten und CH2-Gruppen).
Mittlerweile ist es mit dem Produkt ADMIRA FUSION™
(Fa. Voco)
gelungen, auf sämtliche klassischen organischen Monomere wie Bis-GMA, UDMA,
TEGDMA usw. zu verzichten. Diese Neuentwicklung besitzt nach Herstellerangaben
eine äußerst geringe Schrumpfung, exzellente Biokompatibilität sowie ein
hervorragende Ästhetik.
http://www.voco.dental/de/produkte/direkte-restauration/ormocere/admira-fusion.aspx
Komposites,
Polymerisationsschrumpfung, Silane
http://www.zmk-aktuell.de/zahnheilkunde/zahnerhaltung/story/update-komposite-einfuehrung-teil-3.html
Orphan Diseases
seltene Erkrankungen,
engl. Schlagwortbez. für den Oberbegriff "verwaiste Erkrankungen". Dieser
Begriff subsumiert "seltene Erkrankungen" (rare diseases) und "vernachlässigte
Erkrankungen" (neglected diseases), welche meist auf einen genetischen Defekt
zurück zu führen sind. Als "selten" gilt eine Krankheit dann, wenn nicht mehr
als einer von 2000 Menschen an ihr leidet. Weltweit sind ca. 8.000 derartiger
Erkrankungen bekannt. Als "vernachlässigt" gelten Krankheitsbilder, die in
Entwicklungsländern Bedeutung haben, in Industrieländern aber kein nennenswertes
Problem darstellen. O. D. erfahren i.d.R. weder in der Forschung
noch in der Medikamentenentwicklung (Orphan Drugs) die gebotene Aufmerksamkeit; ebenso mangelt
es an entsprechenden Diagnose- und Therapiemöglichkeiten.
Wie eine Marktanalyse von Insight Health in 2011 zeigt, erwirtschafteten die 62
in Deutschland derzeit zugelassenen Orphan Drugs in den vergangenen zwölf
Monaten einen Gesamtumsatz von knapp einer Milliarde Euro - alleine in der
gesetzlichen Krankenversicherung.
Allein, Allein (Ärztezeitung, 2015)
http://www.orpha.net/
Fibrodysplasia ossificans progressiva - Trismus als Folgeerscheinung einer
Erbkrankheit (zm, 2018)
ortho- , orth-; von griech. orthós für gerade, aufrecht, richtig
ortho-circ ® 2006 vorgestellte System-Innovation aus teilweise dicht gesinterten Rohlingen der DIGIZON®-Hochleistungskeramik, mit der die Vorteile der Hochleistungskeramik erstmalig auch für KFO-Geräte und PAR-Schienen genutzt werden: Metallfreie Verankerungen, biokompatible Retainer und Lückenhalter für KFO-Behandlungen sowie Adhäsivbrücken und Stabilisierungsschienen für die PAR-Therapie sind damit herstellbar. ![]() ![]() |
Orthodontie
Lehre und Wissenschaft vom "richtig Stellen der Zähne";
in D ungebräuchliche Bez. für das gesamte Fachgebiet
Kieferorthopädie. Davon
abgeleitet ist der engl.: Ausdruck "orthodontic", übersetzt mit
orthodontisch, = kieferorthopädisch.
In D meist als Bezeichnung für das alleinige Behandeln mit
festsitzenden Apparaturen
gebraucht.
Orthogenie ,
Kopfbiss, Kantenbiss
Orthognathie
, neutrale Bisslage,
Eugnathie
orthograd
engl.: orthograde; in "normaler" (physiologischer) Richtung
durchführend oder voranschreitend. Begriff z.B. bei der
Wurzelkanalbehandlung
gebräuchlich: So spricht man von einer orthograden
Wurzelkanalfüllung, wenn
diese durch die Krone des Zahnes durchgeführt wird ("von der Krone zur
Wurzelspitze hin voranschreitend"). Im Gegensatz dazu steht die retrograde
Wurzelkanalfüllung, bei
der die Füllung (bzw. der Verschluss) im Rahmen einer
Wurzelspitzenresektion
vom Apex der Wurzel aus erfolgt ("von der Wurzelspitze zur Krone hin
voranschreitend")
orthomolekulare Medizin
von orthos (griech.) = richtig, gut und molekular, Molekül (lat.) = Baustein von
Substanzen; nach dem amerikanischen Biochemiker und zweifache Nobelpreisträger
Linus Pauling, definiertes Wirkprinzip: "Orthomolekulare Medizin ist die
Erhaltung guter Gesundheit und die Behandlung von Krankheiten durch Veränderung
der Konzentration von Substanzen, die normalerweise im Körper vorhanden und für
die Gesundheit verantwortlich sind."
Das Therapieprinzip der Orthomolekularen Medizin beruht auf der Erkenntnis, dass
der menschliche Körper für ein gesundes, reibungsloses Funktionieren aller
Organe über 40 Vitalstoffe benötigt. Gemeint sind Vitamine, Mineralstoffe,
Spurenelemente und essentielle Fettsäuren.
http://www.orthomol.de
Orthopantomogramm
OPG, OPT,
auch Orthopan, engl.: orthopantograph; Röntgenschichtaufnahme zur
Panoramaabbildung des gesamten Kieferbereichs; außerhalb des Mundes
durchgeführte
Funktionsorthopantomogramm,
Orthopantomograph,
Panoramaröntgenaufnahme
Orthopantomograph ®
geschützter Gerätenamen für eines der ersten Geräte zur Anfertigung einer
Panoramaröntgenaufnahme. Davon abgeleitet heißt dieses Verfahren auch
Orthopantomographie
orthoradiale Projektion ;
laterale Zahnaufnahme
Orthorexia nervosa
Orthorexie, griech.: orthos= richtig; orexis = Appetit; junges Krankheitsbild
(1997 von dem Mediziner Steven Bratman erstmals beschrieben) mit dem Zwang, sich "gesund zu essen"; wer an ihr
leidet, ist zwanghaft auf gesunde Nahrungsmittel fixiert. Bei diesen
"Gesundessern" dreht sich alles nur noch um die Nahrungsaufnahme. Sie berechnen
bei jeder Mahlzeit den Gehalt an Vitaminen und Spurenelementen und verdammen
alles "Ungesunde" wie Fett, Fleisch, Zucker oder Kaffee. Betroffen sind häufig
Frauen und Angehörige höherer Bildungsschichten, die sich für Gesundheitsfragen
interessieren. Der Namen leitet sich von der Essstörung Anorexie ab.
Orton Krone
"Guss-Hülsenkrone", engl.: Orton's crown; nach
Forrest Hoy Orton benannte, zu den historischen
Metallkronen zählende indirekte Kronenart aus Feingoldfolie und darauf angegossener Vollgusskrone.
Os , engl.: do.; u.a. lateinische Bezeichnung für
den Mund (Pl. ora) oder den Knochen (Pl. ossa)
Os hyoideum ,
Zungenbein
Os incisivum Zwischenkiefer, "Goethe Knochen", engl.: incisive bone, premaxilla; unpaariger Knochen im vorderen Oberkiefers als knöchernes Fundament der Schneidezähne. Beim menschl. Säugling und bei vielen Tieren (bildet z.B. bei Vögeln den Hauptteil des Schnabels) als selbstständiger Knochen, sonst aber beim Menschen mit dem Oberkieferknochen (Maxilla) im vorderen Teil des harten Gaumens verwachsen. Eine Störung in der embryonalen Knochenentwicklung führt u.a. zu einer Gaumenspalte. ![]() |
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Ösenklammer engl.: eyelet crip (or clasp); nur für kieferorthopädische Geräte oder Provisorien anwendbare einfache Klammerart in Form einer Öse (s. Abb.), welche ihren Halt im äußeren Interdentalraum findet. Bei längerem Gebrauch sind erhebliche Schädigungen der Interdentalpapille möglich. ![]() |
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Osseointegration
Implantatknochenverbund, "ankylotische Verbindung", engl.: do.; direkter Verbund von funktionell
belasteten Implantatoberflächen mit dem umgebenden
Alveolarknochen ohne die
Zwischen(an)lagerung von Bindegewebe
("Neo-Periodont") (
Biointegration) Im Gegensatz zu der "federnden"
Aufhängung eines natürlichen Zahnes im Alveolarknochen (ein natürlicher Zahn
ist über das Desmodont federnd
aufgehängt ist - die Federung erlaubt ein Nachgeben ("Intrusion") des Zahnes bei
einer vertikalen Belastung bis zu ca. 20 µm während des
Kaudrucks -), gibt die
starre Implantatverankerung nur noch um ca. 2 µm im Alveolarknochen nach. Während man unter O.
in den 60er Jahren des letzten Jhds. allein die rein mechanische Verankerung des
Implantates im Knochen verstand, wird diese Verankerung heute als föießender
Prozess zwischen Knochen und Implantatoberfläche betrachtet.
Eine gute O.
trägt zum Langzeiterfolg eines Implantats entscheidend bei. Zur regelrechten O.
müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein:
Passgenauigkeit zwischen
Implantatbohrung im Knochen ("Implantatschacht") und Implantat,
primäre
Stabilität (
Knochenlager) und
eine angepasste Belastung während der Einheilphase.
Weiter muss
ein
bioinertes oder
bioaktives Implantatmaterial vorliegen,
das Implantatdesign und die
Mikromorphologie müssen für die Knochenanlagerung attraktiv (osteophil)
sein.
Bei
therapierten Osteoporose-Patienten ist folgendes zu
beachten: Bisphosphonate wirken dem Knochenabbau entgegen, indem sie die
Knochenresorption hemmen. Der so verlangsamte Knochenstoffwechsel behindert die
Einheilung von Implantaten.
Überbelastungen ("Overload") führen wegen eines fehlenden
Desmodontalspalts nicht zu einer
funktionellen Anpassung des Organismus, sondern zu Beschädigungen des Implantats
bzw. seiner Suprakonstruktion
oder aber, es erfolgt keine regelrechte O.. Beim Fehlen einer
attached Gingiva besteht ein
zehnfach erhöhtes Risiko für einen
Implantatverlust. Deshalb muss das
chirurgische Vorgehen immer so gewählt werden, dass nach dem Einbringen ein
ausreichendes Maß an attached Gingiva
vorhanden ist - ggf. muss diese chirurgisch geschaffen werden.
Alle modernen Verfahren der Oberflächenaufrauung der Implantatoberfläche führen bei ungestörtem
Heilungsverlauf zu einer O. innert 3-4 Monaten; glatte Oberflächen (machined
surface) haben eine wesentlich längere O. .
Kommen mehrere Implantate nebeneinander zum Einsatz, so soll mit einem
Abstand von mindestens 3 mm inseriert werden, da es sonst im Rahmen der
Ausbildung zur
biologische Breite zu sich
überlappenden Knochenresorptionen kommt und sich keine
Interdentalpapille ausbilden
kann.
Der Abstand vom I. zu einem natürlichen Nachbarzahn sollte
mindestens 1,5 mm betragen und 5 mm nicht überschreiten, da sich ebenfalls
sonst keine regelrechte Papille bildet.
In der Forschung werden z.Zt. (2008) folgende Oberflächenmodifikationen von
Implantaten - i.d.R. auf Titanbasis - für eine optimale O. verfolgt:
Verstärkung der "Kristallinität"
und/oder Dicke der Titanoxidschicht
Schaffung einer geeigneten
Mikrostruktur der Titanoxidoberfläche
Anreicherung der Grenz(ober)flächen
mit schnell löslichen Kalzium-Phosphaten
Anreicherung der Grenz(ober)flächen
mit organischen Wachstumsfaktoren
Die bisherige Tradition, Implantate nur "statisch", d.h. unbelastet für drei
(Unterkiefer) bzw. sechs (Oberkiefer) Monate einheilen zu lassen, haben NENTWIG
ET AL. verlassen, nachdem experimentelle Untersuchungen gezeigt hatten, dass
eine "dynamische" Phase (Knochentraining) die
periimplantäre
Knochenqualität verbessert. Diese Phase kann - in Analogie zur Frakturheilung -
bereits nach sechs Wochen statischer Einheilung beginnen (
Sofortbelastung).
Die Einheilung von
Implantaten kann
u.a. durch Nikotingenuss gefährdet werden - besonders soll dies bei
langjährigen Rauchern mit kontinuierlich hohem Nikotinspiegel eine Rolle
spielen. Ein wesentlicher Grund scheint die höhere Affinität von Kohlenmonoxid
zum Hämoglobin zu sein. Die verringerte Sauerstoffversorgung des Gewebes kann zu
mangelhafter O. führen. Daneben wird auch die Wirkung von Zyaniden, ein
weiterer Zigarettenbestandteil, dafür verantwortlich gemacht. Sie hemmen Enzyme,
die für den zellulären Sauerstofftransport zuständig sind. Besonders betroffen
von diesem Einfluss ist die Einheilung in der Knochenspongiosa. Neuere
Untersuchungen (Sverzut AT, Stabile GA, de Moraes M, Mazzonetto
R, Moreira RW.; Division of Oral and Maxillofacial Surgery, State University of
Campinas, Piracicaba, São Paulo, Brazil (J Oral Maxillofac Surg. 2008
May;66(5):1004-9)) kommen zu anderen Ergebnissen und stellen fest: "...
eine Ablehnung von Implantaten bei Rauchern lässt sich anscheinend wissenschaftlich
nicht stützen." (aus www.implantate.com)
Bei
therapierten Osteoporose-Patienten ist
folgendes zu beachten: Bisphosphonate wirken dem Knochenabbau entgegen, indem
sie die Knochenresorption hemmen. Der so verlangsamte Knochenstoffwechsel
behindert die Einheilung von Implantaten.
Marktübliche Bisphosphonate sind (2005, in Klammern: Wirkstoff): Actonel (Risedronat), Aredia (Pamidronsäure),
Bondronat (Ibandronsäure), Bonefos (Clodronsäure), Clodron Didronel (Etidronsäure),
Fosamax (Alendronsäure), Ostac (Clodronsäure), Skelid (Tiludronsäure), Zometa (Zoledronsäure).
Untersuchungen zeigen, dass eine Immunsuppression - z.B. mit Cyclosporin A (CsA)
- die O. von Implantaten hemmen. So ergibt sich, dass eine mehr als
vierwöchige CsA-Therapie den Prozess der O. von Titan-Implantaten
deutlich mindert.
Abdeckkappe, Ankylose,
Antibiotikaprophylaxe,
Auslenkung,
Biointegration,
dentogingivaler
Verschluss,
Explantation,
Gingivaformer,
Implantat,
Implantatidentifikation,
Implantatindikation,
Implantat-Kronen-Ästhetik-Index,
Implantatprophylaxe,
Implantat: Risikofaktoren,
Implantat,-temporäres,
Implantatverlust,
Implantationszeitpunkt,
Knochendichte,
Knochenersatzmaterialien,
Knochenheilung,
Knochenlager (Implantatbett),
Kurzimplantate,
Nikotingenuss,
Ossifikation,
Periotest,
Peripilastrium,
Pink Esthetic Score,
Primärstabilität,
Resonanzfrequenzanalyse,
Sekundärstabilität,
Sofortbelastung,
Sofortimplantation,
Verbundosteogenese
Special:
Implantate
(Fremdlink auf www.Zahnwissen.de)
Stammzellforschung - Einheilungsprozess von Knochenersatzmaterialien
beschleunigen (DZW, 2018)
Ossifikation
Verknöcherung, engl.: ossification; stattfinden durch eine
mineralische Einlagerung in
vorgebildete Gewebe (z.B. Knorpel) oder Mineralisation von bindegewebigem
Osteoid ("Bindegewebsknochen"). Allgemein auch als Oberbegriff für die
Skelettreifung im Kinder-/Jugendlichenalter für den Höhepunkt der
Epiphysenkernbildung gebraucht.
Kallus,
Osteomalazie
Ostektomie , engl.: ostectomy;
allgemein: Entfernung eines Knochenteils für eine Umformung o. Korrektur; in der
ZHK gebraucht bei Kochenresektionen, die im
Bezug zu einem Zahn stehen; im Gegensatz zu einer
Osteoplastik, welche ohne Zahnbezug ist (z.B. Entfern einer
Hyperostose)
Osteotomie
Ostell mentor ™ Gerät zur berührungsfreien Messung, vor allem der Implantatstabilität. Einsatz bei Sofort- und Frühimplantationen um Entscheidungen über weitere Behandlungsmaßnahmen zu treffen. ![]() ![]() |
Osteoblasten
kleine, für die Knochenneubildung verantwortliche Körperzellen. Aus
Wikipedia:
"Sie entwickeln sich aus undifferenzierten Mesenchymzellen, embryonalen
Bindegewebszellen. Sie lagern sich an Knochen hautschichtartig an und bilden
indirekt die Grundlage für neue Knochensubstanz, die Knochenmatrix, indem sie
vor allem Typ-1-Kollagen, Calciumphosphate und -carbonate in den interstitiellen
Raum ausscheiden. Bei diesem Prozess verändern sie sich zu einem Gerüst aus
nicht mehr teilungsfähigen Osteozyten, das langsam mineralisiert und mit Calcium
aufgefüllt wird. Diese Osteozyten bilden ein Netzwerk, das in den neugebildeten
Knochen eingelagert wird. Gegenspieler der Osteoblasten sind die
Osteoklasten. Osteoblasten regulieren die
Funktion von Osteoklasten direkt durch die Sekretion von Signalstoffen:
Einerseits durch den aktivierenden RANK Ligand, andererseits durch das
inhibierende Osteoprotogerin (OG), welches RANKL neutralisiert."
Osteoklasten
Osteodensitometrie ,
Knochendichte
Osteodentin ; engl.: osteodentine; in
D ungebräuchliche Bez. für fast atubuläres "Reizdentin" ;
Tertiärdentin
Osteofibrom Knochenfibrom, selten vorkommender, gutartiger Knochentumor, bestehend aus Knochen- und Bindegewebe. Kann gelegentlich Schmerzen verursachen oder zu einer Spontanfraktur führen; ansonsten meist röntgenologischer Nebenbefund. ![]() ![]() |
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Osteogenese
Neu- oder Umbildung von Knochen(gewebe), engl.: osteogenesis;
nach einer Zahnentfernung beim Heilungsverlauf regelmäßig auftretend (sog. "Knochenregeneration").
Unterschieden wird eine Distanz-, Kontakt- und Verbundosteogenese. Knochen ist
als einziger Baustein unseres Organismus in der Lage, durch
Regeneration seines eigenen Gewebes
narbenfrei im Sinne einer restitutio ad integrum zu heilen.
Ossifikation,
Osteogenesis
imperfecta,
parodontale Regeneration
Osteogenesis
imperfecta OI, Osteopsathyrosis, Glasknochenkrankheit, engl.: do.; unvollständige, gestörte Knochensynthese mit einer starken Neigung zu Knochenbrüchen und Skelettdeformitäten. Ursache der Erkrankung ist, dass die Osteoblasten kein normales Typ-I-Kollagen bilden, weil dafür zuständige Enzyme aus genetischen Gründen nicht oder nicht korrekt funktionieren. Die Knochentrabekel sind dadurch bedingt dünn und die Knochengrundsubstanz ist vermindert. "Am häufigsten (1/30 000) ist der autosomal-dominant vererbte Typ I, bei dem zum Teil auch Zahnbildungsstörungen auftreten. Der autosomalrezessive Typ II ist nicht mit dem Leben vereinbar - die Kinder werden bereits mit multiplen Frakturen, weichem Schädel und nicht ossifizierten Rippen geboren. Die Typen III und IV sind sehr selten." (aus Ärztezeitung) In D werden etwa 5.000 Erkrankte gezählt - eine ursächliche Behandlung ist nicht bekannt, Bisphosphonate können in manchen Fällen eine Verbesserung des Krankheitsbildes bringen. Aufgrund der Frakturen und der Beinfehlstellungen, ist die Mehrzahl der Betroffenen nicht steh- und gehfähig. Mögliche Begleitsymptome sind u.a. eine Dentinogenesis imperfecta (grau-bläulich schimmernde Verfärbung der Milch- und bleibenden Zähne, Schmelzabsplitterungen und Formabweichungen der Zahnwurzeln) und durch die Bindegewebsschwäche bedingte blaue Augenskleren (s. Abb.) ![]() |
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Osteoinduktion
engl.: osteoinduction; Knochenneubildung durch Differenzierung von
osteogenen Zellen aus niedriger differenzierten Vorläuferzellen (u.a. "Stammzellen"). O. wird
u.a. durch osteoinduktive Proteine, sogenannte
bone morphogenentic proteins (BMP) gesteuert.
Osteoklasten
"Knochenfresser", knochenabbauende, vielkernige Riesenzellen; Durchmesser
50 bis 100 µm mit bis zu 10 Zellkernen. So kann ein einziger O. die
gleiche Menge Knochen abbauen, die 100 Osteoblasten
in dieser Zeit aufbauen. Die Knochenresorption durch O. löst eine
Knochenerneuerung mit einer Menge von etwa 0,7%/Tag durch ihre Freisetzung von
körpereigenen Wachstumsfaktoren aus.
Osteolyse
Osteologie , engl.: osteology; Lehre
von den Knochen bzw. vom Skelettsystem;
http://www.dv-osteologie.org
Osteolyse
Knochenabbau,
Abbau o. Auflösung von Knochen, engl.: osteolysis; meist gutartiger,
durch Osteoklasten bewirkter Verlust, z.B. durch Wachstum einer
Zyste, Unter-/Überbelastung von Zähnen,
durch Entzündungen ( Granulom,
Parodontitis marginalis)
oder altersbedingt (Alveolarfortsatzabbau).
Bösartig z.B. beim Unterkiefer-Plasmozytom auftretend.
NICO, Polyalveolyse
Osteom Knochengewebsgeschwulst, engl.: osteoma; regelmäßig strukturierter, langsam wachsender, gutartiger Knochentumor, sowohl von der Kompakta als auch der Spongiosa ausgehend, besonders im Schädel u. Kiefer vorkommend. Röntgenologisch manchmal mit einem Odontom zu verwechseln. ![]() ![]() |
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Osteomalazie
Knochenerweichung, engl.: osteomalacia; überwiegend durch einen
Vitamin-D-Mangel verursachte, generalisierte, unzureichende
Mineralisation des Skeletts
(Störung im Calcium-Phosphat-Stoffwechsel).
http://flexikon.doccheck.com/Osteomalazie
Osteometer engl.: do.; Gerätenamen mit zweifacher Bedeutung:
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Osteomyelitis
Knochenmarkentzündung, falsch
auch : Panostitis, engl.: do.; welche meist eine
Entzündung des Knochens selbst
(Ostitis) und der Knochenhaut (Periost; = Periostitis) mit einschließt.
Verbunden mit einer O. ist klinisch und labordiagnostisch meist eine schwere
Allgemeininfektion. Im betroffenen Gebiet kommt es häufig zu einer
Knochenabstoßung ( Sequesterbildung),
welche lokal abgeschirmt bleibt (
Totenlade) Andererseits kann der
nekrotische Knochen aber auch über eine
Fistelbildung durch die Kortikalis,
das angrenzende Weichgewebe und die Haut hindurch nach außen sequestriert werden. Eine großzügige chirurgische
Sanierung des Infektionsherdes verbunden mit einer entsprechenden
Antibiotikazufuhr sind die
unabdingbaren therapeutischen Maßnahmen.
Von der Entstehung her wird unterschieden in:
Die Diagnoseverfahren für eine O. sind vielfältig:
In der ZHK sind die Ursachen für eine O. u.a. die Folge von schlecht heilenden, offenen Kieferbrüchen, infizierten Extraktionswunden, eitrigen Prozessen an der Zahnwurzel (Granulom) oder im Kleinkindalter auch über den Blutweg (hämatogen) bedingt. Der Unterkiefer wird häufiger als der Oberkiefer befallen.
Die O.
war vor der Entdeckung der Antibiotika
eine u.U. tödlich verlaufende Erkrankung. Neuere Studien zeigen, dass besonders
die Kernspintomographie eine
Frühdiagnose der O. ermöglicht.
Eine O. sicca ist die von Beginn an chronisch verlaufende Form. Bei
geringen allgemeinen Beschwerden wird eine häufig jahrelang bestehende
Auftreibung des Knochenkörpers in diesem Gebiet beobachtet.
Die Osteomyelitis nach therapeutischer Bestrahlung (Radatio) - die
Osteoradionekrose - führt zu einem Zustand einer chronischen O.,
bedingt durch eine Zerstörung der Blutgefäße des Knochens und damit erhöhter
Infektanfälligkeit.
Von der klassischen O. zu unterscheiden ist die chronisch
rezidivierende multifokale Osteomyelitis (CRMO). Hierbei handelt es
sich um eine erworbene, nicht eitrige Skeletterkrankung, die auch den
Unterkiefer betreffen kann; sie wurde erstmals von Giedon et al. 1972
beschrieben. Bei ungeklärter Genese tritt sie bevorzugt im Kinder- und
Jugendlichenalter auf. Als Therapie wird eine Behandlung mit immunsuppressiven
u. antiphlogistischen Medikamenten bei guter Prognose angegeben.
Bruchspaltabszess,
Dekortikalisierung,
Granulom,
Knochenmark,
Knochenszintigraphie,
Kortikotomie,
Osteonekrose, Ostitis,
Restostitis,
Säuglingsosteomyelitis,
Spontanfraktur,
Totenlade,
Zahnkeimosteomyelitis
Osteomyelitis nach operativer Weisheitszahnentfernung (zm,
2020)
Kieferosteomyelitiden - Stete Herausforderung (zm, 2014)
Chronische Osteomyelitis des Unterkiefers
http://osteomyelitis.universimed.com/
Osteonekrose
aseptische Knochennekrose, engl.: osteonecrosis; Absterben von
Knochenstrukturen i.d.R. als Folge einer mangelnden Durchblutung. Vereinzelt auftretend
nach chirurgischen Eingriffen am Knochen (Osteotomie),
Knochentransplantationen bei mangelndem Umbau durch körpereigene Zellen, nach
schweren Knochenentzündungen (Osteomyelitis),
Langzeitgabe von Bisphosphonaten oder
nach Bestrahlung (Osteoradionekrose)
Pathogenese Bisphosphonat-assoziierter Osteonekrose (ZWP /
2014)
Die Früherkennung medikamentenbedingter Osteonekrose ist möglich!
(zm, 2020)
Osteoodontom
engl.: osteoodontoma; gutartiger Mischtumor von Knochen und Zahnsubstanz;
in der Mitte zwischen Odontom und
Osteom stehend. Röntgenologisch nur schwer korrekt zu diagnostizieren.
Osteosarkom,
Zahntumoren
Osteopathie
gr. für "Knochenleiden" mit unterschiedlicher Bedeutung:
-- Oberbegriff für jegliche krankhafte Knochenveränderung (Schulmedizin)
-- Diagnose- und Behandlungskonzept (Alternativmedizin im Sinne einer "manuellen
Therapie")
http://de.wikipedia.org/
Osteopetrose
Marmorknochenkrankheit, Albers-Schönberg-Krankheit, engl.:
osteopetrosis, marble bone disease; Erbkrankheit, bei der Knochen zu dicht
und deshalb instabil werden kann.
Osteoporose
http://de.wikipedia.org/wiki/Osteopetrose
Osteoplastik
Knochenplastik,
engl.: osteoplasty; in der ZHK mehrfach benutzte Ausdruck für:
Exostose,
Knochenersatzmaterialien,
Paget Syndrom,
präprothetische Chirurgie
http://web.tu-dresden.de/sorg/mkg/Dys.pdf
Osteoporose
Knochenschwund, engl.: osteoporosis, ohne dass der Knochen
wesentlich an seiner äußeren Form verliert, da die Erkrankung das Knocheninnere
befällt und so mehr die Knochendichte verringert: Die Knochenmarkräume vergrößern sich, der Knochen wird geschwächt und
neigt zu Spontanbrüchen. Die Krankheit, die durch zunehmend instabile Wirbel und
Langknochen zu Brüchen und Bewegungseinschränkungen führt, wird bei Frauen
i.d.R. nach heutiger Lehrmeinung durch die Hormonumstellung in den Wechseljahren ausgelöst. Der
Kieferbereich ist von O. wegen seiner guten Durchblutung weniger
betroffen, sodass die die damit einhergehende
Entkalzifizierung weniger relevant
ist; genaure wissenschaftliche Zusammenhänge sind allerdings nicht geklärt. Bei sonst normalem Allgemeinzustand (Vorsicht bei: Diabetes,
Alkohol- o. Nikotinabusus, Immunerkrankungen) ist keine Kontraindikation für
eine Implantation gegeben (Cave Bisphosphonate
in der O.-Therapie).
Die Ursachen einer relativen Unempfindlichkeit der Kieferknochen könnten
auch entwicklungsgeschichtlich bedingt sein: fast das gesamte Kopfskelett wird aus mesenchymalen Vorläuferzellen gebildet, welche sich direkt in knochenbildende
Osteoblasten differenzieren. Im Gegensatz dazu bilden sich Langknochen oder
Wirbelsäule über eine indirekte Osteogenese (knorpelige Zwischenschritte).
In Deutschland (2008) haben 7,8 Millionen Menschen über 50 eine O.; davon
6,5 Millionen Frauen und 1,3 Millionen Männer. Jede vierte Frau über 50 ist
davon betroffen. Und jeder zweite Mensch über 75 hat Knochenschwund. Eine
häufige Komplikation sind Hüftknochenbrüche.
Panoramaaufnahmen
von Ober- und Unterkiefer - routinemäßig in Zahnarztpraxen bei Risikogruppen
durchgeführt - könnten als O.-Screening dienen: Patienten mit niedriger
Knochendichte sind möglicherweise auf diese Weise zu identifizieren. Eine
endgültige wissenschaftliche Stellungnahme zur generellen Tauglichkeit
derartiger Untersuchungen steht aber noch aus (2005).
Bei der Behandlung von Patienten mit O. stehen Kalzium (Ca) und
Vitamin D im Vordergrund. Die Kombination dieser beiden Elemente gehört zur
Basistherapie, auch wenn zusätzlich mit spezifischen O.-Therapeutika, wie
z.B. Bisphosphonaten, zusätzlich mit Erfolg eingesetzt werden. Aber:
Bisphosphonate - welche auch als Standardtherapie
skelettaler Metastasen
bei verschiedenen Krebsarten gelten - wirken dem Knochenabbau entgegen, indem sie die Knochenresorption
hemmen. Der so verlangsamte Knochenstoffwechsel kann z.B. die Einheilung von
Implantaten verhindern; dies
besonders bei Patienten, die Stickstoff enthaltende Bisphosphonate wie
Pamidronat und Zoledronat erhielten und diese
i.v. verabreicht wurden. Problematisch ist
besonders die lange Halbwertszeit der Bisphosphonate, welche ~ 12 Jahre(!)
beträgt. Marktübliche
Bisphosphonate sind (2005, in Klammern: Wirkstoff): Actonel (Risedronat), Aredia (Pamidronsäure), Bondronat (Ibandronsäure),
Bonefos (Clodronsäure), Clodron Didronel (Etidronsäure), Fosamax (Alendronsäure),
Ostac (Clodronsäure), Skelid (Tiludronsäure), Zometa (Zoledronsäure).
Da es z.Zt. noch keine allgemeingültige Vorgehensweise gibt, derartige
Komplikationen zu vermeiden, sollte versucht werden, existierende und
potenzielle Infektionsherde schon vor Beginn der B.-Therapie zu
beseitigen. Ist bereits freiliegender Knochen sichtbar, wird die Verabreichung
von Antibiotika und
antimikrobiellen Spüllösungen
empfohlen. Für Patienten mit einer oralen
Bishphonatbehandlung von über 3
Jahren und Patienten mit einer begleitenden Behandlung mittels
Corticoiden sollten zusätzliche Tests
und Therapien vor einer Implantation
im Vordergrund stehen.
"Die Inzidenz der Kiefernekrosen bei
Bisphosphonattherapie liegt bei der Indikation
Osteoporose bei unter eins zu 10.000"; Professor Bruno
Allolio, Universität Würzburg beim Praxis Update 2009
Osteopetrose
Osteoporose: Neue Medikamente bauen Knochen ohne Kiefernekrose-Risiko auf
(2018)
Osteoporose - Wenn der Knochen schwindet (zm, 2016)
Implantat: Risikofaktoren, Parodontitis-Risiko
Patientenbezogener Laufzettel "Überweisung / Konsil vor Bisphosphonat-Therapie"
Pathogenese Bisphosphonat-assoziierter Osteonekrose (ZWP /
2014)
http://www.osteoporose.org ;
http://www.aerztezeitung.de/extras/patienteninfo/
Bisphosphonattabelle (Medikamente; © Schlewig-Holsteinisches
Ärztblatt 3/2009)
Osteoradionekrose ORN , Osteomyelitis nach Radatio; engl.: osteoradionecrosis; schwerwiegende Folge einer Strahlenbehandlung , wie sie z.B. bei bösartigen Tumoren eingesetzt wird. Dabei werden die im Strahlefeld liegenden Kieferabschnitte mit Strahlendosen von über 35 Gy zum Teil irreversibel geschädigt (Verlust von Osteozyten, aktiven Osteoblasten und Osteoklasten, Verminderung der Blutversorgung). Es entwickelt sich daraus primär eine aseptische Ostreoradionekrose. Bei einer Invasion von krankhaften Keimen in derartigen, abwehrgeschwächten Knochen - z.B. im Rahmen einer Extraktion - kann schon bei Dosen über 40 Gy eine infizierte Osteoradionekrose (IONR) entstehen, deren Behandlung meist sehr aufwendig und belastend ist. Diese infizierte Form gilt mit ausgedehnten freiliegenden Knochenarealen und starken Schmerzen als schwerste Form der Osteomyelitis. Mit steigender Strahlendosis nimmt nicht nur das Risiko, sondern auch die Schwere der Erkrankung zu. Charakteristisch für die O. ist, dass sie in mehr als 90% den Unterkiefer befällt, da dieser generell eine schlechtere Blutversorgung als der Oberkiefer aufweist. Nach Autoren der Uniklinik Tübingen (überarbeitet nach ZBW 1/2006) werden folgende Empfehlungen ausgesprochen, um die Nebenwirkungen möglichst gering zu halten:
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Osteosarkom engl.: osteosarcoma; bösartiger Mischtumor mit einer Hauptlokalisation in den Metaphysen der langen Röhrenknochen (~ 80 %) bei Jugendlichen auftretend; aber auch im Kiefer vorkommend (s. Abb.) ![]() ![]() |
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Osteosynthese operatives Zusammenfügen von Knochenteilen, "Verschraubung", engl.: osteosynthesis; chirurgisch durchgeführt nach einer Knochen(Kiefer-)fraktur oder Osteotomie, nachdem diese in die richtige Stellung (reponiert) wurden. Unterscheidung in funktionsstabile (sofortige, uneingeschränkte (Kau-)Funktion) und übungsstabile O. Konventionell durchgeführt mittels Drahtnähten, Schrauben oder Metallplatten aus Stahl oder Titan - im Kieferbereich meist durch sehr kleine Platten - Miniplatten-Osteosynthese - , um die Knochensegmente in ihrer (angenäherten) ursprünglichen Stellung zu fixieren - nachteilig können hierbei eine Behinderung des Wachstums, Temperaturempfindlichkeit, Wanderung der Platten, sowie die Notwendigkeit eines zweiten Eingriffs sein. In jüngerer Zeit auch mittels resorbierbaren Materialien auf Polylactidbasis (BiosorbFX®, Bionx Implants®), die diese Nachteile nicht mehr aufweisen sollen. Eine Verschraubung der Fragmente erfolgt nach Möglichkeit bei Quer- oder kurzen Längsfrakturen durch paarweise parallel zur Längsachse des Knochens angeschraubte Platten (= Laschenverschraubung, tap screw joint). Bei Substanzdefekten kombiniert man die O. mit Knochenzementen/Knochenersatzmaterialien (sog. Verbund-Osteosynthese, Osteoplastik). Vorteil der O. ist die baldige Belastbarkeit. Dabei wird unterschieden in sofortige Beübung (Bewegung ohne Belastung = übungsstabil), unter Teilbelastung (= teilbelastungsstabil) oder voller Belastung (= belastungsstabil). ![]() ![]() |
Osteotom , engl.: do. or bone chisel;
Knochenmeißel ;
Osteotomie
Osteotomie Ost, engl.: osteotomy; Durchtrennung bzw. Entfernung eines Knochenteils mittels Säge, Knochenmeißel oder Fräse; in jüngster Zeit auch mittels Ultraschall. In der ZHK i.d.R. durchgeführt zur Entfernung eines nicht in der Zahnreihe stehenden Weisheitszahnes, von Wurzelresten oder sonstigen komplizierten Zahnentfernungen und bei der Wurzelspitzenresektion. Eine O. setzt immer die temporäre Eröffnung (Fachausdruck: "Aufklappung") der bedeckenden Mundschleimhaut und der Knochenhaut (Periost) voraus ("Schleimhaut-Periost-Lappen"). Der BEMA kennt die drei Bezeichnungen: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
Ostim
Handelsname; neuartiges, von der Fa.
Heraeus-Kulzer in
2003 eingeführtes
Knochenersatzmaterial "aus der Spritze". Neuartig ist die Applikation
als gebrauchsfertige Paste, welche nach Herstellerangaben vollständig resorbiert
werden soll. Das zur Hauptsache aus ungesintertem
Hydroxylapatit
bestehende Material ist mit
dem CE-Logo versehen.
http://www.ostim-dental.de/
Ostitis
Knochenentzündung, engl.: do. or bone inflammation; i.d.R.
gebrauchter Fachausdruck für eine Entzündung der
Knochen-Kompakta und deren
Spongiosa. Korrekt: für eine von den
Gefäßen der Havers-Kanäle ausgehende Knochenentzündung, im Gegensatz zur
Osteomyelitis, welche ihren Ursprung im Markraum hat.
Osteomyelitis,
Restostitis
oszillierende Bohrer ,
unterstützende
Ultraschallsysteme
OTC-Präparate
engl.: Abk. von Over The Counter ("über den Ladentisch");
Bezeichnung im deutschen Gesundheitswesen für solche Arzneimittel, die zwar
apothekenpflichtig sind, aber ohne Rezept erworben werden können ("rezeptfreie
Medikamente").
Pharmakon
Overbite , frontaler
Überbiss, Overjet
Overdenture ,
Cover denture
Overjet Überbiss in sagittaler (horizontaler) Ebene; gleichbedeutend mit der sog. sagittalen Frontzahnstufe. Bei normalem Biss bzw. der Prognathie hat der O. einen positiven, bei der Progenie einen negativen Wert. Der Überbiss in vertikaler Ebene wird als Overbite (frontaler Überbiss, Tiefer Biss) bezeichnet. ![]() |
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Overlay Auflagefüllung, "Overlay-Krone", engl.: do.; Bedeckung der gesamten Kaufläche und einer oder beider Flächen zum Nachbarzahn (Approximalflächen) hin. Die Höckerspitzen sind durch einen Innen- und Außenschliff "überkuppelt"; im Gegensatz zum ![]() ![]() |
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Owen Linien
engl.: Owen's contour lines; Bezeichnung für gestörte
Wachstumslinien,
hervorgerufen durch eine verminderte Tätigkeit der
Odontoblasten, z.B. durch systemische Erkrankungen in der Kindheit bedingt.
Im Vergleich zu normalen Wachstumslinien sind derartige Störungen als breitere
und schwächer mineralisierte Linien gekennzeichnet.
Geburtslinie, Mineralisation,
Odontoblasten,
Retziusstreifen
Oxalatblut
engl.: oxalated blood; Schlagwortbez. für Körperblut, welches außerhalb
des Körpers zur Plasmagewinnung genutzt wird und durch eine Oxalatlösung
ungerinnbar gemacht worden ist.
Oxidkeramik
engl.: oxide ceramics; Schlagwortbez. für keramische Werkstoffe auf Basis
von Metalloxiden wie Aluminiumoxid oder
Zirkoniumoxid. Begriff dient zur
Unterscheidung von Keramiken auf Silikatbasis (SiO2; z.B.: Porzellan,
Steinzeug). Wenn Keramiken als elektronegativen Bestandteil nicht nur
Sauerstoff, sondern z.B. auch Kohlenstoff oder Stickstoff enthalten, werden sie
als Nichtoxidkeramiken bezeichnet (z.B. Siliciumcarbid).
Keramik
Keramikhandbuch
http://www.keramverband.de/brevier_dt/3/4/2/3_4_2.htm ;
www.personal.uni-jena.de
Ozon
naszierender ("aggressiver") Sauerstoff, griech.
"ozein" = "nach etwas riechen", engl.: ozone;
die aus drei Atomen (normaler Sauerstoff: 2) bestehende Verbindung zerfällt leicht
in normalen Sauerstoff und ein einzelnes Sauerstoffatom, welches rasch wieder
eine neue Bindung sucht; es ist neben Fluor
das stärkste bekannte Oxidationsmittel und oxidiert alle Metalle außer
Edelmetalle sofort.
Eine Ozon-bedingte
keimtötende Wirkung (bakterizid,
fungizid und
viruzid) wird in der
ZHK zum
Desinfizieren von
Wurzelkanälen,
entzündeten Zahnfleischtaschen,
infizierten Wunden und Aphthen
vereinzelt
eingesetzt und soll so die Gabe von
Antibiotika oder anderer Medikamente überflüssig machen. Außerdem wird O.
zur Wasserdesinfektion in Behandlungseinheiten verwendet. Es ist bisher bei O.
weder eine Resistenzbildung der
Mikroorganismen noch die Auslösung
allergischer Reaktionen bekannt geworden. Durch den gasförmigen Zustand ist
auch ein Erreichen von schwer zugänglichen Hohlräumen eher möglich als mit
Flüssigkeiten oder Pasten.
Alle künstlichen Lichtquellen oder Spannungsentladungen (überspringende Funken,
Blitze) erzeugen als Nebenprodukt aus dem Luftsauerstoff O. Zum Einsatz
in versch. Lebensbereichen (z.B. Entkeimung von Bade- oder Trinkwasser)
existieren Ozongeneratoren - meist auf der Basis von Funkenentladung. Bedingt
durch die Luft als Ausgangsmedium erfolgt immer eine Beimischung mit
Stickoxiden. Nimmt man reinen Sauerstoff als Ausgangsstoff, so spricht man bei
dem entstehenden Produkt von "medizinischem Ozon", welcher für
systemische Applikationsformen (z.B.
"Ozon-Eigenblutbehandlung") eingesetzt wird.
In der Zahnmedizin stehen die Geräte UltraOzone (<500ppm O3) und
HealOzone (2100ppm) zur Anwendung
bereit. Als Eindatzgebiet werden vor allem "nicht behandelbare" Kinder genannt.
HealOzone
, Wasserentkeimung
[
Autor:
Dr. Klaus de Cassan
]
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