Zahnwissen-Lexikon
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N.
--
Abk. für das lat. Wort Nervus = Nerv, engl.: nerve, z.B. N.
Trigeminus = Trigeminusnerv
-- Abk. für Nasion
-- Abk. für therapiegerechte Packungsgrößen bei
Arzneimitteln; N1 = Kleine
Packung, kurze Anwendungsdauer, N2 = Mittlere Packung, mittlere Anwendungsdauer,
N3 = Große Packung, lange Anwendungsdauer
--
weiter u.a. für: Nano, Newton, Neutron, Normallösung
N2 ®
Wurzelkanal-Füllzement
("Wurzelfüllpaste") auf Zinkoxyd-Eugenol
Basis, engl.: do.; mit einer
antimikrobiellen Wirkung durch einen (umstrittenen)
Formaldehydzusatz
(Formaldehydgase besitzen ein Penetrationsvermögen bis tief in die
Dentinkanälchen hinein) zum Pulver. Ausgehärtet ergibt
N2 eine definitive, nicht resorbierbare
Wurzelkanalfüllung mit
kreideartiger Härte bei einem guten Adhäsionsvermögen an den Kanalwänden.
Anzuwenden alleine oder als Sealer in
Verbindung mit Guttapercha Stiften.
Die Merkmale der N2-Methode sind (nach Dr. Teeuwen in DZ 1/2014):
"- Keine Kanalspülungen
- Nur Verwendung des Reamers als
WK-Instrument
- Kofferdam nur bei manuellen
Manipulationen aus Sicherheitsgründen
- Verwendung des stark antimikrobiell wirksamen N2 als
WF-Mittel (im Pulver mit
EU-Zulassung 6/1998 für Prozent Formaldehyd als „medical device“)
- WKB in einer Sitzung
wird angestrebt (bei VitE kein
Problem; bei avitalen Zähnen mit
Zurückhaltung – bei Letzterem auf jeden Fall in gleicher Sitzung vollständige
WK. Alternativ in einer Sitzung mit Abschluss
Schrödersche Lüftung. Die
Lüftung umfasst nach Sargenti
ein breiteres Anwendungsspektrum: Prophylaxe von Schmerzen bei der WKB von
avitalen Zähnen in einer Sitzung und nach Überfüllung einer VitE – ansonsten
aber auch zur Therapie von Schmerzen)
- Laut Dr. Sargenti ist eine
Pointverdichtung der WF
nicht nötig. Die WF sieht dann aber auf der Röntgenaufnahme besser aus."
Der Wurzelkanal ist in Wirklichkeit ein Wurzelkanalsystem mit Haupt- und
Seitenkanälen und Ramifikationen. Aufbereitet und mit herkömmlichen
Wurzelfüllmitteln gefüllt werden können aber nur die Hauptkanäle. Die Idee des
N2-Entwicklers Sargenti war es, dass nur ein Gas in der Lage wäre,
dieses ganze System vollständig zu erreichen. Die
antiseptische Komponente in N2
ist Paraformaldehyd. Während der Abbindephase wird Formaldehyd aus dem N2
als Gas freigesetzt. Dieses diffundiert in die Pulpa und in die Dentintubuli.
Formaldehyd wirkt stark
antibakteriell.
Zur Frage des umstrittenen Zusatzes von
Formaldehyd
(über die toxikologische
Gefährlichkeit des
Formaldehyd wird in
der Wissenschaft kontrovers diskutiert - bei Menschen beträgt die Halbwertzeit
des F. eine bis eineinhalb Minuten) erklärt der
Hersteller: Ob ein Präparat Gift oder Heilmittel ist, hängt bekanntlich von der
Dosierung ab. Eine systematische Toxizität wird nachgewiesen im LD 50 Test (LD =
letale (tödliche) Dosis). Bei
N2 wird die 50 % Grenze erreicht bei 10.720 gefüllten Wurzelkanälen bei
einem 90 kg schweren Mann.
Formaldehyd kommt in vielen Naturprodukten vor (siehe
unten). Ein Wurzelkanal der Stärke 50 (mit N2 gefüllt) enthält 2,5 mg
Formaldehyd. Damit enthält er weniger dieses Stoffes als ein Liter Milch, dazu
noch chemisch-physikalisch gebunden und nicht freigesetzt. Nach Grossmann ist
bei N2 die antiseptische Wirkung nach 5 Tagen halbiert und nach 10 Tagen
nicht mehr feststellbar.
Formaldehyd in Nahrungsmitteln:
Äpfel 17,3 mg/kg
Schwein 20 mg/kg
Schalentiere bis 98 mg/kg
Milch 3,3 mg/Liter
N2 ist wahrscheinlich der bekannteste und wohl meistverbreitete
Wurzelkanalzement der Welt. Es wird geschätzt, dass allein in den USA 30.000
Zahnärzte N2 benutzen und dass weltweit über 400 Millionen Zähne mit N2
wurzelgefüllt wurden.
Wurzelfüllpaste,
Zauberpaste
Die
N2-Methode nach Sargenti ist seit über 50 Jahren Praxisalltag
Alt und bewährt – aber nicht unumstritten
N. lingualis
Lingualis-Nerv
Nabers Sonde, engl.: Naber's
probe; Kuhhornsonde
Nachbarzahn , engl.: adjacent teeth;
der im selben Kiefer mesial oder
distal stehende Zahn. Bei den Zähnen im
Gegenkiefer spricht man von
Antagonisten
Nachbehandlung ,
engl.: aftercare, aftertreatment, followup; Oberbegriff für eine Vielzahl
von Maßnahmen nach chirurgischen Eingriffen, wie Wundkontrolle, Wundtamponade,
Nahtentfernung.
Extraktion,
Osteotomie
Nachbesserung
Recht zur Nachbesserung,
engl.: (right to) repair at a later stage, retouching; Begriff,
welcher besonders bei der Behandlung mit Zahnersatz auftritt: Der Patient
behauptet, dass der ihm eingegliederte Zahnersatz unbrauchbar sei und weigert
sich, entsprechende Zahlungen zu leisten.
Grundsätzlich ist zu bemerken, dass jede zahnärztliche Tätigkeit dem
Dienstvertragsrecht nach §§ 611
BGB unterliegt und kein Erfolg geschuldet wird. Ein Behandlungsmisserfolg
bedeutet deshalb nicht automatisch eine fehlerhafte ärztliche Behandlung.
Allerdings muss diese den Kriterien der (zahn-)ärztlichen
Kunst entsprechen. Dies muss notfalls durch ein entsprechendes
Gutachten abgeklärt werden.
Von Patientenseite aus ist dem Zahnarzt immer das ausreichende Recht zur
Nachbesserung (bis hin zur Neuanfertigung!) zu geben, es sei denn das
Vertrauensverhältnis ist erheblich gestört. Ohne diese Störung ist es nicht
möglich, dass sich der Patient direkt an einen anderen Behandler wendet, um dem
vermeintlichen Mangel abzuhelfen bzw. die Arbeit neu anfertigen zu lassen - es
sei denn, er will bei einem für ihn negativen Gutachten/Gerichtsurteil zweimal
bezahlen.
Über die Anzahl der Nachbesserungsversuche wird in der Literatur nichts
Konkretes ausgesagt. Gerichtsentscheidung nehmen hierzu häufig die Komplexität
des Einzelfalles als Grundlage (Einzelkrone vs. komplette Gebiss-Sanierung); 3-5
Nachbesserungsversuche dürften hierbei realistische Zahlen sein.
Gewährleistung, Honorar,
Mängelgutachten ("Mängelrüge")
Nachbestrahlung ,
postoperative Strahlentherapie, engl.: postoperative irradiation;
Strahlentherapie, die
nach der operativen Entfernung von bösartigen Tumoren durchgeführt wird.
Nachblutung
postoperative Blutung, zeitlich vom eigentlichen Eingriff versetzt,
engl.: secondary bleeding, secondary hemorrhage; Komplikation nach einem
zahnärztlich-chirurgischen Eingriff; erneutes Auftreten einer Blutung nach
Beendigung eines operativen Eingriffs.
Liegen keine allgemeinen Störungen vor oder wurden während der Operation keine
entsprechenden Blutgefäße unversorgt gelassen, so tritt eine N. meist
nach Abklingen der örtlichen Betäubung auf: Den
Betäubungsmitteln sind zur
tieferen Wirkung und wegen einer gewünschten Blutleere im Operationsgebiet
blutgefäßverengende Substanzen
beigemischt, welche nach einer gewissen Zeit vom Organismus abgebaut werden und
dadurch zu einer vermehrten Durchblutung (reaktive Hyperämie) führen.
Sofortmaßnahme (als Notfallbehandlung) ist jede Art von Kompression
(Druck) auf die Wunde: z.B. mehrere Mulltupfer oder notfalls ein zerknülltes
Stofftaschentuch (kein Papier!) auf die Wunde legen und fest zubeißen (
Drucktamponade); der Zusammenbiss kann
durch Anlegen einer Kopf-Kinn-Binde verstärkt werden. Der Kopf sollte nicht
flach liegen; kalte Wangenumschläge zur Kompensierung der reaktiven
Mehrdurchblutung sind angeraten. Sollte mit diesen Maßnahmen sich nach ca. ½
Stunde kein Stehen der Blutung einstellen, unbedingt zahnärztliche Hilfe in
Anspruch nehmen.
Zahnärztliche Behandlung der N. durch dichtes Vernähen der Wunde
unter örtlicher Betäubung
und/oder Tamponieren der Wunde mit
Gazestreifen, die mit blutstillenden Mitteln (Thrombin-Präparate)
getränkt sein können. Bei zu erwartenden N. (
Blutgerinnungsstörungen) vorherige Anfertigung
einer
Abdeckplatte
Von diesen im zeitlichen Zusammenhang stehenden N. sind die sog. Spätnachblutungen zu
unterscheiden. Durch eine Infektion
der Wunde oder eine anderweitige Zerstörung des sich in der Wunde
befindlichen Blutpfropfes (Zahnbürste, harte Speisen), geht der natürliche
Wundverschluss verloren und es können lokale Nachblutungen auftreten.
Bei den neueren Blutgerinnungshemmern - NOAK - (z.B. Dagibatran) wurde
das Dabigatranbindende Antikörper-Medikament Idarucizumab (Handelsname Praxbind)
im Oktober 2015 in den USA und im November in der EU als erstes Antidot für
einen der neuen Gerinnungshemmer zugelassen.
Das Risiko einer N. wird deutlich erhöht durch angeborene ("Bluter";
Häufigkeit etwa 1:20.000) oder medikamentös bedingte
Störungen der Blutgerinnung
(z.B. Infarktprophylaxe durch Marcumar)
sowie bei schweren Lebererkrankungen.
Bei Blutgerinnungsstörungen zusätzliche Gabe von
Hämostyptika; evtl.
Krankenhauseinweisung.
Acetylsalicylsäure,
Angiotripsie,
Arterienklemme,
Blutgerinnungsstörungen,
Drucktamponade,
Fibrintherapie,
Hämatom,
Heparin,
Knochenbolzung,
Kollagenschwamm,
Kumarin,
Quick-Wert,
Sickerblutung,
Tamponade,
Umstechnungsnaht
Verhalten nach
einer Extraktion
S3-Leitlinie zur zahnärztlich-chirurgischen Behandlung von Patienten unter
oraler Antikoagulation/Thrombozytenaggregations-hemmung (zm,
2018)
Blutungsereignisse bei antikoagulierten Patienten vermeiden (ZWP,
2020)
Video:
Sichere
Wundversorgung und Blutstillung mit Gelatamp (ZWP, 2020)
Anwendung von Tranexamsäure - Wie Sie Nachblutungen nach Zahn-OPs vermeiden
(zm, 2017)
Nachpräparation , definitive
Präparation, engl.: repreparation; Verfeinerung/Vervollständigung einer
früher durchgeführten
Präparation.
Nachschmerzen , engl.: afterpain;
Zustände im Anschluss an eine zahnärztliche Behandlung; z.B.
Alveolitis,
Wundinfektion
Nadelaufnahme
Röntgen-Nadelaufnahme, Schlagwortbez. für eine Form der
intraoralen Messaufnahme
zur Längenbestimmung/Durchgängigkeit eines Wurzelkanals. Mittels dünner,
flexibler Metallnadeln (u.U. auch mittels
Guttaperchastift), deren Länge
bekannt ist, wird röntgenologisch die Länge des
Wurzelkanals bestimmt. Auch zur
Darstellung einer Via falsa angewandt.
Wurzelkanalbehandlung,
Wurzelkanallänge,
Zahngrößen (Breite, Dicke, Länge)
Nadelbruch Injektionsnadelbruch, engl.: (dental) needle fracture; heute extrem seltene Komplikation beim Setzen einer Lokalanästhesie, vornehmlich einer Leitungsanästhesie im Unterkiefer (Mandibularanästhesie). Unverzügliche Einweisung in eine Fachklinik nötig, da das Frakturstück in die Halsregion wandern kann. Prophylaktisch sollten nur Einmalkanülen und keine vorher abgebogenen Kanülen angewandt werden. |
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Nadelhalter
engl.: needle holder, suture forceps; chirurgisches Instrument
zum Legen einer Wundnaht. Gebräuchlich ist der
Nadelhalter nach Mathieu, welcher die Branchen durch eine leicht wieder
auflösbare Druckarretierung fixiert und so die Nadel sicher festhält.
Naht
Nadelimplantat engl.: (endosteal) needle implant; aus der Frühzeit der jüngeren Implantologie stammende Art der enossalen Implantation; angespitzte Tantalnadeln wurden mit Hammerschlägen in den Knochen eingetrieben. Wegen häufiger Misserfolge bei der Verwendung der tantalhaltigen N. (sog. "Nadelstraßen") ist diese Art heute obsolet. ![]() |
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Nadelstichverletzung ;
Stichverletzung
Naevus
Nävus, Muttermal, engl.: nevus; häufig angeborene oder im
Kindsalter entstehende, umschriebene, gutartige Fehlbildung der Haut oder
Schleimhaut (Schleimhaut-Naevus; white spongy nevus). Am häufigsten sind die
bräunlich eingefärbten Naevi der pigmentbildenden Zellen, welche auch als "Leberfleck"
bezeichnet werden.
Nahrungsstoffe
Nährstoffe, Nahrung; engl.: nutrients; Bestandteile der
Nahrung von Lebewesen, wie Kohlenhydrate (Zucker), Fette, Eiweiß, essentielle
Amino- u. Fettsäuren, Vitamine,
Mineral- und Ballaststoffe, sowie Wasser. N. können in der Nahrungszufuhr
allein oder an Ballaststoffe
gebunden vorkommen.
100 Tonnen Nahrungsmittel verzehrt ein Mensch durchschnittlich im Leben. Fünf
bis 33 Prozent der Bevölkerung geben an, bestimmte Nahrungsmittel (NM) nicht zu
vertragen; und nennen das dann gern eine "Allergie". Doch echte NM-Allergien
betreffen wohl weniger als fünf Prozent.
Naht Wundnaht, Sutur(a) engl.: (wound) suture; chirurgische Wiedervereinigung vorher getrennter (chirurgisch- oder Unfall-bedingt) Gewebe mittels Nahtmaterial versch. Art resorbierbar, wie ![]() ![]() Von den Nahttechniken her unterscheidet man hauptsächlich die (Einzel-)Knopfnaht (Umschlingungsnaht, wird am meisten angewandt), die Rückstichnaht (Donati- o. Achternaht), die Matratzennaht, die fortlaufende Intrakutannaht und die Umstechnungsnaht. Die Stärke des Nahtmaterials ist genormt und umfasst die Stärken 0 = 0,350 -0,399 mm bis hin zu 10-0 = 0,020 - 0,029 mm. Herkömmliches chirurgisches Nahtmaterial spielt bei den Wundinfektionen eine nicht unwesentliche Rolle: Zwar verursacht es selbst keine Infektionen - aber an "normalen" Fäden können Bakterien anhaften, wie auf einer Leiter "klettern", sich einnisten, vermehren und dann im Wundbereich Infektionen verursachen. Seit einigen Jahren auf dem Markt (2003) ist "Vicryl® Plus" (aus der Gruppe der Triclosan-Produkte; Fa. Ethicon), ein beschichtetes Nahtmaterial, welches verhindert, dass sich die Bakterien auf dem Faden ansiedeln. Zudem bildet der beschichtete Faden im Umfeld von etwa 20 Millimetern eine bakterielle Hemmzone. Im weitestem Sinn zählen zum Nahtmaterial auch Gewebekleber, Wundklammern und sog. "Nahtpflaster". Ein "Aufgehen" der Wunde trotz Naht - sog. Nahtdehiszenz (engl.: wound dehiscence) - kann durch eine falsche Nahttechnik, als Folge von postoperativen Schwellungen oder zu frühem Gebrauch des Wundgebietes (z.B. Kauen, Sprechen) bedingt sein. ![]() ![]() ![]() |
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Nance-Apparatur festsitzendes kieferorthopädisches Behandlungsgerät. Mittels einer Kunststoffpelotte, die sich am Gaumen abstützt und über einen Drahtbügel an zwei festzementierten Bändern gehalten wird, können Seitenzähne von einem Vorwandern gehindert werden. Dies ist z.B. dann sinnvoll, wenn Eckzähne zurückbewegt werden sollen oder Lücken offen gehalten werden müssen. |
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Nanofüllerkomposite
,
Nanotechnologie, Komposite
Nanoleakage
Nanoleckrate engl.: do.; Begriff aus der
Adhäsivtechnik, hier speziell
für die Dichtigkeit (nicht nur Spaltfreiheit) des Verbundes zwischen der
Restauration (Komposite-Füllung) und der Zahnhartsubstanzoberfläche im
Nanometer-Bereich ( 1 Nanometer = 1/1 000 000 000 m oder 10-9m ).
Leakage,
Randschluss
Nanotechnologie
Nanomedizin,
von Nano = Zwerg, engl.: nano-technology; Untersuchung, Herstellung und
Anwendung von funktionalen Strukturen, deren Abmessungen im Bereich unter 100
Nanometer (100 nm) liegen; 1 Nanometer = 1 milliardstel Meter (10-9)
; zum Vergleich: 1 Nanometer = etwa dem Zehntausendstel vom Durchmesser
eines menschlichen Haares. Nanokörper zeichnen sich durch eine enorm große Oberfläche im Vergleich zu ihrem
Volumen aus - Nanokörper sind deshalb besonders "Molekülaktiv".
Seit Anfang der 1990er Jahre hat sich die N. als zukunftsweisender
Forschungszweig in den verschiedensten Branchen entwickelt. Im Bereich der
Nanomedizin bestehen folgende vielversprechende Entwicklungen wie z.
B. Targeted Drug Delivery, kontrollierte Wirkstoff-Freisetzung, neue
Konzepte der Tumortherapie, innovative Dentalmaterialien, Nanobioananlytik und
diagnostische Techniken, Nanomaterialien für Implantate und die regenerative
Medizin, mikrobizide Beschichtungen für Hygiene und pharmazeutische
Verpackungen, neuartige Kontrastmittel und die Miniaturisierung von Biochips.
Einsatz in
der ZHK besonders auf dem Gebiet der
adhäsiv verarbeitenden
Kunststoffe ("Nanofüller"; die
organische Matrix wird mit anorganischen Nanofüllstoffen "armiert"),
Versiegelungsmaterialien,
da diese Stoffe u.a. eine optimale Dispersionsfähigkeit besitzen, Nanowirkstoffe
in Mundspüllösungen und
Zahnpasten und der
Oberflächenbeschichtung von Implantaten
(z.B. der positive Einfluss von nano-strukturiertem Titan, Tantaloxid (Ta2O5)
oder von Albumin auf das periimplantäre Gewebe). In Entwicklung
befindet sich (2009) z.B. ein Verfahren, mittels N. und
Lasereinsatz eine abrasions- und
korrosionsbeständige Zahnoberflächenbeschichtung ("Schmelzähnlicher Schutzfilm")
zu schaffen; easy to clean
effect.
Nanotechnologisch basierte Komposites
sind viel stärker belastbar, sehr
abrasionsbeständig und erfüllen hohe Ansprüche bei
Ästhetik,
Transparenz,
Politurbeständigkeit und
Handling-Eigenschaften. Sie werden als Universalkomposite im Front- und
Seitenzahnbereich eingesetzt.
2007 kam eine spezielle
Zahnpasta auf den Markt, welche durch eine sog. "Neomineralisation"
(Aufwachsung von Calcium und Phosphat aus dem Speichel auf der Zahnoberfläche)
die Dentintubuli des Zahnes dauerhaft
verschließen soll und so das Problem der
überempfindlichen Zahnhälse
dauerhaft beseitigen kann.
NAP
; Abk. für Nervenaustrittspunkt
Narkose
Vollnarkose, Allgemeinanästhesie, engl.: general anaesthesia, narcosis; mit Unterscheidung
in Inhalationsnarkose- und
Injektionsnarkose, welche neben dem Schmerzempfinden auch
das Bewusstsein ausschalten. Merkmale einer (Voll-)Narkose sind Bewusstlosigkeit
("Schlaf"), Schmerzlosigkeit, Ausschaltung der Muskelfunktion (Muskelrelaxation)
und Ausschaltung der Reflexe. Nach neuerer Nomenklatur gilt eine Vollnarkose
nicht mehr als induzierter "Schlaf", sondern als ein "reversibles Koma".
Eine N. gilt in der
zahnärztlichen Praxis als die "große Ausnahme" bei nur wenigen ambulanten
Eingriffen. Besonders bei behandlungsunwilligen Kindern, unter starken
Angstzuständen leidenden Patienten und geistig Behinderten sollte generell
sorgfältig abgewogen werden, ob u.a. wegen des Narkoserisikos (eine
wissenschaftliche
Untersuchung aus 2014 hat ergeben, dass es in Deutschland bei mindestens
einem von 140.000 Patienten (7,3/1.000.000; 95% CI, 3.9-12.3) zu einem schweren
Zwischenfall gekommen ist, der auf die Anästhesie zurückgeführt werden kann.) nicht eine Behandlung
unter Prämedikation von
sedierenden Medikamenten (
Analgosedierung) in Kombination
mit einer Lokalanästhesie
erfolgen kann. Allerdings: Trotz der insgesamt rückläufigen Anzahl kariöser
Läsionen bei Kindern gibt es eine Gruppe von Kindern mit überdurchschnittlich
hohem Kariesbefall. Die Behandlung dieser "Problemkinder" muss innerhalb
mehrerer oder sehr langer Sitzungen erfolgen, was häufig nicht toleriert wird
bzw. durchführbar ist. Eine Alternative stellt die umfassende, einzeitige
Therapie in Allgemeinnarkose dar. Anschließend müssen aber unbedingt andere
Therapiemaßnahmen ergriffen werden (Ernährungslenkung,
Mundhygiene,
Angstabbau), da zahnärztliche Behandlungen nicht zeitlebens in
Allgemeinanästhesie erfolgen können.
Die Kombination des Opioids Remifentanil mit dem modernen
Inhalationsanästhetikum Desfluran gilt derzeit (2008) als am besten steuerbare
Anästhesie-Alternative, für kurze, lange und besonders auch sehr lange
Operationen.
Eine Übernahme der Anästhesiekosten durch die
Gesetzlichen
Krankenkassen ist bei behandlungsunwilligen Kindern bis zum vollendeten 12.
Lebensjahr dann gegeben, wenn eine andere Art der Schmerzausschaltung nicht
möglich ist; über dieses Alter hinaus nur dann, wenn es sich um eine Phobie
handelt, die vom Anästhesisten einem ICD-10-Schlüssel zugeordnet werden kann.
Analgesie, Analgosedierung,
Anästhesie, Barbiturate,
Beißblock,
Down-Syndrom,
Geschichte der
Lokalanästhesie, Halothan,
Inhalationsnarkose,
Intubationsnarkose, Lachgas, Lokalanästhesie,
Morton,
Mundkeil,
Schmerz,
Sedierung,
Verkehrsfähigkeit
Die klinisch-ethische Falldiskussion: Narkose in der Kinderbehandlung
(zm, 2018)
Wie sicher sind Narkosen in Deutschland?
Wie gefährlich ist eine Narkose?
Die Vollnarkosebehandlung in der zahnärztlichen Schwerpunktpraxis
(ZMK, 2017)
Lachgas: Ein sicheres Hilfsmittel bei Angstpatienten (ZMK,
2015)
Ambulante Zahnoperationen - Vollnarkose für Kinder besonders riskant
Medizinhistorische Museen - Bonn: Narkosen und ihre Geschichte
(zm, 2006)
Nasallinie Nasalebene, NL, Spinagerade, engl.: spinal plane; virtuelle Schädellinie; gedachte Gerade durch die Spina nasalis anterior (Spna) und die Spina nasalis posterior (Spnp). Sie ist eine Bezugsebene für den Nasenboden und repräsentiert die Oberkieferbasis. ![]() |
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Nasalpunkt ;
Nasion
Nasenbasislinie NB, engl.: nasal basal line?; Gesichtslinie, welche den Verlauf der Nasenbasis wiedergibt und en Eindruck der Nasenform mit bestimmt. Eine der Kriterien für die Aufstellung künstlicher Frontzähne: der Inzisalkantenverlauf der oberen Frontzähne korreliert mit dem Verlauf der N. Eine stark geschwungene N. verlangt daher nach einem entsprechenden Schwung in der Frontzahnstellung, der durch stufige Aufstellung erreicht werden kann. ![]() |
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Nasenblaslinie
engl.: ?; sich im Gaumensegel abzeichnende Linie, welche dadurch entsteht, dass
versucht wird, bei geöffnetem Mund und zugehaltener Nase durch die Nase
auszuatmen. Sie ist
leicht nach ventral zur
Ah-Linie hin versetzt. Bedeutung für
den hinteren Abschluss von
Oberkiefer-Vollprothesen
Vibrationszone
Nasenblasversuch
Valsalva-Pressdruck(-versuch),
engl.: testing of nasal patency; umstrittene
diagnostische Methode zum Aufspüren einer
Mund-Antrum-Verbindung: Der
Patient wird aufgefordert, bei zugehaltener Nase Luft in diese zu pressen.
Entweicht dabei Luft in die Mundhöhle, so
ist dies ein Zeichen für eine eröffnete
Kieferhöhle ( Alveolarbucht). Der Nasenblasversuch kann allerdings bei
Polypen der
Kieferhöhlenschleimhaut - trotz eröffneter Kieferhöhle - negativ sein, da sich diese beim Durchpressen der Luft
ventilartig vor die Perforation legen können. Nicht angewendet werden sollte der
N. nach Zahnextraktionen, da
u.U. eine dünne, trennende Schleimhaut dadurch einreißen kann - vorsichtiges(!)
Sondieren mit einer Knopfsonde ist eher anzuraten.
Kieferhöhlenperforation, Sinusitis,
Valsalva-Manöver
Nasenbluten
Epistaxis, engl.: nasal bleeding; kann örtlich verursacht sein
durch Verletzung der Schleimhaut, Geschwüre oder Geschwülste der Nase; tritt
aber auch bei Allgemeinerkrankungen wie hoher Blutdruck, Arterienverkalkung,
Blutgerinnungsstörungen, fieberhaften Erkrankungen auf, aber auch ohne
erkennbaren Grund als sog. habituelle o. essentielle E. . Meist bluten
dabei kleinste Gefäße am vorderen Teil der Nasenscheidewand bzw. aus dem
Locus Kiesselbachii.
Nasenfenster
engl.: (bony) nasal window; im Rahmen der radikalen
Kieferhöhlenoperation nach
Caldwell-Luc zusätzlich durchgeführte großzügige chirurgische Öffnung
("Fensterung") der Kieferhöhlenwand zur Nase hin im unteren Nasengang.
Nasennebenhöhlen , engl.: paranasal
sinuses, accessory nasal sinuses;
Kieferhöhle
Nasennebenhöhlenentzündung ,
Sinusitis
Nasensenkrechte,
Nasionsenkrechte, NS; Linie vom
Weichteilnasion senkrecht auf die
Frankfurter Horizontale;
Kieferprofilfeld
Nasenwinkel ;
Subnasale
Nasenzahn ,
engl.: nasal tooth; abartig in den Nasenboden durchgebrochener Zahnkeim;
i.d.R. als
überzähliger Zahn ;
Mesiodens
;
http://www.ajnr.org
Nasion
N,
engl.: do.; Messpunkt bei der
Schädelvermessung: unpaariger, am weitesten
anterior gelegene Punkt der Sutura
nasofrontalis; der ventrokranialste Punkt der Sutura nasofrontalis in der
Median-Sagittal-Ebene; Abb. unter
SNA-Winkel
Bolton Linie,
Dentalindex,
Fazialebene,
Gesichtshorizontale -
Gesichtsvertikale,
Kieferprofilfeld, Medianebene,
Messpunkte,
Pronasale,
Rivet Winkel,
Sattelwinkel,
Subnasale
http://www.clinicalorthodontic.com/Cephalometrics.swf
Nasoaurikularebene, engl.: Camper's
plane; Camper-Ebene
Nasolabialfalte Sulcus nasolabialis, "Lachfalte", engl.: nasolabial fold; paarige, markante Weichteilfalte vom Außenrand des Nasenflügels zum Mundwinkel ziehend; bei älteren Menschen über diesen hinaus verlaufend. Gebildet aus den Gesichtsmuskeln risorius, zygomaticus und buccinator. Als Folge eines altersbedingten Absinkens der Wangen und einer ausgeprägten Mimik können die N. sich vertiefen; eine zu tiefe Bisshöhe verstärkt diesen Effekt. Die N. erscheint allmählich ausgeprägter etwa zwischen dem 3. und 4. Lebensjahrzehnt durch ein Absinken der Wangenpartie. Eine tiefe N. lässt das Gesicht älter, müde, und abgearbeitet aussehen. |
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Nasolabialwinkel engl.: nasolabial angel; Winkel zwischen Nasensteg und Oberlippe, d.h. die Geraden Columella-Subnasale und Subnasale-Labrale superius. Er beträgt im Idealfall 90° bei Männern und etwa 100° - 110° bei Frauen. Gehört zu den klassischen Winkeln bei einer Harmonie des Gesichtes. ![]() |
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Nasspolymerisation
; engl.: wet polymerisation,
Langzeitpolymerisation
nativ
engl.: native; angeboren, natürlich, "von Haus aus". So bezeichnet der
Ausdruck "Nativaufnahme" in der darstellenden Röntgenologie eine sog.
"Leeraufnahme", in welcher die Körperregion ohne ein Kontrastmittel
durchleuchtet wird.
Natriumchlorid
Kochsalz, NaCl, Natrium chloratum, engl.: sodium
chloride, salt; lebensnotwendiges Mineralsalz, meist verwandt als
Speisewürze oder in Kombination mit einem Fluorsalz (
Fluoride) in der
Kariesprophylaxe. Vorkommen
hauptsächlich als Steinsalz (Bergbau) und im Meerwasser.
Physiologische Kochsalzlösung (korrekter: isotonische Kochsalzlösung) ist
eine 0,9%ige wässrige N.-lösung und entspricht nur osmotisch dem Blutserum. In
der ZHK gebräuchlich zur Kühlung und Spülung
während chirurgischer Eingriffe
Ringer Lösung
Natriumhydrogencarbonat
NaHCO3, auch bekannt unter doppeltkohlensaures Natron, Natriumbicarbonat oder
Bikarbonat; zusammen mit einem sauren Salz (Dinatriumdiphosphat,
Monocalciumorthophosphat) ist es der wesentliche Bestandteil des Backpulvers
("Natron", "Triebmittel") und von Brausepulver. Mit Säuren erfolgt eine schäumende Reaktion unter
Bildung von Kohlenstoffdioxid und Wasser.
Backpulver gilt als (wirkungsloses) Hausmittelchen zum Aufhellen ("Bleichen") der Zähne und wird auch
vereinzelt Zahnpasten zugesetzt. Wenn auch eine theoretische Wirkung möglich
ist, so wird der meiste Teil des Backpulvers bei Speichelzutritt neutralisiert,
sodass eine Wirkung an den Zähnen als gering einzustufen ist.
Natriumhydrogensulfit
NaHSO3, Natriumbisulfit; auch bekannt als Lebensmittelzusatzstoff
E 222. Antioxidationsmittel- und Stabilisatorzusatz. In der Medizin
Verwendung als Haltbarkeits- und pH-Stabilisationszusatz
von Lokalanästhetika.
http://wapedia.mobi/de/Natriumhydrogensulfit
Natriumhypochlorit
NaOCl, Chlorbleichlauge, Wurzelkanal-Spülflüssigkeit, (Javel®-Wasser) engl.: sodium hypochlorite;
Natriumsalz der unterchlorigen Säure (HOCl); Vorkommen in einigen Bleichmitteln
und desinfizierenden WC-Reinigern. Es reagiert mit Wasser zu Hydroxid-Ionen und ist deshalb alkalisch
(pH 11-12). Es besitzt in Abhängigkeit von der
Konzentration und Einwirkzeit eine bakterizide, viruzide, tuberkulozide,
fungizide und sporizide Wirksamkeit und zeigt eine gute antimikrobielle
Wirksamkeit gegen gram-negative
und gram-positive Bakterien,
inklusive Viren, sowie eine mäßige Wirksamkeit bei Mykobakterien, Schimmelpilzen
und Hefen. NaOCL reagiert mit den Zellproteinen sowie mit den Nukleinsäuren von
Mikroorganismen. Rascher Zerfall der Lösung bei Erwärmung; eine Erwärmung
begünstigt den gewebeauflösenden Effekt, ist aber nicht stärker antimikrobiell.
Die Expositionszeit von NaOCl im Wurzelkanal muss zwischen 30 und 60 min liegen.
Standard-Lösung zur Spülung der
Wurzelkanäle in der
Konzentration von 0,5 - 3, 0 % NaOCl; auch Anwendung als
Antiseptikum bei offenen,
infizierten Wunden in 0,5 - 0,6-prozentiger Lösung (Dakin-Lösung). Neben den
bakteriziden Effekten hat die Lösung einen besonderen gewebsauflösenden Effekt;
dies bei erhöhter Temperatur stärker, allerdings mit einer deutlichen
Verringerung der Lösungsstabilität. Generell sind die Lösungen nicht
lagerstabil: 5%iges behält seine Eigenschaften ~ 10 Wochen, während niedrigere
Konzentrationen sich meist schon nach zwei Wochen als unwirksam erweisen. Zu
beachten ist dabei, dass vom therapeutischen Nutzen her Konzentrationen über 1%
wenig zusätzlichen Nutzen bringen, sich die Gefahr einer
periakipalen Reizung/Schädigung aber
erheblich steigert. Das Bundesamt für Arzneimittel hat in D eine
Kontraindikation für die Anwendung von NaOCl in einer Konzentration von 4% und
darüber bei offenem Foramen apikale
verfügt.
Der
früher angewandte kombinierte Gebrauch mit
H2O2 wird heute nicht mehr empfohlen,
da dadurch die gewebeauflösende Eigenschaft stark verringert wird; ebenso wirken
proteinkoagulierende Mittel (z.B.
Formokresol) auf N. negativ.
Achtung:
Nickel-Titaninstrumente zur Wurzelkanalaufbereitung können in einer Lösung
von N. korrodieren mit der Folge, dass es zu einem vermehrten
Auftreten von Ermüdungsbrüchen kommt.
Carisolv, Dakin Lösung, EDTA,
Wurzelkanalbehandlung,
Wurzelkanalspülung
Natriumlaurylsulfat
NLS, Benetzungsmittel, engl.: sodium lauryl (o. dodecyl)
sulphate,
SDS; anionisches Tensid, als Detergens verwendet. N. besitzt ein gutes
Schaum-, Netz- und Waschvermögen und wird in Kläranlagen rasch und fast
vollständig abgebaut; es lässt die Haut aufquellen und macht sie damit
anfälliger für Verletzungen.
Umstrittener Zusatz in Zahnpasten, da dieser "Schaumbildner" die
Mundschleimhäute reizen kann;
verstärkte Aphthenbildung wird beobachtet.
N. ist klinisch und toxikologisch gut untersucht. Konzentrationen bis zu 2 %
gelten als unbedenklich.
CHX kann durch
Natriumlaurylsulfat, das in den meisten
Zahnpasten als Tensid dient, und durch
Natriummonofluorphosphat
in seiner Wirkung gehemmt werden.
Chlorhexidin, Zahnpasta
Sicherheitsdatenblatt
Zahnpasta: Vor welchen Inhalten fürchten sich Verbraucher?
Natrium(mono)fluorphosphat ,
NaMFP, Na2FPO3;
Fluoride
Natriumperborat
NaBO3 · 4 H2O, Natriumperoxoborat; starkes
Oxidationsmittel; wegen seiner atomaren (nascierenden)
Sauerstoffabgabe früher zugesetzter Stoff bei Mundspüllösungen (Bocasan®,
in D nicht zugelassen), heute noch gelegentlich beim
internen Bleichen eingesetzt. Seit
Anfang des 20. Jahrhunderts ist N. das wichtigste Bleichmittel in
Waschmitteln (1907 kam Persil (= Abk. von Perborat-Silikat) auf den Markt, es enthielt Perborat und Silicat).
Peroxid
Natriumperoxicarbonat , Natriumpercarbonat,
Kavosan
Natriumsalicylat
Natriumsalz der Salicylsäure; dient als synthetische Vorstufe von
Acetylsalicylsäure (ASS).
Gelegentliche zur Anwendung in der Mundhöhle durch Mundwässerzusatz bzw. zur
symptomatischen Therapie des
Burning-Mouth-Syndrome.
www.pharmazeutische-zeitung.de/
Natriumsulfit
Na2SO3, Natriumsalz der Schwefligen Säure. eine Lösung von N. reagiert
alkalisch, wirkt reduzierend und ist keimtötend. Verwendung als
Oxidationsschutzmittel; in der ZHK
Stabilisatorzusatz zu
Lokalanästhesielösungen (Stabilisierung des sauerstoffempfindlichen
Adrenalins);
Überempfindlichkeitsreaktionen darauf sind bekannt
Naturborsten
aus Tierhaaren, engl.: natural bristles; früher verwendet als
Hauptbestandteil des Bürstenkopfes einer Zahnbürste. Heute vor allem wegen ihrer
Markkanäle, in welche sich eine Vielzahl von Bakterien ansiedeln, aus
hygienischen Gründen nur noch selten in Gebrauch.
Zahnbürste
, Special: Mundhygiene
naturgesundes Gebiss engl.: nature-healthy teeth; kariesfreies Gebiss, ohne dabei den Zustand des Zahnhalteapparates zu berücksichtigen; Gebiss ohne kariösen Zahn bzw. die Folgen einer Karies (Füllung, Extraktion). Von relativer Kariesfreiheit spricht man, wenn sich höchstens zwei Füllungen in der Mundhöhle befinden. Angegeben wird, dass fast die Hälfte der Sechs- bis Zwölfjährigen ein naturgesundes Gebiss haben. ![]() |
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Naturheilverfahren
engl.: naturopathy, physiatrics; in der ZHK nur
schwammig definierte Therapien mit hauptsächlicher Konzentration auf eine
gesunde Lebensweise und einer natürlichen Stärkung des
Immunsystems. Zum Oberbegriff der
alternativen
Behandlungsmethoden gehörend. Häufig auch mit dem Ausdruck "Ganzheitliche
Zahnmedizin" verbunden. Als unterstützende Indikationen wird meist ein
Querschnitt durch die gesamte Zahnheilkunde angeboten (sog. "Indikationslyrik"):
Kariesanfälligkeit, Zahnfleischerkrankungen, Kiefergelenksschmerzen,
Kopfschmerzen, Migräne, Missempfindungen der Mundschleimhaut und der Zunge,
Mundtrockenheit, Kieferfehlentwicklungen bei Kindern, Gesichtslähmung
(Fazialisparese), rezidivierende Aphthen, Schmerzen der Kaumuskulatur,
Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis), Schwäche der Immunfunktion,
Trigeminusneuralgie, Zahnschmerzen, Komplikation (Wundschmerzen, Blutungen u.ä.)
nach zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen (aus
http://www.vgm.holmed.de/)
integrative Medizin, Therapiefreiheit,
Traditionelle
Europäische Medizin (TEM)
Navigationssysteme in der Implantologie ;
Computergestützte Navigation
http://www.diedentalpraxis.de/index.php?id=detail2&tx_ttnews[tt_news]=5682&tx_ttnews[backPid]=357&cHash=6245b9d94f
Nearthrose
; Arthrose
Neck dissection
zervikale Lymphadenektomie, RND, "Halsausräumung",
"Halspräparation", 1906
erstmals beschrieben; Schlagwortbezeichnung für die radikale Ausräumung
aller relevanten Halslymphknoten, z.B. als unterstützende Therapie bei einem
Mundhöhlenkrebs;
Ziel ist dabei, Metastasen des Tumors zu entfernen, um so eine weitere Streuung
von Tumorzellen im Körper zu verhindern. Von den
etwa 1.000 Lymphknoten des menschlichen Körpers ist beim jugendlichen
Erwachsenen etwa ein Drittel im so genannten pharyngozervikalen Bereich
anzunehmen.
http://flexikon.doccheck.com/Neck_Dissection
Neff Verhältnis
engl.: Neff's comparison; von Neff und Bolton aufgestellte
Vergleiche zwischen der Zahnbreitensumme
des Ober- und Unterkiefers und den Auswirkungen auf die Länge/Breite der
entsprechenden Zahnbögen und eines
dadurch bedingten Überbisses.
Platzbedarfsanalyse
Arch Length Discrepancy (ALD),
Bolton Analyse,
Moyers Analyse,
Platzmangel,
Retrognathie,
Zahnbogenindex
Nekrose
Gewebstod, engl.: necrosis; durch äußere Einwirkung
(physikalischer oder chemischer Natur) gewaltsam herbeigeführtes Zellsterben,
z.B. durch Verbrennungen, Vergiftungen, Sauerstoffmangel oder mechanische Beschädigungen (z.B.
Prothesendruckstelle,
nach Injektion). Erfolgt das Absterben langsam, spricht man von
Nekrobiose. Die abgestorbenen Zellen werden nach dem Aufplatzen der
Zellmembran wie Fremdkörper behandelt; sie locken sog. Fresszellen an, die das
nun körperfremde Gewebe, meist von einer Entzündungsreaktion begleitet,
"entsorgen".
Davon abgeleitet bedeuten die Begriffe:
nekrotisch,
engl.: necrotic; den Zustand des betroffenen Gewebes nach einer Nekrose
nekrotisierend,
engl.: necrotizing; Vorgänge, die eine Nekrose auslösen (können) bzw.
diese begleiten
Apoptose,
Injektionsnekrose
Medikamenten-assoziierte Kiefernekrosen (zm,
2018)
Nelkenöl ;
Eugenol
NEM
NEM-Legierung, NichtEdelMetall, engl.: non
high-noble (alloy); hauptsächlich aus Kostengründen eingesetzte
Materialien für Zahnersatzarbeiten auf Eisen-, Cobalt- oder
Nickelbasis, besonders im Bereich des herausnehmbaren
Zahnersatzes (Metallbasis,
Modellguss). NEM-Legierungen sind
härter, fester und haben einen höheren Schmelzpunkt als
edelmetallhaltige. Im
Hinblick auf die Korrosionsfestigkeit
sind NEM-Legierungen stärker löslich als
Edelmetall-Legierungen.
Eine Sonderstellung nimmt das Titan
ein, da es eine ausgezeichnete Korrosionsfestigkeit aufweist.
Gelegentlich wird auch der Ausdruck EMF = Edelmetall-frei (EMF-Legierung)
verwandt.
Edelmetalle,
Legierung, V2A-Stahl,
Vitallium
NEM-Zuschüsse je Bonusstufe
Neomineralisation
"dental repair"; Bezeichnung für die Wirkungsweise von bioaktiven
Substanzen (z.B.:
Nanit®active), bei der eine Schicht von neuem, zahnanalogen Material
gebildet wird. Diese Substanzen wirken als Keimbildner für die Aufwachsung von
Mineralien (z.B. Calcium und Phosphat) aus dem Speichel auf der Zahnoberfläche.
Mineralisation
Neomycin
gegen gram-negative Keime lokal
angewandtes Aminiglycosid-Antibiotikum.
In der ZHK vereinzelt lokale
Anwendung von Neomycin B (= Framycetin) in Salben oder Pastenform, da
dieser Komplex nicht resorbiert wird. Kontaktallergien werden beobachtet.
Neonatallinie , Geburtsstreifen, engl.: neonatal line;
Geburtslinie
Neoplasma
Neoplasie, Blastom, Tumor, engl.: neoplasm; Oberbegriff
für eine (krankhafte) Neubildung von Körpergeweben, ohne dabei primäre in
gutartiges (benignes), bösartiges (malignes) und bedingt bösartiges Gewebe
(semimalignes) zu differenzieren. Betroffen werden kann von einer Neoplasie
jedes Körpergewebe.
Neoplasmen und andere
Tumoren des odontogenen Apparates (Einteilung)
Nerv
N., engl.: nerve; aus parallel angeordneten Fasern bestehender, in
einer Bindegewebshülle liegender Strang, der der Reizleitung zwischen Gehirn,
Rückenmark und Körperorganen dient; unterteilt in motorische (Drüsen,
Gefäße, Muskeln bewegende) und sensible bzw. sensorische
(Empfindungen übertragene) Nerven. Im Nervensystem meist als gemischter
Nerv (motorisch und sensorisch) vorkommend.
Nervenzellen sind elektrisch erregbare Zellen. Informationen werden von
Neuronen entlang des Axons, dem langen Fortsatz von Nervenzellen, in Form
von Aktionspotentialen weitergeleitet. An der Membran des Axons herrscht im
Ruhezustand ein Ladungsunterschied, wobei die Innenseite gegenüber dem
Extrazellulärraum negativ geladen ist. Wird ein Signal von dieser Nervenzelle
weitergeleitet, erfolgt eine kurzzeitige Änderung dieses Membranpotentials, das
sich entlang der Axonmembran fortpflanzt.
Auslöser dieser Ladungsumkehr ist vor allem der Einstrom positiv geladener
Natrium-Ionen in die Zelle. Spezifische Natrium-durchlässige Kanäle in der
Membran öffnen sich für den Import der Ionen für kurze Zeit und schließen sich
dann wieder. Das Ausgangspotential wird wieder erreicht, indem positiv geladene
Kalium-Ionen durch spezifische Kalium-durchlässige Kanäle aus der Zelle
ausströmen. Ein Aktionspotential wird innerhalb weniger Millisekunden aufgebaut
und entlang der Axonmembran weitergeleitet, wenn die Nervenzelle "feuert".
Axonotmesis, Lokalanästhesie,
Lokalanästhetika,
Nervenschädigung, neural,
Neuralgie, Neuritis,
Synapse,
Trigeminusnerv
Nervenaustrittspunkte NAP, engl.: nerve exit points; eng umschriebene Gebiete, aus welchen der Nerv aus seiner knöchernen Umhüllung durch sog. Foramina in die Weichgewebe austritt. Im Gesichtsbereich sind dies die tastbaren N. aus dem Foramen supraorbitale, infraorbitale und mentale des Trigeminusnervs. Derartige N. werden z.B. auch zur Diagnose herangezogen, da sie bei Erkrankungen des betreffenden Nervs wegen einer herabgesetzten Reizschwelle auf Druck empfindlicher reagieren. Man bezeichnet diese Stellen als Nervendruckpunkte oder Valleix Punkte (engl.: (nerve) pressure points) |
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Nervenschädigung
Nerverletzung, Neurotrosis, engl.: nerve damage o.
injury; mit vielfältigen Ursachen und Erscheinungsbildern, hauptsächlich
durch Verletzungen (traumatisch) bedingt, wie z.B.
chirurgische
Eingriffe
Leitungsanästhesien
Unfälle
aber auch durch Überdehnungen und Quetschungen, als Folge von inneren
Erkrankungen (z.B. diabetische Neuropathie) oder Medikamenten (z.B.
Überdosierung mit Vitamin B6). Hinzu kommen direkte toxische Schädigungen
als Folge von Reaktionen mit chemischen Substanzen, die direkt in den Nerv
gebracht werden (z.B. Überstopfen einer
Wurzelkanalfüllung in den
Mandibularkanal hinein).
Unterteilt wird nach Seddon in Neurapraxie,
Axonotmesis und
Neurotmesis. Es können die drei genannten
Verletzungsarten zu einer kompletten
Anästhesie im Ausbreitungsgebiet sensibler Nerven führen.
Bei der Neurapraxie, die durch den Untergang der Nervenfasern umgebenen Markscheiden
gekennzeichnet ist und der Axonotmesis, der
Degeneration der Markscheiden und
der Axone, kann mit einer spontanen Wiederkehr der
Sensibilität gerechnet
werden.
Demgegenüber ist die Neurotmesis definiert als eine komplette
Kontinuitätsdurchtrennung des Nervs.
Eine Differenzierung der verschiedenen Schweregrade einer Nervverletzung ist mit
den üblichen klinischen Untersuchungsmethoden, wie etwa Spitz-Stumpf-Test und
Zwei-Punkt-Diskriminierung, nicht möglich. Als objektive Verfahren zur
Verifizierung von Sensibilitätsstörungen stehen neurologische Verfahren zur
Verfügung, beispielsweise die Ableitung von somato-sensorisch evozierten
Trigeminuspotenzialen (SSEP) und der Pain-and-Thermal-Sensitivity-Test (Path-Test).
(Text teilweise übernommen aus einer Veröffentlichung von Brauer
u. Foernzler in "Dental Tribune" 20/2008)
Axonotmesis,
Lingualis-Nerv, Nerv, Neuralgie,
Neurapraxie, Neurolyse,
Neurotisation,
Neurotmesis,
Parästhesie, Sölder-Linien, Vincent-Symptom
Nervnadel
Exstirpationsnadel, "Pulpaextraktor", Exstirpator, Instrument
zur Entfernung der Pulpa, engl.:
nerve boarch;
Exstirpation,
Wurzelkanalinstrumente
Netzeinlage Netzarmierung, "Goldnetz", engl.: net-reinforcement; früher gebräuchliche Hilfsmittel zur Verstärkung ("Verstärkungsnetz") der ![]() |
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Neugeborenenrücklage
mandibuläre Retrognathie; Bez.
für die embryonal bedingte Rücklage des Unterkiefers. Mit dem Zeitpunkt der
Geburt beträgt die sagittale Stufe ca. 4 mm.
Diese Stufe gleicht sich durch ein verstärktes Unterkieferwachstum in der
Nutzungsperiode des Milchgebisses
wieder aus.
neural , engl.. do.; die Nerven (den Nerv) betreffend, vom Nervensystem ausgehend/betreffend
Neuralgie
Nervenschmerz, engl.: neuralgia; quälender, ohne "Vorwarnung" in
kurzen Anfällen
auftretender Schmerz im Versorgungsgebiet eines sensiblen Nervs, bei vielfach
nur geringem objektiven Befund; beschränkt auf das Ausbreitungsgebiet des
betroffenen Nerven (z.B. Ischias,
Trigeminusneuralgie).
Die bei einer echten N. ohne Vorwarnung auftretenden Anfälle werden von
schmerzfreien Intervallen abgelöst. Die Auslösung einer N. erfolgt meist
durch Berühren bestimmter Hautareale (sog. "Triggerzonen") im
Versorgungsbereich
Ursachen können Entzündungen,
mechanische Schädigungen und
Allergien sein - kausale Zusammenhänge
sind wenig bekannt. Entsprechend sind die Behandlungen unterschiedlich (
Trigeminusneuralgie).
Im Gegensatz dazu treten neuralgiforme
Beschwerden oder Schmerzen besonders im Kiefer- und Gesichtsbereich
bei grippalen Infekten, Kieferhöhlenentzündungen und Zahnnerventzündungen auf,
und täuschen z.B. eine echte Pulpitis vor.
Die Schmerzen äußern sich meist in einem kurz andauernden Schmerzanfall von
starker Intensität - meist ohne "Vorwarnung" - und mit längeren schmerzfreien
Intervallen.
Die Geniculatum-Neuralgie (Neuralgia geniculata; Begleiterkrankung beim
Ohr-Zoster und dem Melkersson-Rosenthal-Syndrom) nimmt ihren
Ausgang meist im Ohrbereich und breitet sich in das
Gaumendach und den Oberkiefer aus.
Verbunden damit kann neben Tränen- und Speichelfluss eine Störung der
Geschmacksempfindungen sein.
Schmerzerhebungsbogen nach der "Mainzer Genese"; © Dr. F. Grummt
Gesichtsschmerz,
Irradiation,
Nervenschädigung,
Neurexhärese,
Odontalgie, atypische,
TENS,
Trigeminusneuralgie
neuralgiform , engl: do.;
Neuralgie-artig, Neuralgie-ähnlich
Neuraltherapie
engl.: neural therapy; umstrittene, von Huneke 1925 eingeführte
Behandlungsmethode zur Beseitigung von sog. "Störfeldern" im Körper. Sie ist
eine Form der Regulationstherapie und will entgleiste körperliche Regelvorgänge
auf verschiedene physiologische Ebenen normalisieren. Insbesondere sollen
chronisch belastete übergeordnete Faktoren ausgeschaltet werden. Dazu setzt man
in erster Linie
Lokalanästhetika ( Novocain) nach bestimmten Techniken ein.
Heilanästhesie,
Komplementärmedizin
Neurapraxie
engl.: neuropraxia; meist nur kurz andauernder, vollständiger aber reversibler Ausfall der
Nervfunktion; i.d.R. durch Kompression, Dehnung oder Quetschung ("Nervenkommotion")
des betreffenden Nervs bedingt (Zerstörung
der die Nervfasern umgebenden Markscheide), so wie dies beispielsweise
bei der komplizierten Entfernung unterer
Weisheitszähne vorkommen kann
(Quetschung oder Überdehnung des
Mandibularnervs). U.U.
Durchführung einer Neurolyse, um keine
dauerhaften Schäden entstehen zu lassen.
Axonotmesis,
Nervenschädigung, Parästhesie
Neurexhärese
Neurexhairese, Neurektomie, Nervenextraktion, engl.: neurexeresis; operative Teilentfernung eines
peripheren Nervens unter Sicht: Durch Auspulen auf ein spez.
Instrument ("Nervenklemme") wird solange gedreht, bis der Nerv zerreißt. Selten
angewandte Methode, besonders dann, wenn bei einer
Trigeminusneuralgie andere
Behandlungsmethoden versagen. Erfolge sind im Kieferbereich nur vorübergehend (~ 6-12 Monate), da
durch Nervregeneration die Funktion wieder hergestellt wird.
Exhärese,
Neurotomie,
Trigeminusneuralgie
Neuritis
Nervenentzündung, engl.: do.; entzündliche und auch mit Rückbildung einhergehende
Veränderungen eines Nerven. Entstehung:
infektiös, nach äußerer
Gewalteinwirkung oder Vergiftung. Eine Behandlung erfolgt unter Beseitigung der
Reizfaktoren, kombiniert mit lokaler Wärme und einem Vitamin-B12-Komplex,
neuerdings auch mit Cortison. In
besonders schweren Fällen kann die Durchtrennung des Nerven oder seine
(vorübergehende) Blockade mit Procain
nötig sein.
Eine Neuronitis (engl.: do.) beschreibt die Entzündung einer einzelnen
Nervenzelle.
Nerv, Nervenschädigung, Parästhesie
Neurolyse
Nervendekompression,
engl.: neurolysis; u.a. für: Lösung intakter Nervenfaserbündel aus einer
verengten Umgebung. Dabei mikrochirurgische Freilegung des gequetschten Nervs
und Platzschaffung, u.U. Schaffung eines neuen Nervenbettes.
Unterschieden werden zwei Arten der N.:
Neurotisation
engl.: neurotization; 1.) Nervregeneration, Wiedererlangung der
Nervfunktion, auch VANLAIR Regeneration
2.) operative Wiederherstellung einer Nervenfunktion; meist durch
Transplantation oder Nervanastomosierung
Neurotmesis , engl.: do.; gravierende
Nervschädigung mit einer kompletten Kontinuitätsdurchtrennung des Nerven;
Nervschädigung
Neurotomie
engl.: neurotomy; operative Durchtrennung eines Nervs; i.d.R. zur
Schmerzausschaltung des betreffenden Versorgungsgebietes bei starken Schmerzen.
Neurexhärese,
Trigeminusneuralgie
Neutralbiss
Regelbiss, Normalbiss, "eugnather
Scherenbiss", engl.: neutroc(c)lusion, normal bite,
Biss
Der Zahnkontakt bei einem N. wird als Neutralokklusion oder
Regelverzahnung (engl.:
neutrocclusion) bezeichnet.
Okklusion
new attachment
"neue Befestigung o. Verbundenheit"; angestrebtes (Ideal-)Ziel
jeglicher Parodontalbehandlung.
Gemeint ist damit ein "Wiederanwachsen" ("reattachment") der losgelösten
Zahnfleischstrukturen an die gereinigte ( Scaling,
Root planing)
Wurzeloberfläche und eine echte
Knochenneubildung, verbunden mit einer Verkleinerung der
Zahnfleischtasche (im Zeitraum
von 1-2 Jahren) = parodontale
Regeneration. Herkömmliche Methoden führen nur zu einer bedingten
Ausheilung; mit der Einführung der
gesteuerten
Geweberegeneration kann das Idealziel u.U. erreicht werden. Da die
Ausbildung eines new attachment erst endgültig über einen Zeitraum von 2 Jahren
erfolgt, sind in dieser Zeit
Zahnfleischtaschen-Tiefenmessungen nur äußerst vorsichtig durchzuführen, da
das neu gebildete Gewebe äußerst empfindlich auf Reizungen reagiert und so die
Heilungsvorgänge beeinträchtigt werden könnten.
gesteuerten
Geweberegeneration,
Parodontalbehandlung,
parodontale Regeneration,
Wurzelzement, Zementoblasten
Ney-Klammersystem
engl.: Ney® dental surveyor; Klassifizierung von
Gussklammern mit Auflagen als
Halte- und Stützelemente nach Vermessung mittels Messteller in 5 Klammergrundformen. Mit Hilfe
eines Parallelometers werden die günstigste Aufschubrichtung und der
Retentionsteil der Klammer für die Gesamtkonstruktion festgelegt. Mit der
Entwicklung des Ney-Systems wurden - historisch gesehen - die drei notwendigen
Wirkungen der Klammerabstützung, -umfassung und - retention erarbeitet und
umgesetzt.
http://sundoc.bibliothek.uni-halle.de/diss-online/05/05H160/t6.pdf
Nichtanlage , von Zähnen,
Fehlen von Zahnkeimen,
Agenesie; engl.: agenesia. Zur Kostenübernahme
Gesetzlicher
Krankenkassen für eine
Implantatversorgung (Implantate selbst werden von den Gesetzlichen
Kassen nicht vergütet, sondern sind Privatleistungen, 2010) definiert
das Bundessozialgericht: In einem grundsätzlichen Urteil (BSG, AZ.: B 1 KR 37/02 R) verneint es die genetische Nichtanlage von 8 Zähnen im Ober- und 5 Zähnen im Unterkiefer als einen derartigen Ausnahmefall („... Mit diesem zur Eingrenzung des Phänomens der Zahnlosigkeit verwendeten Begriff wird zum Ausdruck gebracht, dass ein Stadium mit einem ausgeprägten Fehlen von Zähnen ausreichen soll, das allerdings der vollständigen Zahnlosigkeit eher nahekommen muss, als dem Fehlen nur einzelner Zähne bei ansonsten noch regelrecht anzusehenden Gebissverhältnissen. ..."; Download des Urteils, © www.implantate.com). ![]() ![]() ![]() |
Nichtbehandlung
im Sinne einer "Unterlassenen Behandlung", engl.: no treatment
(failure to treatment); wird als sog. "Behandlungsfehler"
gewertet, wenn eine medizinisch indizierte Behandlung vorsätzlich oder
fahrlässig unterlassen wurde.
Nichtedelmetalle ,
Nichtedelmetall-Legierungen ;
Edelmetalle, Legierung,
NEM,
Titan
Nickel Ni, Nickellegierung, Nickelallergie, engl.: nickel (-alloy), ; früher häufig in den Bändern, Drähten u. Schrauben von kieferorthopädischen Regulierungen, in zahntechnischen Loten und in Legierungen (Stahl, Aufbrennlegierungen als kostengünstige Alternative zu aufbrennfähigen Goldlegierungen) vorkommend. Von N. ist bekannt, dass es häufig (in Europa werden 60 Mill. Kranke vermutet) Allergien ("Nickelallergie, engl.: nickel allergy") auslösen kann. Damit ist N. nach wie vor das mit Abstand häufigste Kontaktallergen in Mitteleuropa. Frauen sind wesentlich häufiger sensibilisiert als Männer. Die Entstehung von Nickelallergien hat u.a. Prof. Goebeler 2010 so beschrieben: "... Die Forscher konnten nun zeigen, dass Nickel einen Rezeptor der so genannten „natürlichen Immunität“ aktiviert und so intrazelluläre Signalübertragungswege in Gang setzt, die zur Bildung von entzündungsfördernden Botenstoffen führen. In der Folge kann das spezifische Immunsystem aktiviert werden und über Vermittlung von T-Lymphozyten ein Ekzem entstehen. Der jetzt identifizierte Rezeptor, toll-like receptor 4 (TLR4), wurde bereits 1998 entdeckt, ist aber bislang nur als Erkennungsstruktur für bestimmte von Bakterien freigesetzte entzündungsfördernde Substanzen, die so genannten Lipopolysaccharide, bekannt. Natürlicherweise spielt TLR4 eine Schlüsselrolle bei der Abwehr von Bakterien und verhindert durch Aktivierung des angeborenen Immunsystems bei bakteriellen Infektionen deren übermäßige Vermehrung. Die Gießener Forscher, die bis vor kurzem an der Medizinischen Faktultät Mannheim der Universität Heidelberg tätig waren, beobachteten erstmals, dass Nickel seine entzündungsfördernden Eigenschaften im Menschen entscheidend über TLR4 vermittelt, dass aber die Zielstruktur für Nickel eine andere ist als jene, die von bakteriellen Lipopolysacchariden benutzt wird. Diese Beobachtung könnte einen Durchbruch bei der Therapie der bislang nur schwer behandelbaren Nicklallergie bedeuten, da es prinzipiell möglich erscheint, spezifische TLR4-Hemmstoffe zu entwickeln, welche die Aktivierung des Rezeptors durch Nickel blockieren, ohne damit die wichtige natürliche Abwehrfunktion von TLR4 bei bakteriellen Infektionen zu beeinträchtigen. ..." Nach dem Medizinproduktegesetz fallen zahnärztliche N.-Legierungen in die Gruppe IIa; hierin sind keine Grenzwerte für die Freisetzungsrate festgelegt. Gleichwohl bemerkt der Gemeinsame Bundesausschuss in den Zahnersatz-Richtlinien 2004 zu den Dentallegierungen: "... Es dürfen nur solche Werkstoffe verwendet werden, die den Anforderungen des Medizinproduktegesetz entsprechen. Bei nachgewiesener Allergie gegen einen Werkstoff ist ein als verträglich ermittelter Werkstoff zu wählen. Der Nachweis einer Allergie ist gemäß den Kriterien der Kontaktallergiegruppe der Deutschen Gesellschaft für Dermatologie zu erbringen. Die Erprobung von Werkstoffen auf Kosten der Krankenkassen ist unzulässig. Bei der Auswahl der Dentallegierungen im Rahmen der vertragszahnärztlichen Versorgung soll beachtet werden, dass Nichtedelmetall und NEM-Legierungen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sein können ..." . ![]() ![]() ![]() |
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NICO
engl.: maxillofacial osteonecrosis, Abk. von "Neuralgia Inducing
Cavitational Osteonecrosis" (vom US-amerikanische Pathologe Prof. G. Bouquot
geprägter Begriff); mit Schmerzen verbundene fettig-löchrige
Osteolyse des Kieferknochens als Folge
einer chronischen Kieferostitis, mit dem chirurgischen Bild eines "ausgehöhlten,
innen matschigen Knochens". Histologisch handelt es sich hierbei um ein
ostitisch-osteolytisches Kieferareal, welches röntgenologisch häufig nicht
eindeutig erkennbar ist. Prädilektionsstellen sind das Gebiet hinter dem
Weisheitszahn im Unterkiefer
("9er-Gebiet"), zahnlose Kieferabschnitte und Bezirke um
avitale oder
apikal veränderte Zähne.
Das zu den "Zahnstörfeldern" zählende Krankheitsgeschehen hat besondere
Aufmerksamkeit in der
alternativen Medizin
und der Ganzheitlichen
Zahnmedizin erlangt.
Zur Behandlung werden die chirurgische Entfernung dieses Areals und/oder
Procaininjektionen mit einer
anschließenden Ozon-Therapie vorgeschlagen.
http://www.kieferostitis.de/
http://maxillofacialcenter.com/indexNICO.htm (engl., mit Abb.)
Niederlassung in einer Zahnarztpraxis, engl.: establishment (in a dental practice); Beginn der Aufnahme der zahnärztlichen Tätigkeit in eigener Praxis (Einzelpraxis oder Berufsausübungsgemeinschaft) als sog. Freiberufler. Seit 1961 besteht durch höchstrichterliche Rechtssprechung in D Niederlassungsfreiheit (freedom of establishment), wenn es darum geht, die Zulassung zu den gesetzlichen Krankenkassen - in D eine existentielle Notwendigkeit - zu erhalten. Dieses Recht wurde Anfang der 90er Jahre bis 2007 (für den zahnärztlichen Bereich sind jegliche Beschränkungen im Sinne einer "Überversorgung" ab dem 1.4.2007 entfallen: ![]() ![]() Die N. ist gesetzlich geregelt (Approbation, Vorbereitungszeit, Kenntlichmachung durch ein Praxisschild, Sprechstundenzeiten, Mächtigkeit der deutschen Sprache, usw. ![]() ![]() Ein Arzt mit Kassenzulassung (sog. Vertragszahnarzt) muss seinen Patienten ”in üblichem Umfang” bzw. ”regelmäßig zu den üblichen Sprechzeiten” zur Verfügung stehen. Nach einem Urteil (Az.: B 6 KA 20/01 R) darf eine Nebentätigkeit ”ein Drittel der üblichen Arbeitszeit abhängiger Beschäftigungsverhältnisse nicht überschreiten”.
Zur betriebswirtschaftlichen Kostenstruktur ("wie hoch muss der
Stundenumsatz in einer ZA-Praxis sein") schreibt die
Ärztezeitung im Dezember 2020:
Die 52.729 in eigener Praxis niedergelassenen Zahnärzte (2016) sind nur
knapp überwiegend männlich und haben zwischen 4 und 5 Angestellte. Die Zahl
der in Praxen angestellten Zahnärzte hat seit 2007 kontinuierlich zugenommen
und liegt derzeit bei 15.541 Personen.
Beschäftigungsverbot für schwangere angestellte Zahnärztinnen: |
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niedrigschmelzend
engl.: low-fusing; Bezeichnung für
Legierungen/Metalle bzw. Materialien
(z.B. Wachse), welche einen relativ
niedrigen Schmelzpunkt innerhalb ihrer Gruppe aufweisen. Insofern lässt sich
kein absoluter Wert angeben. Grob ausgedrückt spricht man bei Keramiken unter
800 °C, bei Legierungen/Metallen unter
700 °C und bei Loten unter 500 °C von n.
Nietrad ; engl.: riveting wheel;
Schlagpolierer
Nifedipin
Antihypertensivum, Kalzium-Kanal-Blocker, Dihydropyridin-Derivat; zur
Behandlung von arterieller Hypertonie, koronarer Herzkrankheit und Angina
pectoris. Gravierende Nebenwirkung sind
Gingivahyperplasien
(Zahnfleischwucherungen). Diese Begleiterscheinung tritt meist mehrere Monate
nach Beginn der Medikamentenzufuhr auf, fängt zwischen den Zähnen an und dehnt
sich dann über die gesamte Zahnkrone aus. Oft sind die Wucherungen entzündlich
verändert und sie bluten leicht.
Nikolski Phänomen
engl.: Nikolsky's sign; Blasen-bildendes Verhalten einer scheinbar
gesunden Haut durch seitlich Schiebedruck. Eines der diagnostischen Merkmale bei
Pemphigus vulgaris
http://flexikon.doccheck.com/Nikolski-Ph%C3%A4nomen
Nikotingenuss
engl.: nicotine benefit; Der Gesundheitszustand der Mundhöhle eines
Rauchers ist vergleichbar mit dem eines zehn Jahre älteren Nichtrauchers. Dabei
sind die Zusammenhänge der Auswirkungen bisher nicht bekannt - bekannte
Erklärungen sind hoch-spekulativ.
Definition: leichter Raucher
= < 10 Zigaretten/Tag; starker Raucher = > 20 Zigaretten/Tag
Für ehemalige und aktuelle Raucher ergibt sich im Vergleich zu
den Personen, die nie geraucht hatten, ein höheres Risiko für
Schmerzen.
Besonders ausgeprägt ist der Unterschied bei "Schmerzen, die normale Aktivitäten
verhindern". Das Geschlecht und die Art der Arbeit haben keinen Einfluss auf das
Ergebnis. Die Autoren dieser Studie haben zwei Erklärungen für diese Ergebnisse.
Zum einen könnten die pharmakologischen Effekte einiger Inhaltsstoffe von
Zigaretten zu Grunde liegen. So könnte beispielsweise das Nikotin die
Schmerzverarbeitung im Gehirn verändern oder die Blutversorgung der Muskeln
stören. Ein anderer, ganz banaler Grund könnte darin liegen, dass Menschen mit
einer niedrigeren Schmerzschwelle schneller zur Zigarette greifen als
Schmerzunempfindliche.
Doxycyclin,
Ernährungsempfehlungen,
Implantat: Risikofaktoren, Implantatverlust,
Osseointegration,
Parodontitisrisikofaktoren,
Periimplantitis
Nitinol-Draht
Abk. von Nickel Titanium Naval Ordnance Laboratory,
einer Forschungsstätte in den USA, wo dieser hoch-elastische kieferorthopädische
Draht entwickelt wurde.
NNH ; Abk. von
NasenNebenHöhlen
Nocebo Effekt
lateinisch für "ich schädige", engl.: "I will harm"; ablehnende
Haltung eines Patienten gegenüber einem Medikament, geprägt durch den Glauben,
dass der Stoff einen schädlichen Einfluss ausübt oder zumindest einen
Risikofaktor darstellt. Im Prinzip das Gegenteil von
Placebo. Typisches Beispiel in der
ZHK ist das
Amalgam. Einen nicht zu unterschätzenden
Einfluss haben in diesem Zusammenhang die Beipackzettel von
Medikamenten.
Placebo- und Noceboeffekte in der Zahnmedizin
Noma cancer aquaticus, cancrum oris, griech. nome, wörtlich übersetzt "Weide", sinngemäß (in Anlehnung an eine abgegraste Weide) "um sich fressendes Geschwür", in Deutschland unter den Ausdrücken: Wasserkrebs oder Wangenbrand bekannt, engl.: gangrenous stomatitis, noma; bakterielle Infektionserkrankung (Bakterien: Fusobakterien und Spirochäten) - meist auf der Basis einer akut nekrotisierenden Gingivitis (ANUG) - , die fast ausschließlich unterernährte Kinder in Entwicklungsländern betrifft. Die geschwürige Erkrankung geht von der Wangenschleimhaut aus und befällt auch tiefere Gewebeschichten wie Muskulatur und Knochen und breitet sich schließlich über das gesamte Gesicht aus. Sie führt im Spätstadium zum Gewebetod im erkrankten Gebiet. Behandlung: primär: Antibiotika; später: operative Therapie mit plastischen Operationen (aus finanziellen Gründen häufig nicht möglich, dadurch entstellend narbig verheilend). Ohne Primärbehandlung endet N. durch eine Sepsis meist tödlich. Die Weltgesundheitsorganisation schätzt, dass zwischen 80.000 und 90.000 Kinder jährlich an N. sterben. Etwa 10.000 überleben die Krankheit mit verheerenden und entstellenden Folgen. ![]() |
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Nomenklatur
Fachausdruck, engl.: Zusammenstellung der Namen und Bezeichnungen,
die für ein bestimmtes Fachgebiet Gültigkeit haben. Die Gesamtheit dieser
Benennungen bilden eine Terminologie.
Non-Arcon-Artikulator ,
Arcon Artikulator
Non-Gamma-2-Amalgame ,
Gamma-2-Phase;
http://www.tu-chemnitz.de/
Nonokklusion
engl.: nonocclusion; teilweises (
Infraokklusion) oder
vollständiges Nichtzusammentreffen (Malokklusion) der Zahnreihen
oder einzelner Zähne, z.B. beim
lutschoffenen Biss
kieferorthopädische
Frühbehandlung,
Malokklusion, Okklusion,
Okklusionsstörung,
Vestibulookklusion
Noradrenalin
NOR,
Norepinephrin, Arterenol, zur Gruppe der Katecholamine
gehörend, engl.: noradrenalin(e); ebenso
wie das Adrenalin zu den
Neurotransmittern (Sympathikusüberträgersubstanz) gehörendes Hormon der Nebennierenrinde;
unterscheidet sich chem. durch Fehlen einer Methylgruppe vom Adrenalin. Teilweise hat es
gegensätzliche, teilweise nur schwächere Wirkungen als das Adrenalin: Blutdrucksteigernd (Vasokonstriktor, Gefäßverenger), Pulsfrequenzsenkend. Ebenso
wie das Adrenalin Zusatz in lokal
betäubenden Medikamenten; meist in Konzentrationen von 0,04 mg/ml.
Adrenalin,
Vasokonstriktoren
Nord Schraube
engl.: Nord screw; historische kieferorthopädische
Dehnschraube mit einseitigem
Gewinde (wirkt nur monodirektional) für eine
Aktive Platte
Norderval Winkel N-Winkel; Neigung der Mandibular-Symphyse im UK-Frontzahnbereich; Normwert ~ 58°. Nach kaudal geneigte, kleine Winkel deuten auf vertikales, waagerecht ausgerichtete, größere Winkel auf horizontales Wachstum hin. |
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Normästhesie
engl.: normesthesia; Bezeichnung für den Zustand nach vollständigem
Wiedereintritt des Gefühls nach einer Anästhesie.
Lokalanästhesie,
Parästhesie
Normalbiss ;
Eugnathie,
Neutralbiss, Okklusion
Normalwert
Referenzwert,
engl.: standard value ; klinischer Erfahrungswert aus einer Vielzahl von
Befunden, welcher nicht als krankhaft gilt. Kann individuell stark schwanken (=
"individueller Normalwert")
Normenausschuss Dental
NADENT, engl.: Dentistry Standards Committee; Normung der
Terminologie, der Prüfmethoden und Anforderungen für Produkte, Werkstoffe,
Instrumente und Ausrüstungen, die in allen Fachgebieten der
ZHK verwendet werden.
Der NADENT erstellt Normen, die auf internationaler Ebene im ISO/TC 106
„Zahnheilkunde“ entwickelt und im Rahmen der Wiener Vereinbarung gleichzeitig im
CEN/TC 55 „Zahnheilkunde“ als Europäische Normen angenommen werden.
Die Dentalnormung
trägt wesentlich zur
Qualitätssicherung im
Dentalbereich bei. Durch die Entwicklung von 125 Europäischen Normen wurde die
Gesamtzahl der unterschiedlichen nationalen Dentalnormen in Europa von etwa 1000
verschiedenen nationalen Normen (Stand 1990) auf etwa 150 Normen (Stand 2007)
reduziert. Insgesamt sind über 330 Experten an der Normung im Arbeitsfeld
Zahnheilkunde beteiligt.
http://www.nadent.din.de/
Normgesicht ;
Biomet-Gesicht
nosokomiale Infektion
"Nosokomien" = Heilstätten-Räumlichkeiten im alten Griechenland, "infektiöser
Hospitalismus", engl.: nosokomial Infection; Bez. für jegliche durch
Mikroorganismen verursachte
Infektion, welche in einem zeitlich
Zusammenhang mit einem Krankenhausaufenthalt steht. Beatmungs-assoziierte
Pneumonien sowie Katheter-assoziierte Harnwegs- oder Veneninfektionen gelten als
die häufigste nosokomiale Infektionsart in den Krankenhäusern.
Notfall, Notfalldienst
akute Behandlung, Notfallbehandlung, Bereitschaftsdienst, engl.: emergency (case,
service); juristisch nicht
näher definierte Bezeichnung für eine akute
Erkrankung oder ein plötzlich eintretendes Ereignis, welche einer baldigen/unmittelbaren Hilfeleistung bedürfen, um (schwere)
gesundheitliche (Spät-)Folgen auszuschließen. Unterliegt der ärztlichen
Behandlungspflicht und
kann bei Nichtversorgung als
unterlassene
Hilfeleistung gewertet werden.
Zahnärztlicherseits werden insbesondere
zu den N. gerechnet:
Zahn- und
Kieferbrüche, akute Entzündungen (Abszess,
Phlegmone),
akute apicale Parodontitis,
Nachblutungen,
Luxationen des Kiefergelenks,
akute Pulpitis,
akute Zahnfleischentzündungen (wie
z.B. erschwerter
Weisheitszahndurchbruch).
Nicht zu den N. gehört z.B. eine herausgefallene Füllung/Krone, sofern
dieser Zustand keine erheblichen Schmerzen bereitet, oder lediglich der Kosmetik dienende
Verrichtungen. Eine Abgrenzung ist hier zuweilen schwierig.
Eine Nofallbehandlung beschränkt sich immer nur auf die notfallmäßige
Behandlung der auslösenden Erkrankung und umfasst nicht den Umfang einer
regulären Therapie (
http://www.dgzmk.de). So genügt es z.B. bei einer herausgefallenen
Füllung, welche durch Freiliegen empfindlicher Strukturen erhebliche (!)
Schmerzen bereiten kann, diesen Zahn durch ein Provisorium zu versorgen und zu einem
späteren Zeitpunkt einer regelrechten (umfangreicheren) Behandlung zuzuführen.
Erfolgt die N.-Behandlung durch einen fremden Arzt, so ist der Patient
aufzufordern, die definitive Behandlung nicht bei ihm, sondern bei seinem "Hauszahnarzt" abschließen zu
lassen, da sonst Regelungen des
Berufsrechts verletzt würden.
Grundsätzlich ist jeder Arzt/Zahnarzt verpflichtet, eine angemessene Notfallbehandlung zu jeder Zeit durchzuführen. Um ihn von
dieser - allein schon ethischen - Pflicht zu bestimmten Zeiten zu entlasten
(Wochenenden, Feierabend, fortgeschrittenes Alter, usw.) wird in D von den
Zahnärztekammern und
Kassenzahnärztlichen Vereinigungen ein
Notfalldienst (Bereitschaftsdienst) organisiert, der primär für alle
Vertrags(zahn)ärzte verpflichtend
ist und keine Ausnahmen - auch bei spezialisierten Fach(zahn)ärzten wie z.B.
Kieferorthopäden - vorsieht.
Aufklärung, Sicherstellungsauftrag
Anamnesebogen
/ Notfallbogen in vielen Sprachen:
http://www.lzk-bw.de/PHB/html/Formulare.html (unter 3.5.13
"Praxisverwaltung")
Bereitschaftsdienst ist Pflicht für alle!
Novel Food
Schlagwortbez. für "neuere Lebensmittel": seit 1997 muss für Lebensmittel, die
bis zu diesem Zeitpunkt nicht in nennenswerten Mengen in Europa verzehrt wurden,
bewiesen werden, dass sie die Gesundheit nicht schädigen. Erst dann dürfen sie
auf den europäischen Markt. Das bestimmt die "Novel Food-Verordnung".
Mittlerweile wurden rund 35 solcher neuartigen Lebensmittel von der Europäischen
Kommission genehmigt. 170 weitere sind als Novel Food notifiziert, das heißt sie
sind geprüften Produkten so ähnlich, dass sie ebenfalls als sicher gelten.
Händler und Hersteller sind von der Novel Food-Verordnung nicht begeistert, denn
das Zulassungsverfahren ist zeitaufwändig, bürokratisch und teuer.
Functional Food
Novocain ®
Procainhydrochlorid, erstes, 1905 von Einhorn (1857-1917) synthetisch
hergestelltes Mittel zur örtlichen
Betäubung; löste das bis dahin gebräuchliche
Kokain wegen seiner hohen Giftigkeit als
Betäubungsmittel in der ZHK ab. Heute durch
bedeutend verträglichere Mittel abgelöst. Es besitzt aber auch noch nach über
100 Jahren immer noch die geringste Giftigkeit aller Lokalanästhetika; schlechte
Gewebe-Durchdringungs-Eigenschaften, eine lange Wartedauer bis zur Wirkung, eine
kurze Betäubungs-Dauer und gelegentliche allergische Reaktionen führten zum
Wechsel auf andere örtliche Betäubungsmittel; noch gelegentliche Verwendung des
N. in der Neuraltherapie und
alternativen Medizin.
Geschichte der
Lokalanästhesie,
Huneke-Sekundenphänomen, Lokalanästhetika,
Tetracain
Noxe
lat. noxa = Schaden; mediz. Bez. für Stoffe oder Ereignisse, die eine
schädigende, krankheitserzeugende Wirkung auf einen Organismus oder auf ein
Körperorgan ausüben.
NTI-tss "Front-Jig" (kleine) Aufbissschiene, NTI = Nociceptive Trigeminal Inhibition, tss = tension suppression system, engl.: anterior bite stop; in der Herstellung modifizierte (Fertigteile) Reflex-Schiene nach Boyd ( ![]() Haupteinsatz bei Knirschern und Migräne. In der Anwendung - obwohl von der strengen amerikanischen FDA zugelassen - wegen der Größe nicht unumstritten: NTI bedeckt nur die Frontzähne als Aufbissbehelf. Dies bedeutet zwar ein angenehmes Tragen, birgt aber die Gefahr eines unbeabsichtigten Aspirieren/Verschluckens der kleinen Schiene in sich. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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NUB - Richtlinien
Neue Untersuchungs- und Behandlungsmethoden, engl.: new
inspection and treatment methods; Begriff aus der
Gesetzlichen
Krankenversicherung. Zahnärztliche Behandlungsmethoden unterliegen dem sog.
Wirtschaftlichkeitsgebot;
neue Behandlungsarten müssen wissenschaftlich-klinisch erprobt und ausreichend
wirtschaftlich sein um in den Katalog der gesetzlichen Krankenversicherung
aufgenommen zu werden. Entscheidungsgremium ist der
Gemeinsame
Bundesausschuss Krankenkassen/Zahnärzte.
Der Umfang des zu überprüfenden Katalogs war bei einer bestehenden
Budgetierung sehr umstritten; die ab 1999
auf dem Papier bestehenden Richtlinien wurden am 1. April 2006 außer Kraft gesetzt (
© GBA).
Nuckelflaschenkaries , NFK ;
Nursing-Bottle-Syndrom
Nuckeln ,
engl.: suck on; Lutschen,
Special: "Anti-Nuckel-Tipps"
(Fremdlink auf www.Zahnwissen.de)
;
http://www.nuk.de/ ;
Der "offene Biss" kann vermieden werden - trotz Schnuller
Nuhn Zyste
engl.: Nuhn's cyst; nach dem Heidelberger Anatom (1814-1889) benannte
Mundbodenzyste. Sie gehört zu der Gruppe der Extravasationszysten, da sie
von den unter der Zunge liegenden Schleimdrüsen ausgeht.
Zyste
NUK-Sauger, NUK-Beruhingungssauger,
NUK-Kieferformer;
http://www.nuk.de/
Null-Linie Null-Punkt-Linie, engl.: zero point line; eine Gerade durch die "Nullpunkte" der Schneidezähne (s. Abb.). An den Palatinalflächen der oberen Schneidezähne kann man sog. Wendepunkte in der Wölbung ausmachen: Die Fläche verläuft (von der Zahnwurzel her kommend) erst konvex und geht dann zur Schneidekante hin in eine Konkavität über. Bei idealen Bissverhältnissen ( ![]() ![]() |
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numerus clausus , Auswahlverfahren, engl.: do.;
Studienplatzvergabe Medizinstudium - „Der NC ist grundsätzlich in Ordnung!“
(zm, 2018)
Approbation
Nummerierung der Zähne; engl.:
numbering of the teeth
Zahnschema
Nursing-Bottle-Syndrom NBS, im neueren Sprachgebrauch: early childhood caries (ECC), Nuckelflaschenkaries, NFK baby-bottle-syndrom, "Honig-Schnuller-Syndrom"; mit noch weiteren Namen wie "Honig-Schnuller-Karies", "Zuckertee-Karies". Hierbei handelt es sich um eine (fehl-)ernährungsbedingte, ausgeprägte, Glattflächen-Karies, besonders der Oberkiefer-Schneidezähne bis hin zur völligen Zerstörung dieser (s. Abb.). Es hat sich herausgestellt, dass die unteren Frontzähne dem Säureangriff am längsten widerstehen. Die Puffer- und Remineralisationswirkung des Speichels wird hier ganz deutlich: Die Zähne profitieren vom unverdünnten Sekret der unmittelbar dahinter liegenden sublingualen Speicheldrüsen. Man geht davon aus, dass bei etwa 6 % der Kleinkinder ein mehr oder weniger stark ausgeprägtes NBS zu finden ist. Ursachen sind eine ständige Zufuhr von gesüßter oder säurehaltiger Flaschennahrung (zuckerhaltige Tees bzw. Säfte, gesüßte Milch in Form des "Beruhigungsfläschchen", mit Honig benetzte Schnuller, Apfelsaft oder andere säurehaltige Fruchtsaftgetränke) besonders während der Nacht oder in Ruhephasen, wo der schützende Speichelfluss stark vermindert ist. Auch allein das Dauernuckeln/-saugen an Flascheninhalten aus reinem Wasser kann schädlich sein, da das Fortspülen des remineralisierenden Speichels schon genügt, um eine Zahnzerstörung einzuleiten. Nuckelflaschen aus Plastik begünstigen die Entstehung des N., da diese im Gegensatz zu Glasflaschen von den Kleinen leicht und über Stunden gehalten werden können. Neben den massiven Schäden am Gebiss hat die unkontrollierte Zucker- oder auch (Obst-)Säurezufuhr aber auch noch allgemein-körperliche Auswirkungen wie Babydicksucht, aber auch Essensunlust; hinzu kommt - bedingt durch Eiterherde an den zerstörten Zähnen - eine Störung des allgemeinen Wohlbefindens und eine Belastung des Immunsystems. Ähnlich negative Effekte werden auch beim falschen Stillen beobachtet und als Stillkaries bezeichnet: Durch das Einschlafen an der Mutterbrust oder längere nächtliche Stillphasen werden die Zähnchen ähnlich wie bei der Nuckelflaschenkaries ständig Kohlenhydraten und/oder Säuren ausgesetzt und mit der Zeit schwer geschädigt. So sehr das Stillen generell aus ärztlicher und zahnärztlicher Sicht befürwortet wird, so schlecht sind länger dauernde Zufuhren von Nahrungsmittel! Mahlzeiten sollten wie bei Erwachsenen in einem relativ kurzen Zeitraum aufgenommen werden und nie während der Nacht, wo in einer körperlichen Ruhephase der Speichelfluss - und damit die natürlich schützende Wirkung - stark herabgesetzt ist. In Deutschland sind nach Schätzungen aus 1993 (Prof. Wetzel) ca. 200.000
Kinder betroffen, für die Schweiz wird ein Wert von 0,9 % und für die USA
ein Wert zwischen 3 u. 6 Prozent der Bevölkerung angegeben. Besonders
betroffen sind Kinder zwischen dem 1. u. 3. Lebensjahr. Dabei dient die
Nuckelflasche - unabhängig von der sozialen Schicht der Eltern - zur
Beruhigung, Ablenkung, als Einschlafhilfe, zur Angstbewältigung oder aber
nur zur Beschäftigung des Kindes. |
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Nutzungsperiode
Gebrauchsperiode; Bez. für einen Zustand des natürlichen Gebisses, bei
welchem alle Zähne (bis auf die Weisheitszähne) durchgebrochen / vorhanden sind.
Beim Milchgebiss ist dies die Zeit zwischen dem 3. und 6. Lbj.; beim bleibenden
Gebiss nach dem Durchbruch der zweiten Backenzähne etwa ab dem 13. Lbj.
Dentition,
Gebiss
Nylon Kunststoff
als Prothesenbasismaterial , "Nylonprothese"; in jüngerer Zeit
vereinzelt auf dem Dentalmarkt befindlicher Werkstoffe (in den USA etabliert,
2009) für die Basis von
Teil- und
Vollprothesen. Die
DGZPW (neu: DGPro) schreibt dazu u.a.:
Nylon ist
ein hydrophiles Polyamid, welches je nach Konfiguration zwischen 200 und 350°C
plastisch wird und bei etwa 6 Bar Druck in eine Hohlform injiziert werden kann
Unter dem
für den deutschen Dentalmarkt gewählten Namen „Flexonon“ stand ein solches
verbessertes Polyamid schon in den 1980er Jahren zur Verfügung, welches unter
dem Originalnamen „Valplast“
in den USA produziert wurde
Die
Verbindung zu den Prothesenzähnen
beruht allein auf mechanischen Effekten, zwischen Polyamiden und PMMA kommt es
zu keiner chemischen Reaktion
Aufgrund
der fehlenden chemischen Reaktionsfähigkeit werden für Reparaturen (die wegen
der Elastizität allerdings kaum eine Rolle spielen!), für Unterfütterungen und
Erweiterungen Heißluftschweißgeräte bzw. spezielle Haftvermittler mit fraglichem
Erfolg benötigt.
und gibt als Indikation 3 Gruppen an, welche durch andere Materialien nur schwer
abzudecken sind:
1) Sie
sind eine echte Materialalternative bei nachgewiesener MMA-Allergie. Chemisch
gibt es keine Verwandtschaft mit PMMA und als Thermoplast enthalten sie deutlich
weniger eluierbare Substanzen. Da die in einem Stück aus Nylon mitgepressten
Halteelemente ausreichend elastisch sind, können Teilprothesen ohne
Metallklammern angefertigt werden. Patienten mit unklaren
Intoleranzerscheinungen und insbesondere Metallphobikern und ihren Zahnärzten
eröffnet sich damit eine weitere Alternative für eine Therapie im Sinne des
Grundsatzes primum nil nocere.
2) Sie sind wegen der hohen Bruchfestigkeit bei großer Elastizität
(kleines E-Modul) mechanisch wesentlich widerstandsfähiger als alle derzeit
benutzten Prothesenbasismaterialien.
3) Sie sind durch ihre Flexibilität auch in kleine Mundhöhlen relativ
einfach eingliederbar, was z.B. bei Kindern oder Sklerodermikern oft die einzige
Möglichkeit für einen akzeptablen herausnehmbaren Zahnersatz darstellt
Retentionsprothese,
Prothesenbasis
http://www.dgzmk.de/.../20090827_wissMit_Nylonprothesen.pdf o.
© DGZPW
[
Autor:
Dr. Klaus de Cassan
]
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