Zahnwissen-Lexikon
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C ; Abkürzungssymbol für einen
Eckzahn (vom lat.
Caninus)
Zahnformel
CAD/CAM-Systeme Abk. für die engl. Begriffe: Computer Aided Design ("rechnerunterstützter Entwurf") / Computer Aided Manufacturing ("rechnerunterstützte Fertigung") -Systems; Anwendung bei der Herstellung von festsitzendem Zahnersatz aus Keramik; gelegentlich auch bei der Bearbeitung des labormäßig schwer zu verarbeitenden Titans; Haupteinsatzgebiet: Herstellung von Vollkeramik (z.B. CEREC™; Celay™, Procera-System™). Wurden anfänglich nur einzelne Keramik-Inlays und -Kronen (ohne Kauflächengestaltung) mit diesem Verfahren hergestellt, eröffnen moderne Keramiken und Techniken zunehmend den Einsatz auch bei größeren Rekonstruktionen (z.B. Brücken im Seitenzahngebiet mit Kauflächengestaltung). Von Francis Duret (1971) und später hauptsächlich von Mühlemann (Zürich) in die ZHK eingeführt. Die CAD/CAM-Systeme bestehen im Prinzip aus 4 Komponenten:
Noch nicht befriedigend gelöst ist die automatische Rekonstruktion
der Kauflächen
(Verzahnungssituation, Kaubewegungen des Unterkiefers); Hilfsweise werden
hier u.a. gespeicherte Kauflächenvorlagen ("Bibliothekszähne") oder ein Scan
der Kaufläche vor der Präparation verwendet. Kosmetisch kommt hinzu, dass
überwiegend (2010) nur
einfarbige Rohlinge zur Verfügung stehen.
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CAL ,
Attachmentverlust
Calciumfluorid
Kalziumfluorid, Calcium-/Kalziumdifluorid, Fluorit oder Flussspat, CaF2 engl.:
calcium fluoride; in Wasser praktisch unlösliche chemische Verbindung, die
sich z.B. bei Anwendung fluoridhaltiger Zahnpflegemittel auf der Zahnoberfläche
bildet; entsteht auch, wenn das gut lösliche Natriumfluorid zusammen mit
Milchprodukten eingenommen wird. Bei Säurezufuhr wird diese Schicht leicht
zerstört. Dabei gehen die frei werdenden Fluorid-Ionen in den Speichel über oder
lagern sich im Schmelz ein.
Fluoride,
Tiefenfluoridierung
Calciumhydroxid
Calciumhydroxyd, Kalziumhydroxid, Ca(OH)2, engl.: calcium hydroxide; stark alkalisches Medikament (pH-Wert
= 12), welches im Kontakt mit lebendem Gewebe oberflächliche Schädigungen
bewirkt und Bakterien abtötend (
bakterizid) ist. Die geschädigten Gewebeanteile werden
mineralisiert und es bildet sich
so neue Zahnhartsubstanz. Bekannte Handelspräparate sind Calxyl™ oder Gangräna™.
Einsatz in der ZHK
als wässrige Lösung (Kalkwasser,
Kalkmilch) besonders:
zur direkten Überkappung bei Eröffnung der nicht oder nur leicht infizierten Pulpa. Durch die erwähnte Mineralisation kann ein vollständiger natürlicher Verschluss erzielt werden.
Eine breiige Suspension von C. in Wasser (Ca(OH)2 (s)) wird auch als
Kalkmilch bezeichnet; gefilterte Lösungen (Ca(OH)2 (aq)) bezeichnet man auch
als Kalkwasser.
Caries
profunda,
Kerkhoff Paste,
Liner, Unterfüllung,
Vitalamputation,
Vitalerhaltung,
Wurzelkanalbehandlung
http://www.chemie.de/lexikon/Calciumhydroxid.html
Calciumsalicylat
Calciumsalicylat-Sealer; durch Anmischen von Pasten aus
Calciumhydroxid und Salicylsäure-Estern
gebildetes Calciumsalz; Einsatz in der
ZHK zur Pulpenüberkappung oder als
Wurzelkanalfüllmaterial.
Die Wirkung von C. ist schwächer als die vom
Calciumhydroxid; ebenso wie Calciumhydroxid
ist es nicht als alleiniges
Unterfüllungsmaterial geeignet, da nach längerer Liegedauer eine
Materialauflösung und eine dadurch bedingte Hohlraumbildung unter der
eigentlichen Füllung stattfindet.
Calciumhydroxid, Caries
profunda
Calculus dentis ;
Zahnstein
Calculus-Surface-Index, CSI
,
Zahnstein-Oberflächen-Index
Caldwell-Luc-Operation operativer Kieferhöhlenzugang nach Caldwell-Luc, engl.: Caldwell-Luc operation, Caldwell Luc Approach, maxillary sinus operation; (Caldwell, Arzt, USA, 1834-1918; Luc, Otolaryngole, Paris, 1855-1925), (Kieferhöhlen-) Fensterung; chirurgische Eröffnung der Kieferhöhle über die Mundhöhle (von der Wangenseite des Oberkieferknochens aus über die Fossa canina unter Berücksichtigung des N. infraorbitalis). Angewandt bei chronischer u. eitriger Sinusitis oder ausgedehnten Kieferhöhlenzysten.
Eine Variante ist die Operation nach Lindorf: im Gegensatz zu
Caldwell-Luc wird das Knochenfenster der eröffneten Fossa canina am
Operationsende wieder mit dem eingangs vorsichtig entfernten Knochen
gedeckt. |
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Calor ;
engl.: do.; Erwärmung, Hitze. Typische Begleiterscheinung einer akuten
Entzündung.
Calxyl ™ in
versch. Darreichungsformen vorliegendes
Calciumhydroxid
;
http://www.oco-praeparate.de/de/p/calxyl/
Camper Ebene Campersche Ebene, Nasoaurikularebene, Tragus-Subnasale-Ebene, engl.: Camper's line; virtuelle Ebene am Schädel, benannt nach dem holl. Anatom Dieter C: (1722-1789), welche durch die Punkte Nasensporn (spina nasalis anterior) und Tragion (oberer Rand des Gehörgangs) bestimmt wird. Diese verläuft etwa parallel zur Okklusionssebene und wird im zahnlosen Kiefer bei der Anfertigung einer Vollprothese als Bezugspunkt für die Kauebene herangezogen. Die Ohr-Nasen-Ebene (Nasoaurikularebene) entspricht etwa der C. E. Mit dem Camper-Gesichtswinkel - engl.:
Camper's facial angle - bezeichnet man den Wert, der sich aus der
Camper-Ebene und einer Linie "Nasensporn-Prominenz der Stirn" ergibt. Dieser
Winkel beträgt etwa 80 - 90° |
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Candida albicans Mundpilz, Soor(-pilz), Soormykose, Candidose, engl.: u.a. auch: thrush fungus; Fadengeflecht (Myzel) zur Gattung der Sprosspilze (Hefen) gehörend. Erreger des weißlichen Soor. Vorkommen der Mundhöhle und häufig auch im Darm, ohne irgendwelche Erkrankungen auszulösen (gutartig-parasitär). Auf Grund von Antibiotikagaben, bei reduzierter Abwehrkraft oder schweren Grunderkrankungen (z.B. HIV) kann es durch Störung des natürlichen Mikrobengleichgewichtes zu einem Wuchern dieses Geflechtes kommen. Im Mundbereich bilden sich rasenartige, weißliche Beläge, die beim Versuch des Abwischens leicht bluten. Ausnahmsweise kann der Pilz in die Blutbahnen eindringen; er kann dadurch Organe infizieren bzw. zerstören. Etwa die Hälfte aller Menschen beherbergt Candida albicans in ihrem Körper. Im Allgemeinen hält das Immunsystem die oft lästigen Untermieter in Schach. Dennoch werden pathogenen Pilzen allein in Deutschland mehrere Tausend Todesfälle pro Jahr angelastet - Tendenz steigend. Insbesondere immungeschwächte Chemotherapie- Patienten oder Empfänger von Transplantaten sind von den lebensgefährlichen Mykosen betroffen. Die bisherigen Präparate sind häufig wenig spezifisch und haben zum Teil erhebliche Nebenwirkungen. Zudem werden die Pilze zunehmend resistent gegen die eingesetzten Wirkstoffe. Ein Zusammenhang bei der Entstehung von Karies ( ![]() Ein zu tiefe Bisshöhe und damit verbundenen Feuchtecken in dem Mundwinkeln ( ![]() Der Nachweis des Pilzes wird i.d.R. in mikrobiologischen Laboratorien aufgrund eines Abstriches durchgeführt oder z.B. durch den " https://www.zentrum-der-gesundheit.de/candida-test.html " zur einfacheren Diagnostik in der ärztlichen Praxis (direkter, kultureller Nachweis von Hefepilzen). Bei beeinträchtigtem Speichelfluss ist ein gehäufter C. a. zu beobachten. Dieser führt häufig dazu, dass betroffene Patienten in ihrer Ernährung auf weiche, flüssige und oft kalorienreiche Kost ausweichen. Dies führt zwangsläufig zu einer Fehlernährung, welche wiederum starke Einflüsse auf die Speichel-Drüsenfunktion und damit den C. a.-Befall hat. Zur Therapie werden folgende Maßnahmen empfohlen:
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Caninus , C, Augenzahn , Eckzahn, Abk. von Dens caninus, engl.:
canine tooth; vom Namen des Hundes abgeleiteter Ausdruck für
den Eckzahn
Cannabis ;
Dronabinol
Capdepont
(-Hodge-Stainton) Zahndysplasie "kronenlose Zähne", engl.: Capdepont-Hodge syndrome; dentinogenesis imperfecta; zu den Verhornungsanomalien gehörendes Missbildungsyndrom mit zu kleinen, gelblich-karamellfarbenen Zähnen, angeborenen Schmelzhypoplasien und Palmoplantarkeratosen. Die Zahnkronen werden durch die Dentinschwäche rasch abgebaut, z.T. bis auf die Wurzel hinab. Derartig "kronenlose Zähne" werden auch als "Capdepont-Zähne" oder Glaszähne bezeichnet. ![]() ![]() |
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Capistrum
Kopfverband, lat. Zaum, Halfterbinde, engl.: Barton's bandage;
Notverband zur Fixierung größerer Verletzungsstücke an den Seiten und untern
Teilen des Gesichts; ebenfalls Bez. für einen Druckverband nach größeren
Kieferoperationen.
Capitation-Modell
Capitation = Vergütung von Ärzten nach Kopfpauschalen. Im
Capitation-System schließen "Ärzte-Netzwerke" und Krankenkassen einen
Versorgungsvertrag für eingeschriebene Versicherte, der die Zahlung einer
Versichertenpauschale unabhängig von tatsächlich erbrachten medizinischen
Leistungen an das Ärztenetz vorsieht. Versicherte, die sich für einen solchen
Vertrag entscheiden, bekommen einen Beitragsrabatt von bis zu 20 Prozent und
müssen sich verpflichten, medizinische Leistungen nur über das Ärztenetz in
Anspruch zu nehmen. Aus der C., die sich nach Alter, Geschlecht und
Morbiditätsfaktoren der Versicherten bemisst, werden nicht nur Leistungen
innerhalb des Ärztenetzes sondern auch externe Ärzte, Krankhäuser und andere
Leistungserbringer bezahlt.
Alternative Vergütungskonzepte zur Finanzierung der integrierten Versorgung
Capitation - eine Alternative in der Versorgung?
Capitulum ; in der
ZHK Kurzbez. für das
Kiefergelenkköpfchen (Caput
oder Capitulum mandibulae)
Carabelli Höcker Tuberculum Carabelli, Tuberculum anomalus, engl.: Carabelli's cusp; überzähliger (akzessiorischer) mesio-palatinaler Höcker an den 1. oberen Backenzähnen (Milch- und bleibende Zähne) mit etwa 60-prozentigem Auftreten bei unterschiedlicher Ausprägung. Zählt nicht als Fehlbildung; schon bei prähistorischen Funden vorhanden. Diskutiert wird das häufigere Vorhandensein eines C.H. bei angeborener Syphilis. Daraus folgernd wird der Fund derartiger überzähliger Höcker bei paleopathologischen Untersuchungen mit einer Inzidenz dieser Geschlechtskrankheit in der Vergangenheit in Zusammenhang gebracht. ![]() |
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Carbamid-Peroxid ;
Harnstoffderivat; Bleichen
Wasserstoffperoxid vs. Carbamidperoxid: Was ist der Unterschied?
Caries
, vom lat. für "Fäulnis"
Karies
Caries decline
Kariesrückgang; Bezeichnung für den besonders bei Jugendlichen beobachteten Rückgang der
Karies in Industrieländern etwa ab den
90er Jahren des letzten Jhds. Zurückgeführt wird diese
Tatsache neben einem gesteigerten Mundhygieneverhalten vor allem auf den Einsatz
offener und "versteckter" Fluoride.
Karies nimmt allerdings in jüngerer Zeit vor allem bei kleinen Kindern mit
teilweise schwerwiegenden Folgen wieder zu. Ein wissenschaftliche Erklärung ist
bisher dazu nicht zu finden.
Karies,
Kariesrisiko
Caries incipient , Kariesinitial, beginnende Karies engl.: incipient caries o.
initial caries ;
Initialkaries, White Spot
Caries profunda Cp, tiefe Karies, engl.: deep (seated) caries; lat. Bezeichnung für eine Karies, welche sich im pulpennahen Dentindrittel befindet und meist bis dicht an den Zahnnerv reicht und/oder diesen tangiert und meist schon infiziert hat (etwa ab 0,5 mm Restdentinstärke). I.d.R. mit (starken) Schmerzen ( ![]() Im Rahmen der sog. Caries profunda Therapie wird versucht, das noch lebende und evtl. ausheilbare Zahnmark vor weiteren Infektionen zu schützen und seine Zellen zu einer Dentin-Neubildung (sog. Tertiärdentin, Reizdentin) anzuregen ( ![]() Nach Bildung von genügend Tertiärdentin ("Reizdentin", dauert einige Monate), erneute Eröffnung der Kavität und Entfernung der verbliebenen Karies. Gleichzeitig erfolgt eine Vitalitätsprüfung, um sicher zu stellen, dass die Pulpa nicht abgestorben ist ( ![]() Die früher vertretene Auffassung, dass Milchzähne nicht einer Cp-Behandlung zugänglich seien, wird in jüngerer Zeit nicht mehr vertreten, da auch die Odontoblasten der Milchzahnpulpa zu Reparaturmaßnahmen fähig sind. Als Kariesstufen
werden unterschieden (s. Abb.): Mit dem Begriff Caries sicca, engl.: dry caries, bezeichnet man eine "ausgetrocknete Karies"; gemeint ist damit eine durch Veränderung der Umgebungsbedingungen (z.B. Besserung der Mundhygiene) zum Stillstand gekommene Karies. Als Vorstufe der Caries sicca gilt die Caries tarda, welche als langsame, chronisch verlaufende Karies bezeichnet wird. Folgende 6 Punkte können helfen, die Diagnostik "reversible
oder irreversible Schädigung des Zahnnervs" zu untermauern und eine
entsprechende Therapie (Vitalerhaltung
oder Entfernung des
Zahnnervs) einzuleiten: |
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Cariogram in Schweden entwickeltes (D. Bratthall, G Hänsel Petersson, JR Stjernswärd; Malmö), kleines Computerprogramm für die zahnärztliche Praxis zur Kariesrisikobestimmung. Es werden berücksichtigt: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Nach Eingabe von mindestens sieben von zehn Parametern wird ein Diagramm erstellt, dass die Wahrscheinlichkeit für das Neuentstehen kariöser Erkrankungen darstellt und gleichzeitig zeigt, bei welchen Faktoren Änderungen durchzuführen sind. ![]() ![]() |
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Carisolv ™ "chemische Kariesentfernung", engl.: chemical treatment of tooth decay; Gemisch aus Natriumhypochlorit und verschiedenen Aminosäuren zur "bohrerfreien" Kariesentfernung (Herstellerangabe). Es besteht aus zwei Komponenten (Komponente 1: hochvisköses Gel aus Glutaminsäure, Leucin und Lysin (= Aminosäuren) in 0,1 M Konzentration; Komponente 2: 0,5prozentige Natriumhypochlorit-Lösung; cave Verfalldatum!), die erst kurz vor der Behandlung vermischt werden. Am erkrankten Zahn wirkt das Prinzip der Chloridierung der Kollagenmoleküle durch das Hypochlorit; die beigefügten Aminosäuren bewirken, dass nur kariös verändertes, denaturiertes Kollagen aufgelöst werden soll. Allerdings muss die Karies im Dentin von außen her frei zugänglich sein - ein Umstand der nicht immer gegeben ist und so muss dann doch eine mechanische Präparation mit dem Bohrer erfolgen. Hinzu kommt ein relativ hoher Zeitaufwand dieser Methode: Da das Auftragen des Gels und das "Herauskratzen" ( ![]() Es wird empfohlen, die Mundschleimhaut vor einem direkten Kontakt mit C. zu schützen. Eine Schädigung der Pulpa konnte bisher bei sachgemäßer Anwendung nicht nachgewiesen werden. In der neueren Literatur wird von versch. Wissenschaftlern C. auch als Kariesdetektor bezeichnet ![]() ![]() ![]() ![]() |
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Carmalt Drüse , engl.: Carmalt glandula; kleine Speicheldrüse disto-bukkal vom unteren Weisheitszahn
Carmichael Krone , historische
Rillen-Schulter-(Teil-)Krone, engl.: Carmichael crown;
Teilkrone
Carpule®
Karpule, Zylinderampulle, engl.: cartridge (syringe);
aus Glas bestehendes, schlankes zylinderförmiges Behältnis mit beidseitigem Gummiverschluss
("durchstechbar") für Injektionsflüssigkeiten (z.B.
Lokalanästhetika).
Die C. wird in eine dafür geeignetes spezielles
Spritzengestell eingelegt und an einer
Seite durch das rückseitige Ende der
Injektionsnadel durchstochen.
Injektion, Lokalanästhesie,
Luer, Rekordspritze
Carver
vom engl.: to carve = schnitzen, meißeln, hauen; versch. geformte und
bezeichnete Instrumente zur Oberflächengestaltung ("Carving") einer noch
plastischen Amalgamfüllung.
Case Management
"Fallführung"; Definition nach
Hermann Haack: "ist
ursprünglich eine amerikanische Managementstrategie mit dem Ziel, die Versorgung
von Versicherten in einer akuten Krankheitsepisode so zu steuern, dass in einem
abgestimmten Prozess die individuell notwendigen Gesundheitsleistungen zeitnah
zur Verfügung gestellt werden. Dabei verfolgt Case Management als eine
Technik des Managed Care das
Ziel, die Qualität der Versorgung so zu sichern, dass auch langfristig
entstehende Kosten gesenkt werden. Diese Form der Fallführung geschieht durch
sogenannte Case Manager, die für die fortlaufende Fallbeobachtung, die
Organisation eines optimalen Behandlungsprozesses und die Betreuung der
Patientin/des Patienten auch zur Stärkung dessen Mitwirkung zuständig sind. Case
Management wird auch häufig gezielt zur Fallführung von chronisch Kranken beim
sog. Disease-Management eingesetzt."
Compliance, Disease-Management,
Integrierte Versorgung,
Managed Care
Catgut ®
Katgut,
engl.: do., Darmsaite, "Katzendarm"; resorbierbares chirurgisches
Nahtmaterial tierischen Ursprungs (meist von Rindern) für Körperhöhlen. Für
die Mundhöhle weniger geeignet, da es durch den Speichel zu schnell aufgelöst
wird und deshalb keine ausreichend lange Haltbarkeit der Naht gewährleistet.
Chrombeigaben verlängern die Resorptionszeit (aber: Möglichkeit der
"Catgut-Dermatitis").
Wegen eines möglichen BSE-Risikos besteht seit Februar 2001 ein Verbot bei der
Verwendung von C. bovinen Ursprungs. Heute meist Ersatz durch Polyactid
und Polyglycolid.
Naht
http://www.catgut.de/index.php/de/history
caudal ;
kaudal
Cavit ™
Handelsname für ein gebrauchsfertiges
provisorisches Füllungsmaterial
"aus der Tube", mit den Hauptbestandteilen
Zinkoxid, Zink- und Calciumsulfat, sowie Glykol o. Polyvinylacetat und
Triethanolamin. Unter dem Einfluss von
Speichel härtet das pastenartige Material innert weniger Minuten aus.
Im Handel unter den Namen Cavit™, Cavit W™ und Cavit G™. Die
Endhärte der drei Varianten ist in der Reihenfolge der Nennung abnehmend. Das
Material ist undurchlässig für Medikamente. Cavit G ist in einem Stück ohne
Rückstände entfernbar (als Versorgung einer
Inlay-Kavität), Cavit für okklusal belastete temporäre Füllungen, Cavit W
mit erhöhter Klebekraft für die Versorgung nach
endodontischen Behandlungen.
http://solutions.3mdeutschland.de/
Cavitron™ , eines der ersten
wassergekühlten Ultraschallgeräte zur
Zahnsteinentfernung;
www.dentsply.com/
CBW Abk. von Crownless Bridge Works; Sonderform der Klebebrückentechnik: Zum besseren Halt des Brückenglieds an den Pfeilerzähnen werden in diese feine Halteelemente - "intrakoronäre Präzisionsverankerung" - gearbeitet (extrakoronale Adhäsivattachments); zusätzliche seitliche Abstützungs- und Halteelemente in Form von "Maryland-Flügeln" werden von Anwendern empfohlen. Hauptsächlich wegen des Zeitaufwands beim speziellen Präparieren und sorgfältigen Einkleben hat sich diese Brückenart nicht durchsetzen können; alternativ wird bei derartigen Situationen (unbeschädigte Nachbarzähne) eher auf ein Implantat zurückgegriffen. ![]() ![]() |
![]() © der Grafiken |
![]() www.crownless-bridge-works.com |
CCARD
Abk. v. "Cologne Classification of Alveolar Ridge Defect" ("Kölner
Defektklassifikation"). Auf der 8. Europäische Konsensuskonferenz (EuCC) des
BDIZ EDI wurden im Februar 2013 die Therapieverfahren der oralen
Augmentation von Hartgewebe unter
die Lupe genommen und neu klassifiziert. Ziel der Konferenz war die Entwicklung
einer einfachen, therapieorientierten Defektklassifikation, unter
Berücksichtigung bereits existierender Einteilungen, mit dem Einschluss
verschiedener Defektcharakteristika und der Empfehlung verschiedener etablierter
Therapieverfahren für die jeweilige Defektklasse. Es wurde folgende
Klassifikation erarbeitet:
Drei Charakteristika des Defekts werden unterschieden: Richtung, Größe,
Einbettung in die Umgebung
1. Code: Defektorientierung (H: horizontal, V: vertikal, K: kombiniert, S/+S:
Sinus maxillaris)
2. Code: Rekonstruktionsbedarf des Defekts (1: < 4 mm, 2: 4-8 mm, 3: > 8 mm)
3. Code: Relation von Augmentation und
Kieferkurvatur (i: intern, innerhalb, e: extern, außerhalb)
In dieser Klassifikation werden
Extraktionsalveolen nicht berücksichtigt (wegen fortschreitendem Remodeling,
Weichgewebsdefekt, Morphotyp)
Beispiele:
Defektcode H.1.i:
Defekt unter 4 mm, innerhalb der Kurvatur
Defektcode S.1:
Sinusdefekt unter 4 mm (keine i/e Angabe erforderlich)
Defektcode
K.2.e.S2: kombinierter Defekt von 4-8 mm, außerhalb der
Kurvatur, mit Sinusdefekt von 4-8 mm
Augmentation,
Knochenersatzmaterialien,
Sinuslift
Kölner Defektklassifikation (CCARD) als Leitfaden bei Knochenaugmentation in der
Praxis
Ceka-Anker™ Druckknopfanker, heute kaum noch gebräuchliches druckknopfartiges, extrakoronales Verbindungselement bei herausnehmbaren Zahnersatz ("Kombinationsprothese") ![]() ![]() |
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Celay-Verfahren Kopier-Schleif-Verfahren, CAD/CAM-Technologie; engl: Celay-procedure; von der Fa. Mikrona und VITA entwickeltes mechanisiertes Kopiersystem, welches in einem Fachlabor das Präzisionsmodell eines präparierten Zahnes abtastet und zeitgleich einen industriell vorgefertigten Aluminiumoxidblock entsprechend beschleift. Anwendung bei Inlays, Teilkronen, Veneers und Kronen; mit neueren Werkstoffen (Celay-Zirconia) auch für kleinere Brücken und individuelle Stiftaufbauten geeignet. ![]() ![]() |
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CEN/TC 55 "Zahnheilkunde"
Europäisches Komitee für Normungen (CEN) innerhalb der Zahnheilkunde in den
Mitgliedsstaaten der EU. So wurden die für dentale
Medizinprodukte gültigen
"harmonisierten Normen" durch die CEN/TC 55 - Kommission im Auftrage der
EG-Kommission erstellt: 1. Werkstoffe, 2. Instrumente, 3. Ausrüstungen, 4.
Dentalimplantate.
Schon Ende 2000 wurde die hundertste europäische Norm für die Zahnheilkunde von
dem Komitee verabschiedet.
Medizinproduktegesetz,
Normenausschuss Dental
https://www.din.de/de/ ;
http://www.nadent.din.de/
Cephalosporine
Antibiotikum,
Betalaktamantibiotikum, engl.:
cephalosporins; ähnlicher Wirkungsmechanismus wie
Penicillin (greifen an der Zellwand
der Bakterien an und hemmen die zum Aufbau notwendige Transpeptidase), aber
breiterem Wirkungsspektrum (nicht wirksam bei Enterokokken u. manchen
Anaerobiern). Stabil gegen die von Bakterien gebildete Penicillinasen.
Historie: 1945 isolierte Guiseppe Brotzu in der Nähe einer Abwassereinleitung
ins Meer (Cagliari, Sardinien) Cephalosporium acremonium, dessen Filtrate
Staphylokokken-Kulturen hemmen
konnten.
Handelspräparate: Cephamycine (5. Generation, gute Wirkung bei
Anaerobiern), "ältere" C.
wie Cefalexin, Cefadroxil oder Cefaclor; Zufuhr meist nur per Injektion (parenteral)
möglich. In der ZHK unbedeutend.
Ceraplatin™ Krone
kosmetisch hervorragende vollkeramische Folienkrone, welche als Trägersubstanz
ein dünnes Foliengerüst aus fast reinem Gold besitzt. Diese anschmiegsame Folie
wurde dem Zahnstumpf anrotiert und darauf die Keramik gebrannt. Wegen mangelnder
Langzeitstabilität heute kaum noch gebräuchlich.
Folienkrone
Cerasorb™ synthetisches, biokompatibles Knochenaufbaumaterial aus phasemreinen Beta-Tricalciumphosphat. Die resorbierbare Keramik in Granulatform dient dem Auffüllen von Knochendefekten. In Kontakt mit körpereigenem Knochen wird C. in einem Zeitraum von ca. 6 bis 15 Monaten - je nach Größe des Defekts - resorbiert und durch ortsständigen Knochen ersetzt. C. ist für die Anwendung im gesamten Skelettsystem zertifiziert und verfügt zusätzlich als erstes Knochenaufbaumaterial seit Juni 2000 über eine Zertifizierung für die Kombination mit körpereigenen Wachstumsfaktoren (PRP), die aus Eigenblut gewonnen werden. Cerasorb™ PARO weist eine verringerte Porosität und eine erhöhte "Schüttdichte" auf - hierdurch soll eine zu rasche Resorption verhindert werden. Indikation: Auffüllung von zwei- oder mehrwandigen Knochentaschen, von Bi- und Trifurkationen und zur Augmentation des Kieferkamms. ![]() ![]() ![]() |
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Cercon™ Strukturkeramik mit hoher Festigkeit, sog. "smart ceramics"; neuartige Anwendungstechnik (Fa. Degussa in Zusammenarbeit mit der ETH Zürich) für ein Keramik-System auf Zirkonoxid-Basis. Dadurch sollen Festigkeiten erreicht werden (von 800 bis 900 Newton), die auch im Seitenzahnbereich größere vollkeramische Brücken zulassen. Noch junge Technik mit fehlender Langzeiterfahrung. ![]() |
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CEREC™ engl.: CEramic REConstruction; Produktname der Fa. Sirona für direkt am Patienten ("Chairside") nach dem CAD/CAM-Verfahren gefertigte Keramik-Inlays, Kronen und Veneers. 1987 wurde CEREC 1 als eine Revolution vorgestellt, stetig weiterentwickelt und ergänzt, so dass sich die CEREC-Produktfamilie mittlerweile aus CEREC 2, CEREC 3, CEREC Scan und CEREC Link zusammensetzt. Nach der Präparation wird der Zahn im Mund des Patienten mit einer elektronischen Kamera unter Monitorkontrolle abgetastet. Daraus wird die zukünftige Zahnfüllung bzw. Krone/Veneer konstruiert und anschließend aus einem hochwertigen zahnfarbenen Industriekeramik-Block herausgeschliffen. Dieses präzise Werkstück wird noch in der gleichen Sitzung mittels Ätztechnik endgültig eingesetzt. Die 2003 neu eingeführte Software CEREC 3 D hat eine durchgängige dreidimensionale Darstellung und ermöglicht so die genau Anpassung der Approximalbereiche, die Berücksichtigung der Gegenzähne (Antagonisten) bei der Kauflächengestaltung, Erweiterung des Anwendungsbereichs auf mehrere Zähne in einem Kiefer ("Quadrantensanierung"). Wenn auch die Anfertigung von (kleineren) Brücken mit diesem System möglich ist, so ist bis heute (2008) die Datenlage im Bezug auf eine Haltbarkeit äußerst gering. Kritikpunkt an C. und ähnlichen Verfahren ist das Problem des Randspalts (s. Abb.). In einigen klinischen Studien finden sich Hinweise, dass die Randspalten stark variieren. Eine neue Studie (Akbar JH et al.: Marginal Adaption of Cerec 3 CAD/CAM Composite Crowns Using Two Different Finish Line Preparation Designs; J Prosthodont (2006) 15: 155-163) spricht von "klinisch akzeptablen Kronenpassungen". ![]() ![]() ![]() ![]() |
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CER-Index , Abk. von "Caries, Extractio,
Restauratio"; ungebräuchlich, identisch mit dem
DMF-Index
Cermet-Zemente
Metallverstärkte GIZs,
die Wortzusammensetzung aus "ceramic" und "metal" bezieht sich auf
Glasionomerzemente, denen
im Pulver aus Stabilitätsgründen Edelmetallpartikel (z.B. 40 % Silber) beigemischt sind.
Ketac-Silver
http://www.med-college.hu/de/wiki/artikel.php?id=314&lan=1
cervical ,
zervikal, engl.: do.; den Zahnhals
betreffend, am Zahnhals gelegen ;
Zahnflächen
Cervitec ™
1-prozentiger Chlorhexidin-Lack mit Thymol versetzt, welcher auf die
Zahn-/Wurzeloberfläche aufgetragen wird. Danach soll eine kontinuierliche Abgabe
(Depot von Chlorhexidin) über 3-4 Monate erfolgen. In den ersten 24 Stunden nach
Applikation dürfen keine Zähne geputzt werden.
Chlorhexidin
Cetyl-Pyridin-Chlorid
Cetylpyridiumchlorid,
CPC; quaternäre Ammoniumverbindung von geringer
Substantivität als Grundlage von
einigen
Mundspüllösungen.
Zur Verbesserung der Verweildauer wird CPC mit Zink kombiniert
(z.B. Odol-med3 Extreme™); in der
ZHK wegen der raschen Auswaschung
durch den Speichel von untergeordneter Bedeutung.
CE-Zeichen engl.: CE-Logo; Produkt-/Qualitätspass für den freien Warenverkehr innerhalb der EU; franz. Abk. von Commission Europenne; das Medizinproduktegesetz schreibt vor, dass u.a. alle zahnärztlichen und zahntechnischen Arbeitsmittel und Werkstoffe (z.B. Füllungsmaterialien, Prothesenwerkstoffe), die am Patienten angewendet werden, dieses Zeichen tragen. Das Logo darf nur von CE-zertifizierten Firmen auf ihre Produkte gebracht werden; es garantiert dann den freien Warenverkehr dieses Handelsguts innerhalb der EU. ![]() |
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C-Faktor engl.: C-factor (C = configuration); gebräuchlich bei Füllungsmaterialien, die während der Polymerisation materialbedingten Schrumpfungsvorgängen unterliegen (z.B. Komposites; ![]() ![]() |
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Champions®-Implants
"Champions", minmal-invasive Technik der
Implantation.
http://www.champions-implants.com ;
http://www.mimi-info.de/fragen_antworten.htm
Champy-Platte
engl.: Champy rigid fixation;
Miniplatten zur Osteosynthese, benannt
nach einem der Pioniere der modernen Osteosynthese, (M.C. Champy, Sraßburg). Die
aus Titan gefertigten monokortikalen
Miniplatten werden bei Unterkieferfrakturen und auch für Frakturen des
Mittelgesichts eingesetzt.
Plattenosteosynthese
Vergleich von Zugschrauben gegenüber Miniplatten bei der Osteosynthese von
Kieferwinkelfrakturen (2011)
Charters-Methode Charters-Massage, engl.: Charter's method (of toothbrushing); spezielle Zahnputztechnik bei Zahnfleischerkrankungen und während der Abheilzeit nach parodontal-chirurgischen Eingriffen am Zahnfleisch. Der Zahnbürstenkopf wird etwa in einem 45° Winkel an das Zahnfleisch gelegt (umgekehrt wie bei der Bass-Technik; siehe Abb.) und dies dann mit den seitlichen Partien der Borsten mit leichten, kreisend-rüttelnden Bewegungen massiert. Zusätzlich wird versucht, zur Reinigung die Borstenenden in die zahnfleischfreien Zahnzwischenräume zu stoßen. Die Borsten der Zahnbürste sollten bei dieser Technik hart, in Abständen stehend und dreireihige Bündel haben. Wegen der manuellen Kompliziertheit dieser Technik heute kaum noch in Gebrauch. ![]() ![]() |
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Checkbiss
einfache Bissregistrierung, Kontrollbiss, engl.: check-bite; Schlagwort für eine
innerhalb des Mundes (intraorale) durchgeführte Lagebestimmung der Kiefer
zueinander mit Hilfe eines Registrats,
meist mit Hilfe einer erweichten wachsplatte .
Bissnahme,
Okklusion,
Okklusogramm, Registrierung,
Wachsbiss
Checkbiss-Artikulator ;
Artikulator
Cheilion
Mundwinkelpunkt, kraniometrischer Weichteilpunkt, gelegen am Übergang der
Oberlippe in die Unterlippe. Bedeutung u.a. in der
Vollprothetik, wo dieser Punkt auf die
Bissschablone übertragen wird, um
die Breite der künstlichen Frontzähne festzulegen.
Cheilitis Lippenentzündung, engl.: do. or inflammation of the lip(s); meist durch Bakterien oder Pilze (Soor) ausgelöst, ebenso allergischen Ursprungs bzw. durch chronische Sonneneinstrahlung oder Klimaeinwirkungen ("Sommercheilitis", "Seemannslippe") verursacht. Betroffen ist häufiger die Unterlippe. Nach Entzündungsentstehung und klinischem Bild werden mehrere Unterformen unterschieden. Eine C. wird in zahlreiche Krankheitsbilder unterteilt, wobei in der ZHK die beiden häufigsten sind: Cheilitis vulgaris mit dem Symptom der "aufgesprungenen Lippen" und Cheilitis angularis (s. Abb.), auch unter dem Begriff Mundwinkelrhagade oder Perlèche bekannt ![]() Abb.: ![]() ![]() |
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Chemotaxis
engl.: do.; durch chemische Reize bedingte Anregung von
Zellen zu einer zielgerichteten Bewegung; so locken z.B. die
Stoffwechselprodukte (Toxine) von Bakterien die körpereigenen
Granulozyten zu
ihrer Bekämpfung im Sinne einer Leukotaxis an.
Chemotherapeutika
engl.: chemotherapeutic agents; aus chemischen Substanzen hergestelltes
Arzneimittel (synthetische Wirkstoffe)
unterschiedlicher Struktur,
welche Krankheitserreger oder Körperzellen in ihrem Wachstum selektiv hemmen oder
abtöten
Antibiotika,
Antimykotika,
lokale Antibiotikazufuhr,
Virustatika
Cherubismus Engelsgesicht, Riesenzellentumor, Cherubskopf, engl.: cherubism , (familial) bilateral giant cell tumor; äußerst seltene, gutartig-wuchernde, zystenartige Kieferknochenerkrankung; beginnend symetrisch-beidseitig im Unterkiefer. Die familiär gehäuft auftretende Erkrankung (autosomal-dominant) scheint nicht eine Sonderform der fibrösen Dysplasie zu sein, da sie fast ausschließlich die Kieferknochen betrifft und sich im Alter von 2 bis 4 Jahren ausbildet. Sie erreicht etwa mit 6 Jahren ihren Höhepunkt und bildet sich u.U. mit der Pubertät vollständig zurück. Es wird eine Penetranz von 100% beim männlichen und 50-70% beim weiblichen Geschlecht angegeben; das verantwortliche Gen wurde auf Chromosom 4p16.3 lokalisiert. Der Name C., sinngemäß übersetzt mit "Engelsgesicht" (der Name wurde von dem Kanadier Jones (1933, Radiologe) geprägt, der damit eine "familial multilocular dystic disease of the jaws" beschrieben hatte; er verglich die betroffenen Patienten mit Cherubinen auf den Gemälden von Rubens, die durch ihre Pausbäckigkeit und die nach oben gerichteten Augen auffielen), leitet sich von dem Erscheinungsbild dieser Erkrankung ab; charakteristisch ist die faziale Schwellung des unteren Gesichtsdrittels: Durch die Knochenauftreibungen, welche den Ober- und mehrheitlich den Unterkiefer betreffen, entsteht ein pausbäckiges Gesicht mit evtl. himmelwärts gerichtetem Blick. Häufig kommt es zu einer Verzögerung des Zahndurchbruchs, zu Zahnwurzelresorptionen und Verlagerung von Zähnen. Eine einheitliche Therapieempfehlung besteht nicht; kosmetisch-modellierende Knochenabtragungen sollten erst nach der Pubertät durchgeführt werden. ![]() |
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![]() ![]() multiple Zysten assoziiert mit C. |
Chip-Karte
Schlagwortbez. für eine elektronische
Krankenversichertenkarte, KVK,
engl.: ~ health insurance identy card; als
Versichertennachweis bei der Zugehörigkeit zu einer (meist)
Gesetzlichen
Krankenkasse mit den Daten: ausstellende Krankenkasse, Wohnsitz-KV (KZV),
Vor- und Familienname des Versicherten, Geburtsdatum, Anschrift,
Krankenversicherten-Nummer, Versichertenstatus, Tag des Beginns des
Versicherungsschutzes etc. . Wer beim (Zahn-)Arztbesuch seine
C. nicht vorlegen kann, hat in der Regel kein Anrecht auf
eine Behandlung - Notfälle ausgenommen.
Gesetzlich veranlasst in der "Gesundheitsreform 1993" (sog.
"Seehofer-Reform") wurde die C.-K. 1995 verbindlich für den bis dahin gültigen
Krankenschein eingeführt. Obwohl nicht zutreffend: Die Versichertenkarte hat
für Patienten den Charakter einer EC-Karte: sie können Leistungen abbuchen
lassen, eingezahlt haben sie zuvor bei ihrer Krankenkasse.
Die ursprünglich für 2002 geplante Einführung eines elektronischen
Gesundheitspasses ("elektronische Gesundheitskarte") ist auch
in 2017 noch nicht erfolgt.
elektronische
Gesundheitskarte, Festzuschüsse,
Kassenabrechnung,
Kostenerstattung,
Sachleistung,
ZOD
Elektronische Patientenakte: Deutschland fällt weiter zurück
(zm, 2018)
Digitalisierung in der Zahnarztpraxis - Nutzen, Chancen – und viele offene
Fragen (zm, 2017)
Chipping
Keramik-Chipping, Absplitterung, Ausprengung, Bez. für
zwiebelförmige Abscherungen (keine Abplatzungen im klassischen Sinn, sondern Defekte innerhalb der
Verblendkeramik) einer Verblendkeramik, ohne dass diese meist bis in die Tiefe des
Gerüstes (Metall, Keramik) reichen - die Restauration ist äußerlich als
unversehrt zu erkennen. Die Ursachen für dieses Verhalten sind
bisher (2011) nicht sicher bekannt. Vermutet wird u.a. ein unterschiedlicher
Schrumpfungskoeffizient während der Abkühlung, welcher zu inneren Spannungen der
Verblendkeramik führt.
Andere Erklärungen gehen beim Keramikgerüst-Chipping davon aus, dass es zu
Störungen zwischen dem Zirkon und der Verblendkeramik wegen einer unvollkommenen
Verbundschicht (Leuzin-Schicht) kommt, welche maßgeblich für die Stabilität des
Verbundes zuständig ist.
Keramik,
Zirkoniumoxid
Die okklusale Konzeption – ein individuelles Praxiskonzept - Nie wieder
Chipping! (zm, 2018)
Chirurgie
engl.: surgery; Übersetzung aus dem Griech. lautet sinngemäß "Heilung von
Krankheiten mit der Hand". Ein Teilgebiet der Medizin als Lehre von der
operativen Behandlung krankhafter Störungen und Veränderungen im Organismus
Mikrochirurgie heute: Vergrößerungshilfen in der oralen Chirurgie
(zm, 2020)
Piezochirurgie,
präprothetische Chirurgie
ausführliche "aktualisierte
S2k-Leitlinie: „Operative Entfernung von Weisheitszähnen“ (DGZMK,
2019)
S3-Leitlinie „Zahnärztliche Chirurgie unter oraler Antikoagulation“
(DGZMK, 2018)
ChKM
, Chlorphenol-Kampfer-Menthol
Chloramphenicol ,
engl.: do.; Breitbandantibiotikum,
bakteriostatisch wirkend,
geringe
Bedeutung in der ZHK (
Fokalmin)
Chlorethyl
Ethylchlorid,
"Eisspray", "Kältespray", engl.: do.; unter Druck stehende
sehr flüchtige, brennbare Flüssigkeit, welche bei der klinischen Anwendung durch Verdunstung lokal Kälte erzeugt. Anwendung
in der ZHK zur
Vitalitätsprüfung oder
Oberflächenanästhesie
("Vereisung"); heute nur noch wenig gebräuchlich.
"Kältetest"
Chlorhexidin CHX, engl.: chlorhexidine; keimhemmendes und plaquereduzierendes Medikament mit hoher Substantivität in der Mundhöhle: Es wird elektrostatisch an die negativ geladenen Oberflächen von Zähne, Gingiva, Plaque und Mukosa gebunden und steht als Reservoir über mehrere Stunden für einen "slow release" zur Verfügung und zeichnet die Wirkung von CHX besonders aus. So können bspw. Chlorhexidin-Lacke (z.B. Cervitec™, 1% Chlorhexidin plus 1% Thymol; EC40™, stark übersättigte Lösung (40-prozentig von Chlorhexidin-Diacetat in Alkohol) die Konzentration von Streptococcus mutans in der Plaque sowie im Speichel langfristig und effektiv reduzieren. Wirkungsoptimum bei einem pH-Wert zwischen 7 u. 9. Gilt heute (2018) als der "Goldstandard" bei den medizinischen Mundspüllösungen und generell als das effektivste Chemotherapeutikum gegen Streptococcus mutans ("Der Goldstandard für die orale Antisepsis in der Zahnarztpraxis"). Im Handel als Mundspüllösung (0,1-0,2%ig), als Gel (0,5-5%ig) und Lack (10-40%ig; Cave sachgemäße Anwendung, da sonst Schleimhautreizungen). Besonders bewährt hat sich C. dann, wenn aus medizinischen Gründen vorübergehend auf eine normale Mundhygiene (mit einer Zahnbürste) verzichtet werden muss (sog. "chemische Zahnbürste" ![]() ![]() Nebenwirkungen harmloser Art - zumal bei millionenfacher Verordnung des Wirkstoffes weltweit - sind bei Langzeitanwendung kosmetisch störende, bräunliche Verfärbungen der Zähne bzw. zahnfarbener Zahnfüllungen und der Zunge (s. Abb.), Beeinträchtigung des Geschmacks (bitter), in Einzelfällen ein Abschuppen der obersten Schleimhautzellen und ein gelegentliches Wuchern von Hefepilzen ( ![]() ![]() Ebenso werden allergische Reaktionen beschrieben. CHX kann - bedingt durch den kationischen Charakter - durch langkettige anionische Tensidmoleküle, z.B. anionisches Natriumlaurylsulfat, das in den meisten Zahnpasten als Oberflächenbenetzer ("Schäumerzusatz") dient, und durch Natriummonofluorphosphat neutralisiert werden. Generell ist wegen der positiven Ladung des C.-Moleküls die Gesamtformulierung (sog. Galenik) des Präparates entscheidend, soll es seine volle Wirksamkeit entfalten. Sicherheitshalber sollte zwischen einer CHX-Anwendung und nachfolgender Zahnreinigung ein Zeitintervall von 30 Minuten liegen. In jüngerer Zeit raten Forscher, dass die Anwendung von
CHX-haltigen Mundspülungen insbesondere bei Patienten mit gesundem
Mikrobiom sorgfältiger abgewogen
werden sollte |
|
Chlorodontie "grüne Zähne", engl.: chlorodontia; green teeth; seltene Zahnentwicklungsstörung als Folge einer überstandenen Säuglingsgelbsucht (Icterus gravis neonatorum, Morbus haemolyticus neonatorum). Es besteht eine schmutzig-dunkelgrüne Verfärbung der Milchzähne durch bandförmige Einlagerung eines Blutpigmentes in das Grenzgebiet zwischen Dentin und Schmelz. Bleibende Zähne sind nicht betroffen. |
![]() ![]() © zm-online |
Chloroform
Trichlormethan, engl.: do.; in der ZHK
früher gebräuchliches Lösungsmittel für
Guttapercha ("Chloropercha") und
Zinkoxid-Eugenol-Zemente im Rahmen der
Wurzelkanalfüllung sowie zur
Kavitätenreinigung; heute eingestuft
als Substanz mit begründetem Verdacht auf Krebserkrankungen; Anwendung gilt als
obsolet.
Aptal-Harz-Chloropercha,
Geschichte der
Lokalanästhesie,
Chlorphenol-Kampfer-Menthol ChKM, camphorated and mentholated chlorophenol; Mischung der Originallösung aus 27 % Parachlorphenol mit Kampfer (72 %) und Menthol (1 %) zur Behandlung infizierter Wurzelkanäle ("Depot-Antiseptikum"). Bedingt durch die Kombination versch. bakterienabtötender und schmerzstillender Mittel wird relativ schnell eine Schmerzfreiheit eines entzündeten Wurzelkanals ( ![]() Abb. rechts: Ausheilung eines apicalen Defektes mittels ChKM ©: Dr. Robin Mohr ![]() ![]() ![]() |
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Chlumsky - Lösung
Phenol-Kampfer-Gemisch, nach Vitezslav C., 1867-1943, Krakau, engl.:
Chlumsky's solution; bestehend zu 60 % aus Kampfer und 30 % aus Phenol,
vermischt mit 10 % Ethanol. Heute nicht mehr gebräuchliche Therapie als
desinfizierenden Einlage in Alveolen
oder infizierten Wurzelkanälen.
Chlorphenol-Kampfer-Menthol, Phenol
Chorea Huntington ,
Veitstanz
Christensensche Phänomen
Christen Phänomen,
engl.: Christensen phenomenon; Auseinanderklaffen von
Bisswällen bei der
Vorschub- (= sagittales
Christen Phänomen) oder
Seitwärtsbewegung (= transversales Christen Phänomen)
Die
Vorschubbewegung des
Unterkiefers bei Zahnkontakt ist abhängig
von:
Schaltet man nun im Versuch auf einem Modell die
Schneidezahnführung aus, in
dem man beide Zahnreihen „einebnet" und mit Schablonen versieht, so ergibt sich:
Führt der Unterkiefer eine Vorschubbewegung aus, kommt es zu dem benanntem Phänomen:
Die Schablonen klaffen hinten (dorsal)
und bei steiler Gelenkbahn stärker
als bei flacher auseinander. Dieser Effekt ist auf die Einwirkung des
Kiefergelenks auf die Vorschubrichtung zurückzuführen.
Kompensationskurve
Chromsäure
Summenformel: H2CrO4, engl.: chromic acid; als 10%-ige Lösung
historisch verwendet als Ätzmittel bei der
Behandlung von diversen Schleimhautentzündungen (z.B.
Aphthen,
Druckstellen). Durch den Gewebstod
bilden sich gelbliche Verschorfungen auf dem ehemals entzündeten Gebiet.
Chrom(VI)-Verbindungen sind stark giftig (die
tödliche Dosis beträgt einen halben
Teelöffel) und krebserregend.
chronisch ,
chronicus, engl.: chronic; langsam sich entwickelnd/verlaufend;
akut, chronisch krank
chronisch
granulierende Entzündung nach Partsch, extraorale Fisteleiterung, extraorale Zahnfistel, engl.: extraoral fistula associated with an apical infection; fortgeleitete, chronische Entzündung an der Wurzelspitze eines Zahnes in den Bereich der äußeren Gesichtshaut. Aufgrund der Fistellokalisation auf der Haut werden die Patienten häufig von Nichtzahnärzten in diesem Bezirk operiert ohne die eigentliche Ursache zu erkennen oder zu beseitigen. Als Ursache kommen chronisch fortschreitende Granulome oder infizierte Zysten in Frage. Eine erfolgreiche Therapie kann nur in einer Kombination aus Ursachenbeseitigung (u.U. Spontanausheilung der Hautfistel) und Exzision der Fistel bestehen ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() extraorale Fistel ausgehend von einem zerstörten UK-Zahn |
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chronisch krank
engl.: "chronically ill"; Begriff aus der
Gesetzlichen
Krankenversicherung in Deutschland mit der Bedeutung, dass diese Patienten
weniger Zuzahlungen
leisten müssen. Nach einem Beschluss des
Gemeinsamen
Bundesausschusses vom 22.1.2004 gilt als Definition:
Ein Patienten gilt als schwerwiegend chronisch krank, wenn er wenigstens ein
Jahr lang, mindestens einmal pro Quartal ärztlich behandelt wurde
(Dauerbehandlung) und eines der folgenden Merkmale vorhanden ist:
a) Es liegt eine Pflegebedürftigkeit der Pflegestufe 2 oder 3 nach dem zweiten
Kapitel des SGB IX vor.
b) Es liegt ein Grad der Behinderung (GdB) von mindestens 60 % nach § 30 BVG vor
oder eine Erwerbsminderung von mindestens 60%.
c) Es ist eine kontinuierliche medizinische Versorgung (ärztliche oder
psychotherapeutische Behandlung, Arzneimitteltherapie, Behandlungspflege,
Versorgung mit Heil- und Hilfsmitteln) erforderlich, ohne die nach ärztlicher
Einschätzung eine lebensbedrohliche Verschlimmerung, eine Verminderung der
Lebenserwartung oder eine dauerhafte Beeinträchtigung der Lebensqualität
aufgrund der ständig behandlungsbedürftigen Gesundheitsstörung zu erwarten ist.
Besonders das letzte Kriterium einzuschätzen, wird Aufgabe der Ärzte sein. Sie
müssen auf einem Einheitsformular ankreuzen, was auf ihre Patienten zutrifft.
Diese können dann eine Zuzahlungsminderung bei ihrer Kasse beantragen.
Ebenso umstritten ist die Definition "schwerwiegende Erkrankung" (engl.:
serious illness), da hierbei auch sonst rezeptfreie Medikamente zu
Lasten der gesetzlichen Krankenkasse auf Rezept verordnet werden können.
Voraussetzung dafür ist, dass diese Medikamente bei der jeweiligen Krankheit
Behandlungsstandard sind. Für allopathische und pflanzliche Arzneien wurden hier
vom Gemeinsamen
Bundesausschuss konkrete Arzneistoffe
konkreten Indikationen zugeordnet und eine umstrittene Liste erstellt.
Den Grad der Behinderung bescheinigt das Versorgungsamt, die Pflegestufe die
Pflegekasse und die dauerhafte Behandlung ein Arzt.
Ab 2005 müssen chronisch Kranke nicht mehr jedes Jahr aufs Neue ihre
dauerhafte Erkrankung nachweisen, um die reduzierten Zuzahlungen zu den
Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung in Anspruch nehmen zu können.
2008 ist die sog. "Chroniker-Richtlinie" (
http://www.g-ba.de/informationen/beschluesse/458/) in Kraft getreten.
Gemeinsamer
Bundesausschuss, Gesundheitsreform,
Härtefall,
Remission, Zuzahlungen
Chymus ; Speisebrei;
Kauakt
CIE-Lab-System
engl.: do.; 1931 von der Commission Internationale de l`Eclarage
entwickeltes System zur objektivierbaren Farbbestimmung. Hierbei werden die
Farbwerte durch Helligkeitsmessung der 3 Grundfarben (rot, grün, blau) basierend
auf der Reflexionsintensität gemessen. Ergebnisse nach diesem System sind sehr
präzise und reproduzierbar, jedoch sind diese für die Farbbestimmung in
der ZHK nur schwer durchführbar, da ein fundiertes Wissen in der
Farbmetrik erforderlich ist.
Zahnfarbe
https://de.wikipedia.org/wiki/Lab-Farbraum
Cieszynski-Dieck-Technik
Isometrieregel, Cieszynski Regel, (Ausrichtung des Zentralstrahls auf
eine Winkelhalbierende gebildet aus dem Winkel von Zahnachse und Filmebene) nach
Cieszynski-Dieck zum Ausgleich der fehlenden Parallelität zwischen Zahnachse und
Film beim zahnärztlichen Röntgen.
Halbwinkeltechnik
Cingulum Zingulum, lat. für Gürtel, Cingulum basale dentis, engl.: do. o. basal ridge; wenig gebräuchlicher Ausdruck für einen am Zahnhals (meist bukkal) gelegenen Schmelzwulst, der sich bis zu einem Art Höcker (Tuberculum molare, Randtuberkel) verdicken kann, dies besonders bei Milch-Backenzähnen. ![]() |
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circumscript , circumsciptus, zirkumskript, engl.: circumscribed; umschrieben, deutlich abgegrenzt
CIRS
Abk. v. Critical Incident Reporting-System, Fehler-Melde-System in der
Medizin; weitgehend in der Ärzteschaft misstrauende
Einrichtungen, denen eine aufgetretene Komplikation ("kritische Ereignisse")
gemeldet werden kann. In der Studie "Qualitätsmanagement und Patientensicherheit
in der ärztlichen Praxis 2010" der Stiftung Gesundheit erhält kein potenzieller CIRS-Träger gute Noten. Am ehesten vertrauen niedergelassene Ärzte, Zahnärzte
und Psychologische Psychotherapeuten Universitäten als Träger von CIR-Systemen.
zur Studie
Behandlungsfehler,
CIRS Dent,
Haftung,
Komplikationen,
Qualitätsmanagement
CIRS dent - Jeder Zahn zählt - Aus diesen Schäden wird man klug
(zm, 2017)
http://www.jeder-fehler-zaehlt.de/ ;
http://www.cirsmedical.de/
;
http://www.jeder-zahn-zaehlt.de/
CIRS Dent
"Jeder Zahn zählt!"; Fehlermanagement-System (engl.: fault management
system) als Berichts- und Lernsystem für die zahnärztliche Praxis; auf Basis
des von der BZÄK 2011
entwickeltem computergestützten, internetbasierten, anonymen Berichts- und
Lernsystem „Jeder Zahn zählt!“ wurde es 2014 in Kooperation von der KZBV
übernommen und weitergeführt. Damit wird ZahnärztInnen eine Möglichkeit geboten,
sich anonym und geschützt vor Sanktionen über unerwünschte Ereignisse
auszutauschen – und zwar losgelöst vom Auftrag des
Gemeinsamen
Bundesausschusses zur Erarbeitung von Mindeststandards für
Fehlermeldesysteme.
Anfang 2016 wurde das System unter dem Namen „CIRS dent – Jeder Zahn zählt!“ (
www.cirsdent-jzz.de )
von BZÄK und KZBV gemeinsam auf eine breite Basis gestellt.
In der Zahnmedizin gibt es jährlich rund 90 Millionen Behandlungsfälle (2015)
allein bei Patienten der
Gesetzlichen
Krankenversicherung (GKV) – Zahnärzte sind die mit am häufigsten aufgesuchte
n Ärzte. Unabhängig von den im MDK -Report
ausgewiesenen Behandlungsfehlern,
arbeitet die Zahnärzteschaft an einer weiteren Verbesserung der
Behandlungsqualität.
CIRS
CIRS dent ermöglicht höhere Patientensicherheit (zm, 2019)
Der besondere Fall aus „CIRS dent – Jeder Zahn zählt!“ Aus diesen Schäden wird
man klug (zm, 2017)
Clapton Linie
Kupfersaum, engl.: Clapton's line (greenish discoloration of the marginal
gingiva); türkisfarbige Verfärbung von
Zahnfleischsaum und (später) den Zahnflächen als Folge einer chronischen
Exposition mit Kupferstaub.
Schwermetallsaum
Claridentis
2006 im Bereich der AOK Bayern (vereint ca. 40% der Gesetzlich Versicherten
in diesem Bundesland) gemeinsam mit der dent-iv GmbH, München, als
Management- Gesellschaft eingeführtes Modell der "Integrierten
Versorgung" auf dem zahnärztlichen Sektor.
Schlappe für die AOK Bayern (ZWP, 2011)
goDentis,
MacDent,
McZahn
Cleaning
Efficiency Index
CEI, Messwert zur Effektivität von Zahnpasten. Zusammengesetzt aus
dem RDA- und PCR-Wert nach der
Formel: CEI = (RDA+PCR-50)/RDA . Umstrittenes Verfahren, da sich Meßfehler bei
RDA und PCR erhöht fortpflanzen.
Clindamycin
Lincosamide-Antibiotikum; engl.: do.;
mit Ähnlichkeiten zu den Makrolid-Antibiotika. Hemmung
(=> bakteriostatisch) von
grampositiven Bakterien (z.B.
Staphylococcus aureus,
Streptokokken,
Anaerobier); mit guter
"Einwanderung" in den (Kiefer-)Knochen und ausreichendem
bakterizidem Wirkspiegel
auch in schlecht durchblutendem Gewebe. Penicillin-Alternative, da ähnliches
Wirkungsspektrum.
Tagesdosis 1 - 3 Gramm; auch von anderen Antibiotika bekannt, treten bei C.
häufiger gastro-intestinale Beschwerden auf; teilweise
Kreuzresistenz mit
Erythromycin
Antibiotika,
Penicillin
Die Arzneimittelkommission Zahnärzte informiert: UAW-Meldungen zu Clindamycin
wieder zunehmend (zm, 2019)
Clonidin
engl.: clonidine; (Handelsname u.a.: Catapressan®, Boehringer-Ingelheim),
gefäßverengendes Medikament (Vasokonstriktor, Antisympathotonikum mit
Imidazolin-Struktur) als Beimengung bei der
Lokalanästhesie. C. wird
als sichere Alternative zu Adrenalin
in der Leitungsanästhesie,
insbesondere bei Patienten mit Herz-/Gefäß-Erkrankungen oder bekannter
Adrenalin-Empfindlichkeit empfohlen. Als Nebenwirkung werden u.a. Müdigkeit,
Verstärkung bestehender Herzrhythmusstörungen, Blutdrucksenkung, Mundtrockenheit (über Hemmung der
Freisetzung von Acetylcholin) angegeben
Vasokonstriktoren
http://www.bdsoft.de/
Club der
Cariesfreien CC, von der elmex®-Forschung unter der Schirmherrschaft der Bundeszahnärztekammer ins Leben gerufene Initiative, die aufzeigen will, dass Karies kein unabwendbares Schicksal ist, sondern durch die richtige, medizinisch sinnvolle Zahnpflege verhindert werden kann. Personen die älter als 18 Jahre sind und ein kariesfreies, naturgesundes Gebiss (ohne Füllungen, ohne kariöse Schäden und mit 28 Zähnen ohne Weisheitszähne) nachweisen können, steht eine Mitgliedschaft offen. Dieser Nachweis muss zum Ende des Kalenderjahres neu erbracht werden. Aktuelle Aktivitäten (2018) sind nicht bekannt. ![]() ![]() ![]() |
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CMD
kranio-mandibuläre Dysfunktion (Funktionsstörung; kranio = abgeleitetes
Wortteil für Schädel o. Kopf, mandibula = Unterkiefer), engl.:
cranio-mandibular dysfunction; Fehlfunktion im Bereich aller Strukturen, die
die Position des Unterkiefers zum
Oberkiefer bestimmen und steuern; Sammelbezeichnung für einen vielfältigen
Komplex von Erkrankungen des Kausystems, welche in einem Bezug zu Symptomen im
Kopf-Hals-Nackenbereich stehen; häufig auch als ein psychisch-orthopädisches
Problem angesehen.
Zur Diagnose werden neben der
klinischen und
instrumentellen Funktionsanalyse,
bildgebende Verfahren (auf der Röntgentechnik basierend,
Magnetresonanzverfahren, Ultraschallverfahren (Sonographie) endoskopische
Methoden (Arthroskopie)) und konsiliarische Verfahren (zur Abklärung psychischer
und orthopädischer Faktoren (insbesondere die Halswirberlsäule)) eingesetzt.
Zur Diskussion stehen zwei Therapieansätze: Ein somatischer und ein
psychischer. Der somatische Ansatz konzentriert sich auf Veränderungen der
Okklusion,
Schienentherapie, Medikation und
chirurgische Maßnahmen, der psychische Ansatz setzt auf Heimübungen,
Stressmanagement, Aufklärung,
Biofeedback, Hypnose und
Verhaltenstherapie. In einer kontrollierten,
randomisierten Studie (Journal of
Orofacial Orthopedics/Fortschritte der Kieferorthopädie, 04/2002: 259-260)
wurden 124 Patienten mit CMD zwischen 18 und 70 Jahren in zwei Gruppen
unterteilt. Die eine Hälfte wurde mit Patientenaufklärung, Physiotherapie,
Schienentherapie und Medikation, die andere mit dreimal einstündigen
Aufklärungssitzungen, Anleitung zum Stressmanagement, Entspannungsverfahren und
einem individuell entwickelten Heimübungsprogramm behandelt. Der Erfolg der
Therapien wurden nach sechs Wochen sowie sechs und zwölf Monaten miteinander
verglichen. Es zeigte sich, dass die Patienten aus der Heimübungsgruppe zu allen
Zeitpunkten hinsichtlich fast aller Parameter signifikant besser abschnitten.
Achsiographie,
Äquilibrierungsschiene, Botulinustoxin,
CMD-Screening,
Deviation,
Einschleifen,
Funktionsanalyse_klinische,
Helkimo-Index (Mobilitätsindex),
internal derangement,
Kiefergelenkbeschwerden,
Kiefergelenkgeräusche,
kraniofazial,
Schmerz,
Myoathropathien,
Temporo-Mandibular-Index,
TENS,
Tinnitus,
TMD
Zahnärztliche Therapie bei schmerzhafter CMD - Abschied von der Wunderschiene
(zm, 2019)
Die Rolle des Physiotherapeuten bei CMD (zm, 2013)
Beitrag zur Kunst des
Seinlassens - (DAZ, 2017)
www.cmd-dachverband.de
"Wenn die Bisslage ... verloren
geht", © Dr. W. Burk, www.OldenBurk.de
Sehr ausführlich Darstellung eines Falles durch Dr. Kares o.
© Dr. Kares
CMD-Screening
Verfahren zur Diagnostik von kranio-mandibulären Dysfunktionen.
Als Goldstandard gelten hier die "Research Diagnostic Criteria for
TemporoMandibular Disorders (RCD/TMD)". Diese sehr ausführliche
Befunderhebung hat sich wegen des Aufwands in der Zahnarztpraxis nicht
durchsetzen können. Zur Vereinfachung des Testverfahrens schreibt Siegfried
Leder in
zahnfim.de:
"Seit 2009 steht nun auch eine Kurzversion davon zur Verfügung. Dieser
Screeningtest vermag mit nur einer Frage („Haben Sie Schmerzen in der rechten
Gesichtshälfte, in der linken oder in beiden?“) CMD-Schmerzpatienten
herauszufiltern oder eine schmerzassoziierte CMD-Diagnose als unwahrscheinlich
gelten lassen. Dabei ergibt sich ein positiver Vorhersagewert von 80 % und ein
negativer Vorhersagewert von > 99 %8. Dies bedeutet, dass Patienten, die die
Frage nach Gesichtsschmerzen verneinen, zu über 99 % auch an keiner
schmerzhaften CMD leiden. Um auch noch die Funktion der Kiefergelenke zu
überprüfen, empfiehlt der Autor, die Kieferöffnung, die Laterotrusionskapazität
und Protrusionskapazität quantitativ zu überprüfen. Jeder Patient sollte
mindestens 40 bis 42 mm weit den Kiefer öffnen können. Gemessen wird
üblicherweise an den Schneidekanten der Inzisivi, anschließend wird der Overbite
addiert. Die Laterotrusionskapazität nach beiden Seiten sollte mindestens 8 mm
und die Protrusionskapazität mindestens 7 mm betragen. Verneint der Patient die
Frage nach Gesichtsschmerzen und liegen Kieferöffnung und die exzentrischen
Bewegungen im Normbereich, ist der CMD-Screeningtest negativ."