Zahnwissen-Lexikon
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Knappschaft
Abk. von knappschaftlicher Krankenversicherung; gilt als die älteste
Sozialversicherung der Welt. Der 28. Dezember 1260 ist nach Angaben des
Bergwerkmuseums Rammelsberg das Gründungsdatum. Damals hatte Bischof Johann von
Brakel der Bruderschaft seinen Schutz zugesagt, die zur Unterstützung kranker
und verletzter Bergleute und deren Hinterbliebenen gegründet worden war. Heute
(2011) ist die Knappschaft mit den
Gesetzlichen
Versicherungen der Bahn- und Seeleute fusioniert und für alle offen. Sie
bietet eine Kranken- und Rentenversicherung.
Knickbiss
engl.: bend bite?; von A.M. Schwarz geprägte Bezeichnung für die
Schlussbissstellung der Schneidezähnen bei kleinem
Interinzisalwinkel (< 140°),
wie diese z.B. bei Zahnfachvorstand (bialveoläre
Protrusion) oder bei einer
Pseudoprotrusion
(Grundebenenbasiswinkel > 25°) vorkommt.
Knirschen
engl.: grinding; unbewusst ablaufender Kontakt (Aneinandereiben) der
Unterkiefer- an den Oberkieferzähnen, häufig verbunden mit einem
Spannungskopfschmerz und Muskelverspannungen im Nackenbereich. Weltweite Studien
besagen, dass bis zu 70% aller Menschen Zeichen funktionaler Störungen aufweisen
und davon etwa 15% krankhafte Befunde entwickeln. Nach Angaben der BZÄK
(2011) knirschen in D etwa 8-15 Prozent der Frauen und 3-10 Prozent der Männer.
Besonders häufig ist die Altersgruppe der 35- bis 45-Jährigen von diesem
Krankheitsbild betroffen.
K. tritt meist nachts in der sog. rem-Schlafphase (engl. rapid eye
movement) auf
und wird vermehrt als Folge von "intellektuellem Stress" angesehen.
Direkte Kontakte zwischen Zähnen des Ober- und Unterkiefers sind normalerweise
auf den Kau- und
Schluckakt beschränkt;
beim Kauen (~ 40 Min/Tag) sind die Kräfte etwa bei 20-30 Newton; die
Kaumuskulatur hat somit lange Erholungszeiten zur Verfügung. Bei K. sind
diese Belastungen wesentlich höher und können bis zu 950 Newton betragen. Dies
kann bei längerem Anhalten zu schweren Schädigungen des
Zahnhalteapparates, zu erheblichem
Materialverlust der Zahnkauflächen (
Abrasion), keilförmigen
Defekten, übermäßiger Abnutzung u. Beschädigung von
Zahnersatz und zu
Kiefergelenkserkrankungen
führen.
Die Ursachen für das K. sind wissenschaftlich bisher (2008) nur
ungenügend erforscht - Einigkeit besteht darin, dass es sich um ein multifaktorielles Geschehen handelt; eine
Stresskomponente und/oder ein gestörter
Zusammenbiss ("okklusale Disharmonie") der Zahnreihen werden als die
Hauptauslöser angesehen, andere psychische Problembilder (z.B. eine krankhafte
Aggressionsunterdrückung) für wahrscheinlich gehalten - hier sollte auch die
eigentliche Behandlung ansetzen (z.B. eine Antistresstherapie, Erzielung eines
ungestörten Zusammenbisses usw.). K. von Kindern ist dagegen eher
als normal anzusehen. Bedingt durch die vielen (Erst-)Eindrücke und dem
stattfindenden Verarbeitungsprozess kann es bis zum Zahnwechsel/Pubertät zu
derartigen Parafunktionen kommen.
Patienten, die nach eigenen Angaben sowohl nachts als
auch tagsüber knirschen, haben ein deutlich höheres Risiko
orofaziale Schmerzen zu entwickeln,
als Patienten ohne diese Angewohnheit. Auch das Kauen von Fingernägeln erhöht
das relative Risiko.
Erste Hilfe bieten aus Kunststoff gefertigte
okklusions-adaptierte
Schienen (sog.
Knirscherschiene, engl.: biteguard),
die die Zähne und das
Kiefergelenk entlasten und so die Beschwerden mildern, die eigentlichen Ursachen aber nicht beseitigen.
Abrasionsgebiss, Aufbiss-Schiene,
Bitestrip,
Bruxismus,
Kaukraft,
Károlyi Effekt,
NTI-TSS,
Parafunktion,
Reflexschiene, Ruheposition,
Trismus
Zähneknirschen bis der Zahnschmelz splittert
Knirscherschiene,
engl.: biteguard, Knirschen
Knochen
Os, Knochengewebe, Bein, engl.: bone; Oberbegriff für
das harte Stützgewebe bei Wirbeltieren; in seiner Gesamtheit auch als Skelett
bezeichnet. Dem menschlichen Skelett werden ca. 206 Knochen zugeordnet; ihre
Form und Größe schwankt dabei erheblich. 10 Jahre nach Beendigung des K.-Wachstums
hat die Knochenmasse beim Menschen ihr höchstes Niveau, um bis zum 80.
Lebensjahr auf die Hälfte zu sinken. Umgeben ist der Knochen von einer
Knochenhaut: Periost.
Im Knochenskelett findet ein ständiger Aufbau, Abbau und Umbau statt, bewirkt
durch eine koordinierte Aktion von
Osteoklasten (Abbauer) und Osteoblasten
(Knochenbildungszellen). Täglich werden 07% des menschl. Skeletts durch neuen
(gesunden) Knochen ersetzt - alle 142 Tage wird so das gesamte Skelett erneuert.
Knochendefekt,
Knochendichte, Knochenersatzmaterialien,
Knochenregeneration,
Knochenmark, Osteolyse (Knochenauflösung),
Ostitis (Knochenentzündung)
http://de.wikipedia.org/wiki/Knochen
Knochenabbau, engl. bone loss;
Alveolarkammatrophie,
Osteolyse
Knochenbolzung
engl.: bone bolting; chirurgische Maßnahme zum Unterbinden einer
(arteriellen) Blutung aus Knochengefäßen. Mit einem speziellen, stumpfen
meißelförmigen Instrument (Punze) werden die das Blutgefäß umgebenden
Knochenbälkchen zum blutenden Gefäß hin kondensiert; es erfolgt so ein
mechanischer Verschluss des Gefäßes. Andere Methoden verwenden (allein oder
zusätzlich) zur Blutstillung
Knochenersatzmaterialien oder spez. synthetische "Knochenwachse"
(Zus.: raffiniertes weißes Bienenwachs 80 %, Isopropyl palmitate 20 %).
Nachblutung
Knochendefekt Knochendefektfüllung ; engl.: bone crater o. defect (filling); fehlender Knochen aufgrund versch. Ursachen: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Während viele der K. nach chirurgischen
Eingriffen und traumatischen Ereignissen von allein ausheilen, wird bei
anderen Defekten - je nach Umfang - eine Knochendefektfüllung
erforderlich. Hierbei sind versch. Vorgehensweisen möglich: |
Knochendichte
engl.: bone sensity; meist durch Röntgenstrahlen mittels
Computertomopgraphen, auf dem
Prinzip der Photonenabsorption oder mittels Ultraschall
(Ultraschall-Transmissionsgeschwindigkeit ,UTG) beruhende Messverfahren (sog.
Knochendichtemessung oder Osteodensitometrie); in der
ZHK vor allem Bedeutung zur Bestimmung der
Qualität des Implantatlagers.
Die K. wird wissenschaftlich in
Hounsfield-Einheiten (HE = Hounsfield Units, HU) angegeben: 500 HU
stellen eine mittlere Knochendichte dar, während 2.100 HU typische Messwerte für
dichten Knochen sind.
Eine mehr praktische Einteilung kennt vier Dichteklassen und orientiert sich
dabei am Bohrgefühl:
D1 = Eiche
D2 = Buche
D3 = Balsaholz
D4 = Styropor
Lekholm und Zarb (1985) unterteilen die Knochenqualitäten ebenfalls in vier
Klassen (D1–D4):
D1: fast
ausschließlich kompakte Knochensubstanz
D2: dichte
Spongiosa, umgeben von breiter Kortikalis
D3: dichte
Spongiosa, umgeben von dünner Kortikalis
D4:
lockere Spongiosa, umgeben von dünner Kortikalis
Knochendichten nach D1 und D2 werden überwiegend im Unterkiefer, D3 und D4
überwiegend im Oberkiefer angetroffen. Zusätzlich ist für die Festigkeit des
Knochens auch noch der trabekuläre Aufbau des Kollagengerüstes von Bedeutung,
welcher in den D-Klassifizierungen nicht berücksichtigt ist.
Knochenlager
Knochendichtemessung mittels DVT
Knochenersatzmaterialien künstlicher Knochen, Knochentransplantat, engl.: bone substitutes, bone augmentation materials, artifical bone, bone-forming materials; K. dienen primär zur Stabilisierung des Blutkoagulums, als Platzhalter für einwachsende Gefäße und als Leitstruktur für den sich neu bildenden Knochen. Darüber hinaus sollte es zu keiner Entzündung oder Infektion führen und bis zur Knochenregeneration volumenstabil sein. Komplikationen bei der Gewinnung körpereigenem Knochens, die begrenzte Verfügbarkeit und die Schwere des körperlichen Eingriffs förderten und fördern die Entwicklung einer Vielzahl von K. zur Minimierung dieser Risiken. Einsatz in der ZHK für Augmentationen, Auffüllung von Knochendefekten (z.B. Ausschälung großer Zysten), dem Sinuslifting, in der Implantologie und Parodontologie ( ![]() In der Medizin bezeichnet man das operative Einbringen von lebenden Organteilen in den Körper als Transplantation, das von künstlich geschaffenen, die jeweilige Organfunktion nachahmenden Gebilden, als Implantation. Beim Transplantieren heilt der verpflanzte Knochen selten direkt ein; vielmehr regt er die körpereigene Knochenneubildung als "Gerüst" an und wird nach einiger Zeit (ca. 1 Jahr) durch körpereigenen Knochen ersetzt. Entscheidend ist deshalb eine möglichst poröse Struktur des Ersatzes, damit eine gute Durchwachsung mit körpereigenem Knochen stattfinden kann. Im Gegensatz dazu beschleunigen Konzentrate knochenbildender Wachstumsfaktoren ( ![]() Grobe Unterteilung in (wobei die ersten 3 Gruppen auch als Knochentransplantate (bone grafts) bezeichnet werden; siehe auch unter Transplantat):
Menschliche, knochenbildende Zellen (Osteoblasten) zeigen auf Knochenersatzmaterialien unterschiedliche Reaktionen. Das dichteste Zellwachstum erzielte PepGen P-15 (ein bei hoher Temperatur hergestelltes bovines Hydroxylapatit mit einem zusätzlichen synthetischen Peptid), im Gegensatz zu BioOss, für das die geringste Proliferationsrate gemessen wurde.
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Ersatz eines großen, tumorbedingten Knochendefekts.© der Grafik:
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Knochenfissur , Knochenriss,
Haarbruch, engl.: hair-line fracture, bone crack;
Infraktur
Knochenfräse
Lindemann Fräse, engl.: bone burr, Lindemann's burr;
verschieden ausgeformte (rund, oval, spitz) Fräsen zur maschinellen Bearbeitung
von Knochen. Typisch ist die sog. "Schwertschliffverzahnung" (
Bohrer). K. lösten den früher gebräuchlichen
Knochenmeißel (bone chisel) bei den meisten Eingriffen am Knochen ab.
Lindemann Fräse, Osteotomie,
Piezochirurgie
Knochenglättung
Knochenabtragung, engl.: bone shaving or smoothing;
chirurgische Glättung der Knochenoberfläche bzw. Entfernung von knöchernen
Spitzen und Graten, wie diese z.B. nach einer
Extraktion am Rand des
Alveolarfachs auftreten können; meist
mit großen Rosenbohrern
durchgeführt.
Knochenhämangiom - intraossäres Hämangiom
; Hämangiom
Knochenhaut ; engl.: periosteum;
Periost
Knochenheilung
Knocheneinheilung, Knochenregeneration, engl.: bone o. bony
union; komplexe biomechanische Wiederherstellungsvorgänge am defekten
Knochen, in mehreren Phasen ablaufend. Dabei können u.a. sowohl Fehl- wie auch
Überbelastungen, mangelnde Blutversorgung, Infektionen und altersbedingte
Gegebenheiten zu einer verzögerten oder sogar Fehlheilung (Pseudarthrose)
führen. Dabei scheint die initiale Knochenheilung maßgebend für den weiteren
Heilungsverlauf einer Fraktur zu sein.
Nach einer Extraktion hat der
Kieferkamm einen mittleren Verlust der horizontalen Breite von 3,8 mm und einen
mittleren vertikale Verlust in der Höhe von 1,24 mm innerhalb von 6 Monaten nach
Zahnextraktion.
Bei Knochenbrüchen
Unterscheidung - je nach Art und medizinischer Versorgung - in primäre
(auch: „direkte Knochenheilung“; Zusammenwachsen durch Anlagerung von
neugebildetem Knochengewebe ohne äußere
Kallusbildung) und sekundäre (unter Bildung von Faserknorpel, der
mit der Zeit durch aktivierte Osteoblasten verknöchert und sich wieder abbaut (remodeling))
K.. Osteosynthese
Die klassische K. in der ZHK
ist der Zustand nach einer Zahnextraktion.
Hier laufen andere Vorgänge ab, da hierbei ein
Knochendefekt (leere Alveole) wieder
aufgefüllt werden muss:
Wundheilung
Bei der Knochen-Einheilung eines
Transplantats erfolgt die K. mittels Integration des überpflanzten
Gewebes ( Knochenersatzmaterialien)
im chirurgisch vorbereitenden Knochenlager:
Einwachsen von Gefäßsprossen und knochenbildenden Zellen; das Implantat dient
somit quasi als "Gerüst" für den neu sich bildenden Knochen.
Zur Einheilung von Implantaten:
Osseointegration,
Peripilastrium
Knochenkaries
Knochenfraß, Knochennekrose, Knochenescherung,
rarefizierende Ostitis, engl.: bone
caries; eitrige oder granulomatöse Ostitis
als Folge einer Knochentuberkulose oder
Syphilis;
Zahnkaries
Knochenlager
"Knochenfundament", Knochenqualität, in der ZHK im
Sinne von Implantatlager o. Implantatbett bzw.
Transplantationsbett gebraucht, engl.:
bone bed or (implant) bone supporting area; der Bereich
des (Kiefer-)Knochens, in welchen ein
Implantat inseriert wird. Dabei orientieren sich Erfolge/Misserfolge (
Osseointegration) stark an der
Knochenstärke, - dichte, -struktur und -vitalität; insofern ist eine
präoperative Analyse dieser Faktoren unabdingbar. Neu (2007) ist hierfür die
Bestimmung der Dichte des Knochens mittels Ultraschall
bzw. DVT (2009). Denn die Ausbreitung von
Ultraschallwellen im Knochengewebe hängt von dessen Dichte ab: Je stabiler der
Knochen, desto schneller durchdringen ihn die Wellen (
http://www.degum.de/).
Implantat, Knochendichte,
Knochenersatzmaterialien,
Knochenheilung,
Peripilastrium,
Transplantat
Knochendichtemessung mittels DVT
Moderne Knochenmaterialien in der Implantologie
Knochenleitung
engl.: (cranial) bone conduction; Weiterleitung des Schalls auf direktem
(knöchernen) Weg zum Gehörorgan. Diese Tatsache ist mit dafür verantwortlich,
dass sich künstliche Schallquellen (z.B. Musik) zur Ablenkung von
"Bohrgeräuschen" in der ZHK als weitgehend
wirkungslos erwiesen haben.
Bohren
Knochenmark
medulla ossium, engl.: bone marrow; reich an Zellen und
Blutgefäßen bestehendes Gewebe, welches das Knocheninnere (Spongiosa) ausfüllt.
Unterteilung in Blutmark (rotes K.) und Fettmark. Vorkommen des K. in
Röhrenknochen, Rippen, Brustbein, Schulterblättern, Schädeldachknochen, Hand- u.
Fußwurzelknochen
Knochen, Osteomyelitis
Knochenmeißel ;
Osteotomie
Knochenplastik ;
Osteoplastik
Knochenregeneration , gesteuerte;
Guided bone
regeneration, GBR
Knochensauger
Knochenspanabsauger, engl.: bone collector, bone grafter,
bone scraper (designed for dental implant surgery); Schlagwortbez. für
versch. konstruierte Geräte zur chirurgischen Absaugung von Knochenspänchen
("Knochenchips") während des Bohrvorgangs beim Setzen eines
Implantats. Derartige Knochenteile
können, wenn sie fachgerecht abgesaugt werden, zum Auffüllen an anderer Stelle
(z.B. zum Auffüllen des Implantatlagers bei der
Sinusbodenaugmentation) eingesetzt
werden.
Knochenersatzmaterialien
Knochensequester ; engl.: bone
sequestrum; Sequester
Knochenspan Spanplastik, Blocktransplantat, engl.: bone chip o. graft; meist körpereigenes (selten tierisches) i.d.R. aus dem Beckenkamm oder der Kinnspitze stammendes Knochenstückchen zum Auffüllen von Knochendefekten oder Aufbauen von Knochen ( ![]() Abb.: Präparation eines Knochenzylinders zur Gewinnung von autologem Knochen ![]() |
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Knochenszintigraphie
Szintigraphie von Szintillation (lat.) = Flackern, Aufblitzen,
Funkeln, nuklearmedizinische Untersuchung, engl.: bone
scintigraphy; bildgebendes Verfahren, in dem Radionuklide (Isotope vom Typ
Jod-131 (J-131 T½ = 8 Tage); Technetium-99 (Tc-99 T½ = 6 Std); Thallium-201
(Th-201 T½ = 73 Std); Xenon-133 (Xe-133 T½ = 5,3 Tage) in den Körper
eingebracht werden, dort zerfallen und schwach radioaktive Strahlung
(Gamma-Strahlung) aussenden. Die S. liefert Bilder über den
Aktivitätszustand verschiedener Gewebe. Weil in einem entzündetem Gebiet der
Stoffwechsel und damit die Durchblutung schneller abläuft, kommt es zu einer
für die Entzündung typischen Verteilung der Strahlung. So lassen sich
Entzündungsherde exakt lokalisieren,
Die Aktivitätsverteilung (räumliche
Verteilungsdichte der aus dem Körper austretenden Gamma-Strahlung) wird als
Bild im sog. Szintigramm (s. Abb.) dargestellt. Die Registrierung der
Gamma-Strahlung erfolgt entweder durch einen Scanner oder mit einer
Gammakamera.
So lassen sich Funktionsvorgänge (z.B. Zell-Aktivitäten) besonders gut
darstellen (der Knochen "strahlt" entsprechend). In der
ZHK Einsatz bei Erkrankungen wie
Osteomyelitis oder Nachweis bzw.
Ausschluss von Metastasen bei Tumorerkrankungen; u.U. auch bei Verdacht auf
frische Knochenbrüche, wenn der
Befund des Röntgenbilds fraglich war.
Bis auf die Jod-131-Szintigraphie ist die
Strahlenbelastung -
bedingt durch Isotope mit kleinen Halbwertzeiten (T½) - gering.
bildgebende Verfahren
http://www.netdoktor.de/
Knochentasche infraalveoläre o. intraossäre K., engl.: intraosseous pocket; bedingt durch Knochenabbau der Alveole in seitlicher Richtung ("Seitenabbau", "Vertikalatrophie") bei einer fortgeschrittenen Parodontitis ( ![]() ![]() *) dem dem Begriff "-wandige" liegt folgende Systematik zugrunde: Wie bei einem Raum gibt es vier Wände. Nicht als Wand zählen Zahnwurzeln, oder wo kein Knochen mehr vorhanden ist. Bei dem Begriff "zweiwandig" (nebenstehende Abb. o.) ist die K. begrenzt nach mesial (vorn) und distal (hinten) jeweils durch eine Zahnwurzel, nach bukkal (links) und lingual (rechts) jeweils von Knochen.
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Knochentransplantat ,
Knochenverpflanzung, engl.: bone graft;
Knochenersatzmaterialien
Knochenzyste Kieferzyste, engl.:(jaw) bone cyst; glattwandige, flüssigkeitgefüllte Hohlraumbildung ohne die "klassische" Epithelauskleidung, meist im vorderen Teil des Unterkiefers, von unbekannter Genese. Neben den versch. Zystenarten ( ![]() ![]() |
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Knopfanker Ruschanker, Scheu-Anker, Tropfenklammer, engl.: retentiv anchor; der Bonyhárd-Klammer ähnliche Drahtklammer mit einem kugelig verdickten Ende, welches aber nicht an der Zahnfläche anliegt, sondern interdental zwischen zwei Zähnen unter der Infrawölbung angreift. Gebräuchlich in der Kieferorthopädie ( ![]() ![]() |
![]() ![]() einfaches Provisorium mit zwei K. als Haltevorrichtung |
Knopfnaht , engl.: button suture ;
Naht
Knopfsonde
engl.: bulb-headed or bulbous probe, olive probe;
stabförmige Sonde unterschiedlichen
Durchmessers mit endständigen Verdickungen ("Knöpfen") zum
stumpfen sondieren von
empfindlichen Gewebsteilen (z.B.
Mund-Antrum-Verbindung)
Knopfzähne, engl.: (gold) button teeth;
Goldknopfzähne
Koagulum
Blutkoagulum, Koagel, Blutgerinsel, "Blutpfropf", "Blutkuchen",
engl.: coagulum or (blood) clot; Endprodukt einer Blutgerinnung, welche nach einer
Verletzung und einer reflektorischen Gefäßverengung (Hämostase) erfolgt:
Thrombozyten haften sich an freiliegenden Kollagenfasern der Umgebung an. Sie
werden aktiviert, verändern dabei ihre Morphologie und setzen Substanzen wie
ADP, Thromboxan A2, plättchenaktivierenden Faktor, Serotonin, Katecholamine ,
Plättchenfaktor 4 und b-Thromboglobulin frei. Dies führt zu einer irreversiblen
Verklumpung (Aggregation) der Thrombozyten, welche als zelluläres Koagulum bezeichnet
wird. Am Ende dieses komplexen Vorgangs wird Fibrin gebildet, welches das K.
primär stabilisiert. Dieses Fibrinnetz bildet zusammen mit sich darin
verfangenden Erythrozyten und Thrombozyten den endgültigen gemischten
Thrombus, der im Laufe der Zeit mit Endothel überzogen wird und somit zu
einem dauerhaften Verschluss der Wunde führt.
Bei der Wundheilung nach
zahnärztlich-chirurgischen Eingriffen kommt der Unversehrtheit des K.
eine entscheidende Bedeutung zu
Extraktion,
Knochenheilung,
Wundheilung, Wundinfektion
Kochsalz , physiologische
Kochsalzlösung, engl.: salt, physiological saline solution ;
Natriumchlorid
Kochsalzfluoridierung , engl.: salt
fluoridation, fluoridation of table salt;
Salzfluoridierung
Kodein ,
Codein
Kofferdam Spanngummi, engl.: dental or rubber dam; hauptsächlich in der Endodontie und beim Legen von Füllungen angewandtes Hilfsmittel aus dünnen Latexgummi (um allergischen Reaktionen in Zusammenhang mit Latexprodukten entgegenzuwirken, sind auch puder- und latexfreie Produkte auf dem Markt erhältlich), welches den zu behandelnden Zahn von seiner Umgebung und damit von den in der Mundhöhle vorhandenen Bakterien und Feuchtigkeit isoliert ( ![]() K. wird über einzelne Zähne oder Zahngruppen gespannt und durch entsprechende Klammern ("Kofferdamklammer") oder Fäden (Ligaturen) entlang des Zahnfleischrandes gehalten; alternativ existieren noch Wetjets (eine Art Zahnseide auf Kofferdam-Basis) u. Interdentalkeile als Befestigung. Durch vorher individuell angefertigte Löcher (mittels Lochzange) ragt die Zahnkrone aus dem K. heraus und erlaubt so eine saubere und trockene Behandlung - ohne Zutritt von Blut und Speichel - des entsprechenden Zahnes. Die routinemäßige Anwendung in der zahnärztlichen Praxis hat sich wegen seiner "umständlichen" und für einen Ungeübten aufwendigen Handhabung und Patientenvorbehalten (z.B. ist eine Kommunikation nur stark eingeschränkt möglich, der Pat. fühlt sich eingeengt) nicht durchsetzen können - unter Endodontologen ist die Einschätzung allerdings einhellig: Der Kofferdam ist unverzichtbar, er ist eine "conditio sine qua non" bzw. der "Sicherheitsgurt des Endodontologen"; dies aus drei Gründen: 1. Sicherheit (50 %) 2. Trockenheit 3. Schutz des Patienten vor Spüllösungen und die meist bessere Sicht in den Wurzelkanal. ![]() ![]() Nach ZA Freitag, Prof. Hellwig
(Freiburg, in
ZM Nr.1 2006)
gibt es folgende Gründe für den Kofferdam: |
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kognitive Verhaltenstherapie
CBT, engl.: cognitive behavioral therapy; Methode zur Behandlung chronischer
Schmerzzustände. Diese Therapie hat
zum Ziel, unangemessene Wahrnehmungen, Bewertungen und Gedanken (Gedanken =
Kognitionen), die z.B. zu Angst, Ärger und Verspannungen führen, umzugestalten.
Mit Hilfe einfacher Methoden, wie z.B. der Bewusstmachung selbstschädigender
innerer Überzeugungen (Gedankenfehler), dem Hinterfragen von schädigenden
Phantasien und der Einübung von hilfreichen Bewältigungsstrategien wird
erreicht, mit belastenden Situationen positiver als bisher umzugehen.
Angst,
Schmerzen,
Schmerzerhebungsbogen nach der "Mainzer Genese"; © Dr. F. Grummt
http://www.psychotherapie-beratung.de/vt.html
Kohlenhydrate
KH, Saccharide;
ebenso wie die Fette und Eiweiße zu den Grundnahrungsmitteln gehörende und in
der Natur weit verbreitete Stoffklasse (zusammengesetzt aus Kohlen-, Sauer- u.
Wasserstoff) mit den bekannten Vertretern
Zucker und
Stärke.
K. sind eine der Grundlagen für die weit verbreitete Infektionskrankheit
Karies ("ohne Kohlenhydrate keine
Karies").
Sie sind aus einem
oder mehreren Grundbausteinen aufgebaut. Je nach Anzahl werden sie bezeichnet
als:
Der Name ist von der chem. Grundformel
Summenformel Cn(H2O)n (= Hydrate des
Kohlenstoffs) abgeleitet. K. kann der Körper prinzipiell selbst aus
anderen Stoffen herstellen - die Menge reicht allerdings nicht aus, sodass
unsere Nahrung etwa 50 % an K. enthalten sollte.
Der Brennwert von K. bestimmt, wie viel Energie beim Abbau
freigesetzt wird. Da Energie freigesetzt wird, trägt der Wert ein negatives
Vorzeichen (z.B. Brennwert von Glukose: -2840 jJ/mol). K. haben einen
annähernd gleichen Wert wie Eiweiß und einen geringeren wie Fette.
Empfehlenswert ist nach wie vor ein hoher Kohlenhydratverzehr von
mindestens 50 % der Nahrungsenergie überwiegend in Form komplexer Kohlenhydrate,
z. B. Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Vollkornreis, Vollkorn-Getreideflocken,
Gemüse, Obst und Kartoffeln. Diese Lebensmittel liefern neben Vitaminen
sekundäre Pflanzenstoffe und Ballaststoffe und tragen zur Magenfüllung und
Sättigung bei. Bei geringerer Kohlenhydratzufuhr ist mit einer kompensatorisch
höheren Aufnahme von Fetten zu rechnen. Durch den verlangsamten Einstrom der
Kohlenhydrate aus den oben genannten Lebensmitteln ins Blut werden hohe
Blutzuckerspiegel vermieden und der Insulinstoffwechsel weniger belastet.
Demnach entsprechen die Empfehlungen der DGE einer Kost mit niedrigem
Glykämischen Index (GI). Letzterer ist aufgrund der zahlreichen variablen
Einflussgrößen (Zusammensetzung eines Lebensmittels, Verarbeitungsgrad,
Zusammensetzung der Mahlzeit, individuelle Schwankungen) derzeit noch keine
verlässliche Größe zur Bewertung der Lebensmittelqualität.
Amylum (pflanzl. Stärke),
Diabetes,
Ernährungsempfehlungen, Glykogen
(tierische Stärke), Karies
Kohlensäureschnee , engl.: carbon
dioxide snow ; Kältetest,
Vitalitätsprüfung
Kohletiegel
engl.: "carbon crucible"; beim Schmelzen von
Legierungen eingesetzter Tiegel,
welcher eine störende Oxidbildung dadurch verhindert, dass beim Erhitzen im K.
eine Kohlendioxid-Atmosphäre entsteht, welche dem Luftsauerstoff keinen Zutritt
zur Oberfläche der Schmelze lässt.
Kohortenstudie
"Follow-up-Studie",
Kohorte = eine nach bestimmten Kriterien ausgewählte Personengruppe, zu den
prospektiven Studien
gehörend, engl.: cohort study; Beobachtung des Verlaufs einer Krankheit
oder Therapie an einer ausgewählten Personengruppe über einen längeren Zeitraum.
Dabei werden weitere parallele Gruppen bezüglich der Auswirkungen eines
Einflussfaktors über einen längeren Zeitraum beobachtet. K. werden gern
bei prognostischen Fragestellungen (z.B.
Inzidenz einer Erkrankung) herangezogen.
Blindversuch,
Langzeitstudie,
Screening
Kokain
Cocain, Benzoylekgoninmethylester, engl.: cocaine; früher
benutztes Schleimhaut-Betäubungsmittel (Oberflächenanästhesie).
Wegen der bekannten Suchtgefahr (Cocainismus) in der
ZHK nicht mehr gebräuchlich; heute
(2008, D) nur noch
am Auge zugelassen.
Codein,
Lidocain, Novocain
Kokken ; kugelförmige
Bakterien ;
Staphylokokken,
Streptokokken
Kollagenase
engl.: collagenase; den Gerüsteiweißkörper Kollagen (leimartiger,
stark quellender Eiweißkörper in Bindegewebe, Sehnen, Knorpeln, Knochen)
spaltendes Enzym. K. spielen beim
Gewebsabbau (Knochenabbau, Rückgang des Zahnfleisches, Lockerung von Zähnen)
besonders bei Zahnfleischerkrankungen
eine bedeutende Rolle und können aktiviert werden von den sich in den
Zahnfleischtaschen befindlichen Bakterien (
Markerkeime). Dies führt dann zu
einer Auflösung der Strukturen des Zahnhalteapparates mit der Folge von
Zahnlockerungen und Zahnverlust. Besonders das Pharmakon
Doxycyclin greift in diesen Kreislauf
antibiotisch wirksam ein.
Kollagenschwamm
engl.: collagen sponge; aus unterschiedlicher Kollagenherkunft (Rind,
Pferd, Schwein) stammendes getrocknetes Eiweiß; in der
ZHK hauptsächlich zur
Wundversorgung bei
Blutgerinnungsstörungen oder "künstlichen Blutern"
eingesetzt. In Kombination mit
Fibrinklebern ist eine Blutstillung und Gewebeversiegelung von flächenhaften
Wunden möglich.
Hämostyptika
Kollaps
Koller,
engl.: collapse; aktiver oder passiver Zusammenbruch eines Organs mit der
Folge eines Kreislaufversagens. Laienhaft häufig gleichgesetzt mit der
Ohnmacht (Synkope; flüchtige
(kurzfristige) Kreislaufinsuffizienz mit Verminderung
der Hirndurchblutung). Im Gegensatz zum
Schock spontane Rückbildung
kollateral
engl.: collateral; Lagebezeichnung für seitlich, auf der Seite gelegen;
auch für benachbart, nebenan. Als Kollateralen bezeichnet man Blutgefäße,
die das gleiche Gebiet versorgen und bei Ausfall des ursprünglichen Blutgefäßes
dessen Funktion übernehmen können ("Ersatzblutbahn", "Kollateralkreislauf")
Zahnflächen
Kollektivprophylaxe ;
Gruppenprophylaxe
Kollimator Strahlenfilter, engl.: collimator; u.a. in der Röntgenologie gebräuchliche Vorrichtung aus Blei zur Absorption von Strahlen: ein versch. starker, mit vielen parallelen Bohrungen versehener Block lässt nur Strahlen austreten, die annähernd in der Richtung der Bohrung verlaufen. Nicht erwünschte Streustrahlung wird so, je nach Blockdicke, fast vollständig absorbiert. Es gelangt so nur fast parallele Strahlung auf das Untersuchungsobjekt. |
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Kolloidabformmassen
engl. colloidal compounds; Oberbegriff für
Abformmassen auf
Agar-Basis. Bekannte Vertreter sind
das Alginat (irreversible K.) und
die Hydrokolloide (bei Erwärmung
reversible K.)
Kollum ;
Collum
Kollumfraktur , Kondylusfraktur, engl.: condylar
fracture;
Collumfraktur, Kieferbruch
Kollumwinkel engl.: collum angle; gradmäßige Abweichung (Divergenz) der Längsachse der Zahnkrone zur Längsachse der Zahnwurzel; i.d.R. handelt es sich hierbei um kleine Winkel. Der zum K. kongruente Winkel heißt Kronen-Wurzel-Winkel. Hierfür werden Werte zwischen 168° bis 184° angegeben. ![]() ![]() |
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Kölner Sollwerte
"Kölner Zahlen", engl.: Cologne nominal values; vereinfachte Messmethode
nach Schmuth zur Bestimmung der
Zahnbogenbreite nach "Bezugswerten der Kölner Bevölkerung"; Pont-Index
,
http://archiv.ub.uni-marburg.de/
Kolobom ; engl.: coloboma; ungebr.
Bez. für eine
Gesichtsspalte
Kombinationsklammer
engl.: combination clasp; 1.) eine Kombination versch.
Klammerarten beim Ney-Klammersystem;
2.) eine konventionelle Klammer,
welche aus gegossenen und gebogenen Elementen besteht (selten, meist bei
Reparaturen von gegossenen Klammern vorkommend)
Kombinationsprothese 1.) kombinierter (festsitzend-herausnehmbarer) Zahnersatz, Kombiprothese, engl.: two-part denture. Zahnersatz, welcher aus einem, im Mund fest einsetzten und einem herausnehmbaren Teil besteht: z.B. einer Verblockung der eigenen Schneide- u. Eckzähne mit Kronen (festsitzender Teil), kombiniert mit einer Teilprothese (herausnehmbarer Teil) zum Ersatz für die fehlenden Backenzähne. Als Verbindungselemente zwischen den beiden Teilen dienen Geschiebe, Stege oder Teleskope dienen. Abweichend davon kennen die Richtlinien für die kassenzahnärztliche Versorgung neben Cover-Denture-Prothesen nur Teleskope/Konuskronen als K. an. ( ![]() 2.) beidseitige Teilprothese, welche auf der einen Kieferseite einen Schaltsattel, auf der anderen einen Freiendsattel aufweist ![]() ![]() |
Abb. zu 1.)
|
Abb. zu 2.) |
Kombinationsschiene nach
Schuchardt ;
Schuchardt Schiene
kombiniert festsitzende
Versorgung Verbundbrücke, Kombinationsbrücke; in jüngere Zeit angewandte, zuweilen irreführende Bezeichnung ( ![]() Wenn auch die Anfertigung derartigen Zahnersatzes zuweilen umstritten ist (fixe Einheilung von Implantaten gegenüber der natürlichen Beweglichkeit eigener Pfeilerzähne), so zeigen klinische Untersuchungen vergleichbare Überlebensraten wie bei ausschließlich implantatgetragenen Rekonstruktionen zu erwarten sind. Jüngere Untersuchungen in 2013 scheinen zu anderen Ergebnissen zu kommen. ![]() ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() ![]() ![]() |
Kompakta
Substantia compacta, engl.: (bone) compacta; die feste, äußere
Schicht (Rinde) des Knochens, z.B. im seitlichem Unterkiefer. Den weichen, inneren Teil des Knochens bezeichnet man als
Spongiosa.
Dekortikation,
Kortikalis, Ostitis
Kompaktor
nach McSpadden, Guttapercha-Kondensor, engl.:
compactor, gutta-condensor; rotierendes Wurzelkanalinstrument
(ähnlich einer linksdrehenden
Hedströmfeile) zum Plastifizieren von
Guttapercha im Wurzelkanal. "Ein
speziell angepasster Guttaperchastift wird in den Wurzelkanal eingebracht und
mit einem Kompaktor bei ca. 10 000 U/min, unter leichtem Druck erhitzt. Bei der
auf diese Weise entstehenden Reibungswärme kommt es zur einer Plastifizierung
des Materials, das nun nach apikal kondensiert werden kann. Der Kompaktor
arbeitet hierbei wie eine linksdrehende Schraube, die die Guttapercha nach unten
schiebt" (aus: "Wurzelkanalfüllungen
mit Guttapercha")
Kondensation
Kompensation;
dentoalveoläre
Kompensation
Kompensationskurve
engl.: compensating curve; das Prinzip der Kombinationskurve besteht
darin, die Kauflächen der im Hauptkraftfeld der Kaumuskeln befindlichen
künstlichen Backenzähne in eine für die Funktion günstige Stellung zu bringen
und dadurch das
Christensen-Phänomen zu kompensieren.
Dieses wird dadurch erreicht, dass die Molaren etwa rechtwinklig zur
Hauptzugrichtung der Kaumuskeln stehen. Im natürlichen Gebiss wird dies durch
eine mechanische Anpassung der Zahnreihen erreicht.
Christensen-Phänomen,
Kalottenartikulation,
kaustabile Zone,
Okklusion,
Spee-Kurve,
Vollprothese,
Wilson Kurve
Komplementärmedizin
Integrative Medizin,
"ergänzende / optimierende Medizin", engl.: complementary
medicine; Verfahren, die teilweise medizinisch anerkannt sind (wie z.B.
Akupunktur,
Homöopathie,
Hypnose, Manual- und
Neuraltherapie,
Naturheilverfahren,
Phytotherapie, wenn sie sich auf ihr eigentliches
Einsatzgebiet beschränken). Davon abzugrenzen sind viele der wissenschaftlich
nicht anerkannten "alternativen
Behandlungsmethoden" aus dem Bereich der Paramedizin.
Verfahren der K. zeichnen sich meist dadurch aus, dass die Datenlage und
wissenschaftliche Untersuchungen relativ gering sind.
Nach Schätzungen geben Patienten in D jährlich 2-3 Milliarden € aus eigener
Tasche für Verfahren nach der K. aus.
alternativen
Behandlungsmethoden,
Ganzheitliche Zahnmedizin,
integrative Medizin,
Naturheilverfahren, Psychodontie,
Schulmedizin,
Traditionelle
Europäische Medizin (TEM)
http://kwkm.eu/info/Studiengang/Integrative Medizin.html
Edzard Ernst: Was die Schulmedizin von Homöopathie und Co. lernen kann und
welche Verfahren wirklich helfen
http://www.zaen.org/
http://www.cambase.de
Komplettierung
Komplettieren,
engl.: "completion"; Schlagwortbezeichnung für das
zahntechnische Hinzufügen
("komplettieren") von Kunststoffteilen (künstliche Zähne,
Kunststoff-Prothesenbasis) an/auf
ein Metallgerüst.
Ausdruck stammt noch aus der Zeit, wo nur die Metallbasis in spez.
Dentallabors hergestellt wurde; in
einem "normalen" Labor erfolgte dann die K.
Komplexgebühr
engl.: complex fee; Jargongausdruck aus dem
zahnärztlichen/zahntechnischen Gebührenbereich; unter K. versteht man die
Kosten, welche "unter dem Strich" (also mit allen Nebenleistungen, wie z.B. der
Betäubungsspritze, dem Provisorium usw.) für eine zahnärztliche Leistung - z.B.
eine Krone - entstehen. Eine K. für zahnärztliche Leistungen war in der
ZHK bis 1975 in der
Prothetik und
Kieferorthopädie üblich.
Ähnlich einer Fallpauschale soll
die K. einer Mengenausweitung durch ein System von
Einzelleistungsvergütungen
entgegenwirken.
BEMA, Fallpauschale, Gesamtvergütung,
Kopfpauschale
Komplikationen
bei zahnärztlichen Eingriffen, engl.: complications, occurence
of concomitant disorders; zur Grunderkrankung/Grundbehandlung
hinzukommendes, nicht vorhersehbares Ereignis, welches den Verlauf negativ
beeinflusst. Im Gegensatz zu rein naturwissenschaftlich ausgerichteten
Disziplinen in der Medizin durchaus und ohne Verschulden des Arztes vorkommend.
CIRS (Fehler-Melde-Systemen), Haftung,
Patientensicherheit
Kompomere
polysäuremodifiziertes Komposite, engl.: compomere; zahnfarbener
Füllungswerkstoff als eine Kombination
aus Glasionomerzement (GIZ) und Kunststoff (matrixmodifiertes
Komposite), heute als Untergruppe der
Komposites eingeordnet. Mit dem Ausdruck "Kompomere" soll
der Eindruck entstehen, dass es sich um eine Kombination aus
Komposite und
Glasionomerzement (GIZ)
handelt - dies trifft nicht zu. Vielmehr sind in die Matrix der K. bifunktionelle säuremodifizierte Monomere integriert,
welche neben der erforderlichen klassischen
Lichthärtung auch eine Säure-Base-Reaktion
unter Feuchtigkeitseinfluss haben sollen, was eine Verarbeitung im relativ
feuchtem Bereich ermöglicht. Wegen des Komposit-Anteils braucht es eine
adhäsive Anbindung an die
Zahnhartsubstanz (z.B. PSA-Prime).
Die seit 1984 auf dem Markt befindlichen K. (Dyract®, DeTrey) weisen eine hohe Elastizität aus (ähnlich der von
Mikrofüllerkompositen), verbunden mit einer geringeren
Härte und den von den GIZ her bekannten guten Haftfähigkeiten am Zahn, was den
Einsatz besonders im Zahnhalsbereich (Black
Klasse V), bei Milchzähnen
und als Stumpfaufbaumaterial rechtfertigt; wegen mangelnder
Materialfestigkeit (Verbiegungen) nicht im Backenzahngebiet von Erwachsenen als
endgültige Versorgung indiziert; Weiterentwicklungen (z.B. Dyract eXtra™) sollen
erhebliche Verbesserungen aufweisen. Ähnlich wie
GIZ haben K. die
potentielle Eigenschaft, beigefügte
Fluoride in geringen Mengen allmählich abzugeben ("Fluoriddepot"); deshalb
wird ihnen eine gute kariesvorbeugende Wirkung am
Füllungsrand ("Randspaltkaries")
nachgesagt.
Bekannte Vertreter der K. sind z.B. Compoglass®, Dyract®, Hytac®;
Standardvertreter ist hier der Werkstoff Dyract™ (Dentsply
DeTrey), neuerdings der Werkstoff Dyract™ eXtra.
Ausgehärtet werden die K. meist durch
Lichthärtung.
Für den Einsatz im
Milchzahngebiss werden neuerdings "Glitzerfüllungen" auf K.-Basis
angeboten. Die Farbgebung wird dabei durch Silikat- oder Kalibeimischungen
erreicht, Langzeitstudien liegen bisher nicht vor.
Amalgamalternativen, Glasionomerzement,
Haltbarkeit
verschiedener Füllungsmaterialien und Techniken im Seitenzahnbereich,
Haltbarkeit von plastischen
(zahnfarbenen) Füllungen,
Füllungsmaterialien,
Füllungsmaterialien-Nebenwirkungen,
Komposite,
Unterfüllung, Zahnhalsfüllung
ausführliche Beschreibung der KZBV (2016)
http://www.zmk-aktuell.de/zahnheilkunde/zahnerhaltung/story/update-komposite-einfuehrung-teil-3.html
Komposite
auch Komposit, engl.: composite; zu den "weißen"
Füllungsmaterialien gehörender
zahnfarbener Werkstoff mit einer Vielzahl unterschiedlicher
Zusammensetzungen und Eigenschaften. Seit Ende der 80er Jahre des letzten
Jahrhunderts in der
adhäsiven
Füllungstherapie vielfältig eingesetzt und häufig auch als
Amalgamalternative
bezeichnet - einen Amalgamersatz können K. z.Zt. noch nicht
darstellen, da allein schon die Komplexität der Verarbeitung und der dadurch
bedingt höhere Preis (Zuzahlung bei
gesetzlich
Versicherten!) dem entgegensteht.
Als nachteilig gelten bei K. im Vergleich zu
Amalgamfüllungen eine erhöhte
Sekundärkariesrate am (zervikalen)
Füllungsrand, das Versagen des Klebeverbundes über die Zeit und die
Kompositkorrosion durch Wasseraufnahme unter thermischer Wechsellast.
Wenn auch eine kaum überschaubare Vielzahl an K. z.Zt. auf dem Markt sind,
so unterscheiden sich diese bei den konventionellen K. im Prinzip
lediglich in der Art und Größe der Füllkörper, da die Grundsubstanz nach der
sog. "Bowen-Formel"
bei den meisten Stoffen identisch ist (2011). Modifikationen dieser
"Formel" sind ein Ersatz des in jüngster Zeit nicht unumstrittenen
Bis-GMA durch
UDMA (Urethan-Dimethacrylate)
oder TEGDMA (Triethylen-Glycol-Dimethacrylate) bzw. die Anwendung von
mehrfunktionellen Oligomeren und Monomeren aus thiolenehaltigen Grundsubstanzen
(TATATO, Trithiol, Tetrathiol). Diese, ebenfalls nicht
unumstrittenen Substanzen sollen die Verarbeitung im Sinne einer angepassten
Viskosität verbessern ( "Bowen-Formel").
Ausführlich und aktuell:
Neuartige Komposite zur vereinfachten Füllungstherapie
(zm, 2019)
Adhäsivtechnik,
Amalgamalternativen,
Behandlung von Milchzähnen,
Biokompatibilität,
Bisphenol,
C-Faktor,
Dentinhaftung,
Fissurenversiegelung,
Füllungsmaterialien,
Füllungsmaterialien-Nebenwirkungen,
"Giftigkeit" von Komposite-Füllungen,
Glasionomerzement,
Haltbarkeit
verschiedener Füllungsmaterialien und Techniken im Seitenzahnbereich,
Haltbarkeit von plastischen
(zahnfarbenen) Füllungen, Inserts,
klinische Studie ("klinisch geprüft"),
Kompomere, Komposit-Inlay,
Konversionsrate, Kunststoff, Lichthärtung,
Ormocere,
Polymerisationsschrumpfung,
R2-Technik,
Sandwichfüllung,
Sandwichtechnik,
Schneidekantenaufbau,
Überkonturierung,
Unterfüllung,
Viskosität,
Zahnhalsfüllung
Aus der Wissenschaft - Füllungen reparieren statt austauschen!
(zm, 2020)
Neuer Komposit-Farbton: Das ABC und D natürlicher Restaurationen
(ZWP, 2020)
Der Einfluss der Komposithärtung und die Haftung an Werkstücken
(zm, 2017)
Zahnkunststoff-Materialien - Mögliche Nebenwirkungen durch Kompositfüllungen
(zm, 2016)
Füllungen reparieren statt austauschen! (zm, 2020)
Beobachtungsstudie zu Composite-Füllungen über 29 Jahre: Wie viel Randspalt
verträgt eine Restauration? (zm, 2019)
S1-Handlungsempfehlung „Kompositrestaurationen im Seitenzahnbereich“ -
Erfolgreich einsetzbar – klinisch bewährt (zm, 2017)
Kompositfüllungen im Milchgebiss - Welche Faktoren entscheiden über Verlust oder
Erfolg? (zm, 2016)
Füllmaterialsysteme im Vergleich - Glasionomere holen auf (zm,
2016)
Haltbarkeit von Zahnamalgam im Vergleich zu Kompositkunststoffen
(DIMDI / Bundesministerium für Gesundheit, 2008)
Komposite faserverstärkte, engl.: FRC = fiber reinforced composites; jüngeres Verfahren mit Einsatz in der ZHK z. B. bei Prothesen, Brücken, Schienen und Wurzelkanalstiften. Bezüglich der Erfolge gehen die Expertenmeinungen auseinander: Einerseits waren erste Nachuntersuchungsergebnisse positiv, während auf dem IADR-Kongress 2002 die Vier-Jahres-Überlebensraten eher ungünstig bewertet wurden, sodass eher an einen Einsatz als Langzeitprovisorium gedacht werden könnte. Vor allem bei Adhäsivbrücken und Langzeitprovisorien sind auch die minimalinvasiven Eigenschaften und der kostengünstige Einsatz von Vorteil. So lassen sich mit FRC-Werkstoffen minimalinvasive Adhäsivbrücken mit „maßgeschneiderten, mechanischen Eigenschaften“ und ästhetischen Vorteilen realisieren. Langfristig könnte der Einsatz von FRC zusammen mit einer Vereinfachung der Labortechniken zu einer Kostenreduktion führen und zugleich zahnsubstanzschonende Brückenkonstruktionen ermöglichen. ![]() ![]() |
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Komposit-Inlay
engl.: composite inlay; meist
laborgefertigtes ("indirektes") Inlay aus Komposite-Material,
welches in die Kavität "eingeklebt"
wird ( Adhäsivtechnik).
Direkt im Mund ("direktes" auch
Sofortinlay) gefertigte K.-I. werden primär in eine
isolierte Kavität eingebracht und nach Erhärtung wieder entfernt. Anschließend
erfolgt eine Nachbehandlung ("Vergütung") im Labor und schließlich die
adhäsive
Befestigung in der Kavität. Im Vergleich zur reinen Komposite-Füllung umgeht man
mit dieser Technik (fast) die materialbedingte bis zu vierprozentige
Schrumpfung des
Kunststoffes beim Aushärten. Unter
biologischen Aspekten ist
anderen Inlayarten der Vorzug zu geben.
Haltbarkeit
verschiedener Füllungsmaterialien und Techniken im Seitenzahnbereich, Inlay,
Keramik-Inlay,
Seitenzahnkomposite,
Sofortinlay
Special:
Füllungen auf
Zahnwissen.de
Komposite
Toxizität, "Giftigkeit" von Komposite-Füllungen, engl.: toxicity
of composite fillings; Komposites gelten allgemein als nicht-toxisch. In
Fachkreisen werden jedoch bereits seit längerem toxische Eigenschaften einzelner
Komponenten der Dentalkunststoffe diskutiert. Die Möglichkeit, dass diese
konzentrationsabhängig oder über bestimmte Metabolite einen toxischen, mutagenen
oder karzinogenen Effekt haben, sollte in Betracht gezogen werden. Eine aktuelle
Studie der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität widmete sich dieser Thematik.
Wichtige Bestandteile dentaler Kunststoffe sind Hydroxyethylmethacrylat (HEMA),
Bisphenol A
und Triethylenglykoldimethacrylat (TEGDMA), sie machen mit 10 - 50 Gew.-% einen
Hauptanteil von Füllungs-Compositen und Bonding-Kunststoffen aus und sind
langkettige Monomere (aromatische Dimethacrylate). Beide
Komponenten werden aus den Füllungen vor allem durch
Abrasion freigesetzt, können inhaliert
oder inkorporiert werden und so im Körper womöglich ein toxisches Potenzial
entfalten. Die Toxizität von HEMA und TEGDMA wurde bereits von verschiedenen
Autoren untersucht. Sie scheint hauptsächlich auf oxidativen Metaboliten und der
Bildung von freien Radikalen zu beruhen, wobei HEMA insgesamt einen geringeren
Toxizitätsgrad aufweist als TEGDMA.
Ziel einer Studie der
Wiener Universitätsklinik für ZMK (A Schedle, A Franz, F König et al.) war es,
die potentielle Zellgiftigkeit (Zytotoxizität)
von Komposites zu untersuchen, vor allem in Hinblick auf die Fragestellung,
ob in vitro ein Unterschied zwischen
5mm und 2,5mm Schichtung besteht. Es ergab sich, dass alle Materialien bei
höheren Schichtdicken eine verstärkte Toxizität zeigten; diese verringerte sich
mit zunehmenden Auslagerungszeiten und war nach 6 Wochen nicht mehr signifikant.
Eine Studie aus 2005 (Zhou, M et al.: Barium and strontium
leaching from aged glass particle/resin matrix dental composites. Dental
Materials 2005; 21: 145-155) stellt eine erhöhte Freisetzung von Barium
und Strontium aus modernen Komposites in
vitro fest. Diese Elemente sind
Bestandteil der Füllkörper und werden durch Diffusion, des Ionenaustausches und
Strukturverlust der Oberfläche ausgewaschen. Welche gesundheitlichen Folgen sich
daraus ableiten könnten, ist noch nicht bekannt.
Bisphenol A und die
Bowen-Formel müssen nicht unbedingt
die Grundlage von Komposites sein. Z.B. gibt es
Materialien (das
nanokristalline "Diamond"), welche PEX-DMAE (Phenolic Epoxine
Monomer DimethAcrylic Ester) als Grundlage haben.
Special:
Füllungen auf
Zahnwissen.de
Bisphenol A,
HEMA, Komposite,
Konversionsrate,
PEX-DMAE,
Sicherheitsdatenblätter,
UDMA
Zahnkunststoff-Materialien - Mögliche Nebenwirkungen durch Kompositfüllungen
(zm, 2016)
Die
Biokompatibilität von Komposit-Kunststoffen (©: Zahnärztliche
Mitteilungen)
Kompositionsabformmassen ;
Abdruck (starr-reversibel)
Kompositkleber , "Kompositzemente",
engl.: composite resin or cement ;
Befestigungszemente
Kompressionsabdruck
Belastungsabformung, Druckabformung, engl.: compression
impression; spezielle Art des
Funktionsabdrucks, bei welchem mittels zähfließender Abformmassen ("Kompressionsabdruckmassen"
wie Kolophonium, Stent's Massen, Wachsen usw.) ein Druck auf die Kieferschleimhaut ausgeübt wird. Man
will mit dieser Technik schon bei der Abformung besonderen Belastungen der
Schleimhaut Rechnung tragen (z.B. AH-Linie).
Ähnliche - aber nicht so genaue - Effekte werden erreicht, wenn man
entsprechenden Stellen auf dem Gipsmodell entfernt ("radiert").
Wird ein Abdruck ohne jeglichen Druck mit dünnfließenden Abformmassen genommen,
so spricht man von einem Entlastungsabdruck (engl.: relief impression)
Abdruck,
Abdruckarten,
Abschlussrand,
Kauabdruck,
Muco-Seal® Abformung
Kompressionsanomalie engl.: compression anomaly; Oberbegriff für alle Kieferorthopädischen Engstände/Verformungen, welche aufgrund einer Kieferkompression ( ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() |
Kompressionsfraktur ;
Stauchungsfraktur
Kompressionsosteosynthese
Druckosteosynthese, engl.: compression osteosynthesis,
plate compression; Form der operativen Frakturbehandlung unter relativ hohem
Druck. Dabei werden die Frakturfragmente mit
Zugschrauben oder
Platten dicht aneinander gepresst und
so unverschieblich fixiert. Der konstant wirkende Druck durch diese Vorspannung
schädigt den frakturierten Knochen nicht, sondern bewirkt durch die absolute
Stabilität eine primäre Knochenheilung.
Osteosynthese
http://vts.uni-ulm.de/docs/2006/5466/vts_5466.pdf
Kondensation Verdichtung, "Stopfen", engl: (mechanical) condensation, pack; u.a. Verdichtung eines Stoffes z.B. beim Legen einer Amalgam- oder Wurzelkanalfüllung mit folgenden in der ZHK üblichen Verfahren:
|
|
Konditionierer , Konditioner; engl.: conditioner;
Conditioner
Kondylektomie
engl.: condylectomy, surgical removal of a (mandibular) condyle;
operative Entfernung (Resektion) des Kiefergelenkköpfchens. Dieser seltene
Eingriff wird z.B. bei einer schmerzhaften Arthrosis deformans
durchgeführt.
http://www.meduniwien.ac.at/
Kondylenachse
engl.: condylar path; virtuelle Verbindungslinie
vom äußeren zum inneren Rand des Condylus;
häufig mit der "funktionellen" Scharnierachse verwechselt. Abb.
Scharnierachse ;
http://www.meduni-graz.at/zahnklinik/Download/Funktionslehre_Biomechanik.pdf
Kondylenbahn
Kondylarbahn,
engl.: condylar path; dreidimensionale Bewegung des
Condylus im schädelbezogenen Koordinatensystem
mit Unterteilung in:
horizontale Kondylenbahn: Bewegungsbahn des
Condylus auf die
Horizontalebene projiziert
frontale Kondylenbahn: Bewegungsbahn des
Condylus auf die
Frontalebene projiziert.
Bennet-Winkel,
Fischer-Winkel, Gelenkbahn,
Kondylenbahnneigung,
Kondylenbahnwinkel,
Mediotrusionsbahn,
Protrusionsbahn
Kondylenbahnneigung
horizontale, Gelenkbahnneigung, engl.: horizontal
inclination of condylar guidance; Neigung der Gelenkbahn gegen eine gewählte
Bezugsebene (z.B. Camper Ebene,
Frankfurter Horizontale).
Sie bestimmt das Ausmaß der Seitenzahnndisklusion bei Unterkieferbewegungen: je
kleiner die Neigung, um so geringer das Auseinanderklaffen der Seitenzähne bei
einer zahngeführten Unterkieferbewegung.
Kondylenbahnwinkel
Kondylenbahnwinkel horizontale Kondylenneigung, HCN, Gelenkbahnneigungswinkel, Neigungswinkel, engl.: condylar guide inclination; Winkel, welcher sich durch die Projektion folgender Geraden auf die Medianebene ergibt: ![]() sind anzugeben (z.B. Frankfurter Horizontale, Scharnierachsen-Orbitalebene), ![]() gibt die terminale (= am Ende gelegen) Scharnierachsenposition an, der zweite Punkt befindet sich protrusiv davon auf der Protrusionsbahn. Nicht zu verwechseln mit dem Gelenkwinkel aus der FRS-Analyse. ![]() ![]() |
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Kondylus ,
(Kiefer-)Gelenkskopf, engl.: (mandibular) condyle;
Condylus, Kiefergelenk
Kondylenposition , eng.: condylar
position; Zentrik
konfektionierte Krone Konfektionskrone, industriell vorgefertigte Krone, Kinderkrone, engl.: premade o. prefabricated (steel) crown; vor allem für Provisorien und bei der Behandlung von tief zerstörten Milchzähnen angewandte Kroneart, welche in ihrer Form einer anatomischen Zahnkrone entspricht; überwiegend aus Metall (Stahl, Aluminium, Zinn) oder vorgefertigten Kunststoffen ( ![]() Mit Kinderkronen ist es möglich, tief zerstörte Milchzähne noch viele Jahre im Sinne eines Platzhalters zu erhalten; aus kosmetischen Gründen wird dieses Vorgehen häufig von den Eltern abgelehnt. Eine umfassende Auswertung vorhandener Literatur zeigt, dass Stahlkronen bei Karies im Milchgebiss mehrflächigen Amalgamfüllungen überlegen sind: Sie halten länger und erneute Behandlungen sind seltener notwendig. ![]() |
![]() ![]() Bilder-Klick! ![]() |
Konfektionslöffel ;
konfektionierter Abdrucklöffel; engl.: prefabricated impression tray
Abdruck,
individueller
Abdrucklöffel
Konfektionszähne , "Fabrikzähne", engl.:
prefabricated (artificial) teeth; Kunstzahn
Konformitätserklärung
engl.: conformance declaration; Bezeichnung für die Erklärung nach Anhang
VIII der Richtlinie 93/42/EWG des Rates vom 14. Juni 1993 über Medizinprodukte.
Eine K. ist jeder Rechnung eines
zahntechnischen Labors (gewerblich o. Praxislabor) beizufügen.
Dentallabor,
Medizinproduktegesetz,
Praxislabor
kongenital , konnatal; engl.:
congenital; angeboren, schon von Geburt an vorhanden;
connatalis, genetisch
Konkremente alt: Serumsteine, engl.: calculus, concrements; in und über der Zahnfleischtasche (supra- u. subgingival) an der Wurzeloberfläche haftende mineralisierte Plaque und sonstige verkalkte Ablagerungen. Im Gegensatz zum Zahnstein weisen diese Auflagerungen eine dunkle Farbe auf, was auf Einlagerungen von Blutbestandteilen und Speichelmineralien zurückzuführen ist und haften der Zahnwurzel sehr fest an. Die neuere Literatur bezeichnet den subgingivalen Zahnstein ebenfalls als K.; dieser haftet der Zahnoberfläche nicht so fest an und ist von hellerer Farbe. Eine gründliche Konkremententfernung (engl.: Scaling) gilt als einer der wichtigsten Bestandteile der Therapie von Zahnfleischerkrankungen; sie erfolgt mit Handinstrumenten oder (bevorzugt) Ultraschallgeräten. ![]() |
Konkurrenzschutzklausel
Konkurrenzklausel, engl.: competition clause;
Niederlassungsverbot im Einzugsbereich
einer bestimmten Praxis, i.d.R. der Praxis, in welcher ein
niederlassungswilliger Assistent
oder ein Teilhaber einer
Gemeinschaftspraxis bisher zahnärztlich tätig war. Nach Meinung des BGH
verstößt eine derartige Regelung dann nicht gegen die Verfassung, wenn sie
hinsichtlich der sachlichen, räumlichen und zeitlichen Beschränkungen nicht über
das Erforderliche hinausgeht. Der aus- oder weiterbildende Arzt muss ausreichend
Gelegenheit haben, den Patienten oder - bei einer Laborleistung - den
Arztkollegen, der bislang von dem ausgeschiedenen Weiterbildungsassistenten
betreut worden ist, weiterhin an sich zu binden. Auf der Seite des die
Niederlassung anstrebenden Arztes muss andererseits darauf geachtet werden, dass
die Konkurrenzschutzklausel in ihrer praktischen Wirkung nicht letztlich auf ein
zeitlich unbegrenztes Niederlassungsverbot im Einzugsbereich der Praxis
hinausläuft, in der die Aus- oder Weiterbildung erfolgt ist.
Nach RA Schinneburg (in Zahnärztliche Mitteilungen) sollte dabei folgendes beachtet werden:
Sie sollte
räumlich und zeitlich begrenzt sein und die zahnärztliche Berufsausübung nicht
völlig ausschließen. (Anm. des Autors: z.B.: maximal 2 Jahre, maximal 20 km; in
einer größeren Stadt deutlich weniger.
Die räumliche
Ausdehnung darf nicht den größten Teil des Zulassungsbereiches erfassen.
Es sollte eine
sogenannte salvatorische Klausel enthalten sein, die bestimmt, dass eine
eventuell vorhandene oder durch Zulassungsbeschränkungen später entstehende
Sittenwidrigkeit durch eine geltungserhaltende Reduktion behoben werden soll.
Die vereinbarte
Vertragsstrafe sollte nicht zu hoch und eventuell je nach Schwere des Verstoßes
differenziert sein.
Niederlassung
Konkussion
Erschütterung, engl.: concussion; Begriff aus der
Traumatologie in der
ZHK: Verletzungen
des Parodontalgewebes ohne
Stellungsänderung des Zahnes. Der Zahn reagiert
klopfempfindlich, ist aber sonst ohne Befund (ohne Lockerung oder
Stellungsänderung). Die Prognose ist i.d.R. gut.
traumatische
Zahnverletzungen
Konnektor intramobiler Konnektor, IMC, Dämpfungselement, engl.: intra mobile connector, implant protective element; beim stark zurückgebildeten Kiefer ( ![]() ![]() ![]() |
|
konservierend-chirurgisch
auch kons.-chirurg.; engl.: conservative-surgical; aus dem
Vertragszahnarztrecht historisch
gewachsene Schlagwortbezeichnung für zahnärztliche Leistungen wie
Füllungen,
Wurzelkanalbehandlungen,
Zahnsteinentfernung usw. (= Leistungen
aus der konservierenden ZHK) bzw.
zahnärztlich-chirurgische Eingriffe wie
Extraktionen, Weisheitszahnoperationen
usw. . Diese Leistungen werden - bis auf wenige Ausnahmen - (Stand 2008) vollständig auf
Chip-Karte (früher Krankenschein) von
den gesetzlichen KK
übernommen, im Gegensatz zu z.B. prothetischen Leistungen (Zahnersatz),
wo nur prozentuale Zuschüsse gezahlt werden.
Fachgebiete,
kch,
Konservierende Zahnheilkunde
Konservierende Zahnheilkunde
Kons, neuerer Sprachgebrauch:
Zahnerhaltungskunde, veraltet: Sosiodontie, engl.: conservative or
restorative dentistry;
Fachgebiet innerhalb der Zahnmedizin, welches sich mit der Erhaltung der
Zähne (z.B. durch Prophylaxe,
Füllungstherapie,
Endodontie) befasst. Die
Parodontologie wird in D
häufig als eine Untergliederung der K. gelehrt.
Fachgebiete
Konsilium
engl.: consultation; Beratung mehrerer Ärzte über Diagnose und/oder
Therapie eines Krankheitsfalls. Der beratende Arzt - Konsillarius, engl.:
consultant - kann vom gleichen Fachgebiet sein, oder aus einer
unterschiedlichen Fachrichtung stammen.
Behandlung,
Diagnose
Konstanzprüfung
engl.: constancy check; in der Röntgenologie bestehende
Qualitätssichernde Maßnahme nach
§ 16,2 der Röntgenverordnung;
sie wird von dem Betreiber der Röntgeneinrichtung (i.d.R. die Zahnärztliche
Praxis) durchgeführt und betrifft analoge und digitale Röntgeneinrichtungen. Dabei wird ein Röntgenfilm in bestimmten Abständen mittels
eines genormten Prüfkörpers belichtet und mit der Prüfkörper-Referenzaufnahme
verglichen. Werden dabei Toleranzen überschritten, müssen zugrunde liegende
Probleme unverzüglich beseitigt werden.
Die optische Dichte bei der Filmverarbeitung ist einmal wöchentlich, die der
Röntgengeräte (optische Dichte, Feldgröße) einmal im Monat zu prüfen. Die
Unterlage müssen zwei Jahre aufgehoben werden und sind auf Verlangen der
zahnärztlichen Stelle (angesiedelt bei den
Zahnärztekammern) und dem
Gewerbeaufsichtsamt zu übersenden.
Röntgenverordnung
(Qualitätssicherung)
Röntgenverordnung (Stand 2003)
, ©:
http://www.lzk-bw.de/
http://www.dr-menges.de/fk1803.html (Filmaufbau, Filmverarbeitung,
Konstanzprüfung)
Konstriktion, apicale, engl.:
apical constriction; Apex
Konstruktionsbiss
korrigierte, geöffnete Bisslage, engl.: construction bite;
konstruierte oder "gewollte" Verschiebung und Öffnung des Unterkiefers zum
Oberkiefer in sagittaler und transversaler Richtung bei einer
Kieferorthopädischen Behandlung, funktionellen Rekonstruktionen in der Prothetik
oder in der Schnarchtherapie
in ein gewünschtes Lageverhältnis. Der
K. gilt als wichtigstes Konstruktionselement bei
Aktivator,
Bionator und
Funktionsregler, da
bestimmte Muskelgruppen reizt, ohne deren Antwort die Funktion dieser Geräte nur
unvollkommen ist. Bestimmt wird die Bissveränderung mittels eines Wachswalls im
Mund, oder durch Bissgabeln, die eine definierte Vorverlagerung des Unterkiefers
und gleichzeitig die Bisssperre festlegen. Als Grenzwerte gelten 4 - 6 mm bei
der Öffnung und 8 mm (~ Prämolarenbreite)
bei der Vorverlagerung. Sollen größere Dimensionen verändert werden, so ist ein
fraktioniertes Vorgehen zu empfehlen.
Aktivator,
Bissnahme
Konstruktionselemente
engl.: constructional elements, Oberbegriff für
Teile einer Prothese bzw. eines
kombinierten Zahnersatzes, die
deren Eigenheit und Funktion bestimmen. Hierzu werden z.B.
Klammern,
Verankerungselemente,
Teleskope,
Verbinder usw. gerechnet. Ausdruck häufig
auch für industriell vorgefertigte
Verankerungselemente (z.B. Geschiebe)
gebraucht.
Kontaktallergie
Kontaktstomatitis, Überempfindlichkeitsreaktion, engl.: contact
allergy; in der ZHK gelegentlich
auftretende Reaktion ( Allergie
von verzögertem Typ IV) auf zahnärztliche Materialien, z.B. beim
Zahnersatz. Dass diese Reaktionen im
Mund seltener als auf der Haut beobachtet werden, liegt daran, dass im Vergleich
zur Haut wegen des feuchten Millieus etwa 5-10fach höhere Konzentrationen erforderlich sind. Diese
verminderte Reaktionsbereitschaft ist durch anatomische und physiologische
Besonderheiten (fehlender Fettfilm, Speichelfluss, intensivere
Resorptionsfähigkeit und damit schnellerer Abtransport, schnellerer fermentativer Ab- oder Umbau der Allergene) bedingt.
Die deutsche
Kontaktallergie-Gruppe erstellt jährlich eine Hitliste der häufigsten
Kontaktallergene. Seit einigen Jahren führt Nickel (Jeansknopf- oder
Modeschmuckallergie) mit 17 Prozent aller Kontaktallergien in Deutschland diese
Hitliste an, gefolgt von einem Duftstoffmix (Kosmetika- oder Parfümallergie) mit
12,6 Prozent und Perubalsam (Kosmetika-, Aromastoffallergie) mit 9,8 Prozent.
Nach Ausschaltung der Allergene, ggf.
Gabe von Antihistaminika o.
Corticoiden, verschwinden die Symptome
wieder.
Ekzem,
Quecksilberallergie
Kontaktposition , Stellung der Kiefer zueinander beim ersten Kontakt mit
dem Gegenzahn ("antagonistische K.");
Zentrik
Kontaktpunkt Approximalkontakt, engl.: contact point; die punktförmige Berührung zweier benachbarter Zähne im Zahnzwischenraum. Mit zunehmendem Alter wandelt sich der K. durch gegenseitiges Aneinanderreiben während des Kauens ( ![]() ![]() ![]() ![]() |
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Kontaktstärke
approximale, Kraft, welche für die Überwindung des
Kontaktpunktes beim Durchführen mit einem Hilfsmittel (Zahnseide,
Metallblech) nötig ist, gilt als eine Maßzahl für die Qualität einer
approximalen
Restauration. Neben dem
eingesetzten Material (keramische u. metallische Werkstoffe haben eine größere
K. als Kompositfüllungen), spielen hierbei die Form des
Kontaktpunktes und entsprechende
Oberflächenrauhigkeiten eine Rolle.
Kontrahierungszwang
Ausnahme vom Grundsatz der Vertragsfreiheit, engl: contractual obligation;
gesetzliche Verpflichtung zu einem Vertragsabschluss; z.B. zur Behandlung von
gesetzlich Versicherten durch einen
Vertragszahnarzt, wenn nicht gewichtige Gründe dagegen sprechen (
Behandlungspflicht). Ebenso
sind Gesetzliche
Krankenkassen und die
Privaten (Basistarif) zur Aufnahme neuer Mitglieder unabhängig von deren
Gesundheitsstatus oder finanzieller Leistungskraft verpflichtet. Nach dem Gesetz
gegen Wettbewerbsbeschränkungen kann auch einem marktbeherrschenden Unternehmen
ein K. auferlegt werden.
Basistarif, Sozialgesetzbuch
Kontraindikation , engl.: contraindication; Gegenanzeige, medizinisches Verbot für eine bestimmte Therapie. Gegenteil: Indikation
Kontrastmittel
engl.: contrast agent; chemische Substanzen, welche für Röntgenstrahlen
entweder stärker (Bariumbrei, Jodverbindungen = positives Kontrastmittel) oder schwächer (Gase, Luft)
durchlässig sind; sie werden in den Körperkreislauf gebracht oder
Materialien zugemischt. So werden z.B. K. den (Wurzel-)
Füllungsmaterialien beigemischt, um eine röntgenologische Kontrolle dieser
Heilmaßnahme zu ermöglichen.
Röntgenstrahlen,
Weichteilzyste
Kontrition , lat. für Zerknirschung;
Attrition
Kontrollbereich
Strahlenschutzbereich,
engl.: controlled area; nach der
Röntgenverordnung exakt
beschriebener Bereich, in welchem sich keine Personen aufhalten dürfen oder
entsprechende Schutzkleidung tragen und bestimmte Schutzbestimmungen einhalten
müssen. Der K. beträgt in der ZHK bei einem normalen Röntgengerät 1,5 Meter
radial um den Brennfleck des Gerätes.
Nach der Röntgenverordnung
werden (nach:
www.energiewelten.de) 3 Strahlenschutzbereiche unterschieden:
Überwachungsbereich:
Betriebliche Überwachungsbereiche sind die Bereiche, in denen Personen bei
dauerndem Aufenthalt mehr als 1/10 der Grenzwerte für beruflich
strahlenexponierte Personen erhalten können. Personen, die sich dauernd in
diesem Bereich aufhalten, können durch Direktstrahlung oder durch radioaktive
Ableitungen im Kalenderjahr höhere Dosen als 0,3 mSv erhalten,
Kontrollbereich: Personen, die dort tätig sind, können durch äußere oder
innere Strahleneinwirkung mehr als 3/10 der angegebenen Grenzwerte erhalten (bei
einem Aufenthalt von 40 Stunden pro Woche und 50 Wochen im Kalenderjahr); der
Kontrollbereich wird durch ein deutlich sichtbares Schild gekennzeichnet
und (als schärfste Eingrenzung, in der
alltäglichen ZHK ohne Bedeutung) der Sperrbereich:
umfasst alle Räume, in denen die Ortsdosis höher als 3
mSv/h sein kann. Der Aufenthalt im
Sperrbereich ist Personen grundsätzlich verboten; er muss mit einem Schild
deutlich gekennzeichnet werden.
Strahlenschutz
Konturbandfüllung
Stahlbandfüllung, engl.: contoured band filling; Füllungstechnik
zum Aufbau der Zahnkrone bei zerstörten
Milchzähnen: Nach Entfernung der Karies und evtl.
endodontischer Maßnahmen wird die
noch vorhandene Zahnkrone durch ein Stahlband (ähnlich einem
Matrizenband) oder einem vorgefertigtem
Stahlring umfasst und mit einem stabilen Füllungsmaterial - i.d.R.
Amalgam oder ein sehr
hartes Komposit - aufgefüllt. Nach Erhärten des
Materials wird der Behelf wieder entfernt und die Füllung ausgearbeitet.
Aufbaufüllung,
Behandlung von Milchzähnen
Konturfüllung
Konturaufbaufüllung, geleg. auch Kuppelfüllung, engl.: contour filling; wenig gebräuchliche
Bezeichnung für ausgedehnte Füllungen
(plastisch oder gegossen), welche bei
Backenzähne auch deren Höcker, bzw.
bei Schneidezähnen die
Schneidekante ersetzen.
Höckerschutz,
Onlay, Overlay,
Schneidekantenaufbau
Konturzange Kronenformzange, engl.: contouring pliers; bei der Anfertigung der historischen Bandkronen notwendiges Hilfsmittel; heute eingesetzt zur Konturierung (Formgebung) von Stahlkronen, Konturbandfüllungen oder orthodontischen Apparaturen ![]() |
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Kontusion , Quetschung, engl.: contusion; Bezeichnung für die Folge von
Körperverletzungen durch stumpfe Gewalteinwirkung;
traumatische
Zahnverletzungen
Konusteleskopkrone Konuskrone, engl.: conical telescope crown; eine Form der Doppelkrone, bei welcher die Innenkrone einen konischen Winkel aufweist. Der Konuswinkel (conus angle; = halber Winkel des Konus) ist entscheidend für die Friktion der äußeren und inneren Konuskrone: Konuswinkel um die 6° ergeben meist eingesetzte Abzugskräfte um 7 N, ab einem Konuswinkel von 8° - man spricht hier von einem Stützkonus - ist praktisch keine Haltewirkung mehr vorhanden. ![]() |
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Konvergenzklausel
ab 2009 im § 272,
GKV-WSG festgelegte Regelung zur Begrenzung von
Geldabflüssen bei den Krankenkassen, welche aufgrund der Einführung des
Gesundheitsfonds für die
kassen-medizinische Versorgung in einem einzelnen Bundesland zur Verfügung
stehen. Diese "Abflusssumme" wird durch die K. zum Schutz der regionalen
Krankenkassen auf maximal 100 Mio. € pro Jahr begrenzt. Die K. ersetzt
indirekt den bis dahin gültigen
Risikostrukturausgleich unter den
Gesetzlichen
Krankenkassen.
Sozialpolitischer Wille der K. ist, finanzielle Nachteile, die für reiche
Bundesländer (z.B. Bayern o. Baden-Württemberg) durch die zukünftige zentrale
Verteilung der Krankenkassenbeiträge (
Beitragssatz) entstehen
könnten, auf 100 Millionen Euro im nächsten Jahr zu begrenzen. Gleichzeitig
würden die Mittel für ärmere Bundesländer entsprechend gekürzt bzw. anderweitig
finanziert.
Konvergenzwinkel Präparationswinkel, axialer Steigungswinkel, engl.: convergence angle; Winkel, um den die Steigung der Präparation von der Kronenlängsachse oder Kavitätenwand abweicht. Ein zu großer Winkel entfernt zuviel Zahnsubstanz mit der Gefahr einer iatrogenen Eröffnung der Pulpa ( ![]() ![]() |
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Konversionsrate
Konversion = Umwandlung, Wechsel; engl.: conversion rate. Begriff in
der ZHK gebraucht für den
Polymerisationsgrad bzw.
Polymerisationsverhalten von (lichthärtenden) Komposites.
Gemeint ist damit der Anteil (in %) von vollständig polymerisierten
Bestandteilen in einer "ausgehärtenden" Füllung. Dieser sollte für die
notwendigen mechanischen Eigenschaften wie ausreichende Härte und
Biegefestigkeit der Füllung möglichst hoch sein.
Kooperationsarten
in einer Zahnarztpraxis; Formen gemeinsamer Berufstätigkeiten, engl.: types of cooperation in a dental practice
(surgery); neben den klassischen Kooperationsformen in einer
Zahnarztpraxis (Einzelpraxis,
Gemeinschaftspraxis,
Praxisgemeinschaft) sind
besonders durch das
Vertragsarztrechtsänderungsgesetz (2007) neue Formen der Zusammenarbeit
unter Zahnärzten eröffnet worden. Somit ergeben sich heute (2011) folgende K.:
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Die 52.729 in eigener Praxis niedergelassenen Zahnärzte (2016) sind nur knapp
überwiegend männlich und haben zwischen 4 und 5 Angestellte. Die Zahl der in
Praxen angestellten Zahnärzte hat seit 2007 kontinuierlich zugenommen und liegt
derzeit bei 15.541 Personen.
Zur betriebswirtschaftlichen Kostenstruktur ("wie hoch muss der
Stundenumsatz in einer ZA-Praxis sein") schreibt die
Ärztezeitung im Dezember 2020:
"Wird von knapp 210 effektiven Arbeitstagen und einer durchschnittlichen
wöchentlichen Behandlungszeit in Praxen von 33 Stunden ausgegangen, liegt nach
den Berechnungen von Prognos für die Jahre 2018-2020 der Kostensatz einer
Behandlungsstunde bei rund 326 Euro. Das sind 31,75 Euro mehr als in der
Berechnungsperiode zuvor, so die Bundeszahnärztekammer."
Einzelpraxis bleibt bei Zahnärzten beliebteste Option
(Ärztezeitung, 2020)
MVZ greifen die Versorgungsstruktur an (zm, 2018)
Datenschutzgrundverordnung - Braucht meine Praxis einen Datenschutzbeauftragten?
(zm, 2018)
Praxisübernahme: Worauf muss ich achten? (zm, 2018)
IDZ-InvestMonitor Zahnarztpraxis - Praxisneugründung kostet 600.000 Euro!
(zm, 2020)
Kopfbiss
Kantenbiss, Zangenbiss, gerader Biss, Orthogenie,
Labidodontie,
im Seitenzahnbereich auch: (doppelter)
Höckerbiss, engl.: edge-to-edge bite or end-to-end bite; Zusammenbiss, bei dem die
Schneidekanten von Ober- und
Unterkiefer aufeinander beißen (normalerweise "Überbeißen" die oberen die
unteren Schneidezähne) bzw. die Zahnhöcker (im Backenzahnbereich) aufeinander
treffen.
Okklusion
Kopf-Kinn-Kappe engl.: head-chin cap (cup), kieferorthopädisches Behandlungsmittel zur Rückwärtsverlagerung des Unterkiefers. Im Kleinkindalter als alleiniges Hilfsmittel, im normalen Behandlungsalter gelegentlich als unterstützende Maßnahme bei der Progeniebehandlung. ![]() |
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Kopfpauschale
engl.: capitation fee;
1.) Eine der Vergütungsformen in der
Gesetzlichen
Krankenversicherung: Der (Zahn-)Arzt wird nicht nach seiner tatsächlichen Leistung,
sondern "pro Kopf" seiner Patienten mit einem vorher "ausgehandelten" Betrag
entschädigt. Diese Zahlung beinhaltet dann die gesamte medizinische Versorgung
des betreffenden Patienten im ambulanten Bereich für einen bestimmten Zeitraum
(meist ein Quartal).
Nach Einschätzungen des IDZ bestehen
folgende "Anreizwirkungen" bei pauschalen Vergütungen:
Minimierung der
Behandlungskosten
keine überflüssige
Leistungserbringung
präventive
(vorbeugende, prophylaktische) Orientierung
verwaltungstechnisch einfach; keine Notwendigkeit, die Leistung des Arztes nach
Verfahren oder Behandlungsfällen zu untergliedern (Kopfpauschale)
erleichtert eine
vorausschauende Budgetierung
Maximierung der
eingeschriebenen Patienten (Kopfpauschale)
Patientenauswahl
nach Risiko- und Kostenkriterien
unzureichende
Versorgung der angenommenen Patienten
keine Motivation
zur Innovation
technische
Schwierigkeiten, die Behandlungsfälle in Standardlisten zu erfassen (Fallpauschale)
Schwierigkeiten
für die Kostenträger, die Praxis des Arztes zu beurteilen (Kopfpauschale)
2.) auch "Kopfprämie", "Gesundheitsprämie", als eines der neuen Denkmodelle (
Bürgerversicherung) als
Reformansatz in der
Gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV): Es sollen alle Versicherten – also auch bislang
beitragsfrei mitversicherte Ehefrauen – einen festen Beitrag (etwa 180 Euro/Erw.,
80 EURO/Kinder, Stand 2008)
monatlich bezahlen. Personen mit
geringem Einkommen erhalten staatliche Ausgleichszahlungen; kein Haushalt soll
mehr als 14 % seines verfügbaren Einkommens ausgeben müssen - die Kosten dafür
werden auf 40 Milliarden Euro geschätzt. Die Lohnkosten
("Faktor Arbeit") stehen bei dieser Lösung nicht ständig in der
sozialpolitischen Diskussion; der Arbeitgeberanteil wird zu einem festen Betrag
an den Arbeitnehmer ausgezahlt, welcher wiederum frei in der Wahl seiner
Versicherung ist. Es werden dadurch erhebliche Anreize zu mehr Wettbewerb im
Gesundheitssektor gefördert.
Zu den Auswirkungen/Belastungen lässt sich sagen: Wer zu den
Besserverdienern gehört, fährt bei einer
Bürgerversicherung
schlechter, gewinnt aber bei der K.. Die Grenze soll bei einem Jahresbruttoeinkommen von 50.000 Euro
liegen.
Untere und mittlere Einkommensschichten dagegen werden von den K. stärker
belastet.
Bürgerversicherung, Capitation-Modell,
Einzelleistungsvergütung,
Fallpauschale,
Festzuschuss,
Gesamtvergütung,
Gesetzliche
Krankenversicherung,
Gesundheitsreform (ab 2004), Komplexgebühr
Koplik-Flecken Koplik-Zeichen, engl.: Koplik's spots; Frühsymptom bei Masern (measles); rote Flecken mit weißem Zentrum auf der Wangenschleimhaut in der Molarengegend, welche bis zu 2 Tage vor dem eigentlichen Ausbruch der Masern auftreten. |
![]() |
![]() ![]() durch Masern im Alter von 4 Wochen bedingte Schmelzhypoplasie |
Korbhenkel - Röntgenaufnahme , spezielle
Röntgentechnik (in axialer Richtung) bei Mittelgesichtsverletzungen zur
Erkennung einer Jochbogen-Fraktur ;
Henkeltopf-Aufnahme
Korff Fasern
von Korff-Fasern, Korffsche Fasern, engl.: Korff's fiber; relativ
dicke, radiär angeordnete argyrophile (netzartige) Faserbündel, die von
Mesenchymzellen der Zahnpapille gebildet werden. Sie sind bedeutend dicker als
die von den Odontoblasten gebildeten
ß-Fibrillen.
Korkhaus , bedeutender Bonner
Kieferorthopäde (1895-1978);
Gustav Korkhaus – 29 Jahre Präsident der DGKFO
Kornzange
engl.: dressing forceps; vielseitiges chirurgisches Instrument mit
geraden oder gebogenen Branchen, z.B. zum Einführen von Drains, zum Zureichen
steriler Instrumente, als Stieltupferzange, zur Abszessaufspreizung usw.
koronal ,
engl. : coronal; zur Zahnkrone hin gerichtet, gelegen, im Bereich der
Zahnkrone; Corona,
Zahnflächen
Körperbautypen
Konstitutionstypen; Beschaffenheit eines menschlichen Individuums und u.a.
das äußere Körperbild prägende Eigenschaft.
Wikipedia schreibt dazu:
"... Die Einteilung der Konstitutionstypen geht auf den Psychiater Ernst
Kretschmer in den 1920er Jahren zurück. Er unterteilte in:
* Pykniker: mittelgroß, gedrungener Körperbau, Neigung zu Fettansatz,
Brustkorb unten breiter als oben, kurzer Hals und breites Gesicht. Temperament
behäbig, gemütlich, gutherzig, gesellig, heiter, lebhaft bis hitzig oder auch
still und weich.
* Athletiker: kräftiger Körperbau, breite Schultern, oben breiter
Brustkorb. Temperament im Allgemeinen heiter, forsch und aktiv.
* Astheniker / Leptosome: mager, zart, eng- und flachbrüstig, mit
dünnen Armen und Beinen, körperlich und geistig empfindlich, kompliziert,
sprunghaft. Astheniker seien Menschen von blass-schmalgesichtigem,
"asthenischem" ("schwachem") Konstitutionstyp. Verhältnismäßig lange, dünne
Gliedmaßen, ausgezeichnet durch Langhalsigkeit, einen relativ kleinen Kopf und
einen schmalen, flachen Brustkorb. Als leptosom bzw. leptomorph bezeichnete
Kretschmer Menschen mit schlankem, schmalwüchsigen Körperbau und schmalen,
leichtknochigen Gliedmaßen. Bei diesem Konstitutionstyp sei ein epigastrischer
Winkel von weniger als 80 Grad zu beobachten. Es liege also eine "Schmalbrust"
vor.
* Dysplastiker: Kleinere Körperbauvarianten, von den (oben beschriebenen)
drei verbreitetsten Körperbauformen abweichend. ..."
Derartige Unterscheidungen sind in der
ZHK von Bedeutung bei der Auswahl von künstlichen
Zähnen (Zahnersatz), da die oben
beschriebene Unterteilung Auswirkungen auf die Zahnform und Größe der
Ersatzzähne haben sollte, um ein harmonisches Erscheinungsbild des
Lückenersatzes zu erreichen.
Körperebenen Körperachsen, medizinische Ebenen, Bezugsebenen, engl.: body planes, body axis (orientation terms), reference planes; vielfältige anatomische Ebenen mit unterschiedlichen Bezeichnungen im Schädel bzw. Körperbereich; teilweise auf nebenst. Abb. dargestellt. Im Schädelbereich lässt sich durch drei, jeweils senkrecht zueinander stehende Ebenen (3-D-Raum) - dies sind Frankfurter Horizontale, Frontalebene und Medianebene - jeder Punkt genau festlegen. Die Schnittlinien der K. ergeben die sog. Körperachsen: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
körperliche Zahnbewegung,
engl.: bodily movement;
Zahnbewegungen
Körperschaft
des Öffentlichen Rechts (KdÖR), engl.: corporate of the public
right; rechtsfähiger, mit hoheitlichen Befugnissen ausgestatteter Verband zur
Erfüllung staatlicher Aufgaben. Er führt diese gesetzlich übertragenen
Aufgaben in eigener
Verantwortung unter staatlicher Aufsicht durch (keine Fachaufsicht,
sondern staatliche Rechtsaufsicht). Im deutschen Gesundheitswesen sind im
Rahmen der Selbstverwaltung Ärzte/Zahnärzte mit einer Zwangsmitgliedschaft*) in
den K.
Kammern und/oder kassen(zahn)ärztlichen Vereinigungen
verankert. So sind alle
approbierten Zahnärzte - je nach Tätigkeit mit unterschiedlich hohen Beiträgen -
den Zahnärztekammern
unterstellt; zusätzlich müssen
Vertragszahnärzte, den kassenzahnärztlichen Vereinigungen
- ebenfalls kostenpflichtig - beitreten. *)
OLG-Urteil zur
Zwangsmitgliedschaft im Wortlaut (2008).
Berufsgenossenschaft,
KZBV, KZV,
Selbstverwaltung,
Zahnärztekammer
Körperschmuck im Mund-Gesichtsbereich ;
Zahnschmuck
Körperverletzung
engl.: bodily harm or body injury; Beeinträchtigung/Beschädigung der körperlichen
(im weiteren Sinne auch seelischen)
Unversehrtheit eines Menschen durch eine andere Person. So ist z.B. ein
medizinischer Eingriff ohne Einwilligung des Patienten nur aufgrund eines Gesetzes möglich
(z.B. Blutentnahme), sonst besteht ein Straftatbestand.
Ärztliche Eingriffe gelten primär als K., welche durch die Einwilligung
des Patienten aufgehoben wird (sog. Rechtfertigungsgrund). Dieses Selbstbestimmungsrecht kann der Patient
aber nur dann sinnvoll ausüben, wenn er vom Arzt über seine Erkrankung und deren
Behandlung vorher derartig aufgeklärt wird, dass er die Tragweite in
wesentlichen Zügen erfassen kann. Nicht als K. gilt eine ärztliche
Maßnahme nur dann, wenn ein "rechtfertigender Notstand" (z.B. eine Bewusstlosigkeit)
vorliegt.
Aufklärung,
Haftung
Korrekturabdruck Korrekturabformung, "Futterabdruck", "Ergänzungsabdruck", engl.: correctable (corrective) impression; im Gegensatz zum ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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Korrosion
engl.: corrosion; Reaktion eines metallischen Werkstoffes mit seiner Umgebung
(Gase, Elektrolyte usw.) derart, dass
eine messbare Veränderung (meist im negativen Sinn) des Werkstoffes eintritt.
Vielfältige Unterteilung, z.B. in:
biologische Korrosion,
Biokorrosion, welche im Prinzip eine elektro-chemische (s.u.) ist; mit
dieser Bezeichnung soll den komplexen Vorgängen im biologischen Milieu Rechnung
getragen werden. Insofern sind auch "Korrosionstests" (sog.
Korrosionsversuche) im Labor mit
einfachen Elektrolyten nur bedingt übertragbar. In fast allen Fällen bilden sich auf
festen Oberflächen sesshaft werdende Algen, Pilze und Bakterien in Form von
stabilen Biofilmen. Ihre
Stoffwechselprodukte (Schwefelwasserstoff, Schwefelsäure, Salpetersäure u.v.a.)
lösen dann die verschiedensten Korrosionsarten aus. Viele Zusammenhänge sind
noch unerforscht.
chemische Korrosion, Reaktion
mit Lösungsmitteln, Gasen und anderen Substanzen durch oberflächliche
Eindringung des Lösungsmittels ("Weichmacher"). Bei Metallen und
Legierungen ist vor allem die Reaktion
mit Luftsauerstoff (= trockene Korrosion) bekannt (z.B. Titan). Diese
Reaktionen erfolgen stark beschleunigt bei hohen Temperaturen, so z.B. beim
"Aufbrennen"; die sich bildende Legierungsoxidschicht stellt einen stabilen
Verbund zwischen Legierung und keramischen Massen bei der
Verblend-Metall-Keramik Technik
dar. Reaktionen bei hohen Temperaturen, ohne die Anwesenheit von Sauerstoff,
werden als Heißgaskorrosion bezeichnet
elektro-chemische Korrosion,
Hierbei kommt es zur Ausbildung von Korrosionselementen. In Korrosionselementen
liegt zwischen dem Anoden- und Kathodenbereich eine Spannung vor. Die
ablaufenden Prozesse sind von einander abhängig, können jedoch unterschiedlich
weit voneinander entfernt stattfinden. Diese Elemente können aufgrund
unterschiedlicher Potentiale, wie es bei der Kontaktkorrosion der Fall ist,
auftreten. Bei ihr stehen verschiedene Metalle miteinander in leitendem Kontakt
und es ist ein ionenleitendes Medium vorhanden. Ein Beispiel hierfür sind
Rohrinstallationen aus verschiedenen Materialien, so wenn beispielsweise die
Warmwasser-Kupferleitung mit der Kaltwasser-Stahlleitung in Kontakt kommt. Diese
Korrosionsart kann auch auf Grund eines unterschiedlicher Sauerstoffgehalt im
Elektrolyten auftreten; ein Beispiel hierfür ist das Rosten von Eisen.
Weiter ist bekannt, dass bei gleichzeitiger Verwendung edelmetallhaltiger
Legierungen Titan als Anode
dient und korrodieren kann; hingegen wird Titan in
Verbindung mit edelmetallfreien Legierungen zur Kathode und bleibt stabil - die
Korrosion findet in solchen Fällen zu Lasten der anderen Metalle statt.
selektive Korrosion, diese kann
bei allen metallischen Werkstoffen auftreten, deren Gefüge aus inhomogenen
Kristalliten besteht. Ein Gefügebestandteil löst sich anodisch auf, ein weiterer
wirkt als Kathode.
Die
Korrosionsfestigkeit wird nach der Norm DIN 13906-T2 gemessen (Immersionstest). Dabei wird
der Gewichtsverlust einer Probe festgestellt die in einer Korrosionslösung
bestehend aus 0,1M Milchsäure und 0,1M Kochsalz bei 37 Grad Celsius in sieben
Tagen auftritt. Die unterschiedliche
Toxizität der Ionen wird hierbei nicht berücksichtigt.
Edelmetalle,
Galvanismus im Mund, Legierung,
Legierungspass,
Metallosis,
NEM,
Spannungsreihe v. Metallen
Kortikalis , Rindenschicht, substantia corticalis, engl.: corticalis;
äußere, harte Schicht des Knochens; im Unterkiefer auch als
Kompakta bezeichnet;
Spongiosa
Kortikotomie
engl.: corticotomy; 1.) historischer
chirurgisch-kieferorthopädischer Eingriff zur Knochenschwächung, um
größere Zahnbewegungen durchführen zu können. Es erfolgt eine Durchtrennung der
Kortikalis zwischen den Zähnen, die bewegt werden
sollen. Heute nur noch vereinzelt angewandt (palatinale Kortikotomie nach
Bichlmayr, vestibulär-palatinale Kortikotomie nach Köle)
http://www.medeco.de/index.php?id=362
2.) im Rahmen einer Sequesterentfernung bei bestehender
Osteomyelitis durchgeführte Maßnahme
zur Freilegung von spongiösem Knochen, welcher aufgrund besserer Durchblutung
bessere Heilungsaussichten bietet.
Korund
engl.: corundum; Mineral, zu 90 - 95 % kristallines Aluminiumoxid. Sehr
harter Werkstoff (Mohs-Härte = 9, nach dem Diamant das zweithärteste natürliche
Mineral), als Schleif- und Poliermittel in der
ZHK gebräuchlich
(sog. "Steinchen"). Heute meist synthetisch hergestellt.
Bohrer,
Karborund,
Schleifmittel
Koryphäen-Killer-Syndrom
"Doctorhopping", "Doctor-Shopping-Syndrom"; Schlagwortbez. für eine
psychosomatische Störung, welche u.a. die hartnäckige Patientenforderung nach
erneuten Untersuchungen beschreibt, obwohl bisher von mehreren Ärzten kein
Anhaltspunkt für eine körperliche Störung gefunden werden konnte.
Kosmetika
"Schönheitspflegemittel", engl.: cosmetics; es gibt keine einheitlich
bekannte Definition für diesen Begriff. Landläufig werden darunter Präparate für
die Körper- und Schönheitspflege der Haut, der Nägel und der Haare verstanden.
Die
Richtlinie 76/768/EWG des Rates vom 27. Juli 1976 definiert:
"Kosmetische Mittel sind Stoffe oder Zubereitungen , die dazu bestimmt sind,
äußerlich mit den verschiedenen Teilen des menschlichen Körpers (Haut,
Behaarungssystem, Nägel, Lippen und intime Regionen) oder mit den
Zähnen und den
Schleimhäuten der Mundhöhle
in Berührung zu kommen, und zwar zu dem ausschließlichen oder überwiegenden
Zweck, diese zu reinigen, zu parfümieren, zu schützen, um sie in gutem Zustand
zu halten, ihr Aussehen zu verändern oder den Körpergeruch zu beeinflussen.".
Die heute geläufigen Zahnpasten werden den K. zugeordnet.
Bleaching, Mundspüllösungen,
Zahnpasta
kosmetische Zahnmedizin
(Zahnheilkunde),
engl.: cosmetic dentistry; in den 60er Jahren des letzten Jhds. geprägter
Begriff mit der Auffassung, dass Zahnheilkunde nicht nur aus
Krankheitsbehandlung besteht, sondern dass man auch die Kenntnisse und
Fähigkeiten von Zahnärzten dazu einsetzen könnte, das persönliche
Erscheinungsbild zu verbessern, statt nur Schäden zu reparieren. Definiert ist
hiernach - ähnlich den Vorstellungen der WHO
- der Begriff "(Mund-)Gesundheit" als ein persönliches Wohlgefühl statt nur als
„Abwesenheit von Krankheit“. Einer der Leitsätze dieser kosmetischen Richtung
lautet: "Das Lächeln ist ausschlaggebend". Subsumiert werden unter diesem
Begriff weiter Tätigkeiten - ohne klare Abgrenzung - wie:
-- Präventive Zahnheilkunde und
Parodontologie
-- Ästhetische
Zahnheilkunde
-- Interdentalraumzahnheilkunde
-- Zahnaufhellung und Bleichen
ästhetische Analyse,
ästhetische Zahnmedizin,
Dysmorphophobie,
Eugnathie,
Keramikschulter,
Kieferprofilfeld,
Mock-up,
rosa Ästhetik,
Mundgesundheit
http://www.dgkz.com
Cosmetic Dentistry - Die Rot-Weiß-Ästhetik – der Rahmen eines perfekten Lächelns
(zwp, 2020)
Ästhetisch-Kosmetische Zahnmedizin ist keine Luxusdisziplin (ZWP,
2018)
Kostenerstattung
engl.: refund of cost; immer wieder diskutierte Form des Zahlungsflusses bei
gesetzlich versicherten
Patienten: Statt beanspruchte Leistungen über die - für den Patienten anonyme -
Chip-Karte abzurechnen, erhält der
Patient eine Rechnung über die von ihm verursachten Kosten in einer (Zahn-)Arzt-Praxis
und wendet sich damit an seine
gesetzliche
Krankenkasse, die ihm - ähnlich wie bei einer
privaten Versicherung - auf der
Grundlage ihrer Tarife die Rechnung ganz oder teilweise erstattet.
In der ZHK
1998 bei Zahnersatzleistungen
praktiziert, wurde diese Möglichkeit der Kostentransparenz 1999 durch "Rot-Grüne-Koalition"
wieder verlassen und schließlich mit der
Gesundheitsreform (2004) zunächst bei den
Festzuschüssen für Zahnersatz wieder eingeführt.
Der neugefasste Text - aufgrund des
GMG - des
Sozialgesetzbuch V lautet zur
K.:
§ 13 Kostenerstattung Abs. 2 Sätze 1,2,9
"(2) Versicherte können anstelle der Sach- oder Dienstleistungen Kostenerstattung
wählen. Sie sind von ihrer Krankenkasse vor ihrer Wahl zu beraten. Eine
Beschränkung der Wahl auf den Bereich der ambulanten Behandlung ist möglich.
Nicht im Vierten Kapitel genannte Leistungserbringer dürfen nur nach vorheriger
Zustimmung der Krankenkasse in Anspruch genommen werden. Eine Zustimmung kann
erteilt
werden, wenn medizinische oder soziale Gründe eine Inanspruchnahme dieser
Leistungserbringer rechtfertigen und eine zumindest gleichwertige Versorgung
gewährleistet ist. Die Inanspruchnahme von Leistungserbringern nach § 95b Abs. 3
Satz 1 im Wege der Kostenerstattung ist ausgeschlossen. Anspruch auf Erstattung
besteht höchstens in Höhe der Vergütung, die die Krankenkasse bei Erbringung
als Sachleistung zu tragen hätte. Die Satzung hat das Verfahren der
Kostenerstattung zu regeln. Sie hat dabei ausreichende Abschläge vom
Erstattungsbetrag für Verwaltungskosten und fehlende
Wirtschaftlichkeitsprüfungen vorzusehen sowie vorgesehene
Zuzahlungen in
Abzug zu
bringen. Die Versicherten sind an ihre Wahl der Kostenerstattung mindestens ein
Jahr gebunden." Achtung: Wer sich in der
GKV für das
Prinzip der K. entscheidet, muss mit höheren Zuzahlungen bei Medikamenten
rechnen. Nach einem Urteil des Bundessozialgerichts (BSG) dürfen die Rabatte,
die den Kassen sonst von Apotheken und Pharmafirmen gewährt werden, den
Patienten in Rechnung gestellt werden.
Somit ergibt sich bei einer generellen K. für gesetzlich Versicherte
(Stand 2010):
* Kassenzulassung des (Zahn-)Arztes als Voraussetzung für eine K.
* Antrag durch Patienten bei seiner Gesetzlichen Krankenkasse vor
Behandlungsbeginn
* Einverständniserklärung des Patienten
* Wirtschaftliche Aufklärung durch den behandelnden (Zahn-)Arzt
* Liquidation auf Grundlage der GOZ
* Während die Entscheidung für die K. bis 2010 mindestens ein Jahr lang
bindend war, gilt sie ab 2011 für drei Monate.
* da die Bedingungen der K. für den Patienten sehr kompliziert und
unvorteilhaft sind, machen nur wenige davon Gebrauch (2010)
Kostenerstattung (Gesetz, 2011) ;
http://www.fvdz.de/kostenerstattung.html
Mit Inkrafttreten des GKV-WSK (2007) sind gravierende Änderungen bei
der K. eingetreten
Gesetz zur Stärkung des Wettbewerbs in der Gesetzlichen Krankenversicherung
Einzelleistungsvergütung, Festzuschüsse,
Gesundheitsreform
(ab 2004),
Patientenquittung,
Sachleistung,
Selbstbehalt
Kragenplatte engl.: collar plate; Schlagwortbezeichnung für eine heute nicht mehr gebräuchliche (obsolet!) Metallbasis, bei welcher die Gaumenbasis bzw. der Sublingualbügel bis an die (Schneide-)Zähne vorgezogen wird und diesen "kragenförmig (s. Abb.) anliegt (sog. "Kragenfassung") und evtl. auch noch durch Krallen übergreift (sog. "Krallenauflage"). Begründet wird diese Konstruktion im Unterkiefer mit einem Tragekomfort und im Ober- und Unterkiefer mit einer leichteren Erweiterbarkeit dann, wenn einer der bedeckten Zähne erweitert werden muss. Aus parodontalhygienischen Gründen (es fehlt eine Speichelumspülung der Zahnfleischränder und Interdentalpapillen und somit eine natürliche Selbstreinigung und Remineralisierung dieser Gewebe, was u.U. zu schweren Entzündungen und Zerstörung der Zähne durch Karies führen kann) gilt die Eingliederung heute als Kunstfehler. Von einer Kragenfassung (collar setting) spricht man auch, wenn künstliche Zähne beim Zahnersatz im Zahnhalsbereich auf der lingualen/palatinalen Seite von Metall eingefasst sind. Wegen der dadurch bedingten dünneren Ausgestaltung der Prothesenbasis in diesem Bereich, gilt diese Art als phonetisch günstig. ![]() |
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Kralle, Krallenhebel,
Hebel
Krallenschiene ,
Elbrecht Schiene
Krampon , engl.: pin;
Verankerungselement für Kunstzähne;
Goldknopfzähne
Kramponzange engl.: wire bending pliers; zahntechnische und zahnärztliche Universalzange, meist mit geriffelten Maul. Anwendung z.B. zum Halten von zahnärztlichen Arbeiten, Biegen von Drähten und Klammern usw. |
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kranial , cranial, engl.: cranial; zum Schädel hin gerichtet, den Schädel betreffend, nach oben hin
kraniofazial
kranio-fazial, engl.: craniofacial, cranio-facial; aus den
Wortteilen "kranio" = "Schädel" und "fazial" = "Gesicht" zusammengesetzt,
bedeutet der Ausdruck "den Hirn- und Gesichtsschädel betreffend"
kraniofaziale Dysplasie ,
Gesichtsspalte
kraniomandibulär
kranio-mandibulär, engl.: craniomandibular, cranio-mandibular;
kranio = abgeleitetes Wortteil für Schädel o. Kopf, mandibula = Unterkiefer,
CMD
Kraniometrie
Schädel(ver)messung, engl.: craniometry;
durchgeführt direkt am lebenden oder toten Körper (nicht am Röntgenbild =
Kephalometrie);
http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Gray_Surface-head.jpg
Krankengeschichte
engl.: case history, medical record ;Gesamtheit aller erhobenen
und dokumentierten Informationen (Krankenblatt) über den Krankheitsverlauf und
die Vorgeschichte dazu eines Patienten; häufig mit dem Begriff
Anamnese gleichgesetzt. Die
eigentlich K. umfasst im deutschen Sprachgebrauch mehr: Anamnese,
Diagnosen, Differentialdiagnosen und Verdachtsdiagnosen, Labor- und
Histologiebefunde, Röntgenbilder, OP-Berichte, Rezeptverordnungen,
Patientenhinweise und -aufklärungen, Patientenverfehlungen (nicht eingehaltene
Termine und Anweisungen), Arztbriefe, Arbeitsunfähigkeits-Bescheinigungen,
Aufzeichnungen zu besonderen Zwischenfällen und
Komplikationen, die Dokumentation der durchgeführten Untersuchungen, der
Therapiemaßnahmen und dem Krankheitsverlauf. Festgehalten werden diese Dinge in
einer sog. Krankenakte oder Patientenakte (engl.: medical
record; schriftlich und/oder elektronisch).
Aufbewahrungsfrist,
Aufklärung,
Dokumentation ;
ausführlich mit
Beispielen (PDF, 1,1 MB, ©: aus "Der Hessische Zahnarzt",
2003)
Krankenkasse , engl.: health insurance,
Gesetzliche
Krankenversicherung, private
Krankenversicherung
Krankenversichertenkarte , KVK; engl.: medical insurance card, ehemals als
nur bedingt
maschinenlesbarer Krankenschein bekannt.
elektronische
Gesundheitskarte, Chip-Karte
Krankheit
Erkrankung, Morbus, engl.: disease, illness; unklar
definierter Begriff bei einer drohenden oder tatsächlichen Beeinträchtigung
körperlicher, geistig-seelischer sowie sozialer Fähigkeiten, welche die
Leistungsfähigkeit und häufig auch das subjektive Wohlbefinden derart verändern,
dass ein nachteiliger Zustand eingetreten ist oder dieser zu erwarten ist. Je
nach sozialpolitischer Gegebenheit (Versicherungsfall Krankheit,
Leistungspflicht der Krankenversicherung) erfolgen zum Krankheitsbegriff
Definitionen wie: "Krankheit ist jede Störung der normalen Beschaffenheit oder
der normalen Tätigkeit des Körpers, die geheilt, d. h. beseitigt oder gelindert
werden kann." (BGH, 1958) oder: "Krankheit ist ein regelwidriger Körper- oder
Geisteszustand, der ärztlicher Behandlung bedarf und/oder Arbeitsunfähigkeit zur
Folge hat" (Bundessozialgericht). Die
Weltgesundheitsorganisation (WHO) schreibt zur Gesundheit: "Gesundheit ist
ein Zustand des vollständigen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens
und nicht nur die Abwesenheit von Krankheit und Gebrechen."
Gesundheit, Mundgesundheit,
Zahngesundheit
Krankheitsursache , engl.: cause of
disease, etiology;
Ätiologie
Krebs ;
Mundhöhlenkarzinom
Kreidefleck
engl.: white spot;
entkalkungsbedingte, weißliche
Verfärbung der Zahnoberfläche als ein Früherkennungszeichen einer
Karies.
Initialkaries,
white spot
Kreidezähne ; ==> MIH
Krepitation
"Knochenreiben", engl.: crepitation; hör- und tastbare reibende
Geräusche - besonders im Unterkiefer - beim Bewegen der Knochenstücke als
diagnostisches Merkmal einer Fraktur.
Kieferbruch
Kresol ,
Methylphenol;
Phenol,
Trikresol
krestal
limbal, engl.: crestal; im Bereich des
Arcus alveolaris (Limbus
alveolaris) gelegen. So liegt bei einem klassischen
Implantat der Implantatkörper
infrakrestal, der Implantathals
suprakrestal ; crestal
Kreuzallergie
engl.: cross hypersensitivity; Fehlreaktion des Immunsystems auf
verschiedene Stoffe, die es nicht nur als gefährlich, sondern auch als ähnlich
erkennt, bedingt durch botanische oder chemische Verwandtschaft dieser Stoffe.
So gehen bspw. Allergien gegen bestimmte Pollen nicht selten mit einer Allergie
gegen bestimmte pflanzliche Lebensmittel einher.
Allergie
, Antibiotika,
Kreuzresistenz
Kreuzbiss umgekehrte Verzahnung, Okklusionsabweichung, engl.: cross-bite, Xbite; bedingt durch Wachstumsstörungen oder einen zu frühen bzw. zu späten Durchbruch einzelner Zähne oder Zahngruppen. Meist ist der Oberkiefer zu schmal und dies führt zu einer Abweichung des Unterkiefers auf die vom K. betroffene Seite. Unterteilung in:
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Kreuzfissur ;
Hauptfissur
Kreuzresistenz
engl.: cross-resistance; Unempfindlichkeit (Resistenz)
gegenüber zwei oder mehreren Antibiotika
gleichzeitig. Meistens dann der Fall, wenn die Antibiotika sehr ähnlich
aufgebaut sind und/oder über den gleichen Wirkungsmechanismus verfügen.
Beispiele sind die K. von
Penicillinen und Cephalosporinen
oder Lincosamide und
Erythromycin.
Resistenz
krevikulär , crevikulär, engl.: crevicular; die Zahnfleischtasche, den Sulkus betreffend
Krone engl.: (dental) crown o. corona, für künstliche Krone: crown, cap; vielfältiger Oberbegriff für:
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Kronenachse , engl.: crown axis;
Kollumwinkel,
Zahnachse,
Zahnmerkmale
Kronenentferner, Kronenabnehmer ,
engl.: crown remover;
Entfernung von festsitzendem Zahnersatz,
Hirtenstab,
Richwil Crown and
Bridge Remover,
Wamkey
Kronenflucht , engl.: tooth inclination;
Inklination,
Zahnmerkmale
Kronenfraktur , Kronenbruch ;
traumatische
Zahnverletzungen, Zahnfraktur
Kronenpulpa Kronennerv, engl.: coronal pulp; der Teil des Zahnnervs, der sich im Gebiet der anatomischen Krone befindet und im Querschnitt bei jugendlichen Zähnen in etwa eine Verkleinerung der natürlichen Zahnkrone darstellt. Im Laufe des Lebens wird die K. durch "Verkalkung" (Anlagerung von Sekundärdentin) merklich verkleinert. Ähnliche Effekte - weniger oder mehr ausgeprägt - haben die Folge einer Karies oder präparative Eingriffe am Zahn. Die Größe bzw. Ausdehnung der Kronenpulpa ist mit herkömmlichen Methoden (z.B. Bissflügelaufnahmen) nur schwer festzustellen - dies wäre von besonderem Interesse bei der Präparation eines Zahnes, um die P. nicht unbeabsichtigt zu eröffnen. In der radiologischen Darstellung werden die realen Dimensionen der Pulpa häufig nicht korrekt wiedergegeben; besonders im Molarenbereich werden die wahren Größenverhältnisse meist unterschätzt. ![]() |
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Kronenrand engl.: crown edge or margin; Abschluss einer prothetischen Krone zur Mundhöhle und gleichzeitig Übergang zum Zahn hin, auf welchem sie befestigt ist. Ein exakter K. ( ![]() Untersuchungen zeigen, dass bei der Hohlkehlpräparation oder einer abgewinkelten 135°-Stufe eine bessere Anpassung an das marginale Parodontium erreicht werden kann als mit der klassischen 90°-Stufe (Rechtwinkelstufe); Abformungstechnik und -material scheinen das Ergebnis hingegen weniger stark zu beeinflussen. Kronenränder im nicht sichtbaren Bereich sollen supragingival verlaufen, um eine Plaquekontrolle zu ermöglichen. Im sichtbaren Bereich wird der Kronenrand aus ästhetischen Gründen in den Sulkus verlegt. Dies darf jedoch nicht zu einer Schädigung der parodontalen Gewebe führen. Von großer Bedeutung sind hier die sog. ![]() Auch bei Kronenverlängerungen spielt die biologische Breite eine entscheidende Rolle. Kronenverlängerungen können aus ästhetischen oder funktionellen Gründen notwendig sein. Ist der Abstand zwischen Kronenrand und Knochenrand nicht mindestens 2-3 mm, ist eine Ostektomie erforderlich. Soll eine klinische Krone um 2 mm verlängert werden, muss der Knochenrand ca. 5 mm tiefer liegen als der "alte'" Zahnfleischrand. ![]() ![]() |
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Kronenstumpf ;
Zahnstumpf
Kronenverlängerung ,
chirurgische, engl.:
surgical crown extension;
biologische Breite, Kronenrand
Kronen-Wurzelverhältnis
engl.: "crown-to-root-ratio" (CRR); Beziehung der Anteile
eines Zahnes im und außerhalb des
Alveolarknochens; einer der
Parameter zur klinischen Beurteilung einer
Pfeilerwertigkeit von Zähnen
im Rahmen einer prothetischen Versorgung. Die Bestimmung kann nur durch eine
Röntgenaufnahme erfolgen. Als Idealwerte gelten Zahlen von 1 : 2; Werte von
1 : 1,5 sollten bei festsitzendem Zahnersatz nicht unterschritten werden.
Kronen-Wurzel-Winkel ;
Kollumwinkel
Krümmungsmerkmal Flächenmerkmal, Massenmerkmal, engl.: (tooth) curvature characteristic; blickt man auf die Kaufläche oder Schneidekante eines Zahnes, so ist der Übergang zur mesialen Approximalfläche kürzer und stärker gekrümmt als der distale; bei außergewöhnlich starker Krümmung spricht man auch von mesiovestibulärer Randprominenz. Wichtiges Zuordnungsmerkmal bei Zähnen außerhalb des Kiefers; so lassen sich rechte von linken Zähnen unterscheiden (s. Abb.). Bei den Schneidezähnen korreliert das K. mit dem Kantenmerkmal. Ausnahme: Der erste obere Prämolar ("oberer 4er") hat ein umgekehrtes Krümmungsmerkmal, bedingt durch okklusale Einziehung an der mesialen Approximalfläche. ![]() |
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Kryoanästhesie,
Kälteanästhesie
Kryochirurgie
"Kältechirurgie", engl.: cryosurgery; Gewebszerstörung durch
Herbeiführen eines Gewebstods (hämorrhagische Koagulationsnekrose) mittels lokaler
Anwendung hochgradiger Kälte ("Kältesonde", "Kryosonde"); in der ZHK
ohne große Bedeutung
Kryotherapie
Kryotherapie
Cryotherapie,
Kälte(schock)behandlung,
engl.: cryotherapy; örtliche Anwendung von Kälte wie z.B. Eisbeutel,
Kältepackungen, nasskalte Auflagen, Kaltluftbehandlung bei akuten Schwellungen
und Entzündungen.
Neuerdings in der ZHK
vereinzelter Einsatz in der
Parodontologie mittels flüssigem und gasförmigem Stickstoff (
Kryochirurgie). Mittels einer
Sonde wird das zu behandelnde Zahnfleisch für sehr kurze Zeit auf ca. -40°
abgekühlt. Dieser große Temperaturunterschied soll einen therapeutischen Effekt
ergeben.
http://www.netzwerk-cryodent.de
Kryptometer ; "krypto-" griech. = "verborgen",
engl.: do.; for probing clinical pocket depth and attachment level; historisches
Hilfsinstrument zur Messung der Tiefe einer Zahnfleischtasche;
Parodontalsonde ;
http://crobm.iadrjournals.org/cgi/reprint/8/3/336.pdf
Kugelanker Kugelknopfanker, engl.: ball clasp; druckknopfartiges Befestigungssystem auf Stiftkappen oder als Geschiebe (Kugelgeschiebe). Einsatz vorwiegend im nur noch wenig bezahnten Gebiss in Form von Wurzelstiftkappen mit einer kugelförmigen Matrize auf wurzelkanalbehandelten Zähnen oder Implantaten ![]() |
Kugelkopfklammer
; Bonyhárd-Klammer,
Knopf-Anker
Kugelsterilisator ,
Sterilisation
Kugelstopfer ;
engl.: ball-shaped plugger;
Amalgamstopfer
Kuhhornsonde Korkenziehersonde, Nabers Sonde, engl.: Naber's probe, cowhorn explorer; wenig gebräuchliches, sondenartiges Instrument zum Aufspüren versteckter Karies oder mangelndem Randschluss im Approximalbereich; stattdessen Gebrauch der Rückhakensonde ("Häkchensonde"). In der Parodontologie Einsatz zur Untersuchung von Furkationen. ![]() ![]() |
![]() ![]() |
Kumarin
auch Cumarin, Hemmstoff bei der Blutgerinnung,
Vitamin-K-Antagonist, engl.:
cumarine, coumarine; weit verbreitet ist die Gabe von
Cumarinderivaten wie Phenprocoumon (Marcumar®) oder Coumadin (Warfarin®) zur
Vermeidung von Thromboembolien. Therapeutisch bekanntestes Präparat ist das K.-Derivat
"Marcumar®". Die blutgerinnungs-hemmende Wirkung beruht auf einer
Strukturähnlichkeit mit Vitamin K.
Die Wirkung von Cumarin-Derivaten beruht darauf, dass diese an dem menschlichen
Eiweiß VKORC1 andocken und so die Blutgerinnung senken. Cumarin-Derivate gehören
zu den wichtigsten Medikamenten zur Dämpfung der Gerinnungsneigung des Blutes
bei Patienten mit erhöhtem Risiko, Blutgerinnsel zu bilden. Mehr als 2,7
Millionen Packungen dieser Medikamente mit den Wirkstoffen Phenprocoumon oder
Warfarin werden jährlich in deutschen Apotheken abgegeben.
Als Gegenmittel zur Normalisierung der Blutgerinnung wirkt Vitamin K
- die Wirkung tritt aber erst nach 12-24 Std. ein. Bei lebensbedrohlichen
Zuständen kommen Prothrombin-Komplex-Konzentrate (PPSB) zum Einsatz. Nicht
wirksam ist Vitamin K bei den
Thrombozytenaggregationshemmern
In jüngerer Zeit (2013) wird bei der Einnahme von
Blutverdünnern und Antibiotika zu besonders sorgfältigem Vorgehen bei der
Auswahl der Präparate geraten, da das Blutungsrisiko um das Fünffache bei
bestimmten Antibiotika erhöht sein kann (
http://dx.doi.org/10.1160/TH13-09-0723).
Bei den neueren Blutgerinnungshemmern - NOAK - (z.B. Dagibatran) wurde
das Dabigatranbindende Antikörper-Medikament Idarucizumab (Handelsname Praxbind)
im Oktober 2015 in den USA und im November in der EU als erstes Antidot für
einen der neuen Gerinnungshemmer zugelassen.
Antikoagulanzien, Blutgerinnungsstörungen,
Hämatom,
Heparin,
Kollagenschwamm,
Nachblutung,
Oxalatblut,
Quick-Wert, Thrombin
http://www.staff.uni-mainz.de/goldinge/cumarine.htm
Kummetverankerung
engl.: ?; historische, spezielle Form einer
Zahnfleischklammer: Ein
vestibulärer Drahtbügel oder eine Kunststoffspange, der
(die) in die Umschlagsfalte reicht; dient als Halte-
und Verbindungselement bei
schleimhautgelagerten (nicht abgestützten)
Teilprothesen; kann
bei doppelseitiger Freiendsituation
ohne konventionelle Klammerverankerung
Anwendung finden; zählt zu den
indirekten Halteelementen
Verbinder
http://sundoc.bibliothek.uni-halle.de/diss-online/05/05H160/t6.pdf
Kündigungsschutz
in einer zahnärztlichen Praxis, engl.: protection against wrongful
dismissal; die zahnärztliche Praxis zählt in der überwiegenden Mehrzahl zu
den "Kleinbetrieben". Ab 1.1.2004 wird dazu gesagt, dass der Betrieb solange ein
Kleinbetrieb ist, wie er nicht mehr als zehn Arbeitnehmer regelmäßig beschäftigt
(§ 23 Abs. 1 S. 3 KSchG). Ausgenommen bleiben Auszubildende. Damit gilt (nach
RA Dr. Uwe Schlegel in ZWP 5/04):
Kunstfehler
ärztlicher,
engl.: malpractice; Verstoß gegen die allgemein anerkannten Grundsätze
der ärztlichen Wissenschaft. Begriff heute nicht mehr gebräuchlich und durch
Behandlungsfehler ersetzt.
Beweislast,
Gutachterkommission für Fragen
zahnärztlicher Haftung, Haftung,
Leitlinie,
Patientensicherheit
920 Fälle bei 13 Millionen Behandlungen (zm, 2018)
Kunststoffe
Dentalkunststoffe,
engl.: synthetic materials, polymer; organische Verbindungen, meist synthetisch hergestellt.
Grundlage für viele zahnärztliche Ersatzmaterialien (Prothesenbasis,
Füllungen, künstliche Zähne).
Wegen möglicher Allergiepotentiale und
der Neigung zur Plaqueanlagerung in der
Mundhöhle gelegentlich nicht unproblematisch. Nicht überschaubare Vielfalt, u.U. mit nicht
ausreichender Langzeiterfahrung. Über Zersetzungsprodukte durch den Einfluss des
Mundhöhlenmilieus ist wenig bekannt.
In der ZHK werden eine Vielzahl von Kunststoffen - sog. Dentalkunststoffe - eingesetzt. Eine grobe Einteilung kann sein:
Acrylate,
Diacrylate,
Hydrochinon,
K+B,
Langzeitpolymerisation,
Methacrylate,
Polyamid,
Polymerisation,
Prothesenstomatitis,
Restmonomer, Silane,
Verblendkrone,
Zytotoxizität
Kunststofffüllung
engl.: acrylic filling; Oberbegriff für eine Vielzahl von synthetischen
Füllungsmaterialien. I.d.R. werden damit
Komposite-Materialien gemeint. In der Laiensprache häufig mit einer
einfachen zahnfarbenen Füllung ("weißen Füllung") gleichgesetzt.
Füllung,
Füllungsmaterialien
Special:
Füllungen auf
Zahnwissen.de
Kunststoffkrone Kunststoffmantelkrone, Acrylkrone, Plastikkrone, engl.: plastic jacket crown, acrylic resin crown; zur dauerhaften Versorgung heute nicht mehr gebräuchliche, der Zahnfarbe angepasste Mantelkrone. Trotz verbesserter Materialien und Techniken, lassen sich damit nur ein befriedigendes kosmetisches Ergebnis erzielen, die Lebensdauer ist nicht akzeptabel und die Bioverträglichkeit ist im direkten Kontakt mit Körpergewebe der von Keramiksystemen weit unterlegen. Zusätzlich neigen Kunststoffe generell zu einer Plaquebildung. Einsatz in der ZHK als (Langzeit-)Provisorium.
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Kunststoffprothese
engl.: acrylic resin denture; Schlagwortbezeichnung für eine einfache
Teilprothese mit einer
Prothesenbasis, welche
vollständig aus Kunststoff (Polymethylmethacrylat) besteht. Als
Halteelemente werden i.d.R.
einfache gebogene Klammern verwendet.
Einsatz unter fachlichen Gesichtspunkten nur als als Provisorium.
Nylonprothese
Kunststoffverblendkrone ; engl.:
acrylic faced-cast crown; Kunststoff,
Verblendkrone
Kunstzahn Konfektionszahn, künstlicher Zahn, Kunstzähne, engl.: artificial tooth (teeth), plastic o. ceramics tooth; industriell vorgefertigte Zähne aus Kunststoff ("Kunststoffzahn") oder keramischen Massen ("Keramikzahn"); Verankerung an der Prothesenbasis durch Polymerisation oder mechanisch (Goldknopfzähne, Unterschnitte). K. werden in Großserie in vielen zahnähnlichen Farben und Größen fabriziert, meist als Garnituren (kompletter Satz Front- bzw. Backenzähne) und vom Zahntechniker individuell in die Prothesenbasis eingearbeitet. Fabrikate auf Kunststoffbasis (meist anorganisch hochgefüllte Urethan-Dimethacrylate) sind leichter zu verarbeiten und im Gebrauch nicht so anfällig wie Porzellanzähne, erreichen aber nicht deren Abrasions- und Farbfestigkeit. Historisch: Zähne des Flusspferdes oder sogar Menschenzähne wurden als K. verarbeitet. ![]() ![]() |
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Kupferamalgam
Quecksilberlegierung auf Kupferbasis,
engl.: copper amalgam; früher Anwendung bei
Milchzähnen; Zusammensetzung: ca. 35 m% Cu u. ca. 65 m% Hg mit
weiteren Restbestandteilen (z.B. Zinn) in geringer Konzentration. Durch den
Kupferzusatz als stark bakterienabtötend
(karieshemmend!) bekannt, ist K. aus versch. Gründen (nicht nachgewiesene
Ungefährlichkeit, schlechte Mundbeständigkeit, hohe
Quecksilberdampf-Konzentration bei der Verarbeitung) heute nicht mehr im Einsatz; eine
Anwendung gilt als obsolet.
Amalgam,
Behandlung von Milchzähnen,
HCSC-Amalgam,
oligodynamische Wirkung,
Silberamalgam
Kupferringabdruck Kupferring-Abformung, "Kupferring-Kerr™-Abdruck", engl.: copper ring (individual crown) impression; nicht mehr gebräuchliche, umständliche und u.U. gingivaschädigende Einzelabformung eines einzelnen Zahnstumpfs mittels eines vorher angepassten Kupferringes. ![]() |
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Kupferzement
engl.: copper (dental) cement; früher gebräuchlicher
Befestigungs- und
Unterfüllungszement mit antiseptischen
Zusätzen von Kupfersalzen zur Vorbeugung vor einer
erneuten Karies; Zusammensetzung
z.B.: ZnO, MgO, CuSCN, H3P04
Kuppelfüllung
; Onlay,
Overlay
kurativ , heilend, engl.: curative; ärztlichen Tätigkeit im Sinne einer heilenden Behandlung.
Kürettage Kürettement, Curettage, Curettement, Ausschabung, Auskratzung, engl.: curettage; in der ZHK von versch. Bedeutung:
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Kürette ,
engl.: curet(te);
Gracey Kürette,
Kürettage
Kurierfreiheit
engl.: curative liberty (freedom); Recht, als Nichtarzt (ohne
Approbation) aktiv andere
Menschen zu behandeln oder (aus der Sicht des Patienten) sich von Nichtärzten
behandeln zu lassen. Die K. wurde in D - nach vorherigen Verboten - um
1870 wieder eingeführt und bildete z.B. die Grundlage für das nicht mehr
existierende Berufsbild der Dentisten,
da die K. für Zahnärzte 1952 aufgehoben wurde. Heute unterliegen
überwiegend die Heilpraktiker der K.
Dentist,
Zahnarzt
Kurvatur
Krümmung, engl.: curvature; Begriff taucht in der
ZHK mehrfach auf, z.B. für die
Krümmung der Zahnwurzel oder deren Wurzelkanal in der Nähe der
Wurzelspitze.
Kurzimplantate Ultrakurzimplantate, engl.: (ultra) short implants; Bez. für Implantate mit einer Länge zwischen 6 u. 8 mm, welche bei mangelndem Knochenangebot zum Einsatz kommen können. Das von der Firma Bicon (Boston, USA) 2003 eingeführte Implantatdesign kommt besonders bei mangelndem Kieferknochenangebot zum Einsatz. Der Hersteller schreibt dazu auf seiner WebSite: "Das 6,0 x 5,7 mm-Implantat wurde im Januar 2003 eingeführt und stellt ein weiteres bahnbrechendes Produkt in der Palette der Bicon-Implantate dar. Es bietet eine Oberfläche von mehr als 211 Quadratmillimeter für die Osseointegration und macht Sinus-Lifts oder Knochenaufbauverfahren häufig überflüssig. Durch die Kürze des Implantats können es Zahnärzte bedenkenlos bei geringer Knochensubstanz einsetzen und so den inferioren Alveolarnerv und den Oberkiefer-Sinus umgehen. Wie alle anderen Bicon-Implantate ist auch dieses neue Implantat sandgestrahlt und in einem Salpetersäurebad passiviert." Implantate unter 6mm Länge werden auch als "Ultrakurzimplantate" bezeichnet. Der Erfolg verkürzter Implantate ist stark vom Implantatdesign und Konnektionstyp (Implantat- Abutment-Verbindung) abhängig und kann u.a. nach dem Grundsatz: "je kürzer, je breiter" gesehen werden. Das Design ("Plateaudesign") soll in der Breite mindestens den "wide implants" (> 4,5 mm Durchmesser) entsprechen und bei den Gewinden einen weiten Abstand haben. Anwendung hauptsächlich im Seitenzahnbereich; wegen mangelnder Primärstabilität zur Sofortimplantation nicht geeignet. ![]() ![]() |
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Kurztubus, engl.:
short-cone ; Tubus
Kurzwelle,
Kurzwellentherapie, engl.: short-wave
diathermy;
Mikrodiathermie
Kurzzeitpolymerisation ,
Langzeitpolymerisation
Küvette
engl.: cuvette; franz.: Napf, kleines Gefäß; in der
Zahntechnik gebräuchlich als
zweiteiliges Gefäß (Hartkunststoff, Metall) zur Herstellung von
Kunststoffprothesen oder zum Dublieren von
Modellen.
Kynodontie , Bez. für Zähne mit einer kleinen Nervhöhle (Pulpencavum)
KZBV
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung; engl.: National Association of
Statutory Health Insurance Dentists; durch das
Sozialgesetzbuch (SGB V)
vorgeschriebener Zusammenschluss aller Kassenzahnärztlichen
Vereinigungen (KZV) auf Bundesebene mit dem Status einer
Körperschaft des öffentlichen Rechts (KdöR); sie
regelt Belange der Vertragszahnärzte
auf Bundesebene. Da es gesetzlich definiert keine "Kassenzahnärzte" sondern
"Vertragszahnärzte" gibt, ist die Bezeichnung irreführend und als historisch zu
werten.
Mit dem Inkrafttreten des
GKV-Modernisierungs-Gesetzes (GMG) ist die Verhandlungs- und
Regelungskompetenz für den Bereich gesetzlicher
Zahnersatz mit Wirkung zum 1.1.2005
in vollem Umfang auf die KZBV übergegangen.
Seit 11/2013 ist Dr. Wolfgang Eßer (59 Jahre, Zahnarzt aus Mönchengladbach)
Vorsitzender der KZBV.
Internetadresse: http://www.kzbv.de
Selbstverwaltung,
Schiedsverfahren
Daten und Fakten 2011
KZV Kassenzahnärztliche Vereinigung; engl.: Association of Statutory Health Insurance Dentists; gesetzlich vorgeschriebener Zusammenschluss aller Vertragszahnärzte auf Bundesländerebene (bei über 10.000 auch eine Unterteilung möglich) als Teil der sog. Selbstverwaltung mit dem Status einer Körperschaft. Bedingt durch die Strukturen der Besatzungszeit gab es bis 2004 besonders im Südwesten Unterteilungen nach Regierungsbezirken (z.B. in B.-W. die KZVen Freiburg, Mannheim, Stuttgart, Tübingen). Ebenfalls wurde ab 2004 mit dem GMG eine weitgehende "Professionalisierung" in hauptamtliche Vorstände gesetzlich festgelegt ( ![]() Historie: Die Gründung der Kassenärztlichen Vereinigungen geht zurück auf eine Notverordnung des Reichspräsidenten 8.12. 1931, welche die Arbeitskämpfe zwischen Ärzten und Krankenkassen schlichten sollte. Das bis dahin bestehende System der Einzelverträge zwischen Kassen und Ärzten wurde aufgehoben. Es besteht für jeden Vertragszahnarzt eine Mitgliedspflicht; umsatzabhängigen Gebühren und eine Grundpauschale finanzieren den Verwaltungsaufwand (je nach Umsatz und KZV sehr verschieden; jährlich etwa zwischen 750,- und 2500,- €). Aufgaben der KZVen sind u.a. die Entgegennahme und Verteilung ( ![]() Die Vertragszahnärzte wählen die Mitglieder zur Vertreterversammlung alle 5 Jahre nach dem d'Hont-Prinzip; die gewählten Vertreter wiederum nach Satzungsvorgaben den Vorstand und entsprechende Ausschüsse. Mit dem Inkrafttreten des GKV-Modernisierungs-Gesetzes (GMG) ist die Verhandlungs- und Regelungskompetenz für den Bereich gesetzlicher Zahnersatz mit Wirkung zum 1.1.2005 in vollem Umfang auf die Bundesebene übergegangen. Ab dem 01.01.2012 müssen
die Zahnarztpraxen die Abrechnungen der
gesetzlich
versicherten Patienten der KZV komplett elektronisch übermitteln.
Dies bedeutet auch, dass die in den
Laborrechnungen enthaltenen Material- und Laborkosten als Bestandteil der
zahnärztlichen Abrechnung elektronisch an die KZV zu übermitteln sind. |
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KZV-übergreifende
Berufsausübungsgemeinschaften ÜBAG, durch das Vertragsarztrechtsänderungsgesetz (VÄndG, VÄG) seit 2007 erlaubte Bildung von "überörtlichen Berufsausübungsgemeinschaften". Bei dieser Gesellschaft zwischen mehreren Vertragszahnärzten können die Vertragspartner ihre Praxen auch in verschiedenen KZV-Bereichen haben. Die sich hierdurch ergebenden Probleme in der zahnärztlichen Leistungsabrechnung (unterschiedliche Honorarverteilungsmaßstäbe und Punktwerte), werden von der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung wie folgt kommentiert: "Jeder an einer ÜBAG beteiligte Vertragszahnarzt bleibt Mitglied bei seiner bisherigen KZV. Die Partner bestimmen in einer schriftlichen Erklärung eine der KZVen, bei der mindestens ein Partner zugelassen ist, zu ihrer "Wahl-KZV", nach deren Regelungen sich alle Abrechnungs- und Prüfverfahren richten. Die Wahl-KZV übernimmt die Abwicklung von Ausgleichsforderungen an die KZVen, bei denen Partner der ÜBAG ihren Vertragszahnarztsitz haben." ![]() |
[
Autor:
Dr. Klaus de Cassan
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