Zahnwissen-Lexikon
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diese Übersetzung kann entstellend oder falsch sein! |
Coagulum , engl.: do. or (blood) clot ;
Koagulum
Cocain ,
Kokain
Codein
Morphiumabkömmling, Methylmorphin, griech. Kodeia = Mohnkapsel, engl.: codeine;
natürlich (in Opium) oder halbsynthetisch hergestelltes Alkaloid mit
vielfältigen Wirkungen auf das zentrale Nervensystem (z.B. auf das Hustenzentrum
als Antitussivum,
Schmerzzentrum). Codeinphosphat in Dosen von 10-30 mg wird häufig
schmerzstillenden Kombi-Präparaten (
Analgetika) zugesetzt; Konzentrationen über 100mg unterliegen dem
Betäubungsmittelgesetz.
Coffin Feder engl.: Coffin spring; nach dem Engländer Walter C. Coffin (1853-1916) benannte omegaförmige Feder aus einem stärkeren, starren Draht (etwa 1,3 mm Durchm.) welche als Dehnschraubenersatz zur Aktivierung der Coffin Dehnplatte oder des Gebissformers nach Bimler dient. Im Gegensatz zu einer in der Richtung festgelegten Dehnschraube ist die C. F. in ihrer Kraftrichtung variabler, außerdem benötigt sie weniger Platz. Nachteilig sind die nur gering dosierbare Kraftstärke und die Notwendigkeit, diese Feder in einer Zahnarztpraxis aktivieren zu müssen. ![]() |
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Col ; interdentaler Sattel;
Sattel
Collum , Kollum, lat. Bez. für Hals; in
der ZHK u.a. gebräuchlich für:
Collum dentis,
Zahnhals
Collum
mandibulae, Kiefergelenkhals,
Kiefergelenk
Collumfraktur Kollumfraktur, Kiefergelenksfortsatzfraktur, engl.: condylar neck fracture; im Halsteil des Processus condylaris auftretender Kieferbruch mit Unterteilung in hohe, mittlere und Basisfraktur. Bei vollständigen Frakturen sind die Bruchstücke i.d.R. gegeneinander verschoben (disloziert), da zum einen die Krafteinwirkung während des Traumas selbst, aber besonders der Muskelzug des angreifenden M. pterygoideus lateralis das Köpfchen aus der Gelenkpfanne herauszieht (i.d.R. zur Kiefermitte hin und nach vorn). Therapie meist durch Schienen mit Aufbissbehelf und funktioneller Nachbehandlung ( ![]() ![]() |
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Commotio
cerebri, Kommotion, Gehirnerschütterung, engl.: do. or
concussion; reversible Störung des Gehirns als Folge eines
Schädel-Hirn-Traumas (SHT). Symptome
sind Erinnerungslücken ( Amnesie),
Bewusstseinsstörung, Übelkeit, Brechreiz, Kreislauf- und Atemstörungen und
Veränderungen der Hirnstromkurve.
Contusio,
Kieferbruch,
Trauma
Community Periodontal Index of
Treatment Needs , CPITN
Compliance
Befolgung auferlegter Gesetze und Verordnungen;
Therapietreue, Bereitschaft eines Patienten zur aktiven Mitwirkung an
therapeutischen Maßnahmen, konsequentes Befolgen einer Therapieempfehlung, engl.: do.; Befolgung von Verordnungen und Anweisungen; ein "Sich
fügen" als Grundlage der meisten erfolgreichen ärztlichen Therapien und
stark abhängig von einem funktionierendem Arzt-Patienten-Verhältnis. Hinter dem
umständlichen Namen "Patientencompliance" verbirgt sich nichts anderes,
als das Maß für die Bereitschaft, eine medizinische Empfehlung oder Anordnung
zu befolgen. Hierzu ist es notwendig, dass der Patient aktiv in
medizinische Maßnahmen eingebunden
wird (laienverständliche Aufklärung
über Befunderhebung,
Diagnose und
Therapie sowie über zu
erwartendem Krankheitsverlauf). Zur
Aufrechterhaltung einer C. wird im zahnärztlichen Bereich u.a. ein
sog. "Recall" durchgeführt.
Analog dazu wird bei Nichtbefolgen medizinischer Ratschläge und Therapien von
Non-Compliance gesprochen. Dabei ist nach einer BGH-Entscheidung
(Az.: VI ZR 157/08) zu beachten: Nimmt ein Patient den
ärztlichen Rat nicht an, muss ihn sein Arzt auf mögliche schwer wiegende Folgen
der Nichtbehandlung hinweisen. Andernfalls kann der Arzt trotz eines richtigen
Rates in Haftung genommen werden.
Neuere Definitionen ersetzen den Begriff C. zunehmend durch "Concordance"
(= Übereinstimmung) und sehen eine erfolgversprechende C. nur als
Dreiecksbeziehung zwischen Patient, Arzt und Therapie (
Shared Decision Making). Dieser Begriffwechsel
beruht auf der Erkenntnis, dass therapeutischen Maßnahmen nur dann akzeptiert
werden, wenn sie in Übereinstimmung mit den persönlichen Überzeugungen des
Patienten stehen.
Behandlung von (geistig)
behinderten Patienten, Behandlung von
Milchzähnen, Down-Syndrom,
Iatrophobie,
Placebo,
Prophylaxe, Recall,
Reevaluation,
Versorgungsforschung
klinisch-ethische Falldiskussion: „Der Zahn muss raus!“ – Patientenwunsch versus
Expertise (zm, 2020)
Der Ton macht die Compliance (Ärztezeitung, 2012)
Compliance-Leitlinie
der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung;
Ziel dieser 2015 eingeführten Leitlinie
ist es, die ordnungsgemäße vertragszahnärztliche Berufsausübung dadurch zu
erleichtern, dass
- ausgewählte vertragszahnärztliche Pflichten übersichtlich zusammengestellt
werden und damit auf einen Blick erkennbar sind,
- exemplarische Konkretisierungen bzw. darauf basierende allgemeine
Handlungsempfehlungen gegeben werden, wie diese Pflichten umgesetzt und Verstöße
dagegen vermieden werden können,
- die Unabhängigkeit zahnärztlicher Entscheidungen von wirtschaftlicher
Einflussnahme durch Dritte gewahrt bleibt.
Vertragszahnarzt
Compliance-L. im Wortlaut (©
KZBV, 2015)
Compomere ,
Kompomere
Componeer ®
Komposit Schmelzschalen, von dem Dentalhersteller
Coltène/Whaledent 2011 eingeführtes System für Fronzahnrestaurationen auf
Veneer-Basis. C. sind
polymerisierte, vorgefertigte Nano-Hybrid-Komposit Schmelz-Schalen, die die
Vorteile der direkten Kompositrestauration mit den Vorteilen von vorgefertigten
Veneers verbinden sollen. C. ist eine aus hochwertigem
Komposit hergestellte Formhilfe, die
eine bis zu 40 Prozent kürzere Behandlungszeit als bei der herkömmlichen
Freihandtechnik ermöglichen soll.
www.coltene.com/
Ästhetische Korrekturen so einfach wie nie zuvor (ZWP, 2012)
Composite ,
Composites;
Komposite
Computergestützte Navigation in der Implantologie, "3D-Planung" engl.: computer-assisted navigation in implantology, 3D Implant Planning; 3D-Techniken zum präzisen Setzen von Implantaten. Gerade bei komplexen Fällen erscheint ein derartiger, aufwändiger technischer Einsatz sinnvoll, um Misserfolgen vorzubeugen. Es haben sich (2011) zwei verschiedene Möglichkeiten zur intraoperativen Umsetzung von 3-D-Implantatplanungen bewährt: die Verwendung von speziell hergestellten Bohrschablonen (z. B. Materialise SurgiGuide, Camlog Guide, Med3D) oder die Anwendung von optischem Infrarot-Tracking (z. B. RoboDent, Artma Virtual Patient System). Umstritten ist, ob die theoretische Präzision in der Praxis erreicht werden kann und ob das Aufwand/Nutzen-Verhältnis bei systembedingter zusätzlicher Strahlenbelastung gegeben ist. ![]() ![]() ![]() ![]() |
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Computertomographie
,
CT; Tomographie
Conceptor Alpha
™ Artikulator ähnliches Gerät zur Therapierung und Simulierung von physiologischen-, wie auch pathologischen Kiefergelenksbewegungen. Die Zuordnungssimulierung soll Einblick in die Funktionsabläufe der unterschiedlichen anatomischen Gelenke geben. Der Conceptor gehört zu einem "Konzept" der Funktionsanalytik und -therapie sowie prothetischen Versorgung. Der Vater dieses Konzepts ist Peter Lerch, ein Schweizer Prothetiker, der letzte, der noch bei Prof. Gerber ausgebildet worden ist. Die Grundlage der physiologischen Rekonstruktion bildet das durch Gerber erarbeitete Kondylarkonzept. Die Umsetzung auf den voll- bzw. teilbezahnten Patienten erfolgte durch Lerch in enger Zusammenarbeit mit Prof. Gerber. ![]() ![]() |
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Conditioner
Konditioner, chem. Lösungen (z.B. EDTA,
Maleinsäure) im Rahmen der Adhäsivtechnik bei der
Dentinhaftvermittlung, um die auf der
Kavitätenoberfläche befindliche
Schmierfläche zu entfernen.
Adhäsivtechnik,
Dentinhaftung
Condylator , von Prof.
Gerber entwickelter
Mittelwertartikulator mit konvex
gekrümmter Kondylarbahnführung.
Abbildung
Condylion
Kondylion, Co, engl.: do.;
kephalometrischer Referenzpunkt:
der am weitesten kranial gelegene Punkt
eines Condylus. Die Verbindungslinie zwischen den
Punkten Orbitale (Or) und Condylion (Co)
bildet die "modifizierte
Frankfurter Horizontale".
Condylus mandibulae, Kondylus, Capitulum mandibulae, Gelenkköpfchen, Gelenkkopf, Kiefergelenkköpfchen, engl.: (mandibular) condyle; beweglicher, walzenförmiger Anteil des Kiefergelenks, welcher an der Spitze des Gelenkfortsatzes (Processus condylaris) des Unterkiefers sitzt. Artikuliert direkt mit der Gelenkzwischenscheibe (Discus) und indirekt mit der Gelenkpfanne (Fossa mandibularis) Bei Gewalteinwirkung ist sein Ansatz zum Unterkiefer (Collum mandibulae) einer der bruchgefährdeten Teile des Unterkiefers ("Collumfraktur"). Unter einem "schwingenden Kondylus" versteht man das Gelenkköpfchen der Balanceseite; der "ruhende Kondylus" ist derjenige der Arbeitsseite ( ![]() ![]() |
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Cone fit
engl. Sprachgebrauch im Rahmen einer
endodontischen Maßnahme (
Wurzelkanalbehandlung):
optimale Anpassung des Masterpoints
im Wurzelkanal. Angestrebt wird eine
Klemmpassung ("tug back") im
apikalen Drittel des Wurzelkanals
connatalis
konnatal, kongenital, engl.:
congenital; angeboren im Sinne vom im Mutterleib
oder während der Geburt erworben (nicht erblich bedingt).
genetisch
Consilium
der Bundeszahnärztekammer; 2001 gegründetes
wissenschaftliches Beratergremium mit interdisziplinärer Kompetenz zur Wahrung
der freiberuflichen Berufsausübung. Es berät die zahnärztliche Berufspolitik in
juristischen, ökonomischen und sozialmedizinischen Fragen.
Produktsicherheitsrat
Wissenschaftlicher Beirat der Bundeszahnärztekammer (2018)
Continuing Professional
Development
CPD; "lebenslanges Lernen"; neuzeitlicher Begriff für einen über die
gesamte Berufstätigkeit andauernder (Fort-)Bildungsprozess. Hierdurch wird im
Sinne einer Qualitätssicherung
gewährleistet, dass berufsmäßige Standards erhalten und weiterentwickelt werden.
Fortbildung
Contusio
cerebri, Kontusion, Hirnprellung, engl.: do. or brain
contusion; (Zer-)Quetschung von Gehirngewebe als Folge einer
Gewalteinwirkung mit den klassischen Symptomen: Bewusstlosigkeit und retrograde
Amnesie
Commotio,Trauma
Coping
engl. für Abdeckung o. Kappe; in der
ZHK als Oberbegriff für versch.
Behelfe:
Abdeckkappe, Verschlusskappe
Übertragungskappe
dünne
Metallkappe (konventionell,
galvanisch oder aus Folie
hergestellt), auf welche keramische Massen aufgebrannt werden.
Corona
dentis, Zahnkrone, engl.: do. or
(dental) crown.; der sichtbare Teil des Zahnes in
einem normalen Gebiss (= klinische C.);
Zahn
coronal leakage
"koronales Leck", Undichtigkeit einer Verschlussfüllung; Bezeichnung im
Zusammenhang mit der
Wurzelkanalbehandlung eines Zahnes gebräuchlich: Nach definitiver Versorgung
des Wurzelkanals mit einem
Wurzelkanalfüllmaterial muss der eröffnete Zahn mit einer endgültigen
Füllung randdicht verschlossen werden, damit nicht durch feine
Randspalte ("Leck", "leakage")
erneut Bakterien aus der Mundhöhle in den Wurzelkanal eindringen und zu
Entzündungen führen können. Die Bedeutung des Leakage-Effekts wird bei einer
regelrechten Wurzelkanalfüllung in der Literatur ebenso kontrovers diskutiert
wie das definitive Verschlussmaterial.
Wurzelkanalbehandlung
Cortison
Nebennierenrinde-Hormon, Glukokortikoid, engl.: cortisone ; regelt u.a. den Fett-,
Eiweiß- und Mineralstoffwechsel und steuert das
Immunsystem des Körpers. Die
Tagesproduktion liegt zwischen 20 und 200 mg. Bei größeren Entzündungen reicht
diese Produktion nicht aus, um einen therapeutischen Effekt - meist eine
Entzündungshemmung - zu
bewirken; Einsatz in der ZHK besonders bei
Zahnfleischentzündungen (z.B.
Dontisolon-Salbe™) oder als Einlage
in infizierte Wurzelkanäle (z.B. Ledermix™).
Die entzündungshemmende Wirkung von C. kommt durch eine Beeinflussung von
verschiedenen Bereichen des Immunsystems
zustande und beruht auf mehreren Mechanismen. Die Glukokortikoide interferieren
mit den Makrophagen und mit den T-Lymphozyten, bei denen es sich um Zellen des
Immunsystems handelt. Dabei wird die Bildung von Zytokinen, die als Signalstoffe
des Immunsystems fungieren und einen wesentlichen Beitrag an der Entstehung
entzündlicher Prozesse haben, gehemmt. Zu den durch Glukokortikoide gehemmten
Zytokinen gehören u.a. Interleukin-1 und Interleukin-2, sowie
Tumornekrosefaktor-alpha. Außerdem hemmen die Glukokortikoide die
Prostaglandin-Synthese, indem sie die Enzyme Cyclooxygenase-2 und Phospholipase
A2 blockieren. Darüber hinaus kommt es durch die Glukokortikoide zu einer
Hemmung der Ausschüttung von Entzündungsmediatoren, wie
Histamin, und zu einem beschleunigtem
Abbau dieser Mediatoren.
Der Einsatz von C. ist wegen möglicher Nebenwirkungen nicht unumstritten
- teilweise erfolgt eine sehr kontroverse Diskussion; allerdings ist nach
Einschätzung von Fachleuten der therapeutische Effekt bei richtiger Dosierung
viel höher zu bewerten als die möglichen Nebenwirkungen.
Implantat: Risikofaktoren, Ledermix™,
Neuritis,
Prednisolon,
Vitalerhaltung
Cosmopost ™ Wurzelstift, (Ivoclar, Schaan, Liechtenstein), Nachfolgeprodukt: FRC Postec™, Cerapost™-Wurzelstift, (Gebr. Brasseler, Lemgo, D), Nachfolgeprodukt Dentipost™, s. Abb., engl.: Cosmopost (Cerapost) root pin; zylindrisch-konische Wurzelstifte aus Zirkoniumoxidkeramik. Handelsnamen für die zwei gebräuchlichsten Stiftsysteme auf Keramik-Basis. Zahnfarbene Stifte bieten im Vergleich zu den metallischen Wurzelstiften den Vorteil einer ästhetisch einwandfreien Restauration. Gleichzeitig ermöglicht der Stift durch seine gute mechanische Belastbarkeit kombiniert mit der Möglichkeit einer spaltfreien Applikation im Sinne der Adhäsivtechnik, eine dauerhafte und stabile Restauration. Langzeitergebnisse im Hinblick auf Bruchgefährdung der Stifte liegen allerdings noch nicht vor - erste Zwischenergebnisse sind positiv zu bewerten. ![]() |
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Costen-Syndrom
otodentales Syndrom,
„Myofaziale Dysfunktion“ (= muskuläre Fehlfunktion im Gesichtsbereich);
James Bray Costen, St. Louis, USA, 1895-1962, engl.: Costen's syndrome;
als Komplex mit neuralgiformen Schmerzen im Kiefer-Ohr-Schädelbereich, verbunden
mit Zungenbrennen, Einschränkung der Hörfähigkeit, Schwindelgefühl und
Tinnitus-artigen Ohrgeräuschen. Über
die Ätiologie herrschen
unterschiedliche Auffassungen: Nach Meinung seines Entdeckers durch ein
krankhaftes Kiefergelenk oder durch
eine falsche Bisslage (Bisssenkung);
andere Erklärungen sehe eine Rückwärtsverlagerung des Kiefergelenksköpfchens
( Condylus) mit Druck auf den Nervus
auriculotemporalis als Ursache der Beschwerden. Der Begriff ist heute im
Zusammenhang mit Myoarthropathien
nicht mehr gebräuchlich.
Morbus, Myoarthropathien,
Syndrom,
Tinnitus
Council of European Dentists
CED; nicht-professionelle Vereinigung als Dachverband der zahnärztlichen
Organisationen der EU-Mitgliedsstaaten und Staaten mit Beobachterstatus;
repräsentiert werden nach Eigenangaben über 300.000 Zahnärztinnen und Zahnärzte.
"Aus Sicht der europäischen Zahnärzteschaft sei es wichtig, das europäische
Gesundheitswesen weiterzuentwickeln. Dieses stehe in einem Spannungsverhältnis
zwischen Regulierung der wirtschaftlichen Freiheiten auf EU-Ebene einerseits und
nationaler Steuerung der Finanzierung und Leistungserbringung andererseits."
ERO, FDI
http://www.eudental.eu/
Übersicht über die dentale Situation in den meisten europäischen Staaten
(2015)
Cover denture Coverdenture, Overdenture, Deckprothese, Hybridprothese, engl.: overdenture or overlay denture; spez. Prothesenart im nur noch gering bezahnten Kiefer (i.d.R. noch 1 -3 eigene Zähne) bei nicht mehr optimaler Festigkeit der Restzähne (= Langzeit-Übergang zur Vollprothese). Form und Ausdehnung dieser Teilprothese entsprechen meist einer Vollprothese. Die vorhandenen Zähne werden i.d.R. über Resilienzteleskope mit dem Zahnersatz verbunden und beanspruchen so das Restgebiss nicht so stark wie konventionelle Halte- und Stützelemente. Andere Verankerungsformen sind entsprechend gearbeitete Stege (s. Abb. unten) oder Stiftkappen ![]() ![]() |
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Cowden-Krankheit Genodermatose, engl.: Cowden Disease (Multiple Hamartoma Syndrome); seltene (autosomal dominant; vielfach klinisch nicht sichtbar), nach dem Namen der ersten Patientin, bei der dieses Krankheitsbild beschrieben wurde, benannte Erkrankung in Form von (einzeln oder kombiniert) Entwicklung multipler Hamartome in verschiedenen Organen, Papillomen an Lippenrot, Zahnfleisch und Mundschleimhaut, Vogelgesicht mit adenoider Fazies, Oberkieferhypoplasie. ![]() |
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CPC-Linie Abk. von Caninus-Papilla-Caninus-Linie; im Regelfall liegen die Eckzähne (Caninae) auf einer transversalen Linie durch die Mitte der Papilla incisiva (vorderer Gaumen); gilt als Bezugspunkt bei der Aufstellung künstlicher Zähne beim Zahnersatz im Frontzahnbereich. Wegen stark variierender anatomischer Ausprägungen und altersbedingter Verschiebung (bei älteren Menschen liegt die CPC-Linie hinter der Papilla incisiva) als Bezugslinie umstritten. ![]() |
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CPI auch C.P.I. ; Abk.
von
Cervical Plaque Index;
Plaqueindex oder Community Periodontal Index
;
CPITN engl. Abbk. von Community Periodontal Index of Treatment Needs, von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) favorisierter Gruppen-Index zur Beurteilung des parodontalen Zustandes und daraus folgernd einer Behandlungsnotwendigkeit von Zahnfleischerkrankungen; entwickelt 1982 von Ainamo et al. ist dieser Index besonders für epidemiologische Studien geeignet. Aus versch. Gründen hat sich dieser Index nicht durchsetzen können. An seiner Stelle gilt heute (2010) - besonders in Europa (in D mit dem GMG ab 2004 in die Leistungen der Gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen) - der 1992 in den USA entwickelte sog. Parodontale Screening-Index (PSI): Die Indexerhebung erfolgt mit der "WHO-Sonde" (s. Abb.) oder einer entsprechenden Parodontalsonde. Man unterteilt das Gebiss eines Erwachsen in 6 Bezirke (Sextanten; Zähne von 18 bis 14, 13 bis 23, 24 bis 28 usw., s. Abb.), die einzeln untersucht werden. Bei Kindern und Jugendlichen untersucht man nur die Schneidezähne und die ersten Molaren. Jeder Zahn innerhalb der Sextanten wird an sechs definierten Sondierungsstellen (s. Abb.) untersucht, nur der höchste Wert wird in einem Befundschema eingetragen. Wird an einer Stelle der Codewert 4 erreicht, geht man direkt zum nächsten Sextanten über, da dieser Bezirk dann generell den (schlechtesten) Wert 4 erhält. Die fünf Codes des PSI:
Für eine allfällige Behandlung besagen die Codes: |
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CPT
engl. Abk. von Current Procedural Terminology; ein dem deutschen
BEMA bzw. der
GOZ "vergleichbares" US-amerikanisches
Katalogisierungssystem zur Abrechnung medizinischer Leistungen gegenüber
Kostenträgern. Diese CPT-Codes werden von der American Medical
Association herausgegeben.
ihttp://www.dimdi.de/static/de/klassi/icd-10-gm/index.htm bzw.:
http://apps.who.int/classifications/apps/icd/icd10online/
Cracked-tooth-Syndrom , unvollständige (Längs-)Fraktur eines Zahnes;
Infraktur,
Zahnfraktur
crestal
krestal, engl.: crestal;
1.) Richtungsbezeichnung für "vom Kieferkamm her". Ausdruck
hauptsächlich gebräuchlich bei der Implantation für die Vorgehensweise beim
Setzen von Implantaten. Normalerweise erfolgt das setzen von crestal her; einige
Systeme (z.B. BOI) implantieren
von lateral (der Seite) her.
2.) im Bereich des knöchernen Alveolarrandes (Limbus alveolaris) oder an
der Crista alveolaris. So liegt bei einem klassischen
Implantat der Implantatkörper
infracrestal, der Implantathals
supracrestal ; Arcus
alveolaris
subcrestal (subkrestal) steht für "unter dem knöchernen
Alveolarrand"
Implantat,
krestal
Crowding , engl. für Zusammendrängen;
Engstand
Crouzon-Syndrom ;
Gesichts-Schädel-Fehlbildung ("Wabenschädel");
Apert-Syndrom
Crown-down-Technik , "ein Schritt nach
unten Technik" im Rahmen einer Wurzelkanalaufbereitung,
Step-down-Technik
Crownless Bridge Works ,
CBW-Technik,
Klebebrücke
Crown Venting
engl. für "Kronenentlüftung"; spezielle Methode beim
Einzementieren von
Metallrestaurationen (Inlays, Kronen, Brücken) mit dem Ziel einer noch besseren
Passgenauigkeit. Ausgehend davon, dass beim endgültigen Einsetzen der
Ersatzstücke überschüssiger Zement und Luftbläschen aus dem Werkstück nicht
entweichen können (da z.B. die Krone nach oben hin geschlossen ist) und so die
Passgenauigkeit negativ beeinflussen, wird an der höchsten/tiefsten Stelle des
Ersatzes ein feines Loch gearbeitet, welches die überschüssigen Bestandteile
abfließen lässt. Direkt daran (noch vor der Aushärtung des Zements) wird ein
exakt passender Pin in das Loch eingehämmert und damit die Öffnung dicht
verschlossen.
Befestigungszement
http://www.jopdentonline.org/doi/full/10.2341/11-463-T?code=opdt-site
Crozat-Gerät Crozat-Therapie, engl.: Crozat appliance; das Gerät besteht im Wesentlichen aus verlöteten Edelmetalldrähten ("abnehmbare Drahtapparatur"); auf Kunststoffteile wird hier völlig verzichtet. In der ganzheitlichen Kieferorthopädie wird die Behandlung bisweilen mit einer derartigen Apparatur begonnen. Anwendungen sind Dehnung im Oberkiefer und Aufrichten von Zähnen im Unterkiefer; hoher Tragekomfort |
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CSI , (Ennever's)
Calculus Surface Index;
Zahnstein-Oberflächen-Index
CT; Tomographie
CTFA
CTFA-Nomenklatur, Abk. von Cosmetic, Toiletry, and Fragrance Association;
US-amerikanische Vereinigung, welche sich u.a. mit den Inhaltsstoffen von
Körperpflegemitteln, u.a. auch Zahnpasten, beschäftigt.
http://www.ctfa.org/
Cumarin ,
Kumarin
Cupral -Depotphorese nach Prof. Knappwost, Langzeit-Depotphorese® mit Cupral®, Cupral von Cuprum = Kupfer, -phorese = tragen oder Transport; wissenschaftlich umstrittene Methode ( ![]() ![]() Der Kanal wird nur auf etwa ein Viertel bis maximal drei Viertel seiner Länge geringfügig erweitert (ca. ISO 30) und mit einer dünnen Aufschüttelung von Cupral (ein Kupfer-Kalziumhydroxid) mit Aqua dest. gespült (dem Cupral wird eine mehr als 100-fache Desinfektionskraft im Vergleich zum Calciumhydroxid zugeschrieben). Anschließend wird ein Depot von Cupral-Paste in den Wurzelkanal gebracht; die Nadelelektrode (Minuspol) des Depotphorese-Geräts lässt man nur wenige Millimeter in das Cupral-Depot im Wurzelkanal eintauchen. Als Anode (Pluspol) dient eine Wangenelektrode, die mit dem Speichel der Umschlagfalte Kontakt hat. Das vom Depotphorese-Gerät erzeugte elektrische Feld im Wurzelkanal bewegt die sterilisierenden Stoffe (Cupral) nach Entwicklerangabe in wenigen Minuten bis in alle Verzweigungen des Wurzelkanalsystems - in solche Gebiete, welche mit herkömmlichen Mitteln nicht erreicht werden können (s. Abb. unten: Die verzweigten und abzweigenden Kanäle im unteren Wurzeldrittel lassen sich Instrumenten nicht erreichen). Am Ende einer zweiten Sitzung wird mit dem alkalischen, röntgenopaken, Cu-Ionen enthaltenden Atacamit-Wurzelfüllzement abgefüllt. Die Erfolgsquoten werden vom Entwickler der Methode (Prof. Knappwost) mit über 90 % (physiologische Heilung) angegeben; gleichwohl bleiben die grundsätzlichen Bedenken der Iontophorese (schlechte Dosierbarkeit des eingesetzten Medikaments) bestehen. ![]() ![]() ![]() |
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CUP Syndrom
Abk. des engl. Ausdrucks "Cancer of Unknown Primary origin" (=
Krebs von unbekannter primärer Herkunft); Bez. für Sekundärtumore (Metastasen),
bei welchen unklar bleibt, von welchem Primärtumor diese ausgehen. Man schätzt,
dass etwa 5% dieser Sekundärveränderungen unter dieses Krankheitsbild fallen.
Curettage
Kürettage
Curie
Ci, engl.: do.; nicht mehr gebräuchliche Maßeinheit der
Radioaktivität; inzwischen durch
die SI-Einheit Becquerel (Bq)
nach der Formel 1 Ci = 3,7x1010 Bq abgelöst.
SI-Einheiten
Cushing-Operation ; engl.: fractioned trigeminal neurotomy; Neurotomie des Trigeminus-Nerv bei einer Trigeminusneuralgie
Cuspidatus
lat. für zugespitzt,
Eckzahn
Cuticula
Oberhäutchen, engl.: cuticle; feste Zellausscheidung an der
Oberfläche von epithelialem Gewebe zum
chem. und mechan. Schutz der darunter liegenden Zellschichten.
Cuticula dentalis oder enameli;
Schmelzoberhäutchen
Cyste ;
Zyste