Zahnwissen-Lexikon
La - Lm![]() ![]() |
LA , (L1) ; Abk. für
Leitungsanästhesie
labial
labialis, lab, engl.: do.; die Lippe betreffend, zur Lippe hin
gelegen/gerichtet. Bei Zähnen ist damit die
Außenfläche (der sichtbare Teil) der Schneide- und Eckzähne gemeint.
Labiallaut,
Mundvorhof,
Zahnflächen
Labialbogen Labialbügel, Frontalbogen, Vestibularbogen, engl.: labial arch; kieferorthopädisches Standard-Behandlungsmittel aus gebogenem Stahldraht bei herausnehmbaren Apparaturen. Der L. befindet sich zwischen Lippen und Zähnen und liegt den Frontzähnen entweder unter Druck an, um korrekturbedürftige Zähne von außen (labial) durch Aktivierung gaumenwärts zu bewegen, oder er dient zum Abhalten störender Lippeneinflüsse bzw. als Halteelement für die Apparatur. Die typischen, U-förmig gebogenen Schlaufen ("U-Schlaufe") mit unterschiedlichen Modifikationen (z.B. Omega-Schlaufe) sind die Aktivierungsbezirke des Bogens: Durch Vergrößern bzw. Verkleinern des U mit speziellen Zangen kann der Druck auf die Schneidezähne reguliert werden. ![]() |
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labiobukkal ,
unübliche Bez. für die Gesamtheit der nach Außen gerichteten Zahnflächen der
Zähne eines Kiefers. Besser werden diese Bereiche als
vestibulär bezeichnet
Labidodontie ;
Kantenbiss
Labium
oris, Lippe, engl.: do. or lip; paarweises Mundorgan mit
Unterteilung in Ober- (Labium superius) und Unterlippe (Labium inferius); beim
Tier meist als Lefze bezeichnet. Bedingt durch eine geringe Dicke der
Lippenhaut und häufig fehlender Pigmentierung schimmern die darunter liegenden
Blutgefäße stark durch und heben den Lippenbereich ("Lippenrot") deutlich von
der übrigen Gesichtshaut ab. Im Gegensatz zur Körperhaut besitzen die Lippen
keine Schweiß- und Talgdrüsen - ein leichteres Austrocknen und eine erhöhte
Sprödigkeit sind die Folgen. Als
Oberlippenlänge werden beim Mann 24 und bei der Frau 22 mm angegeben.
Berühren sich Ober- und Unterlippe im entspannten Zustand, so spricht man von
kompetenten Lippen; das Gegenteil - der "offene Mund" - sind inkompetente
Lippen. Da beim Kau- und Saugvorgang geschlossene Lippen nötig sind, werden
bei inkompetenten Lippen erhöhte Lippenkräfte gebraucht. Daraus resultierende
Kiefer-Zahn-Fehlstellungen können die Folge sein (
Offener Biss)
Die Funktionen des L. sind vielfältig. Nach einer
zahnärztlichen Betäubung im
Lippenbereich sind diese Bedeutungen eindrucksvoll am eigenen Körper zu spüren:
Labrale, Lachen,
Makrocheilie,
Oberlippenlänge,
Pachycheilie,
Procheilie
Labor,
Laboratorium, Zahnlabor;
Dentallabor, Zahntechnik
Labrale
engl.: do.; vorderster Punkt der Lippen mit Unterteilung in L. inferius
(Unterlippenkante) und L. superius (Oberlippenkante).
Merrifield-Winkel
Lachen engl.: smile, laughing; angeborener, primär unbewusst ablaufender Reflex, u.a. der Gesichtsmuskulatur, an welcher ca. 17 Muskeln innerhalb der Gesichtsregion beteiligt sind. In der Hauptsache handelt es sich dabei um eine Verbreiterung der Mundspalte bei gleichzeitigem Anheben der Mundwinkel. Eine geringere Ausprägung dieses Ablaufs wird als Lächeln, eine stärkere als Grinsen bezeichnet. Bedingt durch eine Fazialisparese entsteht ein "schiefes" oder "queres" L.; ein Krampf der mimischen Muskulatur (z.B. im Frühstadium einer Tetanusinfektion) lässt das sardonische L. erscheinen. ![]() ![]() ![]() ![]() |
Lachgasanalgesie Lachgasanästhesie, Lachgasnarkose, "Lachgas", Inhalationsnarkose, engl.: nitrous oxide analgesia (anaesthesia); eingesetzt als Kurz- oder Basisnarkose mittels einer Verbindung des Stickstoffs mit Sauerstoff. Das farblose Gas wurde 1844 von dem Amerikaner Horace Wells als kurzwirkendes Analgetikum für schmerzfreie zahnärztliche Behandlungen in einem Selbstversuch (sein eigener Weisheitszahn) entdeckt und erlangte rasch für die ZHK - wegen mangelnder Alternativen - eine große Bedeutung, welche noch bis in die 60er Jahre das letzten Jhds. reichte. Lachgas eignet sich zur Anxiolyse (Angstlösung) in jedem Lebensalter in Kombination mit einer Lokalanästhesie bei Patienten mit mäßig ausgeprägter Angst. Für die Methode eignen sich ebenfalls Patienten, die wegen eines störenden Würgereflexes schwierig zu behandeln sind, da die Empfindlichkeit der oberen Atemwege einschließlich der Mundhöhle reduziert wird Eine L. hat mehrere Vorteile: ![]() ![]() Dem steht der entscheidende Nachteil gegenüber, dass bei Eingriffen im Mund die Gefahr einer schwerwiegenden Aspiration von Blut- und Speichel sehr groß ist! Deshalb werden heute Eingriffe in Intubationsnarkose (ITN) unter Beaufsichtigung eines Anästhesisten durchgeführt. In jüngerer Zeit wird L. wieder als zusätzliches Mittel in Angst- und Schmerzbekämpfung eingesetzt. In den USA und den skandinavischen Ländern erlebt das L. in Form eines "Sauerstoff-Stickoxidul-Gemisch" wieder eine Renaissance, da L. bei richtiger Anwendung relativ nebenwirkungsfrei ist (s.u.: ausführliche Darstellung). Die zahnärztliche inhalative Sedierung benutzt subnarkotische Konzentrationen von Lachgas, das mit eigens dafür konstruierten Geräten per Nasenmaske beim Kind oder Erwachsenen appliziert wird. Die neueste Gerätegeneration (2009) hat eine sogenannte „Lachgassperre“ eingebaut und verhindert mit einer maximalen Konzentration von 70 Prozent Lachgas und den dazugehörigen 30 Prozent Sauerstoff eine versehentliche Überdosierung. Eine Behandlung von Schwangeren, besonders im ersten Schwangerschaftsdrittel, darf wegen einer möglichen embryonalen Wirkung nicht durchgeführt werden. ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() |
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Lachkurve ; engl.: smile line;
Lachlinie,
Frontzahnlinie (Lachlinie)
Lachlinie engl.: smile line; bogenförmiger Verlauf der Unterlippen-Oberkante beim Lachen. Wichtig beim Aufstellen künstlicher Frontzähne bzw. beim Korrektureinschleifen an bleibenden Zähnen: zur Erzielung einer Gesichtsharmonie sollten die Schneidezahnkanten des Oberkiefers mit der L. übereinstimmen (in etwa parallel verlaufen, s. Abb.) ![]() |
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Lackzunge Leberzunge, Moeller-Hunter-Glossitis, engl.: Moeller's glossitis, bald o. glossy o. glazed tongue; durch eine Atrophie der Zungenpapillen bedingte, glatte, "rotlackierte" Zunge bei Lebererkrankungen oder Anämien (Möller-Hunter-Glossitis) ![]() |
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Lactobazillen
Laktobazillen, Milchsäurebakterien, Milchsäurestäbchen,
engl.: lactobacillus;
grampositive, stäbchenförmige, im Körper mit einer Vielzahl von meist
anaeroben Arten
natürlicherweise vorkommend. In der gesunden Mundhöhle nur in geringem Umfang
existierend; allerdings ein vermehrtes Auftreten bei unversorgter
Karies, vermehrtem
Zuckerkonsum und schlechter
Mundhygiene. Allen Arten ist gemein, dass sie sich
von Kohlenhydraten ernähren und
Milchsäure oder deren
Verbindungen (Laktate) ausscheiden. L. gehören zu den wichtigsten
Bestandteilen der Darmflora. Durch ihre Säureausscheidung tragen sie zur
Demineralisation der
Zahnhartsubstanzen bei. Da sie sich aber nicht wie
Streptococcus mutans an
Zahnoberflächen festheften können, werden sie nach heutiger Kenntnis für die
Kariesentstehung nur als zweitrangig angesehen. Bekanntester Vertreter in der
Mundhöhle ist Lactobacillus acidophilus.
Lactobacillus paracasei hat in Studien gezeigt, dass er selektiv und
hochwirksam Karies verhindern kann. Mit
einem Zusatz in Zahnpasten ist in absehbarer Zeit zu rechnen (2010)
Kariesbakterien,
Kariesrisiko,
Speicheltest
Mikrobe des Jahres 2018 - The winner is: Lactobacillus (DZW,
2018)
Laktose, Lactose, Milchzucker;
Zucker
LAG
, LAG-J, Landesarbeitsgemeinschaft für
Jugendzahnpflege;
DAJ
Lagerzeitkontraktion
Langzeitkontraktion, engl.: long-term contraction; Begriff bei der
Lagerung von zahnärztlichen Abdrücken; bezeichnet die Volumenstabilität von
gebräuchlichen Präzisions-Abdruckmassen bis zum Ausgießen (
Modell) in Stunden. Durch die eher
vernachlässigbare weiter andauernde Abbindereaktion, dafür aber um so mehr durch
die Verdunstung von Lösungsmitteln (besonders hoch bei einer
Kondensationsvernetzung) kommt es zu einem Präzisionsverlust des
Abdrucks. Die L. des Polyether
ist sehr gering und mit derjenigen der additionsvernetzenden
Silikone vergleichbar.
Abdruck
Laktose, Lactose, Milchzucker
; Zucker
Laminate ,
Veneer
Landeszahnärztekammer ,
Zahnärztekammer,
Anschriften:
http://www.bzaek.de/
Landkartenzunge lingua geographica, Exfoliatio areata linguae, Glossitis migrans, Wanderplaques, erythema migrans; engl.: geographic o. mappy tongue; manifestiert sich in runden bis ovalären belagfreien Herden, die lange Zeit stationär bleiben können oder im Laufe von Tagen bis Wochen über die ganze Zunge wandern. Ihre Ätiologie ist unbekannt. In diesen Herden, die gewöhnlich scharf begrenzt sind und leicht aufgeworfene weißliche Ränder haben, kommt es zur Desquamation der Papillae filiformes, wodurch die Papillae fungiformes stärker hervortreten. Während sich im Zentrum der herdförmigen Veränderungen erneut Zungenbelag bildet, läuft der Abschilferungsvorgang an den Rändern weiter. Diese an sich harmlose Parakeratose von fraglichem Krankheitswert ist nicht schmerzhaft, nur selten wird leichtes Zungenbrennen angegeben. Die Veränderungen können jahrelang bestehen, eine erfolgversprechende Therapie gibt es nicht; spontane Ausheilungen kommen vor. Histologisch ist die Zungenschleimhaut stark mit Granulozyten durchsetzt. In etwa 40% bis 50% der Fälle findet sich zusammen mit der L. auch eine Lingua plicata (Lingua scrotalis, Faltenzunge, Abb. unten). Es handelt sich hierbei um eine Formvariante der normal glatten Zungenoberfläche mit unterschiedlich starker Ausprägung von Furchen. Angefangen von einer medianen Längsfurche, werden alle Formen von symmetrisch oder irregulär angeordneten, feinsten bis stärksten Quer- und Längsfurchen bis zu der Extremvariante, der sogenannten Lingua cerebriformis, beobachtet. Beim Verzehr von sauren Speisen, von Obst und von Fruchtsäften kann Zungenbrennen auftreten. ![]() ![]() |
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Längen-Breiten-Index
des Schädels, LBI, engl: cephalic index;
Differenzierungsindex, basiert auf der antropometrischen Bestimmung der größten
Kopfbreite und der größten Kopflänge (Kopfbreite x 100/ Kopflänge). Normwerte
liegen zwischen 75 und 80, d.h. die Breite des Schädels entspricht 75-80 % der
Länge des Schädels. Werte darüber bezeichnet man als Kurz- oder Breitschädel,
Werte darunter als Längs- oder Schmalschädel
Kennlinien,
Kieferprofilfeld,
Profilanalyse
Langenbeck
bedeutender Berliner Chirurg (1810-1887); in der ZHK besonders bekannt wegen:
der Langenbeck-Methode:
Operationsmethode zum Verschluss einer
Gaumenspalte mittels
Schleimhaut-Periost-Lappen, welcher - von beiden Seiten kommend - in der
Gaumenmitte vernäht wird,
des Langenbeck-Wundhaken, ein
stumpfes, abgewinkeltes Instrument zum Abhalten des
Schleimhaut-Periost-Lappen bei
chirurgischen Eingriffen, und
dem Langenbeck-Nadelhalter,
einem Nadelhalter ohne die sonst übliche
Arretierung
Längsfraktur, Zahnlängsfraktur;
engl.: (tooth) longitudinal fracture;
Infraktur,
Zahnfraktur
Langstiftfacette Langstiftzahn; Keramik-Kunstzahn-Facette mit auf der Rückseite eingebrannten Platin- oder Goldstiften, welche zur Verankerung in einer gegossenen Rückenplatte dienten. Historische Verblendung einer Krone/Brückenglieds, da heute durch bessere Techniken ( ![]() ![]() |
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Langtubus ; engl.: long-cone;
Tubus
Langzeitdosis
Lebenszeitdosis, engl.: long-term dose; international
empfohlener Grenzwert für eine individuelle
Strahlenbelastung durch
ionisierende Strahlen. StrlSchV / RöV §49 / §31 definieren: ...Die Summe der in
allen Kalenderjahren ermittelten effektiven Dosen beruflich strahlenexponierter
Personen darf 400 Millisievert nicht
überschreiten.
Langzeit-Funktionsabformung,
Funktionsabdruck
Langzeitpolymerisation
Heißpolymerisation, engl.: long-therm polymerisation; Verfahren
zur Polymerisation von
Prothesenkunststoffen. Der in eine
besondere Form gestopfte plastische
Prothesenbasis-Kunststoff wird über einen längeren Zeitraum (12 Std. bei 50°
C oder 2 Std. bei 120° C) im Wasserbad gekocht (irreführende Bezeichnung dafür:
"Nasspolymerisation", da
während dieses Vorgangs kein Wasser zutreten darf) und so zur endgültigen Härte
gebracht. Vorteil dieses langwierigen Verfahrens ist eine Prothesenbasis, welche
weitgehend frei von zu Schleimhautallergien
neigendem Restmonomer ist. Heute üblich ist die Kurzzeitpolymerisation
unter Druck in einem Druckkessel: Der Kunststoff wird binnen 20 min auf 100° C
gebracht und diese Temperatur über 30 min gehalten.
Polymerisation,
Prothesenbasis
Langzeitprovisorium
Dauerprovisorium,
semipermanente Restauration, Langzeitkrone, Langzeitbrücke,
engl.: long-term temporary appliance; provisorische, meist
festsitzende Versorgung von
zahnärztlichen (Teil-)Behandlungen bis zu dem Zeitpunkt (Wochen bis zu über einem
Jahr), wo nach medizinischen Erkenntnissen eine endgültige Versorgung des Zahnes
oder der Zahnlücke erfolgen kann.
Festsitzende L. (i.d.R.
laborgefertigt), häufig aus Stabilitätsgründen mit einem Metallkern versehen
("metallgestützt"), sind besonders indiziert, wenn:
die
Kieferrelation und/oder die Okklusion aus
funktionellen und/oder kosmetischen Gründen geändert werden müssen
der Erfolg
kritischer Pfeilerzähne nach Vorbehandlung (Parodontaltherapie,
Augmentation,
endodontische Maßnahmen) abgewartet
werden muss
Form-, Farb- und
Stellungsveränderungen und ihre Auswirkungen auf Aussehen und Sprache
ausgetestet werden müssen
Palliative
(lindernde) Versorgung von Tumorpatienten
Zu herausnehmbaren L.
Interimsprothese
Provisorium
Langzeitstudie
longitudionale Studie, Longitudionalstudie, engl.: long-term
study; es werden mehrmals und über einen längeren Zeitraum Untersuchungen
mit den gleichen Methoden und dem gleichen Umfang (= identische Untersuchungsparameter)
durchgeführt; diese müssen aber nicht unbedingt an den gleichen Patienten sein.
Gehört ebenso wie die Kohortenstudie
zu den prospektiven Studien (prospektiv = die Weiterentwicklung
betreffend).
Blindversuch,
Screening
Lanzette , engl.: lancet(te); zweischneidiges kleines Operations-Skalpell. Geringe Verwendung, da erhebliche Verletzungsgefahr an der Hand des Operateurs.
Lappen , engl.
flap ; Schlagwortbezeichnung für einen Haut-/Schleimhautlappen;
Lappenoperation
Lappenfibromatose ;
Fibrom
Lappenoperation Lappenplastik, engl.: flap operation; Schlagwortbezeichnung für chirurgische Eingriffe an der Mundschleimhaut:
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Lappenzunge
lingua lobata, engl.: lobulated tongue; Zungenoberfläche mit
narbige Furchen, von viereckigen Feldern mit abgerundeten Ecken umgeben; oft
handelt es sich dabei um das Endstadium einer Glossitis bei einer Syphilis im
Spätstadium oder um eine
angeborene, unregelmäßige Zungenfurchung (X-chromosomal vererbtes Syndrom).
Lingua
Laryngitis
Kehlkopfentzündung, engl.: do.; mit den klinischen Symptomen von
Heiserkeit bis hin zur Stimmlosigkeit reichend. Neben
mikrobiellen Infekten kommen
besonders lokale Reizungen (Überbeanspruchung, Rauchen) und allergische Faktoren
als Ursache infrage.
Laryngospasmus
Stimmritzenkrampf, Glottiskrampf, engl.: laryngospasm;
bedrohliche krampfartige Verengung des stimmgebenden Kehlkopfteils (Glottis)
verbunden u.a. mit Angstzuständen, akuter Atemnot und Zyanose. Meist als
Komplikation bei einer
Intubationsnarkose beobachtet.
Laser
engl.: laser, optical maser; engl. Abkürzung für Light
amplification by stimulated emission of radiation (= Lichtverstärkung durch
erzwungene (stimulierte) Emission von Strahlung).
Neue physikalische Methoden haben seit jeher die Medizin interessiert, weil sie
versprechen, die diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten zu erweitern.
Das betrifft insbesondere auch die
Laser-Diagnostik und Laser-Therapie, die in keinem medizinischen Fachgebiet so
umstritten ist wie in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde zu. Ab den 90er-Jahren
des letzten Jhds. Einsatz in zahnärztlichen
Praxen auf versch. Gebieten (1990 Jahren wurde er zum ersten Mal in der
Zahnheilkunde angewendet, 1995 wurde der Diodenlaser in der Zahn-, Mund- und
Kieferheilkunde eingeführt). Der Einsatz in zahnärztlichen Praxen ist bisher
(2010) eher
unbedeutend im Gegensatz zu anderen medizinischen Fachrichtungen (z.B.
Augenheilkunde).
Jeder zahnärztliche L. besteht aus den drei Baugruppen:
"Pumpe" (= Energiequelle; bei medizinischen Lasern handelt es sich dabei um sog.
Blitzlampen bzw. bei Gaslasern um eine in einer Neonröhre vergleichbare
Gasentladung), laseraktiven Material (fest = Festkörperlaser;
flüssig = z.B. Farbstofflaser; gasförmig = Gaslaser) und
optischem Resonator (dient durch Rückkopplungseffekte der
Strahlungsverstärkung, wobei der eine Spiegel zur Auskopplung der Laserstrahlung
teildurchlässig ist; in der Abb. der rechte Spiegel).
Eine weitere Unterscheidung findet nach der Intensität der erzeugten Leistung statt:
Lasergeräte werden nach DIN VDE 0837 in 5 Laserklassen unterteilt (I,
II, IIIa, IIIb, IV), wobei nur die Klasse I von der Strahlung her als risikofrei
zu betrachten ist - für alle anderen Klassen sind z.T. aufwendige
Schutzmaßnahmen erforderlich ( Lasereinsatz).
Laserbehandlungen assoziieren häufig bei Nichtkennern der Materie an Wunder
grenzende Erfolge. Dabei sind bis heute mit dem Einsatz derartiger Methoden - im
Gegensatz z.B. in der Augenheilkunde - noch keine grundsätzlich neuen Therapien
in der ZHK ermöglicht worden (
Lasereinsatz in der Zahnheilkunde). Neben der
mangelnden (Langzeit-)Erfahrung mit vielen System und einem nicht unerheblichen
finanziellen Aufwand sind häufig auf konventionellem Wege bessere Resultate bei
geringerem Aufwand zu erzielen. Weiter gibt es bis heute (2008) noch keinen
Universallaser, sondern es werden verschiedene Lasersysteme für unterschiedliche
Anwendungen benötigt.
Das schmerzlose "Laserbohren" wird wohl
noch einige Jahre auf sich warten lassen. Interessant ist in diesem Zusammenhang
eine vergleichende Untersuchung:
Das Abtragen von Dentin mit einem
hochenergetischen L. produziert etwa eine vierfache Druckerhöhung
und einen zwei- bis dreifachen Anstieg der Temperatur in der
Pulpa im Vergleich zur
Präparation mit einen
Diamantbohrer.
Ablation,
alternative
Behandlungsmethoden,
Behandlung auf Verlangen, Diagnodent,
Lasereinsatz in der Zahnheilkunde,
Laserschweißen,
Lichthärtung,
MiLaDi,
Nanotechnologie,
PDT, Profilometrie,
SLM
Laser-Doppler-Messmethode
LDF, engl.: laser doppler flowmetry; Untersuchungsmethode zum
Messen des Blutflusses in Geweben. LDP ist eine non-invasive Methode des
ununterbrochenen Messens der Mikrozirkulation. Sie basiert auf den Ergebnissen
des sog. Dopplereffektes (Veränderung
der Frequenz von Wellen, wenn sich die Quelle und der Beobachter einander
nähern oder voneinander entfernen) von Niederleistungs-Laserlicht, welches nach
dem Zufallsprinzip durch statische Strukturen und bewegliche Gewebepartikeln
zerstreut wird.
LDF kann als zusätzliches diagnostisches Kriterium der
Vitalität einer
Pulpa zu den bislang üblichen
Untersuchungsmethoden wie CO2-Test ("Kältetest"), klinischer und radiologischer
Befund dienen, ist aber bisher (2008) in der
ZHK ohne Bedeutung.
Vitalitätsprüfung
Lasereinsatz
in der Zahnheilkunde; laser application in the dentistry;
nachfolgende Zusammenstellung aus 2003 überarbeitet nach M. Frentzen, A. Sculean
und H. Visser in DGP-News 2/2003:
Zu beachten ist weiter, dass eine Kostenübernahme durch die Gesetzliche
Krankenversicherung nicht gegeben ist; bei den Privaten ist sie fraglich
(vorher Kostenzusage einholen). Auch bestehen bisher noch ungeklärte juristische
Probleme.
Diese bisherigen kritischen Betrachtungen sollen aber nicht davon ablenken, dass in der
Lasertherapie nach Einschätzung des Verfassers ein gewaltiges
Entwicklungspotential vorhanden sein könnte, welches nach Überwindung von
Kinderkrankheiten die ZHK auf vielen
Gebieten verändern könnte. Schon heute gilt die
Kariesdiagnostik mit
Lasersystemen ( Diagnodent) und
der bakterizide Effekt in der
Zahnfleischtasche von
laserbehandelten zahnfleischerkrankten Zähnen als Behandlungsoptimierung, wie
generell in der Parodontologie
eines der zukünftigen Einsatzgebiete liegen könnte. Ebenso wird einem
werkstofftechnischen Einsatz ein erhebliches
Potential eingeräumt, z.B.: Knochen sind wärmeempfindlich - deshalb schied bei
Operationen bisher ein L. als Alternative zur Knochensäge aus. Der neue
CO2-Laser des internationalen Forschungszentrum caesar (center of advanced
european studies and research) umgeht jedoch das Temperaturproblem. Außerdem
entwickelten Forscher ein Lasersystem zur Vorbereitung von Gesichtsoperationen.
Der optimierte CO2-Laser arbeitet mit extrem kurzen Pulsen, die feinste Schnitte
von unter 0,2 mm Breite erlauben. Zusätzlich kühlt ein feines
Luft-Wasser-Spray
die Umgebung der Schnittstelle. Da Schnittführung und -tiefe frei wählbar sind,
lassen sich auch komplizierte Muster ausschneiden. Ein weiteres gepulstes
Lasersystem erstellt mit extrem kurzen Belichtungszeiten holografische
Portraits. Anhand dieser dreidimensionalen Modelle können Chirurgen plastische
Operationen oder kieferchirurgische Behandlungen präzise vorbereiten.
Seriöse Literatur zum Einsatz des L. in der Zahnarztpraxis ist selten.
Eine ausgezeichnete Zusammenstellung liefert das Buch "Lasertherapie in der
Zahnheilkunde", ISBN 3 - 928588 - 21 - 4, Apollonia-Verlag, in welchem die
praktizierenden Zahnärzte Dr. Bach (Freiburg) und Dr. Schneider (Linnich) sowie
der OA Dr. Gutknecht (RWTH Aachen) sich informativ, kritisch und konstruktiv mit
diesem Thema - vorwiegend dem Diodenlaser - auseinandersetzen und eine echte
Standortbestimmung - statt Wunderheilungsmethoden - geben.
Adhäsivtechnik,
HF-Chirurgie, Laser,
Laserschweißen,
PDT, SLM (Selective Laser Melting)
Die laserunterstützte Zahnmedizin in der täglichen Praxisroutine
(ZWP / 2014)
Umfangreiche Diagnostikmethoden im Überblick (ZWP / 2015)
Der Laser als Multitalent - ein Update (2010)
Grundlagen zur Abrechnung einer Laserleistung (2013)
http://archiv.ub.uni-marburg.de/diss/z1998/0089/html/index2.htm
Diodenlaser und Hochfrequenztechnik in der oralen Anwendung
Laserschweißen
engl.: laser welding; lotfreie Verbindung desselben oder versch. Metalle,
meist unter Verwendung von CO2- und ND:YAG-Lasern. Dabei ist zu beachten: Nur
jene Energie die vom Metall absorbiert wird, führt zur Aufheizung, der
reflektierte Teil geht für den Schweißvorgang verloren. Das Werkstück muss
demzufolge so vorbereitet werden (Sandstrahlen, Aufrauen), dass möglichst große
Strahlanteile absorbiert werden. Das Werkstück wird mit der Hand im
geschlossenen Schweißraum in den durch eine Hilfsleuchte und ein Fadenkreuz
markierten Brennpunkt des Gerätes gebracht. Die visuelle Kontrolle geschieht
durch ein Stereomikroskop.
Läsion
engl.: lesion; umschriebene Verletzung, Wunde, bzw. Störung der Funktion
(Functio laesa)
eines Organs oder Körpergliedes
Kavität,
periapikale Läsionen
lateral ; seitlich, engl.: do. o. sideways, towards the
side; von der Kiefermitte(l-linie) abgewandt
medial,
Zahnflächen
Lateralbiss
Seitbiss, engl.: lateral bite; Verschiebung der Kiefermitten
gegeneinander, i.d.R. bedingt durch Seitwärtsverlagerung des Unterkiefers.
Kreuzbiss,
Mittellinienverschiebung
laterale Kondensation ; engl.:
lateral condensation;
Kondensation,
Wurzelkanalfüllung
laterale Zahnaufnahme laterale Projektion, intraorale (Zahn-)Röntgenaufnahme, engl.: (lateral) intraoral radiograph; bevorzugte Technik zur röntgenologischen Darstellung von (einzelnen) Zähnen. Prinzip ist dabei, dass sich der Strahlungskörper (z.B. die Röntgenröhre) außerhalb des Mundes befindet und der Sensor (i.d.R. der Röntgenfilm) als letztes Objekt im Strahlengang liegt. Der Zentralstrahl der Röntgenröhre trifft dabei senkrecht auf eine Tangente des Zahnbogens in der Kauebene in der Höhe des zu untersuchenden Zahnes (Zähne) = orthoradiale Projektion; (s. Abb., ![]() Ziel der Zahnaufnahme ist eine möglichst größengleiche (isometrische) Abbildung des Zahnes auf dem Röntgenfilm und eine regelrechte Darstellung im Bezug zu den Nachbarzähnen. Zur Verwendung kommen 3 Einstelltechniken:
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Lateralverschiebung , -bewegung;
Verlagerung des Unterkiefers zur Seite hin;
Laterotrusion
Laterodens ;
Mesiodens
Laterotrusion
Bennet-Bewegung,
engl.: do. or Bennett's movement; Kieferbewegung, bei der die eine Seite des Unterkiefers von der
Normalstellung aus zur Seite (nach lateral) schwenkt.
Dabei stellt der Kondylus der aus der
Mitte sich weg bewegenden Seite (Arbeitsseite)
das Bewegungszentrum dar (sog.
ruhender Kondylus
oder Arbeitskondylus).
Bennet-Bewegung,
Eckzahnführung,
Gelenkbahn,
Laterotrusionsseite,
Mediotrusion,
Vorkontakt,
Unterkiefergrenzbewegungen
Laterotrusionsseite
Arbeitsseite, engl.: working side,
laterotrusive side; die Seite des Unterkiefers, die sich bei einer
Seitwärtsbewegung von der Mitte der Normalstellung (Medianebene)
zur Seite weg bewegt; Laterotrusion,
Mediotrusionsseite,
Okklusionskonzepte
Latex
Latexallergie,
engl.: do., latex (allergy); gummiartiger Grundstoff (natürlich von
Kautschuk-liefernden Pflanzen
oder synthetisch hergestellt) für die besonders in der Chirurgie gebräuchlichen
(Einmal-)Handschuhe sowie dem
Stoff Guttapercha.
Seit 1998 dürfen keine gepuderten Handschuhe mehr im Gesundheitswesen verwendet
werden. Das Puder hatte dafür gesorgt, dass die
Latexallergene (zumeist vom
Soforttyp, IgE-vermittelt oder vom Spättyp
IV = Kontaktdermatitis) besser von Haut
und Schleimhäuten aufgenommen wurden, und so schließlich über die Raumluft
schnell in die Lunge gerieten. Dort konnten sie nach
Sensibilisierung nicht nur
Asthma, sondern auch einen
anaphylaktischen Schock
auslösen. Nach Angaben der
Berufsgenossenschaft (BGW) erreichte die Erkrankungsrate 1998 ihren
Höhepunkt - damals wurden der BGW 1262 Fälle wegen des Verdachts auf eine
berufsbedingte Latexallergie gemeldet. Nach intensiver Aufklärung in Arztpraxen
und Krankenhäusern sank diese Zahl kontinuierlich. 2007 lagen bei der BGW nur
noch 70 Meldungen vor, dies entspricht einem Rückgang um 95 Prozent. Die
Berufsgenossenschaft hatte in der Aufklärung auf die Verwendung von puderfreien
Latexhandschuhen mit niedrigem Proteingehalt oder auf Handschuhe aus
Ersatzmaterial hingewiesen.
Werkstoffkundlich ist zu beachten: Sowohl durch direkte Berührung mit
Latex-Handschuhen, als auch durch indirekte Kontamination mit Latexpartikeln
(z.B. Verwendung von Kofferdam) kann
die Polymerisation von
Silikon-Abdruckmaterial behindert werden. Verantwortlich hierfür scheinen in
erster Linie Schwefelverbindungen zu sein.
Von einer Naturlatex-Allergie sind nicht nur Beschäftigte im Gesundheitswesen
und mehrfach operierte Patienten betroffen. Auch immer mehr Hausfrauen und
Kinder sind sensibilisiert. Häufigste Auslöser sind Haushaltshandschuhe,
Luftballons, Wäschegummis oder Kondome.
Kofferdam
Laurell-Naht
engl.: Laurell's suture; bei der
Membrantechnik in
der Parodontologie angewandte,
zweischichtige Nahttechnik. Ausdruck in D
nicht gebräuchlich.
Lauritzen-Griff
Kinnführungsgriff,
engl.: Lauritzen's handle; nach dem amerikanischen Zahnarzt Arne L.
benannte Grifftechnik zur Führung des Unterkiefers in die
zentrische
Condylenposition: Der Behandler führt
das Kinn des Patienten mit abgewinkeltem Daumen (sog. Kinnführungsgriff)
in die "gefühlte" Zentrik. Eine
ähnliche Funktion hat der
Griff nach Dawson.
LD ; Abk. für
letale (tödliche) Dosis
Leakage
Microleakage; Leck, Spalt; feine Undichtigkeiten
(Mikrospalte bis hin zur Fuge) zwischen
Füllungsmaterial und natürlichem Zahn, welche Bakterien ein Wandern unter die
Füllung bzw. in den Wurzelkanal ermöglichen; Begriff z.B. gebräuchlich bei
den Bonding-Systemen der
Dentinhaftvermittler, welche bei korrekter Anwendung eine
Mikrospaltbildung zwischen Zahnsubstanz und
Füllungsmaterial verhindern sollen.
Dentinhaftung,
Liner, Nanoleakage,
Polymerisation_lichtinduzierte,
Randschluss
Lecluse Hebel ;
Hebel
Ledermix ®
1962 in die Endodontie
eingeführtes, umstrittenes Kombinationspräparat (Gemisch aus
Cortison (Triamcinolon) und einem
Antibiotikum) zur Behandlung
(Schmerzstillung) eines entzündeten
Zahnnervs oder bei einer Gangrän-Behandlung
( http://www.ledermix.de/).
Die Wirkungsweise wird derart angegeben: Die erste Phase einer
Nerventzündung führt zu einer
ödematösen Schwellung mit der Folge, dass es
zu einer starken Druckerhöhung innerhalb der
Pulpenhöhle kommt. Schmerzen treten auf und die Pulpa stirbt allmählich ab,
weil die Blutzirkulation durch eine "Eigenblockade" am
Apex gestört/unterbrochen ist. Das im L.
enthaltene Corticoid sorgt durch seine
entzündungshemmende Wirkung für
eine rasche Erleichterung durch Druckabbau. Um der durch das Corticoid bedingten
Abwehrschwäche zu begegnen, enthält L. zusätzlich ein
Tetrazyclin, welches in hoher
lokaler Konzentration gegen die meisten Erreger in der Pulpa wirkt.
Das Medikament lindert zwar meist die akuten Beschwerden, ohne aber eine
echte Heilung zu bewirken. Gegner dieser Therapie argumentieren, dass durch das Corticosteroid mit seinen bekannten Wirkungen zwar die Entzündung unterdrückt,
aber einer schleichenden
Devitalisierung (Abtötung des Zahnnervs) mit nachfolgender chronischer
apicaler Parodontitis
Vorschub geleistet wird. Zusätzlich könnten Sensibilisierungen und
Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. Eine Untersuchung aus 2000 besagt,
dass L. - trotz kontroverser Diskussion - in 68 % der Zahnarztpraxen (n = 712)
in D zur Behandlung eingesetzt wird; CH weist eine Zahl von 81 % auf.
Cortison, Einlage,
Vitalerhaltung,
Wurzelkanalbehandlung,
Zauberpaste
leeway leeway space, Differenz in Millimetern zwischen den Summen der mesio-distalen Zahnbreiten von Milch-Eckzahn, 1. u. 2. Milchmolar und der Summe der mesio-distalen Breiten der nachrückenden bleibenden Zähne (Eckzahn, 1. u. 2. Prämolar). Da die Summe der bleibenden Zähne in diesem Gebiet kleiner ist, ergibt sich ein Platzgewinn ("leeway space"), welcher therapeutisch beim Engstand genutzt werden kann. ![]() |
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Le Fort auch Lefort, René; franz. Chirurg, 1869-1951; u.a. bekannt durch seine Einteilung der für den Oberkiefer typischen Knochenbruchlinien in transversaler Richtung (Mittelgesichtsfrakturen) oberhalb der Zahnreihen: Le Fort I = horizontaler Oberkieferbruch (gelb), Alveolarfortsatzfraktur, trennt den Oberkiefer vom übrigen Schädel ; ![]() Le Fort II = zentraler Mittelgesichtsbruch (blau); Einbeziehung des Orbitalbodens, trennt das Nasenskelett bzw. den nasoethmoidalen Block vom übrigen Schädel Le Fort III = Abriss des Oberkiefers von der Schädelbasis (rot); Einbeziehung des Orbitalbodens und Jochbeins, einseitige Frakturen möglich; trennt das gesamte Mittelgesicht von der Schädelbasis ab.
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Legased ®
anästhesierendes (betäubendes)
Antiphlogistikum mit den Bestandteilen
(in 1ml Lösung): 100mg Myrrhentinktur, 100mg Benzoetinktur, 10mg
Prednisolon und
20mg Tetracainhydrochlorid enthalten. Die Lösung haftet bei Anwendung auf der
feuchten Mundschleimhaut und wird vorwiegend zur Akutbehandlung schmerzhafter
Aphthen verwendet.
lege artis ;
nach den Regeln der ärztlichen Kunst; engl.: do.;
Haftung,
Honorar,
Kunstfehler,
Nachbesserung,
Revision
Legierung
Komposition aus versch. Metallen, "Metall",
engl.: alloy ; Vereinigung eines
Grundmetalls mit einem oder mehreren chem. Elementen zur Verbesserung bzw.
Erzielung neuer Eigenschaften des Grundmetalls; in der
ZHK vor allem im Zusammenhang bei der
Anfertigung von Zahnersatz bedeutend; seit ca. 1920
erfolgt eine
wissenschaftlich gezielte Entwicklung von sog. Dentallegierungen.
Zu berücksichtigen ist dabei, dass alle zahnärztlicherseits eingesetzten
Werkstoffe unter dem Einfluss des Mundhöhlenmilieus (Auswirkung des
Kauens,
Speicheleinflüsse) mehr oder weniger
Bestandteile abgeben, insofern einer
Korrosion unterliegen, wobei man in der Mundhöhle bisweilen auch von
Biokorrosion spricht. Auch bei den hochedlen Metallen findet eine Reaktion
mit dem Speichel und damit ein Auflösen und Verschlucken von Metallanteilen in
vernachlässigbar geringfügigem Ausmaß statt.
In der ZHK stehen eine Vielzahl von L.
zur Verfügung; allein zur Herstellung von
Kronen und Brücken wird deren Zahl
auf über 700 geschätzt.
In der Mundhöhle kommen nach einer überarbeitenden
Zusammenstellung von Prof. Dr. K. Lehmann folgende L. zum Einsatz (m% =
Massenprozent):
Zusätzlich sind in L. - häufig in Spuren - noch folgende Elemente enthalten, wobei Bestandteile unter 2 % (Stand 2004) nicht vom Hersteller deklariert werden müssen:
Element | Name | Farbe | Schmelzpunkt |
Ag | Silber | weiß, stark glänzend | 961 °C |
Au | Gold | gelb | 1.063 °C |
Cu | Kupfer | "rot" | 1.083 °C |
Fe | Eisen | bläulich weiß | 1.539 °C |
Ga | Gallium | weiß | 30 °C |
In | Indium | silberweiß | 156 °C |
Ir | Iridium | weiß, etwas dunkler als Silber | 2.454 °C |
Mn | Mangan | weißgrau | 1.247 °C |
Pd | Palladium | silberweiß | 1.552 °C |
Pt | Platin | grauweiß | 1.769 °C |
Rh | Rhodium | silberweiß | 1.966 °C |
Ru | Ruthenium | grauweiß | 2.310 °C |
Sn | Zinn | silberweiß | 232 °C |
Ta | Tantal | grauweiß | 2.969 °C |
Ti | Titan | silberweiß | 1.688 °C |
Zn | Zink | bläulich weiß | 419 °C |
Die Anzahl der L. im Mund ist nach allgemeiner Auffassung unbedenklich, sofern alle
Legierungen für sich korrosionsresistent sind. Korrekt verarbeitete
Amalgamfüllungen kommen als
Ursache für Unverträglichkeitsreaktionen mit L. nicht in Betracht. Eine
gewisse Vorsicht ist bei Palladium-Basis- und goldreduzierten L. (wegen
ihrer Beimengungen) geboten.
Für die Verträglichkeit (Biokompatibilität)
einer L. ist nicht nur deren Zusammensetzung, sondern auch der
Verarbeitungsprozess von erheblicher Bedeutung (
Allergietestung). Alle auf dem deutschen Markt
existierenden L. sind nach vorgeschriebenen Testverfahren geprüft (
Medizinproduktegesetz). Wie bei
jedem anderen Fremdstoff, der dauerhaft in die Körperhöhle eingebracht wird,
bleibt ein gewisses, individuell versch. ausgeprägtes, sehr geringes
Restrisiko, dies gilt für jeden Legierungstyp (
Metalle im Mund).
Zu den Dentallegierungen bemerkt der
Gemeinsame
Bundesausschuss in den
Zahnersatz-Richtlinien 2004: "... Es dürfen nur solche Werkstoffe verwendet
werden, die den Anforderungen des Medizinproduktegesetz entsprechen. Bei
nachgewiesener Allergie gegen einen Werkstoff ist ein als verträglich
ermittelter Werkstoff zu wählen. Der Nachweis einer Allergie ist gemäß den
Kriterien der Kontaktallergiegruppe der Deutschen Gesellschaft für Dermatologie
zu erbringen. Die Erprobung von Werkstoffen auf Kosten der Krankenkassen ist
unzulässig. Bei der Auswahl der Dentallegierungen im Rahmen der
vertragszahnärztlichen Versorgung soll beachtet werden, dass Nichtedelmetall und
NEM-Legierungen ausreichend, zweckmäßig und
wirtschaftlich sein können...".
In Deutschland liegt seit 2002 eine DIN-Norm zur Prüfung der Mundbeständigkeit
zahnmedizinischer Metalllegierungen vor, die das Risiko toxischer Reaktionen im
Vorfeld zu beurteilen hilft. In seltenen Fällen sind aber - wie bei allen
Fremdstoffen - allergische Reaktionen auch auf hochwertige Metalllegierungen
möglich.
Das Einschmelzen und erneute Verwenden von Edelmetallen vermindert deren
Qualität in Bezug auf
Biokompatibilität und
Korrosion durch eine Verstärkung
galvanischer Ströme, wogegen die Härtung steigt.
Abschrecken,
Allergietestung,
Amalgam,
Biokompatibilität,
Blassgold,
Deckgold,
desquamative Gingivitis,
Duktilität, Edelmetalle,
Elektrosensibilität,
Feingold,
Füllungsmaterialien,
Galvanismus im Mund,
Glanzgold,
Goldallergie, GoldenGate System,
Goldprobe,
Karat,
Korrosion,
Legierungspass,
Metallosis, NEM,
niedrigschmelzend,
Passivschicht,
Schwermetalle,
Schwund,
Silane,
Sintermetalle,
Spannungsreihe v. Metallen,
Spargold,
V2A-Stahl,
Vergüten
Metalle im Mund
Internet:
www.bego.com,
www.c-hafner.de,
http://www.degudent.de/, www.wegold.de,
www.wieland-dental.de
Legierungspass
engl.: alloy card; nicht vorgeschriebene, aber sinnvolle
Dokumentation aller
Legierungsbestandteile zur Mitgabe an den
Patienten; bei verblendeten
Zahnersatzarbeiten meist zusätzlich mit der
Zahnfarbe und dem Verblendmaterial
versehen.
Leichttherapie
engl.: simple therapy; nicht mehr gebräuchliche Schlagwortbezeichnung für
die Anfangsbehandlung bei akuten
Zahnfleischentzündungen: Neben der Entfernung störender
Konkremente und
Reinigung der Zahnfleischtaschen im Sinne einer "einfachen"
geschlossenen Kürettage, erfolgt noch
eine medikamentöse Behandlung (z.B. CHX,
Dontisolon) bis zum Abklingen der akuten Beschwerden.
Erhaltungstherapie, Parodontalbehandlung,
Parodontalchirurgie,
Reevaluation
Leitkeime
engl.: causative microorganisms (agents), associated microorganisms;
Bakterien, welche bei einer bestimmten
Erkrankung allein oder in Kombination mit anderen
Mikroorganismen gehäuft anzutreffen sind und
somit einer
Erkrankung ihre typische Ausprägung und Verlauf geben. So gilt z.B.
Streptococcus mutans als
L. bei Karies oder Actinobacillus
actinomycetem-comitans als L. bei schweren Formen von
Zahnfleischentzündungen. Da L.
bei einer Erkrankung entweder direkt oder durch ihre Stoffwechselprodukte eine
signifikante Vermehrung in Körperflüssigkeiten (Blut, Lymphe,
Taschensekret) aufweisen und
häufig labortechnisch nachgewiesen werden können, werden sie auch als
Markerkeime oder
Markersubstanzen bezeichnet.
Antibiotika-Zufuhr bei
Zahnfleischerkrankungen,
bakteriologische Identifizierungssysteme
Patienteninfo:
Mikrobiologische Diagnostik und Parodontitistherapie
©: BZAEK
Special:
Einteilung und Erscheinungsbilder von Zahnfleischerkrankungen
Leitlinie
engl.: guideline, "beste Praxis für die Behandlung einer Krankheit", "good medical practice"; systematisch
entwickelte Entscheidungshilfe für eine angemessene (zahn-)ärztliche
Vorgehensweise bei der Vorbeugung, Diagnostik oder Behandlung von Krankheiten.
Sie haben den Zweck, Ärzte und Patienten bei der Entscheidung über angemessene
Maßnahmen der Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge zu unterstützen.
L. sind dynamisch an die kritische Bewertung des "medizinischen
Fortschritts" gebunden und unterliegen so (häufigen) Korrekturen. Sie
gelten als "Rahmen" zur Orientierung und Entscheidung in Therapiefragen.
Diese, sich ständig fortentwickelnden Empfehlungen über die angemessene
ärztliche Vorgehensweise erfolgen auf der Grundlage eines
Konsens mehrerer Experten aus unterschiedlichen Fachbereichen und sind primär ohne
juristische Bedeutung (= "Empfehlungscharakter") im Rahmen einer
medizinischen Qualitätssicherung;
sie geben den Stand des Wissens zum Zeitpunkt ihres Erscheinens ("Drucklegung") wieder und
sollen zur Verringerung einer Therapiebeliebigkeit beitragen. L. beziehen
sich in der Regel auf Standardfälle und auf "Durchschnittspatienten". Es gibt in
Deutschland weit über 1.000 L., die der medizinischen Qualitätssicherung
dienen sollen.
"Die "Leitlinien" der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften sind
systematisch entwickelte Hilfen für Ärzte zur Entscheidungsfindung in
spezifischen Situationen. Sie beruhen auf aktuellen wissenschaftlichen
Erkenntnissen und in der Praxis bewährten Verfahren und sorgen für mehr
Sicherheit in der Medizin, sollen aber auch ökonomische Aspekte berücksichtigen.
Die "Leitlinien" sind für Ärzte rechtlich nicht bindend und haben daher weder
haftungsbegründende noch haftungsbefreiende Wirkung" (aus:
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften e.V.).
Im
Gegensatz zu Richtlinien und
Standards, werden L. in der Realität häufig "erfasst und erlassen durch jeden,
der sich dafür zuständig hält". Die konkrete medizinische Behandlung, die auch
durch die Individualität des Patienten geprägt ist, kann ein Abweichen von den
L. erfordern. Hiervon sollte allerdings nur in begründeten
Fällen abgewichen werden, da bei evtl. Auseinandersetzungen (Haftung)
sich Gerichte und Gutachter immer mehr auf die bestehenden L. zu einem
Behandlungskomplex berufen und einen Verstoß gegen die Sorgfaltspflicht bei
Nichtbeachtung der L. unterstellen könnten. Falls es zu einem behaupteten
Behandlungsfehler kommt,
bleibt die Beweislast unverändert auf Seiten des Patienten, auch wenn der Arzt
von den L. abweicht. Der Arzt muss jedoch schlüssig darlegen, warum er
einen anderen Weg eingeschlagen hat.
Die Bundeszahnärztekammer hat
1999 - um etwas Klarheit in die Angelegenheit zu bringen - folgende Definition verabschiedet:
"Leitlinien sind systematisch entwickelte Darstellungen und Empfehlungen, die
Entscheidungen von Ärzten und Patienten über eine im Einzelfall angemessene
gesundheitliche Versorgung (Prävention, Diagnostik, Therapie und Nachsorge)
unterstützen sollen. Die Entscheidung darüber, ob einer bestimmten Empfehlung
gefolgt werden soll, muss der Zahnarzt unter Berücksichtigung der beim
individuellen Patienten vorliegenden Gegebenheiten und unter Berücksichtigung
der verfügbaren Ressourcen selbst treffen. Damit unterscheiden sich Leitlinien
von Richtlinien. Richtlinien sind im Gegensatz zu Leitlinien verbindlich, ihre
Nichtbeachtung kann Sanktionen nach sich ziehen." ...
Nach dem Prinzip des AWMF-Regelwerks (
www.uni-duesseldorf.de/awmf/ll/ll-p409.pdf, auch ©
der nachfolgenden Grafik) lassen sich vier versch. Klassen von
L. unterscheiden; die unterste Klasse S1 ist im eigentlichen Sinn keine L.,
sondern eine "Handlungsempfehlung von Experten":
Bis heute ist nicht geklärt, wer bestimmt, was wirklich der "echte Stand der
heutigen Wissenschaft" ist. Beispielsweise sind im deutschsprachigen Raum
existierende Empfehlungen ("Stellungnahmen", "Leitlinien auf dem
niedrigsten Evidenzniveau") wissenschaftlicher Fachgesellschaften (z.B. der
DGZMK; s.a.
http://www.logies.de/ )
nach den Kriterien einer
evidenz-basierten Medizin wegen mangelnder Daten und dem Nichteinbeziehen
der Erfahrungen von praktizierenden Zahnärzten kaum verwertbar. Sie dienen als
Orientierungshilfen für die Zahnärzteschaft; sie sind als Handlungshilfen
anzusehen und haben - auch forensisch
gesehen - keinen bindenden Charakter.
Nach Schätzungen
können momentan (2007) nur 10 Prozent des Spektrums der Zahnmedizin durch
evidenz-basierte hochwertige
klinische Studien abgedeckt werden; eine evidenzbasierte
Leitlinienentwicklung wird deshalb mittelfristig nur in begrenztem Umfang
möglich sein.
Eine Liste der L. für die
Zahnheilkunde findet sich unter
http://www.uni-duesseldorf.de/awmf/ll/ll_083.htm . Alle medizin. Leitlinien
nach dem AWMF-Regelwerk unter
http://www.uni-duesseldorf.de/awmf/ll/ll_list.htm
Bei aller Diskussion: L. tragen sicherlich zur Optimierung der
Behandlungsqualität bei, können aber keine Kostensenkung im Gesundheitswesen
bewirken.
Evidenz,
Fluoride: Wirksamkeit
verschiedener Applikationsformen,
Richtlinie, Zahnärztliche
Zentralstelle Qualitätssicherung (ZZQ)
Definition Bundeszahnärztekammer
DG
PARO präsentiert neue S3 -Leitlinien zur Parodontitistherapie
(2018)
S3-Leitlinien zur Parodontitstherapie - Häusliches mechanisches
Biofilmmanagement in der Prävention parodontaler Erkrankungen
(zm, 2019)
Leitlinien in der Zahnmedizin - Evidenz statt Eminenz (zm, 2013)
http://leitlinien.net/wb-ll.htm ;
http://www.uni-duesseldorf.de/AWMF/ ;
http://www.versorgungsleitlinien.de/themen
http://www.leitlinien.de/
freier Zugang zur
internationalen Leitlinien-Bibliothek von G-I-N
Leitungsanästhesie "Leitung", LA, lokale Betäubung, Regionalanästhesie, Nervblockade, Stammanästhesie , engl.: conduction, block anesthesia, nerv block; regionale Betäubung, bei welcher die Nervenäste oder -stämme mit einem Betäubungsmittel umspritzt werden und dadurch das gesamte Versorgungsgebiet - von der Einspritzstelle an abwärts (peripher) - betäubt wird. In der ZHK wird unter einer L. i.d.R. die intraorale Ausschaltung einer der Äste des N. Trigeminus verstanden - dies ist wiederum i.d.R. in der ZHK der Unterkiefernerv (N. mandibularis) ![]() Betäubt wird das Versorgungsgebiet des Nervens. Bedingt durch Anastomosen ist im Grenzbereich (z.B. Unterkieferfrontzähne) eine Ausschaltung (meist lokal) des paarigen Nervs des anderen Seite nötig. Zum Wirkungseintritt s.u. Lokalanästhesie. Beim Setzen einer zahnärztlichen L. kann es in
seltenen Fällen zu einer Schädigung eines Nervs kommen (N.
alveolaris inf. oder des N. lingualis). Derartige Schädigungen stellen in
unserer Rechtsprechung grundsätzlich keinen
Behandlungsfehler dar, da sie nicht
immer vermeidbar sind. Sicherheitstechniken, die ausschließen, dass dabei dieser
Nerv oder der in der Nähe liegende N. lingualis irritiert oder gar getroffen
wird, gibt es nicht. Vorwiegend ältere Entscheidungen wie OLG Hamm (3 U 35/87)
oder OLG Karlsruhe (7 U 61/89), verpflichten einen Zahnarzt, vor dem Setzen
einer L. über das Risiko einer Nervenschädigung aufzuklären. Begründet
wird dies damit, dass das Risiko einer Nervenschädigung für den Patienten
überraschend sei, da der medizinische Laie Injektionen regelmäßig für relativ
geringfügige Eingriffe mit allenfalls kurzfristigen Schmerzen oder Reizungen im
Bereich der Einstichstelle halte. Obendrein sei eine Anästhesie
zwar regelmäßig sinnvoll, jedoch keinesfalls immer unentbehrlich oder gar vital
indiziert, so dass hieraus höhere Ansprüche an den Umfang der Aufklärungspflicht
zu stellen seien. In jüngerer Zeit bejahte das OLG Karlsruhe (7 U 193/97) die
Aufklärungspflicht. |
|
Le Master Aufnahme ,
Paralleltechnik
Lentulo Füllspirale, Spiral-Wurzelfüller, Pastenstopfer, engl.: do.; nach dem franz. Zahnarzt Lentulo benannte feine Spirale, welche - angetrieben durch ein langsam drehendes Winkelstück - plastische Wurzelkanalfüllmassen im Rahmen einer Wurzelkanalbehandlung in den Wurzelkanal (blasenfrei) einbringt. ![]() |
![]() |
lepto...
griech. Wortteil in Zusammensetzungen mit der Bedeutung "schmal", "klein",
"schmächtig". So bedeutet z.B. "leptosom" = "schmalwüchsig".
letale Dosis
Abk.: LD, Letaldosis, engl.: lethal dose; die Menge eines Stoffes (Pharmakons),
welche voraussichtlich zum Tod führt.
So sagt der Wert "LD 50" aus, dass nach der Wahrscheinlichkeit 50 % der
(Personen)/Versuchstiere nach Verabreichung dieser Dosis sterben werden.
Daneben besteht noch der Ausdruck PTD abgekürzt vom engl.
probably toxic dose = wahrscheinliche toxische (tödliche) Dosis. Dabei
bezieht sich die Wahrscheinlichkeit darauf, dass ein Tod eintreten kann/wird,
wenn keine sofortige medizinische Behandlung erfolgt.
LC50 steht für "letale Konzentration" und gibt die Menge eines
Stoffes in der Umgebung eines Lebewesens an, bei der die Hälfte der Tiere
sterben werden.
Letalität, mortale Dosis,
TDI,
Toxizität
Letalität
Maß für die Gefährlichkeit einer Krankheit, engl.: lethality; als
Verhältnis der Todesfälle an einer Krankheit zur Zahl der Erkrankungsfälle an
der gleichen Krankheit.
letale Dosis,
Mortalität,
Toxizität
Leukämie "weißes Blut", Blutkrebs, engl.: leuk(a)emia; bösartige Entartung bzw. Reifestörung weißer Blutzellen (Leukozyten, "Leukos") mit zahlreichen Unterteilungen. Als Ursachen für die meisten Formen der L. werden vermutet: Knochenmarkschädigungen durch Strahlen wie beispielsweise radioaktive Strahlung, Umweltgifte wie z.B. Benzol, vorausgegangene Chemotherapien und genetische Faktoren. Erkennungszeichen in der Mundhöhle sind häufiges Zahnfleischbluten, therapieresistente, geschwürige Zahnfleisch- und Mundhöhlenentzündungen sowie Soor-Befall |
![]() ![]() ulzerative Parodontitis bei akuter L. |
![]() ![]() Gaumen- geschwüre bei akuter L. |
Leukokeratosis nicotinica palati
Uranitis glandularis, zu den
Präkanzerosen zählende Entzündung der Gaumendachdrüsen bei starken Rauchern. Die
Schleimhautdrüsenausgänge sind als rötliche Punkte in den weißlich verdickten
Drüsen zu erkennen. Abb. unter
Präkanzerose
Leukoplakie orale, Leukoplakia, Weißschwielenkrankheit, weißliche Veränderungen der Mundschleimhaut, engl.: leukoplakia; nach der WHO-Definition von 2005: epithelial precursor lesion mit folgender Definition: "Weißer, meist scharf begrenzter, nicht abwischbarer Fleck auf der Schleimhaut, der keiner anderen definierten Krankheit zugeordnet werden kann. Leukoplakie ist ein rein klinischer Begriff ohne pathohistologische Bedeutung." Die weiße, nicht abwischbare Verfärbung entsteht durch vermehrte Wasseraufnahme des Epithels, bedingt durch eine verstärkte Verhornung in diesem Gebiet. Differentialdiagnostisch abzugrenzen sind: Oraler Lichen planus, • Candidiasis • Morsicatio buccarum (Wangen- oder Lippenbeissen) • Leuködem • Leukokeratosis nicotina • Interkalarlinie • Verruca vulgaris • verruköses Karzinom. Die Prävalenz der als Präkanzerose angesehenen Erkrankung variiert stark in unterschiedlichen Populationsgruppen. So liegt diese beispielsweise in der indischen Bevölkerung zwischen 1,55% und 3,28%, während sie bei weißen Amerikanern 2,89% und bei indianisch stämmigen Menschen 11,7% beträgt. Neben den ethnologischen Faktoren bestehen zahlreiche Assoziationen zu externen Einflüssen wie Alkohol- und Tabakkonsum sowie dem Kauen von Betelnüssen. L. werden am häufigsten bei Männern mittleren oder älteren Lebensalters beobachtet. Eine gesicherte Diagnose kann nur durch Biopsie und histopathologische Untersuchung erfolgen; in der Praxis erfolgt sie aber meist durch Beobachtung nach Ausschaltung der bekannten Reizfaktoren (Beobachtungszeitraum 2-4 Wochen) Eine Sonderform ist die idiopathische Leukoplakie, bei welcher ätiologische Faktoren nicht bekannt sind. Die meisten L. (~ 92-97 %) unterliegen keinem Übergang in ein bösartiges Stadium und bilden sich zurück, sobald die auslösenden Faktoren beseitigt sind. Ein höheres Risiko für einen Übergang in eine bösartige Erkrankung besitzen dabei nicht-homogene leukoplakische Veränderungen, Candida-infizierte L. sowie nicht-keratinisierte L. wie beispielsweise an der Zunge. Eine Therapie - chirurgische, Laser-technische und medikamentöse Verfahren - gilt von der Akzeptanz her als problematisch, da die Veränderungen meist symptomlos sind, aber das Potential zur malignen Entartung in sich bergen. Obwohl die Standardbehandlung der oralen Leukoplakie von engmaschigen Kontrollen bis zur vollständiger Resektion reicht, ist der Stellenwert der jeweiligen Behandlungen unklar. So kann z.B. eine komplette Resektion der L. nicht das hohe Risiko für ein aggressives Mundhöhlenkarzinom und Tod durch Mundhöhlenkrebs verringern. ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() L. der Wange mit pflastereinartiger Oberfläche ![]() ![]() L. der Wange im Mundwinkelbereich ![]() ![]() Uranitis glandularis, Leukokeratosis nicotinica palati |
Leuzit
K2O x Al2O3 x 4 SiO2,
engl.: leucite; Kaliumaluminiumsilicat, gesteinsbildendes Mineral in
Eruptivgesteinen; kristalliner Bestandteil von
Dentalkeramiken zur
Steigerung der mechanischen Festigkeit und Verbesserung des
Wärmeausdehnungskoeffizienten ("leuzitverstärkte Keramik"). Da die Leuzitkristalle
eine sehr hohe Schmelztemperatur ( ~ 1540°C) besitzen, verleihen sie den
dentalkeramischen Massen während des Schmelzprozesses die ihnen typische
Standfestigkeit. Ohne sie würden die modellierten oder gepressten Masseteilchen
beim Brennen zerfließen, die vorgegebene Modellation würde vollkommen verloren
gehen.
Keramik
Lichen
Knötchenflechte, engl.: do.; Oberbegriff für akute oder chronische (Schleim-)Hauterkrankungen
unbekannter Ursache, die mit knötchenförmigen Ausschlägen verbunden sind.
Lichen ruber planus "Knötchenflechte", auch Oraler Lichen Planus (OLP), engl.: do.; Erkrankung der Mundschleimhaut mit herdförmig flächigen oder netzartigen Hyperkeratosen (übermäßige Hornschicht), als sog. Wickham-Streifung bekannt. Der orale L. ist eine chronisch-entzündliche (zuweilen auch subakut), nicht kontagiöse, papulöse Dermatose (Haut-/Schleimhauterkrankung), die sich in papulösen, plaqueartigen oder atrophischen bis hin zu ulzerativen Veränderungen der Schleimhaut manifestieren kann. Auftreten besonders bei Frauen mittleren Alters mit einer Prävalenz von 0,1 bis 4% bei der erwachsenen Bevölkerung; meist erkennbar durch seine Farnkraut-ähnliche Zeichnung. Die Wissenschaft unterscheidet drei unterschiedliche Formen: ![]() ![]() ![]() ![]() Hauptvorkommen (Prädilektionsstellen) sind neben der Wangenschleimhaut die Zunge oder der Zahnfleischsaum. Der klassische klinische Index des OLP wurde von Andreasen 1968 aufgestellt und setzt sich zusammen aus retikulärer, papillärer, plaqueartiger, atrophischer, bullöser und erosiver Form des OLP; dieser wurde von anderen Autoren - wie oben aufgeführt - in drei Hauptgruppen simpifiziert. Die Erkrankung kommt mit einer Häufigkeit von 0,1 bis
4 % vor. Ob es sich beim L. um eine
Präkanzerose handelt, ist nicht
eindeutig belegt, wird aber angenommen; das Risiko einer bösartigen
Entartung wird auf 3 - 5 % in der Literatur erwähnt. Typische Risikofaktoren
sind nicht bekannt; eine wichtige Rolle in der Entstehung dieser im
Erscheinungsbild variierenden Krankheit scheinen virale Infektionen,
darunter Erreger aus der Familie der Herpesviren und das Hepatits-C-Virus zu
spielen. Da kausale Therapieansätze bisher fehlen, bleibt der L. ein
schwieriges Krankheitsbild, das eine regelmäßige Kontrolle erfordert.
Aktuelle Empfehlungen (2006) geben ein Nachsorgeintervall von maximal vier
Monaten an.
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Lichthärtung ; ==> Polymerisation, lichtinduzierte
Lichtkeil
Leuchtkeil,
engl.: (interdental) light wedge; ein dem
Interdentalkeil ähnliches
Hilfsmittel bei der Verarbeitung von phototrophen ("Lichthärtenden")
Kompositen im einer direkten
Bestrahlung nur unzureichend zugänglichem
Interdentalraum. Wenn auch
stärke Polymerisationslampen
oder/und eine Schichttechnik die
Aushärtung von ohne dieses Hilfsmittel ermöglichen, so sorgt die spezielle
Lichtführung dafür, dass die
Polymerisationsschrumpfung zum Rand der
Kavität hin erfolgt.
Lichtpolymerisation , Lichthärtung,
Photopolymerisation, engl.: light-cured polymerization;
Polymerisation,
lichtinduzierte
Lidhämatom,
engl.: blepharic hematoma;
Brillenhämatom,
LeFort
Lidocain
engl.: lidocaine;
Lokalanästhetikum vom
Amidtyp, bekannter Handelsname: Xylocain. Abgewandelt vom Kokain besitzt
L.
nicht die rausch- und suchterzeugende Komponente des Kokain. L. wird in der
Medizin und Veterinärmedizin als gut und schnell wirksames
örtliches
Betäubungsmittel eingesetzt. Weiter Einsatz als Medikament zur
Stabilisierung des Herzrhythmus.
Lokalanästhetika,
Novocain,
Oraqix,
Prilocain
Lidödem
Hydroblepharon, engl.: lid (o)edema;
Flüssigkeitsansammlung im Gewebe des Augenbereiches. Kann
entzündlich bedingt sein, bei einer
Allergie auftreten, oder eine Stoffwechselstörung ausdrücken. In der
ZHK meist auftretend als
Begleiterscheinung einer dentogenen Entzündung im Oberkieferbereich oder einer
Kieferhöhlenentzündung.
Parulis (Abb.)
Lido-Hyal A ®
Vorspritzmittel zur Vorbereitung der Gewebe vor einer
Lokalanästhesie. Das Enzym
Hyaluronidase hydrolysiert
Hyaluronsäure reversibel. Dadurch wird die Durchlässigkeit (Permeabilität) des
Bindegewebes
gesteigert und es kommt in Folge zu einer erhöhten Absorptionsgeschwindigkeit,
die Resorption wird gefördert. Der Zusatz von Hyaluronidase zu
Lokalanästhetika bewirkt eine
Vergrößerung des schmerzunempfindlichen Bezirks und die Wirkung tritt schneller
ein. Der Hyaluronidase-Effekt im Gewebe hält mindestens 12 Stunden an. Nach 48
Stunden ist die ursprüngliche Beschaffenheit des Gewebes wiederhergestellt. Da
keine Verträglichkeitsstudien durchgeführt wurden, darf Lido-Hyal A nicht mit
anderen Arzneimitteln gemischt werden. In 2005 in D nicht erhältlich.
http://www.kompendium.ch/
LIFE = Light Induced
Fluorescence Evaluator
LIFE-D.T.-Methode; neuartige (2009)
Kariesdiagnostik auf Basis
einer Fluoreszenz-Technologie
mittels einer lichtstarken digitalen Mundkamera namens
SoproLIFE™
(Sopro, Acteon Group). Diese Kamera verfügt über drei Betriebsmodi:
Tageslichtmodus: mit einer Bildvergrößerung von 30 bis 100 Prozent und
scharfen, detailgetreuen Aufnahmen zur Dokumentation bzw. Patientenmotivation
Diagnosemodus:
dank der sog. LIFE-Technologie und der dadurch bewirkten Autofluoreszenz des
Zahnhartgewebes ist eine schnelle, schonende und zuverlässige Kariesdiagnose
möglich
Behandlungsmodus: damit lässt sich nach einem sechsstufigen
Operationsprotokoll (LIFE-D.T.) eine Kariesbehandlung unter Sichtkontrolle
durchführen. Die speziellen Fluoreszenzaufnahmen der Kamera ermöglichen ("LIFE")
eine Unterscheidung von gesundem und erkranktem Hartgewebe während der
Präparation und tragen so zu einer
minimal-invasive
Kariesbehandlung bei.
Kariesdiagnostik
http://dentjournal.wordpress.com/
http://www.soprolife.com/telecharger.php?file=soprolife-article-uk.pdf
Ligament
Ligamentum, sehnenartiges Band, engl.: do.; zugfestes,
sehnenähnliches Band aus Bindegewebe zur Verbindung beweglicher Teile des
Knochensystems, speziell an Gelenken. Ausdruck in der
ZHK gebräuchlich als Kurzbezeichnung für das
parodontale o. periodontale Ligament ( Desmodont,
Sharpey Fasern,
Wurzelhaut)
ligamentäre Anästhesie ,
Parododontalanästhesie;
intraligamentäre
Anästhesie
Ligatur
engl.: ligature; in der Medizin/Zahnmedizin von versch. Bedeutung:
Light-wire-Technik
von Storey u. Smith 1952 eingeführte kieferorthopädische festsitzende
Behandlungstechnik mit sehr feinen Drähten. Beruht auf Entwicklungen von Begg,
Tweed u. Jarabak und wird auch als australische
Multibandtechnik
bezeichnet. Besonderheit dieser Technik ist - im Gegensatz zur
Edgewise-Technik
- nicht eine körperliche, sondern kippende Zahnbewegung zur Veränderung
der Zahnstellungen.
Multibandtechnik,
Straight-wire-Technik
limbal ,
im Bezug auf den Limbus (neu: Arcus) alveolaris
Arcus alveolaris,
krestal
Limbus ,
Begrenzung, Rand, Saum, engl.: do.; Limbus alveolaris: nicht mehr gebräuchliche Bez.;
Arcus alveolaris
Limitation , engl.: do.; Einschränkung der
physiologischen Unterkieferbewegung;
Kiefergelenksbeschwerden,
Kieferklemme
Nomenklaturvorschläge der Deutschen Gesellschaft für zahnärztliche Prothetik
Lincosamide ,
Clindamycin
Lindemann Fräse
engl.: Lindemann's cutting burr; gebräuchliche, spitz zulaufende
Knochenfräse zur Knochendurchtrennung oder Zerlegung von
retinierten Zähnen.
Typisch ist die sog. "Schwertschliffverzahnung" .
Knochenfräse,
Osteotomie
Lindorf Knochenfenster
freier Knochendeckel nach Lindorf; facettiert ausgesägtes,
rechtwinkelähnliches Knochenstück mit
Periostbedeckung im Rahmen der Eröffnung einer
Kieferhöhle von der Mundhöhle aus.
Nach erfolgreichem Eingriff kann dieser Deckel passgenau
replantiert werden.
Caldwell-Luc-Operation
Linefinder ™ , Gerät zur Findung der
senkrechten Gesichtsmitte.
http://www.jan-langner.de/ ;
Ästhetikschablone
Liner
cavity liner, Kavitätenschutzlack; Schlagwort für Präparate mit
flüchtigen Bestandteilen, welche im flüssigen Zustand auf den
Kavitätenboden aufgetragen werden, dort
ihren flüchtigen Anteil abgeben und so das eigentliche Präparat in sehr dünner
Schicht und hoher Konzentration auf dem Boden lassen. Ursprünglich mit
Calciumhydroxid als L.
eingeführt, befinden sich heute eine Vielzahl von Präparaten - besonders für die
Adhäsivtechnik - im Umlauf.
Hauptforschungsgebiet bei den L. ist z.Zt. (2008) das Einbringen von
Präparaten mit antibakteriellen Eigenschaften (sog. "Kariesprotektive Wirkung").
Kavitätenlack, Unterfüllung
Lingua Zunge, engl.: tongue, lingua, glossa; äußerst beweglicher und sensibler, von Schleimhaut bedeckter (papillae linguales), dreipaariger Muskelkörper in der Mundhöhle, welcher aus den Muskeln genio-, hypo-, chondro- u. styloglossus, den Muskeln longitudinales inferior. u. superior sowie den Muskeln transversus und verticalis gebildet wird ( ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() Anatomisch erfolgt eine Unterteilung in Zungenspitze (frei beweglich über dem Boden der Mundhöhle), den Zungenkörper (die Hauptmasse) und den Zungengrund bzw. -wurzel (der dickere hintere Teil, am Zungenbein befestigt); sie ist beim gesunden Menschen von einer blassroten Farbe. Ihre Schleimhaut besitzt zahlreiche Drüsen und trägt fadenförmige, pilzförmige, blattförmige und umwallte (8 bis 12; mit etwa 2000 Geschmacksknospen; s.u.) Papillen, wobei die beiden letzteren Träger von Geschmacksknospen sind. Diese Papillen verleihen der L. bei einer Vergrößerung das Aussehen eines "zotteligen Teppichs" und bieten so Bakterien eine ideale Lebensgrundlage (warm, feucht und nahrhaft; etwa Zweidrittel aller Mundhöhlen-Bakterien leben auf der Zungenoberfläche!). Durch mechanischen Druck und Reiben der L. am Gaumen und an den Zähnen beim Sprechen und Kauen werden die vorderen zwei Drittel und ein Großteil der Seitenränder ständig "natürlich" gereinigt, das aus den Drüsen austretende Sekret optimiert diesen Prozess. ![]() ![]() ![]() ![]() Die kleinen Zungen-Speicheldrüsen sondern am Zungengrund rein serösen Speichel ab, um damit aus den dort befindlichen Geschmacksknospen entsprechende Geschmacksstoffe auszuspülen. Davor befindet sich ein Gebiet mit rein schleimigen Zungen-Speicheldrüsen und an der Unterseite der Zungenspitze wird durch die vordere Zungenspeicheldrüse (Glandula lingualis anterior) ein gemischtes Sekret produziert. Zungennerven: der
Hauptzungennerv ist der zur sog. Vagusgruppe gehörende 9. Hirnnerv Nervus
glossopharyngeus (griech. glossa=Zunge, pharynx=Rachen); er besitzt
sensible, sensorische (Geschmacksempfindung), motorische und
parasympathische Anteile. Weiter
sind beteiligt:
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Lingua atrophica , Lingua atrophicans
, Zungenatrophie
Lingua bifida Spaltzunge, Glossoschisis, engl.: do.; angeborene, vollständige oder partielle Längsspaltung der Zunge bedingt durch eine unvollständige Vereinigung der embryonalen seitlichen Zungenwülste. Entsprechendes gilt auch für die noch seltener vorkommende Lingua trifida. ![]() |
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Lingua geographica ,
Landkartenzunge
Lingua hypertrophica ,
Makroglossie
lingual , lingualis, engl.: do. zur Zunge hin gelegen oder gehörig, zungenwärts
Lingualbogen (Lingualtechnik), engl.: lingual arch
; Innenbogen
Lingualbügel
, engl.: lingual bar ;
Unterzungenbügel
Lingualis-Nerv
N. lingualis, engl.: lingual nerve; vom
Mandibular-Nerv abzweigender,
sensibler, paariger Trigeminusteil
mit zusätzlichen sekretorischen Teilen und Geschmacksfasern, welcher zum
Seitenrand der Zunge verläuft. Versorgt die
Schleimhaut des vorderen inneren
Unterkiefers und Mundbodens, die vorderen zwei Drittel der Zunge,
Schlundenge und Gaumenmandel. Der L.
ist besonders anfällig bei
Leitungsanästhesien und
Operationen im Unterkieferbereich:
Studien haben ergeben, dass nach der
Entfernung unterer Weisheitszähne
in bis zu 20 % der Fälle eine vorübergehende Schädigung des L. und in bis zu
1,5 % eine bleibende Schädigung auftreten kann.
Nervschädigung,
Trigeminus
Lingua lobata ,
Lappenzunge
Lingua nigra Lingua (villosa, pilosa) nigra, Haarzunge, Glossophytie, Melanoglossie, engl.: black (hairy) tongue; schwärzliche Veränderung des Zungenrückens mit bis zu 2 cm langen papillenartigen Wucherungen hauptsächlich bei älteren Männern (Rauchern) auftretend. Obwohl seit dem Mittelalter bekannt, weiß man bis heute nicht genau, wie und warum die schwarze Haarzunge entsteht. Es handelt sich um dicht stehende, fadenförmige Hyperkeratosen im mittleren bis hinteren Zungendrittel. Die normalerweise nur einen Millimeter großen filiformen Papillen der Zungenoberfläche werden bei diesen Patienten bis zu 20 Millimeter groß. Davon abzugrenzen sind schwärzliche Verfärbungen des Zungenrückens (s. Abb.), wie sie nach häufigen Mundspülungen mit Wasserstoffperoxid oder Chlorhexidin, länger andauernder Antibiotika-Therapie, seltener durch eine vermehrte Pilzbesiedlung auftreten können, bedingt durch eine Störung des Bakteriengleichgewichts in der Mundhöhle. Diese harmlosen Verfärbungen, welche durch farbgebende Bakterien verursacht werden, verschwinden nach Absetzen des Medikaments relativ rasch wieder. ![]() |
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Lingua plicata ; Faltenzunge ;
Landkartenzunge
Lingualstand
engl.: lingual position; im Gegensatz zur Lingualneigung (linguoversion),
wo ein Zahn zungenwärts gekippt ist, bezeichnet der L. eine körperliche
Verschiebung des Zahnes (im Unterkiefer) zur Zunge hin.
Engstand
Lingualtechnik
, Lingualbogen, Lingualbrackets,
Bracket,
Innenbogen
Lingula (mandibulae), engl.: do.; lat. = "Zünglein"; in der ZHK wird unter diesem Ausdruck die "Lingula mandibulae" verstanden, welche eine Knochenkante am Unterkiefer beschreibt, die sich vor der Austrittsstelle des Trigeminusnerven III (Foramen mandibulae) befindet. ![]() |
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Linguotomie
Zungenverkleinerung, engl.: ?; seltene operative Maßnahme zum
Verkleinern der Zunge bei bestehender
Makroglossie, einer relativ zu großen Zunge bei eingeschränkten
Kieferplatzverhältnissen oder beim Vorhandensein eines Zungentumors. Standard
ist meist ein keilförmige Exzision im
vorderen Zungenbereich.
Linienbrücke ,
Brücke,
Brückenglied,
Spaltbrücke,
Tangentialbrücke
Linkow-Implantat
, Blattimplantat
Lipbumper Lip-Bumper, "Lippen-Stoßstange", Abstandshalter zur Übertragung der Lippenmuskelkraft über eine Lippenpelotte und einem Drahtbogen auf die Zähne oder als Schutzfunktion vor zu starkem Lippendruck; nachteilig ist die starke Vorwölbung der Lippe während des Tragens, darum nur eine geringe Compliance ![]() |
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LipLifter "Lippenanheber; patentierten Trainingsgerät, mit welchem bei regelmäßigem Üben ("fünf Minuten täglich genügen") auf natürliche und risikolose Weise sichtbare Verbesserungen im Bereich von Mund, Wangen und oberem Dekolleté erreicht werden sollen. Das Gerät besteht aus einem individuell angefertigten Lippen- und Wangenschild und einem individuellen angepassten Aufbiss für die Zähne. Zur Herstellung werden vom Zahnarzt ("ein LipLifter®-Spezialist") Kieferabdrücke angefertigt, in einem Speziallabor wird nach einem patentiertem Verfahren das Gerät aus mundfreundlichen Kunststoffen angefertigt und vom Zahnarzt eingepasst. ![]() ![]() |
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Lipom
Fettgewebsgeschwulst, engl.: lipoma; gutartig und langsam
wachsendes mesenchymales Geschwulst, welches an jeder Körperstelle entstehen
kann. Im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich gilt der Hals als
Prädilektionsstelle;
intraorale Formen treten selten auf.
L. bestehen aus Häufungen von Fettzellen, welche von gefäßreichen
bindegewebigen Septen durchzogen werden. Die Erscheinung ist meist kugelig, hin
u. wieder auch gestielt (L. pendulum) oder zottig. Die Therapie besteht
in einer vollständigen Exzision des
Gewebes.
Großes Lipom im Mundbodenbereich
Lippenbändchen Lippenband, engl. + lat.: frenulum labii; erstreckt sich von der Mitte der Lippeninnenseite des Ober- und Unterkiefers zum Alveolarfortsatz hin, in Form einer bindegewebig-schleimhäutigen Falte. Bei zu großer Ausprägung kann der Zug des L. die mittleren Schneidezähne auseinanderdrängen ( ![]() Aus parodontal-prophylaktischen, kieferorthopädischen und prothetischen Gründen wird es bei zu großer Ausprägung chirurgisch verkleinert bzw. verschoben ( ![]() ![]() ![]() |
![]() ![]() L. während des Zahndurchbruchs |
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Lippenbändchenexzision Lippenbändchenplastik, Fren(ul)ektomie, engl.: labial frenulum excision; häufig durchgeführte chirurgische Methode zur Beseitigung eines störenden oder tief ansetzenden Lippenbändchens, allein oder im Zusammenhang mit einer plastischen Korrektur im Sinne einer Verschiebeplastik (VY-Plastik, Z-Plastik). ![]() ![]() ![]() Abb.: chirurgischer Ablauf einer Lippenbandentfernung |
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Lippenbeißen Cheilophagia, engl.: (habitual) lip biting; zu den Habits gehörendes abnormes Beißen der Zähne auf die Lippen, bevorzugt auf die Unterlippe. Hierdurch können erhebliche akute Schädigungen - besonders nach einer örtlichen Betäubung - chronische Schleimhautveränderungen und Fehlstellungen der Zähne auftreten ![]() |
![]() ![]() Hämatom durch L. |
Lippenfistel
engl.: fistula of lip; vorwiegend
erbliche Störung im Lippenrot der
unteren Lippe: ein oder mehrere Fistelgänge
enden in der Tiefe "blind" und können einen klaren, fadenziehenden Schleim
absondern.
Lippenformer ,
Mundvorhofplatte
Lippenfurunkel
engl.: labial furuncle; seltene, meist an der
Oberlippe (3mal
häufiger als Unterlippe) auftretende, follikuläre
Staphylokokken-Eiterung, welche
vorwiegend während der Pubertät beobachtet wird. Bevorzugte Lokalisation ist das
Dreieck "Nasenwurzel - Mitte der Oberlippe - Mundwinkel".
Eine teilweise lebensbedrohliche Komplikation sind die engen Verbindungen des
L. zum Augen- und Gehirnbereich (Anastomose
zwischen der V. facialis und V. dorsalis nasi). Dadurch kann es zur
Sinusthrombose, zum basalen Hirnabszess und zur eitrigen Menningitis kommen.
Lippenherpes , Herpes simplex labialis,
engl.: herpes labialis;
Herpes-simplex-Virus-1 (HSV-1);
Abb.
Lippen-Kiefer-Gaumemspalte LKG-Spalte, "Totalspalte", Wolfsrachen, engl.: cheilognathouranoschisis, cheilo-gnatho-palatoschisis; Entwicklungsanomalie während der Embryonalperiode (16.-75.Tag) im Bereich der Kopfanlage und der ersten beiden Viszeralbögen (Mittelgesichtsbereich). Einseitig und zweiseitig (Abb.) vorkommend. Bei vollständiger Ausprägung reicht die Spalte von der Lippe über den Nasenboden, den Kiefer, den harten und weichen Gaumen bis hin zur Uvula. Der embryonale Gaumenverschluss ist dabei abhängig vom Termin der gestörten Nasenbodenbildung, d.h. je früher eine LK-Spalte klafft, desto sicherer folgt eine Gaumenspalte, weil Septum und Gaumen nicht mehr zusammentreffen können. Die einseitige, vollständige Lippen-Kiefer-Gaumenspalte ist die häufigste Spaltbildung. Sie tritt vor allem linksseitig auf und betrifft Jungen etwas häufiger als Mädchen. Eine Diagnostik ist ab der 20.SSW mit 80%-iger Wahrscheinlichkeit möglich Die Ursachen sind bisher nicht geklärt. Es werden diskutiert: ![]() ![]() ![]() ![]() ![]() "Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten treten in Europa bei etwa einem von 500 Neugeborenen auf und gehören damit zu den häufigsten angeborenen Erkrankungen. Die genaue Ursache einer Spaltbildung ist bisher noch nicht hinreichend erklärbar. Man geht heute davon aus, dass verschiedene Ursachen bei der Entstehung von Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten zusammentreffen und spricht von einer so genannten multifaktoriellen Genese. Erbliche Veranlagungen spielen dabei eine größere Rolle, doch wesentlicher dürften individuelle Störungen während der Phase der embryonalen Gesichtsbildung sein. Daher haben exogene Faktoren gegen Ende des zweiten bzw. zu Beginn des dritten Schwangerschaftsmonats einen möglichen ursächlichen Einfluss auf die Spaltentstehung. Durch Faktoren wie Durchblutungsstörungen der Gebärmutter, Vitaminmangel, Strahlenbelastung sowie Alkohol und Nikotin werde diese begünstigt, so Prof. Hemprich. Der genetische Einfluss scheint größer zu sein, als bisher angenommen wurde. Immerhin kann man fast die Hälfte aller Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten, die nicht im Rahmen anderer Syndrome auftreten, auf genetische Veränderungen auf dem Chromosom 8 zurückführen. Das sind wirklich sehr hilfreiche Hinweise. Denn wenn zwei Menschen zusammenkommen, die beide diese Veränderungen auf dem 8. Chromosom haben, wissen die beiden, dass der Weg zur Spaltbildung bei dem daraus entstehendem Kind etwas stärker gebahnt ist“, so Prof. Hemprich." Nach Fogh-Andersen (Rom 1967) besteht folgende Klassifikation:
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Lippen-Kieferspalte
engl. + lat.: cheilo-gnathoschisis; Unterart der
Lippenspalte bzw.
Lippen-Kiefer-Gaumenspalte mit
Beteiligung des vorderen
Alveolarfortsatzes bis hin zum
Foramen incisivum bei sonst intaktem Gaumen.
Dabei kann der knöcherne Kiefer bei leichten Formen nur eingekerbt sein; schwere
Fälle zeigen eine vollständige Unterbrechung des
Alveolarfortsatzes meist im
Gebiet des seitlichen Schneidezahnes. Bekannt sind einseitige und doppelte
Formen. Das äußere Erscheinungsbild ist i.d.R. ausgeprägter als bei den
isolierten Lippenspalten, die Deformierung der Nase tritt stärker zu Tage.
Häufiges Vorkommen von Zahnüber- und -unterzahlen in diesem Bereich.
Lippen-Kinn-Tangente, engl.:
labia-mentum-tangent;
Mundtangente
Lippenkompetenz
Lippeninkompetenz, engl.: lip line (in)competence;
Gegebenheit der Lippen beim ungezwungenen Mundschluss:
Lippenkompetenz liegt vor, wenn sich diese leicht berühren, ohne dabei die
Mund-Muskulatur anzuspannen (
Stomion);
Lippenschlusslinie
Lippeninkompetenz besteht dann, wenn der Lippenschluss - bei normal
ausgebildeten Lippen - nur unter Anspannung der Muskulatur erreicht wird.
Verursacht meist durch fehlerhafte Kieferbeziehungen (Progenie,
Prognathie,
Offener Biss oder chronische
Mundatmung)
ästhetische
Zahnmeidizin, Frontzahnlinie,
Gulden-Therapie,
Lippentreppe,
Mundtangente,
Papillameter
Lippenlaut
Labiallaut, engl.: labial sound; Bez. für Konsonanten (Mitlaute),
die mit einer oder den beiden Lippen artikuliert werden. Als stimmhaft gelten
dabei v.a. "B", "M", "W", als stimmlos "F" u. "P". Bspw. schiebt sich beim Laut
"W" die Unterlippe unter die oberen Schneidezähne, der Unterkiefer ist dabei
zurückgezogen.
Lippenmuskulatur
Lippenmuskeln, engl.: lips muscular system; dienen zur Hauptsache
der Mimik, haben aber auch eine Saug- und Tastfunktion; sie werden vom
N. facialis innerviert.
Als wichtigster Lippenmuskel gilt der musculus orbicularis oris; weiter
sind an Lippenfunktionen beteiligt: M. levator labii superior, M. levator anguli
oris, M. depressor anguli oris, M. depressor labii inferior, M. buccinator
Lippenzeichen, Mimik
http://www.artnatomia.net/ (gute Animation, engl.)
Lippenödem ;
Melkersson-Rosenthal-Syndrom, Ödem
Lippenprofil ;
Lippentreppe
Lippenschild engl.: lip shield; Schlagwortbezeichnung für eine Vielzahl von Geräten, welche den störenden Einfluss des Lippendrucks mittels Drahtbögen oder Kunststoffplatten auf die Frontzähne eliminieren können. Als alleiniges Gerät hauptsächlich in der kieferorthopädischen Frühbehandlung bei frontalem Engstand eingesetzt. Während der aktiven Behandlungsphase auch in Kombination an/mit anderen Behandlungsgeräten. Dadurch, dass der natürliche Lippendruck abgefedert wird, kann der Zungendruck eine Ausformung des Zahnbogens bewirken. ![]() |
![]() ![]() |
Lippenschlusslinie
engl.: lip closure line; Kontaktlinie von Ober- und Unterlippe bei
entspanntem Lippenschluss ( Lippenkompetenz);
entspricht etwa der Kauebene. Bedeutung
vor allem in der Totalprothetik beim
Aufstellen der Schneidekanten oberer
Frontzähne
Ästhetikschablone,
Oberlippenlänge,
Okklusionsebene,
Papillameter
Lippenspalte "Hasenscharte", Lippenkerbe, Lagocheilie, Labium fissum, engl.: cheiloschisis, cleft lip; angeborene Entstellung der Oberlippe mit einer mehr oder weniger ausgeprägten Deformation des Naseneingangs, dabei weicht der Nasenflügel seitlich ab und die -spitze ist abgeflacht; die linke Seite ist doppelt so häufig betroffen wie die rechte, Jungen sind häufiger betroffen als Mädchen. Die einfachste Form dieser Spaltbildung bezeichnet man auch als Lippenkolobom. Es folgen als nächst schwerere Form die unvollständige L. (Spaltbildung bis ins Lippenweiß, Nasenboden meist geschlossen, der Oberkiefer ist nicht beteiligt). Bei einer vollständigen L. (Abb.) reicht die Spaltbildung bis in die Nase hinein; das Lippenrot verläuft von der Oberlippe in den Naseneingang. Bei den doppelseitigen L. tritt eine Dreiteilung der Oberlippe auf - die Erscheinungsformen sind ähnlich den einseitigen Spalten, wobei eine Symmetrie nicht unbedingt vorhanden sein muss. ![]() |
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![]() ![]() linksseitige L. nach erfolgreicher Operation im Erwachsenenalter
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Lippentreppe Lippenprofil, Lippenstufe, Mundprofil, engl.: lip profile; Lagebeziehung der Ober- und Unterlippe zueinander in der Profilansicht. Dabei wird eine leicht negative Treppe (negative Treppe = die Oberlippe steht weiter heraus als die Unterlippe, entsprechend der Zahnstellung, s. Abb.) als ästhetisch empfunden. Dagegen stören eine positive L. - die Unterlippe liegt vor der Oberlippe (z.B. bei der ![]() ![]() Gesetzmäßigkeiten zur Beurteilung von Gesichtern gelten gleichermaßen in der bildenden Kunst wie in der Gesichtschirurgie: der Winkel am Übergang zwischen Oberlippe zur Nase, die Fülle der Lippen und die L. sind wesentliche Charakteristika zur Beurteilung eines Gesichtes. ![]() |
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Lippenunterspritzung
engl.: lip lifting; kosmetische Unterspritzung der Lippen mit einer
dauerhaften Füllsubstanz oder einem Bio-Implantat, das vom Körper langsam wieder
abgebaut wird. Zu den abbaubaren Biomaterialien gehören Collagen und
Hyaluronsäure. Collagen muss alle
3 bis 6 Monate nachgespritzt werden, Hyaluronsäure hält maximal 8 Monate.
Rauchen und zuviel Sonne verkürzen die Haltbarkeit beider Produkte.
L. ist rechtlich gesehen eine Ausübung der Heilkunde und bedarf
spezieller Kenntnisse. Da die Lippen ein Teil des Mundes sind, fallen derartige
Maßnahmen auch in das Tätigkeitsfeld von Zahnärzten und sind durch das
Zahnheilkundegesetz
abgedeckt. Unbeschadet dieser rechtlichen Möglichkeit können derartige
Tätigkeiten aber nur bei entsprechender Ausbildung/Erfahrung durchgeführt werden.
Ästhetische Zahnmedizin,
LipLifter,
Nasolabialwinkel
Lippenwulst , engl.: prolabium;
Mundtangente,
Prolabium
Lippenzeichen
Orbicularis-oris-Reflex, "Schnauzenrefelex", engl.: Chvostek's
(labial) sign; rüsselartiges Vorstrecken der Lippen bei Beklopfen
der betreffenden Muskulatur als Zeichen einer abnormen Übererregbarkeit der
Lippenmuskulatur, wie dies z.B. bei einer
Tetanie auftreten kann.
Fazialisphänomen
Lippenzyste
engl.: labial (lip) cyst; zu den Schleimzysten
gehörende, von den Ausführungsgängen kleiner
Speicheldrüsen ausgehende, meist traumatisch (z.B. Lippenbeißen) entstandene
Zystenart mit einer gewissen optischen
Ähnlichkeit zu einem Hämangiom, da
durch weiteres Lippenbeißen kleine Blutungen in die L. hinein ausgelöst
werden können.
Liquidation
"Rechnung", engl.: do. or settlement; die schriftliche Form einer
Honorarforderung eines
(Zahn-)Arztes bzw. eines Freiberuflers.
Die L. muss in der ZHK den
Kriterien der
GOZ entsprechen.
Lispeln , engl.: lisp;
Sigmatismus
Listerine™
über 100 Jahre alte, ständig weiterentwickelte antibakterielle
Mundspüllösung auf der Basis
ätherischer Öle; wissenschaftlich kontrovers diskutiert. Wirkstoffe u.a.:
Thymol,
Menthol, Eukalyptol und
Methylsalicylate. Die antiseptischen und desinfizierenden, wie auch
entzündungshemmenden Eigenschaften dieser ätherischen Öle sind bekannt. Sie
besitzen aufgrund ihrer lipophilen (fett lösenden) Eigenschaften und der in L.
verwendeten Konzentration antiseptische,
d. h. Bakterien abtötende Eigenschaften. Diese Wirkung setzt sehr rasch ein,
sodass eine Anwendung von 30 s ausreicht, die Keime in der Mundhöhle zu
reduzieren. Weiter sind in einigen Produkten enthalten:
Natriumfluorid (in der Konzentration 100
ppm = 220 mg/kg) und Alkohol.
pH-Wert bei
4,2; es sind 4 Varianten mit versch. Geschmacksrichtungen auf dem Markt.
Ein direkter Vergleich zwischen Chlorhexidin
und
Listerine™erbrachte in einer jüngeren
Studie (Charles, C H et al.: Comparative antiplaque and
antigingivitis effectiveness of a chlorhexidine and an essential oil mouthrinse:
6-month clinical trial. J Clin Periodontol 2004; 31) etwa ebenbürtige
Resultate mit einem leichten Vorteil für Chlorhexidin,
sodass die Empfehlung ausgesprochen wird, bei einem Langzeitgebrauch auf
ätherische Öle zurückzugreifen, um den bekannten Nachteilen des Chlorhexidin
(bei längerem Gebrauch: Geschmacksveränderungen, Verfärbungen) zu begegnen.
Zum Namen: Die Fa. Pfizer hat damit Herrn Lister geehrt, der 1867 das
Phenol als wirksames
Desinfiziens in die Heilkunde eingeführt hatte.
Antiseptikum,
meridol,
Mundspüllösung,
Plaque
http://www.listerine.de/
Lithotripsie , "Steinzertrümmerung";
Speichelstein
Little-Index
engl.: do.; von Little 1975 aufgestellte Messzahl: bezeichnet die addierten
Abstände der anatomischen Kontaktpunkte benachbarter Zähne der Unterkieferfront;
somit ist dieser Index nur bei
Vorhandensein aller Unterkiefer-Frontzähne bestimmbar. Gemessen wird parallel
zur Okklusionsebene; vertikale Abweichungen der Kontaktpunkte werden dabei
vernachlässigt.
http://www.freidok.uni-freiburg.de/
LJP ; Abk. von Lokalisierte, Juvenile
Parodontitis; Special: Parodontalerkrankungen
L-loop ; L-förmig gebogene Schlaufe bei
einem kieferorthopädischen Behandlungsbogen ;
Loops
[
Autor:
Dr. Klaus de Cassan
]
[
Anfragen ] |